Travis Baldree - Bücher und Barbaren

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    Warum der zweite Teil der Viv-Chroniken "Bücher und Barbaren" von Travis Baldree den Untertitel trägt "Von Kriegerinnen, Knochen und Kartoffeln" erschließt sich mir nicht ganz - bestimmt wollte man hier nur dieselbe dreiteilige Alliteration wie beim ersten Teil haben. Kriegerinnen und Knochen spielen tatsächlich eine Rolle, aber Kartoffeln kommen nur am Rande vor. Nichtsdestotrotz hat mir der Roman ausgesprochen gut gefallen, sogar besser als der erste Teil "Magie und Milchschaum".


    Orkkriegerin Viv befindet sich mit Rackhams Rotte, der Söldnertruppe, in der sie angeheuert hat, auf einem Kriegszug gegen die Nekromantin Varine die Fahle, als sie aus Unachtsamkeit verwundet wird. Damit ihre Beinverletzung heilen kann lässt man sie in Murk, einer Stadt am Meer, zurück. Dort lernt Viv bald die Rättin Fern kennen, die mehr schlecht als recht ihren Buchladen "Disteldorn" führt, aber ein besonders Händchen dafür hat, jeder Person das passende Buch zu empfehlen. Mit Vivs tatkräftiger Unterstützung wird der Buchladen bald aufgemöbelt, wobei auch weitere neue Bekanntschaften wie die Bäckerin Maylee und vor allem der Knochenmann Ränzel helfen. Doch die Idylle in Murk gerät in Gefahr, als immer mehr Anzeichen auftauchen, dass Varine sich nähert - und Viv ihr schließlich auch noch etwas Wertvolles stiehlt.


    Der Roman spielt vor den Ereignissen in "Magie und Milchschaum" und ist recht ähnlich gestrickt - ein Laden muss zum Laufen gebracht werden, dazu findet sich eine eher unwahrscheinliche Gruppe von Wesen zusammen, es gibt ein interessantes Tier (hier ein Gryphet namens Potroast), eine zarte Romanze, eine sich zunehmend konkretisierende Bedrohung und viel leckeres Gebäck. Trotzdem ist der Roman nicht langweilig, er gefällt mir sogar besser als der erste Teil, weil die Bedrohung durch Varine doch für mehr unheimliche und spannende Momente sorgt, sodass der harmonische, etwas "weichgespülte" Teil nicht ganz die Oberhand gewinnt. Schön ist auch der Dreh, dass sich im Epilog eine Wiederbegnung zwischen Viv und Fern nach vielen Jahren andeutet, womit gleichzeitig der Übergang zu "Magie und Milchschaum" hergestellt wird, weil Viv da schon ihr Café in Thune eröffnet hat.


    Für LeserInnen, die "Magie und Milchschaum" mögen, kann ich "Bücher und Barbaren" uneingeschränkt empfehlen. Der Roman hat dieselbe nette Atmosphäre und Viv ist wieder die sympathische Protagonistin. Ihre fantastische Welt ist glaubwürdig dargestellt und bietet die passende Kulisse für die Ereignisse, die erneut zum Wohlfühlen einladen.


    5ratten