Lauren Beukes - Zoo City

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Johannesburg, mehr oder weniger in der Gegenwart, wenn auch in einer etwas anderen. Seit einiger Zeit gibt es die „Betierten“: Menschen mit einer Schuld haben ein Tier. Das taucht plötzlich auf und ist ein bisschen ein erweitertes Selbst, man braucht es in der Nähe und es verleiht einem etwas Magie. Die Protagonistin Zinzi hat ein Faultier und sie spürt verlorene Dinge auf. Auf diese Weise zahlt sie zumindest einen Teil ihrer Schulden bei ihrem Dealer ab.


    Normalerweise sucht sie keine Menschen, doch der Belohnung für das Auffinden der weiblichen Hälfte eines Teenager-Zwillings-Popstar-Pärchens kann sie nicht widerstehen. Zinzi ist eine toughe junge Frau, bei der aber ab und zu dann doch das Gewissen oder Gefühle unter der harten Schale zum Vorschein kommen. Aber einmal Junkie immer Junkie, das ist ihr klar, auch wenn das Faultier sie relativ clean bleiben lässt. Als Protagonistin mag man sie trotz all ihrer Schwächen und Fehler.


    Die Krimihandlung hätte vermutlich auch ohne die Magie und ohne die Tiere funktioniert, diese beiden Komponenten heben die Geschichte aber aus einem Durchschnittskrimistapel hervor und bringen interessante Aspekte mit ein. Die Welt ist ordentlich komponiert und nur ein paar Detailfragen bleiben für mich bis zum Ende offen: Wie steht es eigentlich mit der Lebensdauer der Tiere? Wenn das Tier stirbt, stirbt auch sein Mensch - aber ich habe nicht das Gefühl, dass Menschen, mit z.B. einer Ratte als Tier automatisch in 1-2 Jahren sterben werden, das Tierleben ist doch magisch verlängert? Und altern womöglich auch die betierten Menschen dann langsamer?

    Die Autorin hätte vor mir aus jedenfalls gerne noch weitere Geschichten in dieser Welt erdenken dürfen, so werde ich mich dann aber unter ihren anderen Büchern umsehen, die wohl generell auf der Grenze zwischen Übernatürlichem und Krimi daherkommen.


    4ratten