Annabel Abbs - Windswept / Den Wind in den Haaren

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    Für die Schriftstellerin und Journalistin Annabel Abbs war das Laufen langer Strecken schon immer eine Selbstverständlichkeit. Ihre Familie hatte kein Auto und lebte außerhalb der Stadt, deshalb. Wer nicht die ganze Zeit im Haus bleiben wollte, der lief eben. Aber im Lauf der Jahre veränderte sich ihr Leben: Heirat, Kinder und einfach auch die Zeit, die verging entfernten sie immer mehr von der Person, die sie damals war. Auch wenn sie in diesem Leben glücklich war, fehlte ihr auch dieses Mädchen. Was, wenn sie wieder wandern würde? Würde sie das Mädchen dann wiederfinden?


    Auf ihrer Suche begibt sich auf die Spuren berühmter Frauen. Das tut sie nicht im übertragenen Sinn, sondern sie wandert wie Wege, die die Frauen vor Jahren selbst gewandert sind. Ob wie Daphne du Maurier entlang der Rhone oder Gwen John entlang der Garonne, wie Georgia O'Keeffe in den Weiten von Texas oder Nan Shepherd in den schottischen Cairngorms: mit jeder Wanderung erfährt sie viel über die Frauen, in deren Schuhen sie unterwegs ist, aber noch mehr über sich selbst.


    Bücher über Männer, die wandern gab es schon immer. Erst in den letzten Jahren sind immer mehr Bücher über, aber hauptsächlich von wandernden Frauen dazugekommen. Lange glaubte man oder besser: wurde den Frauen eingeredet, dass sie nicht so wandern könnten, wie es die Männer taten. Selbst wenn sie körperlich in der Lage waren, wurde doch von ihnen erwartet, dass sie zuerst ihre Pflichten erfüllten, bevor sie sich auf den Weg machen konnten.


    Von Nan Shepherd hatte ich bereits gelesen und wusste, was ihr ihre Berge bedeuteten, aber dass Simone de Beauvoir fast schon fanatisch in den Bergen der Provence unterwegs war, war mir neu. Auch von Daphne du Maurier wusste ich nicht, dass sie wanderte. Für die Künstlerin Georgia O'Keffee war das Wandern mehr als nur ein Zeitvertreib: sie brauchte die Weite wie die Luft zum Atmen.


    Die Autorin hat eine gute Wahl getroffen, was die Frauen angeht, über die sie schreibt. Sie schafft es, sie mir in den kurzen Kapiteln näher zu bringen. Nur die Autorin selbst blieb mir überraschend fern, obwohl sie mir am meisten erzählt hat.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.