Rebecca Martin - Das Erbe von Talgrund

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    Titel: Das Erbe von Talgrund

    Autorin: Rebecca Martin


    Allgemein:
    400 S.; Heyne, 2024


    Zitat

    Inhalt:

    Patriarch Bruno Hofer ist mit 97 Jahre verstorben, und die entzweite Familie wird auf den Familienstammsitz Talgrund gebeten. Alle sind angespannt, hat Bruno doch kürzlich Änderungen im Testament angekündigt. Dann zieht ein heftiges Unwetter auf. Kurz bevor Überschwemmungen das Gutshaus tagelang isolieren, trifft Maya Dudek ein. Wer ist diese junge Frau, die angeblich eine Freundin von Bruno sein soll? Und was fällt ihr ein zu behaupten, auf Gut Talgrund seien im Zeiten Weltkrieg Zwangsarbeiter verpflichtet worden? Auf sich allein gestellt begibt sich die Familie auf die Suche nach einem plötzlich verschwundenen Testament und einer verdrängten Familiengeschichte, die jahrzehntelang im Verborgenen lag.


    Meine Meinung:

    Zusammenfassend: Es war mir an vielen Stellen zu oberflächlich. Irgendwie kam die Autorin nicht so richtig auf den Punkt und vieles, das interessant gewesen wäre, wurde ausgespart oder nur kurz angesprochen.


    Die Familiengeschichte des Gut Talgrunds ist eigentlich interessant. Aber persönlich finde ich, das sich die Autorin keinen Gefallen damit getan hat, das Ganze auf zwei Zeitebenen zu verteilen. Es wäre spannender gewesen entweder echten Ermittlungen von Jenny zu folgen oder die Geschichte nur aus der Vergangenheit zu betrachten. So wusste ich zwar als Leserin oft mehr als Jenny, aber Jenny hat das meiste nach wie vor nicht heraus gefunden. Dazu kam, das Jennys eigene Zeit sehr oft nur daraus bestand, zu erwähnen das alles so schwierig ist mit ihrem Onkel, der Tante. Einem Cousin der nicht mal auftaucht. Ich hätte viel interessanter gefunden, wenn man auch mehr darüber erfahren hätte, warum die Gefühle so angespannt sind. Weshalb kamen Gerhard und Rob (Jennys Vater) nicht miteinander aus. Warum ist Angelika wirklich so verbittert.

    Gleichzeitig fand ich an sich gut, welche Themen und Fragen die Autorin aufgreift. Zwangsarbeiter in Deutschland, und die Opfer dahinter, das ist ein Thema, das hinter vielen anderen Themen des Holocaust und weiterer Verbrechen durch die Deutschen, oft eher untergeht. Ich fand aber, das es gleichzeitig zu oberflächlich behandelt wurde. Es wirkte eher wie eine kitschige Postkarte zum ländlichen Leben. Es wirkte fast so, als wollte die Autorin sich auch zurück nehmen, damit das ganze dann doch nicht zu schwer wird. Leicht zu verdauen, aber eben auf einem Level, das nicht dazu anstiftet allzu kritisch über das Thema und eine eventuelle Aufarbeitung nach zu denken.


    Ich habe den Roman zwar fast in einem Rutsch gelesen und fand den Stil von Rebecca Martin weiterhin gut zu lesen. Aber ich denke mir persönlich reicht die besagte Oberflächlichkeit nicht aus um mich beim Lesen ganz zufrieden zu stellen.


    3ratten