Helga Hengge - Nur der Himmel ist höher

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    Sie war die erste Deutsche, die den Mount Everest über die Nordroute bestieg. Aber der Weg von Helga Hengge auf den höchsten Gipfel der Welt war ungewöhnlich. Geboren in Chicago, aufgewachsen in der Nähe von München machte sie nach dem Abitur zuerst als Moderedakteurin von sich reden. 1991 zog sie fürs Studium nach New York. Sie begann erst 1996 mit dem Freiklettern und auch mit dem Höhenbergsteigen. Ersten Gipfeln in Südamerika und Nepal folgte eine Expedition zum Basislager III des Cho Oyu. 1999 plante sie eine Expedition zum Basislager der Mount Everest, änderte aber kurz vor Beginn ihre Meinung. Nicht das Basislager sollte es sein, sondern der Gipfel.


    Ich bin auf Helga Hengge durch einen Podcast der Bergfreundinnen aufmerksam geworden. Daher kannte ich ihre Geschichte schon, sogar von ihr selbst erzählt. Im Buch wirkt sie, wie ich sie im Podcast erlebt hatte: sehr sympathisch, aber auch sehr fokussiert. Sie erzählt ihre Geschichte sehr leicht, aber auch ehrlich und spricht über kleinere und auch große Fehler.


    Bei der Lektüre ist mir aufgefallen, dass ich bis jetzt nur Berichte über den Mount Everest abseits des Tourismus gelesen habe. Deshalb war Helga Hengges Buch zuerst ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Vieles von dem, was im Basislager selbstverständlich war, kam mir wie unnötiger Luxus vor. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass die Autorin eine andere Form von Expedition gewählt hat, als die, über die ich bis dahin gelesen hatte. Ihre Schilderungen der anderen Teilnehmer hat auch viele meiner Vorurteile gegenüber dem (Massen)Tourismus am Mount Everest bestätigt. Aber Helga Hengge hat den Menschen, die für die Annehmlichkeiten und Sicherheit der Touristen genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie denen, die dafür bezahlt haben. Über Sherpas und auch Expeditionsleiter wird viel zu wenig geschrieben, hier habe ich sie als das kennengelernt, was sie sind: ein wichtiger Teil der Expedition.


    Je weiter es nach oben geht, desto anstrengender wird es. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Da sind zum einen die Selbstzweifel, dass sie sich vielleicht doch übernommen hat. Aber auch das, was auf dem Weg zum Gipfel auf sie wartet. Viele haben es nicht geschafft und die meisten von ihnen sind immer noch da, wo ihr Weg zum oder vom Gipfel geendet hat. Darunter sind auch bekannte Gesichter, die sie im Basislager kennengelernt hat, was ihr den Weg zum Gipfel fast unmöglich macht.


    Die Geschichte von Helga Hengge ist ungewöhnlich. Manchmal klingt die Art, wie sie erzählt, fast ein bisschen zu einfach. Aber ich bin sicher, dass es das nicht war. Die Schwierigkeiten, die ihr auf ihrem Weg untergekommen sind, waren dazu da, um überwunden zu werden und nicht, um sich lange damit aufzuhalten. Auch nicht dafür, darüber zu schreiben.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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