Mikki Brammer - Dieses schöne Leben

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    Wunderschön und traurig zugleich


    Cloven hat weder Familie noch Freunde (abgesehen von einem über 80-jährigen Nachbarn) und übt sich außerhalb ihrer beruflichen Kontakte in Einsamkeit. Mit 36 Jahren hat sie noch nie jemanden geküsst geschweige denn eine Beziehung geführt. Sie beschäftigt sich viel mit dem Tod, und hat dieses Interesse auch zu ihrem Beruf gemacht: Sie arbeitet als Sterbebegleiterin (Sterbe Doula - das Wort kannte ich bisher nicht).


    Laut Buchbeschreibung handelt es sich um eine Liebes- und Selbstfindungsgeschichte. Aber ich finde, es ist so viel mehr. Anfangs war ich mir nicht sicher, wie gut ich mit dem Buch klarkomme. Die Einsamkeit Clovens hat mich sehr nachdenklich gestimmt, die Stimmung war etwas deprimierend und traurig. Es ist definitiv ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Es ist sehr emotional ohne dass wirklich viele Gefühle gezeigt werden. Ich konnte mich sehr gut in Cloven hineinversetzen, auch wenn ich nicht so einsam wie sie lebe. Viele ihrer Gedanken oder auch Probleme kommen dennoch sicher dem ein oder anderen sehr bekannt vor. Jedenfalls wird sie sehr authentisch dargestellt.


    Der Tod spielt natürlich auch eine große Rolle in dem Buch - nicht auf dramatische Art sondern einfach die Auseinandersetzung damit. Ratschläge, Bedauern und Geständnisse: in diese drei Kategorien teilt Cloven die letzten Worte ihrer Kunden ein. Man kommt kaum darum herum, sich selbst die Frage zu stellen, was würde man sagen? Was bedauert man?


    Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Es werden so viele menschliche Muster, zwischenmenschliche Beziehungen, Charakterzüge beschrieben und behandelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten aber eben die Vielfalt der Menschen ausmacht. Da wären zum Beispiel die sehr extrovertierte und lebensfrohe Sylvie, eine Familie in der nicht über Gefühle geschweige denn den Tod gesprochen wird, der liebevolle Großvater und natürlich die Einzelkämpferin Cloven.


    Für Cloven ist es tatsächlich eine Selbstfindungsgeschichte, vielleicht aber auch für so manchen Leser. "Um einen schönen Tod zu sterben, musst du ein schönes Leben leben" - ein sehr inspirierendes Zitat.


    Mit diesem Buch habe ich wohl bereits zum Jahresbeginn ein Lesehighlight entdeckt, das mich noch ein bisschen Grübeln lassen wird.


    5ratten

  • Clover ist bei ihrem Großvater, einem Professor in New York, aufgewachsen. Nachdem er unerwartet stirbt, bleibt sie in der Wohnung und lebt dort alleine weiter. Sie beschließt Sterbebegleiterin zu werden. So begegnet sie Claudia, einer alten Dame, die ihre große Liebe noch einmal sehen will.


    Leider muss ich sagen, dass meine Erwartungen an diesen Roman nicht erfüllt wurden. Der Klappentext klang vielversprechend, doch leider hat die Autorin mich nicht überzeugen können.


    Clover hat ein liebevolles Verhältnis zu ihrem Großvater. Es bedrückt sie, dass sie in seiner letzten Stunde nicht bei ihm war, denn sie war verreist. Daraus resultiert auch ihr Berufswunsch, der ihr Kraft gibt. Ansonsten lebt sie zurückgezogen, umgeben von Büchern, und hat keine Freunde. Ihre Klienten sind froh, dass sie so eine empathische Begleitung haben, die auf sie eingeht. Das ist eine Seite, die mir an der Protagonistin gefallen hat: Sie geht vollkommen problemlos mit einem schwierigen Thema um, mit dem sich viele gar nicht erst beschäftigen wollen.


    Doch es braucht Anstöße von außen, damit Clover spürt, dass in ihrem Leben etwas fehlt und dass sie ihr eigenes Leben leben muss. Diese Entwicklung braucht seine Zeit, mir dauerte das zu lange und dann ging es plötzlich ziemlich schnell. Ich konnte keine Bindung zu Clover herstellen, da sie doch die ganze Zeit sehr blass blieb.


    Eine Geschichte die nachdenklich stimmt.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: