Yasushi Inoue - Liebe

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    Liebe. Drei Erzählungen


    Aus dem Japanischen von Richmod Bollinger


    Das schmale Buch enthält drei Erzählungen:


    Tod, Liebe und Wellen - Ein junger Mann fährt in einen kleinen Küstenort, um Selbstmord zu begehen, und trifft dort eine junge Frau.

    Der Steingarten - Auf der Hochzeitsreise zeigt der Erzähler seiner Frau einen ganz besonderen Ort und beginnt, sich in Erinnerungen zu verlieren.

    Der Hochzeitstag - Ein junger Witwer möchte kein zweites Mal heiraten und erinnert sich an seine Ehe und die Eigenarten seiner Frau.


    Auch wenn das Büchlein den Titel “Liebe” trägt und in jeder Erzählung die Rede davon ist, geht es nur bedingt um Liebe. Es gibt Momente der Zuneigung zwischen den Protagonisten oder gegenseitiges Verständnis, als Leser beobachtet man jedoch keine Liebe (zumindest im europäischen Verständnis). Die Grundstimmung ist melancholisch und es erfolgen Auseinandersetzungen mit einschneidenden, eher negativen Erlebnissen. Die Protagonisten sind dabei immer sehr bei sich, wenig bei ihrem Gegenüber. Dabei besteht durchgehend auch eine gewisse Distanz zum Leser, trotz vermeintlich emotionaler Momente enthalten die Erzählungen keine tiefen Gefühle. Daran ändert auch die teils sehr poetische Sprache nichts.


    Bestimmt spielt es eine Rolle, dass Inoue aus einem anderen Kulturkreis stammt, in dem Gefühle nicht öffentlich gemacht werden. Die Erzählungen sind außerdem aus den 50er Jahren. Die beschriebenen Ehen sind arrangierte Zweckgemeinschaften und eine Ehefrau muss hübsch, wohlerzogen und sparsam sein. Das Erzählte blieb mir somit auf mehreren Ebenen fremd und es gelang leider nicht, mich durch diese Fremdartigkeit zu faszinieren

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges