Niklas Sonnenschein - Eisige Nacht

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    Was ist da los auf der Bäreninsel in der Barentsee


    Am 11.10.2010 erhält Anita Hansen vom Küstenradio Nord Norwegen, Station Tromsø, einen Notruf. Die vier Wissenschaftler der Wetterstation Herwighamna, die auf Bjørnøya, der felsigen Insel im Nordmeer stationiert sind, brauchen anscheinend Hilfe.

    Aino Petersen, Leiterin der Polizeistation in Kirkenes, schickt ihren etwas umstrittenen Kollegen Kommissar Karl Sortland zusammen mit seinem neuen Partner Mats Samuelsson, der gerade erst aus Schweden zu ihnen gestoßen ist, los in den nördlichsten Teil des Landes um nachzusehen, was dort Sache ist. Sie stoßen auf eine verwüstete Forschungsstation, eine tote und eine schwerst verletzte Wissenschaftlerin. Von den beiden männlichen Kurzzeitbewohnern der Insel fehlt jede Spur.

    Haben ein niederländisches Segelboot oder ein russisches Marineboot mit dem Anschlag etwas zu tun? Oder handelt es sich um eine verdeckte Operation der Russen? Noch ist alles denkbar. Aber Karl und Mats finden nichts Handfestes und haben alle Hände voll zu tun um Licht in das Dunkel des Falles zu bringen.


    Mit „Eisige Nacht“ ist Autor Niklas Sonnenschein ein, wie ich finde, äußerst spannendes und sehr interessantes Debüt gelungen. Allein das Setting im von der Dunkelheit geprägten Norden Norwegens hat mich beim lesen immer wieder fasziniert. Mir hat es gut getan, dass es nach dem dramatischen Auftakt auf der Insel Bjørnøya bei den Ermittlungen in Kirkenes etwas ruhiger zugeht. Dort habe ich mich mit den Kommissaren im Präsidium und auch privat recht wohl gefühlt.

    Die meisten Menschen, die ich hier kennengelernt habe, finde ich sympathisch, authentisch und menschlich sehr gut ausgearbeitet. Nur dass Karl, der von seinem Kollegen Mikkel Kuhmunen aus Spitzbergen, der hier Amtshilfe leistet, liebevoll Karlemann genannt wird, was er gar nicht schätzt, dauernd an der Wodkaflasche hängt, behagt mir nicht so. Aber auch ihn habe ich im Laufe der Ermittlungen immer mehr lieb gewonnen. Ich denke, er kriegt die Kurve noch. Dafür ist sein neuer Kollege Mats mit seiner Freundin Silja von Anfang an um so „normaler“.

    Der Fall selbst ist gut strukturiert, sehr temporeich und spannend aufgebaut. Nach einer Wendung, die so für mich nicht zu erwarten war, löst sich der Fall gut nachzuvollziehen und logisch auf.

    Auch die räumliche Nähe zu Russland lässt der Autor hier in die Ermittlungen mit einfließen, was mir gut gefallen hat. Genau so wie die tierischen Gefahrenquellen auf der Insel. Dass ich den jungen Polarfuchs mit seinen Gedanken ganz zum Schluss noch mal treffe, hat mir sehr gut gefallen.

    Autor Niklas Sonnenschein hat einen leicht zu lesenden und sehr bildhaften Erzählstil, durch den ich mir die nördlichen Gegebenheiten und Örtlichkeiten sehr gut vorstellen kann. Die relativ kurzen Kapitel mit ihren Cliffhangern machen die Geschichte temporeich und packend. Die verschiedenen Stimmungen und auch die Gefühle kommen hier insgesamt sehr gut rüber.


    Der Buchtitel hält absolut was er verspricht und ich würde mich sehr freuen, wenn ich demnächst einen neuen Fall mit Karl und Mats lösen könnte. Das nötige Potential haben die Beiden allemal.


    5ratten