Wolfgang Hohlbein - Verderben. Kinder des Zorns

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    Autor: Wolfgang Hohlbein

    Titel: Verderben. Kinder des Zorns

    Verlag: Piper

    Erschienen: 2022

    Seiten: 639


    Hinweis: Es handelt sich gewissermaßen um eine Fortsetzung von "Unheil"; zumindest ist die Protagonistin dieselbe. Man kann die Bände aber auch getrennt lesen. Außerdem gibt es noch eine dreiteilige Hörbuch-Spin-Off-Serie von "Unheil" unter dem Titel "Dark Soul".


    Klappentext laut Amazon:

    Als Kriminalhauptkommissarin Conny Fesser undercover auf einer Vernissage des Gangsterbosses Maxim Kutzow eingesetzt wird, hält sie das für einen Routineeinsatz. Drogenhandel, Schmuggel, das Übliche. Als sie dort auf junge Mädchen trifft, die nicht freiwillig anwesend zu sein scheinen, erwacht in ihr ein furchtbarer Verdacht – betreibt Kutzow auch noch Mädchenhandel?

    Conny setzt sich in den Kopf, die Sache aufzuklären und Kutzow hinter Gitter zu bringen. Doch der vermeintliche Routinefall stellt sich schnell als Sumpf heraus, in dem niemand ist, was er vorgibt – inklusive Conny selbst …



    Meine Meinung:


    Der Verlag verspricht einen "actionreichen Mystery-Thriller", wobei man auf den Mysteryaspekt sehr lange warten muss. Trotzdem ist er insofern relevant, dass ich das Buch einem "normalen" Thrillerleser nicht empfehlen würde, denn sonst gäbe es eine riesige Enttäuschung am Ende bei der Auflösung. Doch dazu gleich mehr.


    Den Klappentext finde ich absolut nichtssagend, andererseits ist ihm positiv anzurechnen, dass er quasi nichts verrät, denn die Mädchenhandelstory in Bezug auf Kutzow selbst ist sehr schnell abgehakt. Es geht danach hauptsächlich um Conny und Kutzow selbst, die vor der Polizei fliehen und die Welt oder zumindest Kinder retten wollen. So ganz schlau wurde ich aus Connys Handlungen nicht. Größtenteils liest sich das Buch wirklich gut, mal spannend, mal witzig, aber so insgesamt war mir der rote Faden zu undeutlich. Kommissarin Conny tut echt alles, um ihren Job loszuwerden und lässt sich mit dem (natürlich) heißen (und natürlich gar nicht so bösen) Gansterboss ein, zieht ihr Ding durch und ignoriert völlig, dass das zu rettende Mädchen offenbar gar nicht gerettet werden will (und wovor eigentlich?).

    Dann gibt es noch eine zweite Geschichte um Mark und seine Freunde, die sich in Russland scheinbar grundlos mit der Polizei anlegen, bis es so eskaliert, dass sie im Straflager landen. Was sie dort erleben, erfährt der Leser in Kapiteln parallel zu Connys Handlungsstrang. Beide laufen tatsächlich erst ca. 100 Seiten vor Schluss zusammen. Und hier kommt dann auch der Mysteryteil ins Spiel. Ich fand die Zusammenführung der Stränge überraschend und gut gelöst - bis auf einen Punkt, als etwas (ich spoilere hier nicht) rational nicht zu erklären war, und deshalb durch Connys "übernatürliche Fähigkeiten" (die vorher keine Rolle spielten) gelöst wurde. Da hat es sich der Autor meiner Meinung nach zu einfach gemacht.


    Ansonsten hat mir die Lektüre trotz der Dicke des Buches Spaß gemacht. In Hinblick auf die oben genannten Kritikpunkte vergebe ich solide 3ratten .