Diana Nyad - Find a way

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    Als Diana Nyad am 2. September 2013 nach über 53 Stunden im Wasser die Küste von Key West erreichte, war sie der erste Mensch, der von Havanna nach Florida geschwommen war, ohne von einem Haikäfig geschützt zu sein. Hinter ihr lagen 4 gescheiterte Versuche, die nicht nur sie, sondern auch ihr Team mehr als einmal an ihre Grenzen gebracht haben.


    Dianas Geschichte unterscheidet sich von den meisten Geschichten anderer LangstreckenschwimmerInnen, die ich bis jetzt gelesen habe. Sie hat eine lange Zeit außerhalb des Wassers verbracht, in der das Schwimmen nicht wichtig für sie war. Nachdem sie jahrelang als die erfolgreichste Langstreckenschwimmerin galt und einen Rekord nach dem anderen holte, war ihr das irgendwann genug. Ich habe beim Lesen den Eindruck gewonnen, dass bei ihr auch der Spaß im Vordergrund stand und nicht nur die Jagd nach dem nächsten Erfolg und konnte deshalb ihre Entscheidung nachvollziehen. Aber trotz der langen Pause hat sie ihren großen Traum, von Kuba nach Florida zu schwimmen, nie aufgegeben.


    Auf den ersten Blick klingt Dianas Geschichte wie die von vielen erfolgreichen SportlerInnen. Ihr Talent wurde schon früh erkannt und gefördert. Eine lange Krankheit schien diesem Traum ein Ende zu machen, denn nach ihrer Genesung konnte sie nicht wieder an ihre alte Form anknüpfen, sie war nicht mehr schnell genug. Damals entdeckte sie das Langstreckenschwimmen für sich, in dem hauptsächlich ums Durchhaltevermögen und nicht um Geschwindigkeit ging.


    Diana spricht in ihrem Buch offen über den Missbrauch, den sie durch ihren Trainer erlebt hatte. Sie erzählt von ihrer Hilflosigkeit und darüber, was die Tat mir ihr macht, aber auch davon, dass sie sich früh entschloss, sich nicht dadurch definieren zu lassen. Ihre Wut über das Geschehene wandelte sie in die Energie, die sie für ihren Sport brauchte. Allerdings erzählt sie auch davon, dass sie weder ein Einzelfall war noch dass die Schuldigen öffentlich angezeigt wurden.


    2010 begann Diana mit dem Training für die Strecke zwischen Havanna und Florida. Schon dafür musste sie lange Etappen schwimmen und ihr Leben und das ihres Teams komplett auf den Kopf stellen. Es waren über 20 Personen an jedem Versuch beteiligt. Mir hat gefallen, dass sie den Erfolg nicht als ihren alleinigen ansieht, sondern als den ihres Teams, auch wenn sie diejenige ist, die dafür den Ruhm bekommt. Auch wenn sie sich immer sicher war, dass sie die Strecke irgendwann schaffen würde, hat jeder Misserfolg unendlich viel Kraft gekostet und gerade nach dem vierten Versuch ist das Team fast auseinandergebrochen. Dass es den 5. Versuch gegeben hat, schien teilweise fast unmöglich.


    Dianas Geschichte ist hauptsächlich die Geschichte eines unglaublichen Teams, das betont sie immer wieder. Sie hat für jeden Teil ihrer Reise speziellen Menschen und sie wird nicht müde, sie immer wieder wieder zu erwähnen. Das unterscheidet sie von anderen Erzählungen zu diesem Thema, in denen die Teams oft nur wie Statisten wirkten.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.