Christian von Ditfurth: Mit Blindheit geschlagen
Stachelmanns zweiter Fall
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Klappentext:
Josef Maria Stachelmann ist verzweifelt. Der Dozent für Geschichte an der Universität Hamburg kommt nicht weiter mit seiner Habilitationsschrift, deren Rohmanuskript er seit Monaten überarbeiten will. Und nun hat sein Chef, Professor Bohming, sich auch noch einen neuen Favoriten ausgesucht als Nachfolger auf dem Lehrstuhl: Wolf Griesbach, den es von der Freien Universität Berlin nach Hamburg zieht. Er genießt Ansehen in der Fachwelt, sieht blendend aus und hat eine atemberaubende Frau, Ines. Nach dem Willkommensempfang für Griesbach geht Stachelmann in eine Kneipe, um sich zu betrinken. Da erscheint Ines. Sie reden und trinken miteinander, schließlich landen sie in Ines’ Bett.
Griesbach selbst ist noch einmal nach Berlin gereist. Als er nicht wieder auftaucht und sich auch nicht meldet, wird Stachelmann von Ines gebeten, ihren Mann zu suchen. Er läßt sich überreden und fährt nach Berlin. Und gerät in einen Mordfall, in dem es nur einen Verdächtigen gibt: Josef Maria Stachelmann. Alle Beweise sprechen gegen ihn, das Motiv ist offenkundig.
Allgemeines
Es ist der zweite Band aus einer Krimireihe:
1. Mann ohne Makel
2. Mit Blindheit geschlagen
3. Schatten des Wahns
Beurteilung:
Ich gebe es zu: als ich den Klappentext las, war ich skeptisch. Ein offenkundig zu perfekter Mann wird ermordet und der ahnungslose Geliebte der Ehefrau wird verdächtigt. Mein erster Verdacht war, daß es sich um ein Komplott der Ehefrau handelt, die Stachelmann den Mord unterschieben will. Tatsächlich sind die Zusammenhänge natürlich anders, so findet Stachelmann schnell heraus, daß Griesbach als Fluchthelfer für DDR-Bürger tätig war. Und es dauert nicht lange, bis er sich fragt, ob die Stasi tatsächlich zerschlagen ist…
Ein deutscher, politischer Krimi, der mich sofort an die Bücher von Wolfgang Schorlau erinnerte. Tatsächlich ist Mit Blindheit geschlagen spannend und ebenso anspruchsvoll wie die Bücher von Wolfgang Schorlau.
Leider war mir Stachelmann selbst nicht sehr sympathisch, für meinen Geschmack ist er einfach in allem zu zögerlich. Auch viele Ortsbeschreibungen waren mir viel zu ausführlich, sei es nun Berlin oder Lübeck oder die Strecke dazwischen. Es gibt zwar keine großen Überraschungen in diesem Krimi (zu vieles ist vorhersehbar), aber er ist spannend geschrieben und zeigt deutlich, daß die DDR eben noch lange nicht vergessen ist.
Meine Wertung:
und eine halbe Ratte
Kategorie: Krimi / Deutschland / Politik
Taschenbuch
KiWi (Kiepenheuer & Witsch)
412 Seiten
ISBN: 3462036599 bzw. 9783462036596