Janice Hallett - Der Twyford-Code

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    Für Steven Smith lief es nicht rund in seinem Leben. Die Mutter und auch der Vater haben sind gegangen und Smithy ist bei seinem älteren Bruder aufgewachsen. Die Schule hat er abgebrochen und irgendwann ist er auf der schiefen Bahn und schließlich im Gefängnis gelandet. Jetzt ist er verschwunden und das Einzige, was von ihm übriggeblieben ist, ist sein Smartphone. Auf dem hat er seinem Sohn die Geschichte seines Lebens erzählt. Verbirgt sich in seiner Geschichte die Lösung des Rätsels?


    Smithys Geschichte beginnt mit einem Buch der Autorin Edith Twyford das er im Bus findet. Auch wenn er kein Leser ist, fasziniert ihn das Buch und er bringt seine Lehrerin dazu, es der Klasse vorzulesen. Als sie plötzlich abbricht und sagt, dass das Buch nichts für die Kinder ist, denkt er sich nichts dabei. Aber dann verschwindet Miss Trout bei einem Ausflug und Smithy ahnt, dass die Lösung im Buch liegt. Trotzdem gerät die Geschichte in Vergessenheit und erst als Smithy nach vielen Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, erinnert er sich wieder daran. Er will das Verschwinden der einzigen Person aufklären, die echtes Interesse und Zuneigung für ihn hatte. Aber dann verschwindet er selbst und lässt nur seine Aufzeichnungen zurück.


    Was hat die Autorin von Kinderbüchern aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Verschwinden einer Lehrerin zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Aber als sich Smithy näher mit der Geschichte von Edith Twyford beschäftigt, stolpert er über das Gerücht, dass sie und ihr Mann im zweiten Weltkrieg Agenten waren. Es geht um verschwundene Goldvorräte und der Schlüssel zur Lösung liegt in den Büchern der Autorin. Smithy hat das Glück, in einer Bibliothekarin eine verwandte Seele findet, die sich ähnlich begeistert ist wie er und ihn bei seiner Suche unterstützt.


    Ich hatte bei der Lektüre unerwartete Schwierigkeiten. Zum einen fand ich den Stil gewöhnungsbedürftig, denn es handelt sich um die Abschriften von Smithys Aufzeichnungen, in der Flüche und Schimpfwörter abgekürzt werden und Smithys Slang 1:1 übertragen wird. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das für mich übersetzen konnte. Dazu kam, dass mich der in den Büchern versteckte Code sehr an bereits gelesenes erinnert hat, was aber gewollt war. Das Verhalten der Freunde aus Smithys Vergangenheit fand ich nicht immer stimmig. Diese Dinge haben sich im Lauf der Handlung immer mehr verstärkt und ich hatte das Gefühl, dass die Handlung immer absurder wurde. Aber es schließt sich zumindest ein Kreis: das Verschwinden der Lehrerin wird aufgelöst.


    Smithys Geschichte wird dagegen immer verworrener. Manchmal widerspricht er sich sogar in dem, was er erzählt. Das hat die Handlung in die Länge gezogen und dafür gesorgt, dass ich ungeduldig wurde. Mich hat die Lösung mehr interessiert als der Weg dorthin. Und auch wenn mich die Autorin am Ende überraschen konnte, haben die Kritikpunkte überwogen.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.