Neil Gaiman - Coraline

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    Titel der Originalausgabe: Coraline

    Erscheinungsjahr: 2002

    Übersetzung: Cornelia Krutz-Arnold

    Illustration: Aurélie Neyret


    Zitat von Inhaltsangabe des Buchrückens

    Coraline ist mit ihren Eltern in ein düsteres Haus gezogen. Die Nachbarn sind reichlich merkwürdig: Der verrückte Herr mit Schnurrbart erzählt von einem Mäusezirkus, die schrulligen Schauspielerinnen warnen sie vor dem tiefen Brunnen im Garten. Eines Tages stößt Coraline im Haus auf eine zugemauerte Tür. Und sieht dort dunkle Schatten verschwinden. Was verbirgt sich dahinter?

    Bis einschließlich Kapitel 2:


    Coralines Eltern haben in einem alten Herrenhaus eine Eigentumswohnung gekauft. Im selben Haus wohnen noch zwei ältliche Schauspielerinnen mit ihren Hunden und ein ebenfalls schon älterer Herr, der sich einen Mäusezirkus hält. Bereits im ersten Kapitel fällt auf, dass Coraline von den Menschen in ihrer Umgebung nicht wahrgenommen wird. Sie sprechen zwar mit ihr, unterhalten sich aber dabei nicht mit ihr.


    Ihre Nachbarn sprechen sie durch die Bank mit "Caroline" an und reagieren nicht darauf, wenn sie von dem Mädchen verbessert werden. Sie reden einfach weiter, als hätte Coraline nichts gesagt. Ihre Eltern wiederum arbeiten als Computerexperten zwar beide im Home-Office, haben aber für sie keine Zeit. Ihre Mutter schickt sie immer weg mit der Bitte "jemanden anderen zu nerven" und ihr Vater dreht sich nicht um, wenn sie in sein Arbeitszimmer kommt. Er spricht zwar kurz mit ihr, nimmt sich aber nicht die Zeit, ihr dabei ins Gesicht zu sehen.


    Solange das kühle Sommerwetter halbwegs stabil ist, beschäftigt sich Coraline notgedrungen den ganzen Tag alleine im Garten. Sie erkundet das verwunschene Anwesen, entdeckt den ruinierten Tennisplatz, erkundet den verwilderten Rosengarten und beschäftigt sich intensiv mit dem gefährlichen Brunnen. Vor diesem wurde sie ausdrücklich von Miss Spinks und Miss Forcible gewarnt, was Anlass genug für die sich selbst überlassene Coraline gewesen war, den Brunnen ausgiebig zu erforschen.


    Eines Tages verhindert starker Regen ihre Streifgänge im Garten. Wieder einmal haben ihre Eltern keine Zeit für sie, also stromert sie durch die große Eigentumswohnung. Auf ihre Bitte darf sie sogar ausnahmsweise in den Salon mit den guten Erbmöbeln der Großmutter, der sonst nur in absoluten Ausnahmefällen bei Besucht benutzt wird. Dort entdeckt sie eine geheimnisvolle versperrte Tür. Ihre Mutter erzählt ihr, dass die Tür in die leere Nachbarwohnung führen würde, der Durchgang aber zugemauert ist. Sie sperrt sie sogar auf und zeigt ihr die Ziegelmauer.


    In der Nacht wird Coraline wach, weil sie einen Schatten durch ihr Zimmer huschen sieht. Dieser Schatten bewegt sich in den Salon und verschwindet, als sie das Licht aufdreht. Interessanterweise ist die Tür in die Nachbarwohnung offen, obwohl sie am Nachmittag geschlossen, wenn auch nicht versperrt wurde. Am nächsten Tag richtet ihr der verrückte Nachbar eine Nachricht von seinen Mäusen aus. Sie warnen Coraline ausdrücklich davor, durch die Tür zu gehen...

