Alison Weir - Henry VIII: The Heart and the Crown

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    Für den jüngeren Sohn des englischen Königs war nur die Rolle in der zweiten Reihe vorgesehen. Aber nach dem Tod des älteren Bruders änderte sich für Harry alles und er ging als König Henry VIII in die Geschichte ein.


    Harrys Geschichte beginnt mit dem Tod der Mutter. Alison Weir zeigt einen Jungen, der um seine Mutter trauert. Das ist etwas, das ich bis jetzt noch nicht von dem englischen König hatte. Die Autorin erzählt, wie der junge Harry mit dem Verlust fertig wurde, indem er sich auf seine Studien stürzte und wie er sich in Katharina von Aragon verliebte, der Witwe seines Bruders.


    Aus einer anfänglichen Verpflichtung wurde Liebe und die Ehe der Beiden war lange glücklich. Aber anders als bei seinem Volk war die Ehe auch die Verpflichtung, dem Reich einen Erben zu schenken, der nach dem Tod Harrys den Thron besteigen würde. Mit jedem vergeblichen Hoffen auf den Erben veränderte sich die Beziehung zwischen Harry und Katharina. Anfangs trauerten sie gemeinsam, irgendwann stand die Pflicht vor der Liebe. Harry begann, seiner Frau ihr Versagen vorzuwerfen. Hier hat mir ein bisschen gefehlt, wie sich seine Gefühle ihr gegenüber verändern. Der Wechsel von Mitgefühl zu Abneigung und dem Verlieben in Anne Bolyen über.


    Die Beziehung zu ihr verlief nach dem gleichen Muster: aus Liebe wurde eine Pflicht, die nicht erfüllt wurde. Die Gefühle ihr gegenüber veränderten sich und machten ihn offen für die Einflüsterungen seiner Umgebung, über die Dinge, die seine Frau angeblich getan hat. Hier ist mir aufgefallen, dass Harry nur auf diese Gerüchte gehört und sich nicht die Seite von Anne oder später auch die von Jane Seymour angehört hat. Auf mich hat es den Eindruck gemacht, dass seine Frauen perfekt sein mussten und er kein Interesse mehr an ihnen hatte, sobald er den ersten vermeintlichen Makel entdeckte.


    Alison Weir malt kein sympathisches Bild von Harry, wie der englische König im Buch genannt wird. Auf der einen Seite war er sehr gebildet und interessierte sich auch für Dinge außerhalb der Staatsgeschäfte. Auf der anderen Seite galt für ihn nur ein Wort, nämlich das eigene. Je älter er wurde, desto weniger hörte er auf Ratgeber und die Menschen in seiner Umgebung waren seinen Launen ausgesetzt. Ihm zu missfallen, konnte durchaus gefährlich werden für die Position, das Leben oder auch für das Land, denn auch internationale Beziehungen waren seinen Launen ausgeliefert. Harry wurde immer maßloser und benahm sich in seinen späteren Jahren oft unreifer, als er das in seiner Jugend getan hatte.


    Auch wenn das Buch sehr ausführlich ist, fehlt mir manchmal ein bisschen die Entwicklung von Harrys Charakter. Manche Veränderungen konnte ich nicht nachvollziehen, weil sie mir zu abrupt waren. Aber insgesamt fand ich die Darstellung nicht nur vom König, sondern auch von seiner Umgebung sehr gelungen.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Hat den Titel des Themas von „Alison Weir: Henry VIII: The Heart and the Crown“ zu „Alison Weir - Henry VIII: The Heart and the Crown“ geändert.