Chris Brookmyre - The cracked Mirror

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    Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Penny Coyne ist eine nette alte Dame, die in ihrem kleinen schottischen Heimatort ein Verbrechen nach dem anderen aufklärt. Johnny Hawke ist ein hartgesottener Cop aus Los Angeles, der einen Partner nach dem anderen verschleißt. Auch wenn es unmöglich scheint, dass sich ihre Pfade kreuzen, so treffen die beiden doch aufeinander: auf einer Hochzeit, zu der einer von ihnen nicht eingeladen war und der andere von ihnen keine Ahnung hat, wem er die Einladung verdankt.


    Miss Marple trifft auf Jack Parlabane: vom Klappentext war das mein erster Gedanke. Der Eindruck hat sich auf den ersten Seiten bestätigt, denn die alte Dame hat viele Gemeinsamkeiten mit dem von Agatha Christie geschaffenen Charakter. Auch die Art, wie sie ihre Fälle löste und die Tatsache, dass sie mit einer hohen Beamtin auf gutem Fuß stand, kamen mir sehr bekannt vor. Gleichzeitig war da aber auch eine Unsicherheit in ihrem Charakter, sie war sich vielem nicht sicher und zweifelte oft an ihrer Erinnerung.


    Johnny Hawke ist das genaue Gegenteil: er ist selbstsicher und anzuecken macht ihm nichts aus. Weder bei Kollegen noch Vorgesetzten ist er beliebt, aber solange er einen Täter seiner gerechten Strafe zuführen kann, ist ihm jedes Mittel recht. Als ihn die Jagd nach einem Verdächtigen nach Schottland führt, trifft er Penny und die beiden beginnen, gemeinsam zu ermitteln.


    Mich hat gleich zu Beginn bei dem Krimi etwas gestört, was ich nur schwer packen konnte. Nicht nur, dass sowohl Penny als auch Johnny wie ein Tinte gewordenes Klischee wirkten, etwas passte bei beiden nicht. Waren es bei Penny bestimmte Charakterzüge, die nicht stimmig waren, so waren es bei Johnny Andeutungen und Hinweise, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Auf mich hat das Ganze sehr konstruiert gewirkt. Stellenweise hatte ich auch den Eindruck, als ob Chris Brookmyre die Geschichte künstlich in die Länge ziehen wollte. Das war kein Vergleich zu der Spritzigkeit der Handlung und den überraschenden Wendungen aus seinen ersten Krimis.


    Tatsächlich war ich mit vielen Gedanken, die ich mir zur Handlung und den Charakteren gemacht habe, auf der richtigen Spur. Aber es liegt nicht daran, dass mich die Auflösung des Ganzen nicht völlig überzeugen konnte. Das Konzept fand ich durchaus interessant, aber es war meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt. Auch wenn es ein Krimi ist, den man durchaus ein zweites Mal lesen kann, weil man mit dem Wissen der ersten Lektüre vieles in einem anderem Licht sieht, weiß ich nicht, ob ich das wirklich machen werde. Dazu hat er mir nicht gut genug gefallen.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.