Ava Reid - A Study in Drowning

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    Titel: A Study in Drowning

    Autorin: Ava Reid

    übersetzt von: Nadine Mannchen


    Allgemein:

    464 S.; Loewe Verlag, 2024


    Inhalt:

    Jede Flut beginnt mit einem Tropfen

    Effys größter Traum ist es, Literatur zu studieren – was Frauen in Llyr jedoch untersagt ist. Also gibt sie sich mit Architektur zufrieden. Da erhält sie eine einmalige Chance: Sie darf das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors renovieren! Doch Hiraeth Manor wird zunehmend vom Meer verschlungen. Gleichzeitig verfolgt Effy die Sagen über den Elfenkönig. Und dann ist da auch noch Preston: der Literaturstudent, der den Nachlass des Autors sichtet – und den Effy von der ersten Sekunde an nicht ausstehen kann. Bis sie gemeinsam einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommen …



    Meine Meinung:

    Einerseits ist " A Study in Drowning" düster romantisch, fast schon wie ein Gothic Roman. Hinzu kommt eine feministische Linie die mir eigentlich auch wichtig ist. Es geht grob gesagt um ein Mädchen, das sich nach und nach aus den Ketten befreien kann, die ihr die Gesellschaft um sie herum angelegt hat. Aber mir war das leider zu wenig. Denn was nützt ein passender Rahmen, wenn die Umsetzung nicht überzeugt? Ich finde vieles wurde zu sehr nur angerissen, oft nicht richtig auserzählt und am Ende vor allem erzählt, statt gezeigt, Bei vielen wichtigen Schritten der Hauptfigur ist man gar nicht richtig dabei. Manchmal ist nicht mal klar, weshalb sie plötzlich eine andere Meinung zu einer Person hat. Vor allem Preston ist zwar für sich betrachtet eine tolle männliche Hauptfigur, aber es wird einfach nicht klar, woran Effy festmacht ihm nun plötzlich doch zu vertrauen. Der Schritt war einfach nicht richtig beschrieben. Plötzlich war es halt so. Dazu kommt... ich mochte Effy ehrlicherweise einfach nicht. Das liegt meiner Meinung nach daran, welchen Fokus Ava Reid legt um ihre Geschichte zu erzählen. Effy it ehrlich gesagt viel zu sehr auf sich selbst fixiert, und ich finde es mehr als fragwürdig, weshalb sie unbedingt einen männlichen Retter braucht (egal wie unterstützend dieser ist). Es wird immer wieder darauf eingegangen wie hübsch sie doch ist. Und ehrlicherweise finde ich das Ava Reid hier sich selbst ins Netz gegangen ist. Ich finde Effy werden kaum echte andere Eigenschaften zugeschrieben. Immer wieder wird mir alles mögliche erzählt, welche großen Veränderungen sie angeblich auf einmal durchgemacht hat. Aber keine davon habe ich auch gefühlt. Dadurch bleibt alles trotz der Atmosphärischen Erzählweise eindimensional.


    Dazu kommt... ich bin wirklich niemand die total auf World Building und Logik dabei achtet. Wenn mir also auffällt, dass es kein gutes World Building gibt, will das schon was heißen... Irgendwie war es auch fast egal, das sich der Roman in einer mehr oder weniger phantastischen Welt befindet. Letzten Endes hätte ein Fokus rein auf die Elfenmythen, die hier erzählt werden sollen gereicht. Diesen Aspekt fand ich auch ganz gut erzählt, es wäre nur schön gewesen, wenn man hier doch noch mehr erfahren hätte. Die Lösung war dazu einfach so so klar und deutlich von Anfang an zu sehen, das es mich wirklich stark gewundert hat, das Preston - immerhin angeblich DER Experter für den beschriebenen Autoren - nicht sofort erkannt hat, was hier gespielt wurde. Dazu kam, das viele Aspekte die den gesellschaftlichen Rahmen und vor allem eine stark Frauenfeindliche Gesellschaft zeigen sollten, zu sehr auf Klischees aufgebaut hat. Es wäre glaubwürdiger gewesen, wenn diese vielschichtiger und subtiler erzählt worden wären. Diese sehr Schwarz-weiß Aufteilung hat mich sehr genervt.

    Alles in allem hat es mich daher nicht all zu sehr überzeugt und ich finde, es gibt weit bessere Romane, die sich mit ähnlichen Themen auseinander setzen. Und ja, der Roman wird als Jugendbuch beworben. Ich finde aber, das man Jugendlichen ruhig etwas mehr Komplexität zutrauen kann^^


    3ratten