  • Bis einschließlich Kapitel 4


    Coraline wird von der geheimnisvollen Tür magisch angezogen. Eines Tages stiehlt sie sich den Schlüsselbund der Eltern und öffnet sie in einem unbeobachteten Moment. Statt einer Mauer findet sie einen offenen Durchgang. Als sie ihn benützt, kommt sie nicht wie erwartet in eine leere Wohnung, sondern wieder in ihre eigene. Wobei diese Wohnung nicht komplett identisch ist, sondern nur fast. Dort begegnet sie ihren "anderen" Eltern. Diese erzählen ihr, dass sie sich schon so auf Coraline gefreut haben. Sie sind aufmerksamer als ihre echten Eltern. Nur die Augen sind etwas unheimlich, denn statt echter Augen haben sie an der Stelle Knöpfe.


    Coraline lässt sich allerdings davon nicht ins Bockshorn jagen, sondern erkundigt neugierig die Gegend und das Haus. Alles ist so wie bei ihr zu Hause, nur nicht ganz. Der ältere Herr hat statt eines Mäusezirkus einen aus Ratten und die Wohnung der alten Schauspielerinnen ist ein Theater für Hunde. Dort treten die beiden Damen vor einem begeisterten Publikum auf und sind auf einmal jung und schön, als sie sich aus ihren "Kostümen" schälen. Die Katze im Garten läuft nicht mehr weg, wenn sie Coraline sieht, sondern unterhält sich mit ihr. Sie spricht zwar in Rätseln, aber sie spricht immerhin.


    Die Katze erwähnt nebenbei, dass es von Coraline klug war einen Schutz in die andere Welt mitgebracht zu haben. Meint sie damit den Stein mit einem Loch in der Mitte, den Coraline von Miss Spinks und Miss Forcible beim Tee trinken geschenkt bekommen hat, nachdem die beiden ihre große Gefahr, in der sie schweben soll, beim Lesen der Teeblätter prophezeit hatten?


    Coraline tritt die Flucht nach Hause an, als die "anderen" Eltern sie drängen, doch bei ihnen zu bleiben. Sie müsse dafür nur ihre Augen gegen Knöpfe ersetzen lassen.

  • Bis einschließlich Kapitel 6


    Coraline gelangte glücklich wieder nach Hause. Aber ihre Eltern sind und bleiben verschwunden. Nachdem sie über einen Tag nicht aufgetaucht sind, wird es Coraline mulmig. Schließlich entdeckt sie sie hinter dem Spiegel. Ihre Mutter schreibt in großen Buchstaben Hilfe an die Rückwand des Spiegels. Coraline vermutet, dass ihre anderen Eltern die Finger bei der Entführung ihrer echten Eltern in der Hand hatten. Also schnappt sie sich zwei Äpfel und ihren Schutzstein und macht sich notgedrungen wieder auf in die andere Wohnung.


    Die Geschichte wird immer gruseliger (jungdodo findet spannender). Mir kommt es so vor, als steckt Coraline in einen bösen Alptraum, aus dem man aufwachen will und nicht kann. Wenn ich nicht versprochen hätte, hinter meinem Kind nachzulesen, würde ich es nicht mehr aus der Hand legen.

  • Coralines Erlebnisse in der anderen Wohnung sind angenehm schaurig. Gruselig genug für Gänsehaut und den "Bitte-nicht"-Moment, aber nicht so furchterregend, dass man davon Angst bekommen muss.


    Für jungdodo war die Auflösung am Schluss fast zu leicht. Hier war der Wunsch nach mehr Hindernissen und noch mehr Nervenkitzel vorhanden. Für mich war das Finale für ein Kinderbuch passend. Nicht jedes Kind steckt die spannenden Szenen so leicht weg wie jungdodo.


    Im Klappentext wird Neil Gaiman folgendermaßen zitiert:


    Zitat

    Diese Geschichte ist für Kinder, die Abenteuer lieben. Erwachsene hingegen erleben sie wie einen Alptraum.


    Damit ist eigentlich alles gesagt. Jungdodo hat den Roman als spannende Abenteuergeschichte empfunden. Für mich fühlte es sich wirklich wie ein Alptraum an, aus dem man möglichst schnell aufwachen will.


    :tipp: