Patrizia di Stefano - Nostalgia Siciliana

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juva.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Nach der Benachrichtigung über den Tod ihres Onkels macht sich Tita auf den Weg in die Heimat ihres bereits verstorbenen Vaters Gianni- nach Sizilien. Sie erzählt die Geschichte ihres Vaters, der in jungen Jahren nach Deutschland ausgewandert ist und dort die erste Tiefkühlpizza produziert hat.

    Die Reise Titas in ihre Vergangenheit ist eine melancholische. Auch wenn man in einigen Situationen, wie dem gemeinsamen Essen mit Freunden und Familie das italienische dolle Vita durchaus spüren kann, ist die Grundstimmung im Buch eher eine gedrückte. Die Geschichte selbst dreht sich mehr um Gianni, als um Tita selbst. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen - Die Rückkehr Titas nach Sizilien und das Leben von Gianni. Erwähnenswert ist, dass die Autorin hier tatsächlich die Geschichte ihres Vaters erzählt.

    Mir hat das Buch gefallen, was bestimmt auch daran liegt, dass ich selbst schöne Erinnerungen an Sizilien habe. Ich fand es auch sehr interessant über die Auswanderung von Gianni zu lesen, wie Italiener damals in Deutschland aufgenommen wurden und wie er sich sein Leben aufgebaut hat- trotz eher widriger Umstände. Aber ich fand es auch etwas langgezogen und so 100% konnte es mich nicht fesseln.

    Ein interessantes Buch ist es allemal!


    3ratten

  • Mir hat "Nostalgia Siciliana" von Patricia Di Stefano wirklich gut gefallen, denn der Roman gibt die Atmosphäre Siziliens so gut wieder, dass sich gleich Urlaubsstimmung einstellt. Dabei erliegt die Autorin aber nicht der Versuchung in den Kitsch abzugleiten, wie das bei Büchern mit ähnlicher Thematik oft der Fall ist.


    Die Geschichte von Titas Familie wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, einerseits wird Tita selbst zur Protagonistin, allerdings mit mehreren Jahrzehnten Abstand zwischen ihren Erinnerungen als Kind und ihren Erlebnissen als erwachsene Frau, die sich entscheiden muss, wie sie mit dem Erbe ihres Onkels, dem Landgut Magní auf Sizilien, umgehen will. Und dann ist da die Geschichte ihres Vaters Gianni, den die LeserInnen auf seinem Weg vom Kind einer armen sizilianischen Familie, das eigentlich Priester werden sollte, über seinen Aufbruch nach Deutschland als Gastarbeiter bis hin zum erfolgreichen Gastronomen, begleiten. Die sich daraus ergebenden Einblicke in die Veränderungen von den 1940er bis in die 2000er Jahre sind interessant, zumal sie sich eben immer in den Entwicklungen der Familie spiegeln.


    Die Erzählweise der Autorin ist angenehm, ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und kann es sowohl für diejenigen LeserInnen empfehlen, die mediterranes Flair schätzen, als auch denjenigen, die gut erzählte Familiengeschichten mögen. Beides kommt hier auf gelungene Weise zusammen.


    5ratten