Laura Z. Hobson - Gentleman's Agreement

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    Nach dem Tod seiner Frau hat der Journalist Philip Green sich in New York ein neues Leben aufgebaut. Gemeinsam mit seinem Sohn ist er zu seiner Mutter gezogen. Auch beruflich geht es wieder bergauf. Die Zeitschrift, für die er arbeitet, bietet ihm eine Serie an. Nachdem der Krieg beendet ist, soll Philip recherchieren, ob und wenn ja wie weit sich Antisemitismus in den USA ausgebreitet hat. Philip wagt das Experiment: er beginnt zu erzählen, dass er Jude ist und beobachtet die Reaktion der Menschen in seiner Umgebung.


    Von Anfang an habe ich der Geschichte ihr Alter angemerkt. Sie wurde ungefähr zu der Zeit geschrieben, in der sie auch spielt und hat viele Elemente, die es so heute nicht mehr gibt. Am meisten sind mir die Zigaretten aufgefallen. Es wurde immer und überall geraucht, auch im Bett und so kam gefühlt auf jeder Seite eine Zigarette vor. Bei den Charakteren warne die Rollen von Anfang an klar verteilt: der Protagonist ist ein einsamer Wolf, für den es nach dem Tod seiner Frau nur noch seinen Sohn und seinen Job gibt. Natürlich trifft er im Verlauf seiner Recherche auf eine Frau, die sein gefrorenes Herz wieder auftaut, aber ist sie wirklich die Richtige? Das muss sich im Verlauf zeigen, denn sie ist nicht die Einzige, die sich für Philip interessiert und die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein.


    Bei den viele Klischees sollte man aber nicht vergessen, worum Phils Reportage eigentlich geht. Sobald er in seine Rolle schlüpft, begegnen ihm unzählige Vorurteile und offene Anfeindungen. Auch wenn die Geschichte sehr altmodisch auf mich gewirkt hat, ist das Thema doch immer noch aktuell. Dabei ist es egal, gegen wen sich die Anfeindungen richten.


    Laura Z. Hobsons Buch enthält viel Gutes, aber leider ist das für mich in den Klischees und im Staub der Jahre ein bisschen untergegangen.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.