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Angels Flight ist eine historische Seilbahn in Los Angeles und damit eine Touristenattraktion. In dieser Nacht ist sie aber ein Tatort mit besonderer Brisanz, denn eines der beiden Opfer ist ein Anwalt, der sich mit seinen Fällen mehr als einen Feind bei der Polizei gemacht hat. Wer anders könnte gegen Kollegen ermitteln als Harry Bosch, bei dem die Gerechtigkeit für das Opfer immer an erster Stelle steht? Aber selbst er stößt bei diesem Fall an seine Grenzen, denn einige Klienten des Toten würde er lieber hinter Gittern als mit einer großen Entschädigung und in Freiheit sehen. Dazu kommt, dass das Bild vom liebevollen Familienvater und Stütze seiner Kirchengemeinde immer mehr bröckelt, je weiter Harry ermittelt.
Von dem Moment, an dem Harry Bosch die Ermittlungen übernimmt, ist klar, dass er hier nur verlieren kann. Für die Bevölkerung steht fest, dass ein Polizist den Mord an dem Anwalt begangen hat und mit jeder Stunde, in der der Fall nicht aufgeklärt wird, wird das Gerücht lauter, dass die Polizei etwas verschleiern will. Der aktuelle Fall des Toten bringt Harry auf die Spur eines Mordes an einem Mädchen, der aufgeklärt schien und den er jetzt neu aufrollt. Damit zieht er sich den Zorn nicht nur der Kollegen zu, die damals ermittelt haben, sondern auch vom Deputy Chief zu, dessen oberste Priorität das gute Ansehen der Polizeibehörde ist.
Ich bin mit diesem Teil der Reihe nicht wirklich warm geworden. Harrys persönlicher Krieg gegen die Behörden hat hier für mich eine zu große Rolle gespielt. Die beiden Fälle, in denen er ermittelt, spielen dagegen fast eine untergeordnete Rolle. Auch dafür, dass der Mord an dem Anwalt eine große politische Brisanz hatte, habe ich zu wenig darüber gelesen, wie sich die Lage in der Bevölkerung aufgeheizt hat. Stellenweise fand ich auch Harrys Zusammenarbeit mit der oder das Arbeiten gegen die örtlichen Kollegen nicht überzeugend. Harrys Verhalten am Ende konnte ich nur bedingt mit den persönlichen Problemen erklären, die er in diesem Teil der Reihe hatte.
Auch wenn die Geschichte viele gute Ansätze hatte, konnte sie mich nur bedingt überzeugen. Für meinen Geschmack hätte man mehr daraus machen können.
Liebe Grüße
Kirsten