Genie Zeiger: Als ich sie noch kannte

  • Genie Zeiger: Als ich sie noch kannte
    - Der lange Abschied von meiner Mutter -



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    Klappentext:
    Genie Zeigers Leben steht auf festem Fundament: Die Ehe ist von Liebe und Vertrauen getragen, die Kinder gehen ihre eigenen Wege und für Genie bleibt endlich Zeit, ihren Interessen nachzugehen. Da bemerkt sie während eines Besuches bei den Eltern beunruhigende Veränderungen im Verhalten ihrer Mutter. Ihr Vater spricht von fortschreitender Demenz.


    Als der Vater plötzlich stirbt, sieht sich Genie mit Fragen konfrontiert, auf die sie nicht vorbereitet ist. Wie kann sie der Verantwortung für die Mutter gerecht werden? Kann eine Mutter von ihrer Tochter erwarten, daß diese ihre eigenen Ziele und Wünsche zurücksteckt? Parkinson und Alzheimer heißen die beiden Feinde, gegen die Genie ankämpft.


    Ein leidvoller Prozeß von Abschiednehmen und Wiederannäherung setzt ein. Denn das langsame Sterben provoziert in der Tochter abwechselnd Trauer und Wut, glückliche Erinnerungen, Hilflosigkeit und Sehnsucht nach Erlösung.



    Allgemeines:
    In der deutschen Übersetzung ist das Buch zur Zeit nur noch gebraucht erhältlich.



    Beurteilung:
    Der Vater stirbt und die Autorin muß sich damit auseinandersetzen, daß ihre Mutter sowohl an Parkinson als auch an Alzheimer leidet - und daß beide Krankheiten weder heilbar noch aufzuhalten sind. Ihre Schwester lebt weit weg und Genie Zeiger übernimmt die Verantwortung für ihre Mutter. Im Laufe der Monate ist sie hin- und hergerissen zwischen Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Ihre einst so starke und kluge Mutter, die Lehrerin und Chiropraktikerin war, ist hilflos wie ein kleines Kind. Und immer weiter schwindet ihr Erinnerungsvermögen, immer weniger vermag sie selbst zu tun. Jeder Tag bringt ein neues Abschiednehmen: die eigene Wohnung, gehen, festes Essen. Am Ende bleibt von Ruth Zeiger, der schönen und gepflegten Frau, kaum mehr als ein Körper, eine leere Hülle. Und ihre Tochter Genie setzt sich mit ihren Gefühlen auseinander: die Hilflosigkeit, das Leiden ihrer Mutter mitansehen zu müssen. Die Erinnerung an manchen Streit während ihrer Teenagerzeit. Ihre Wut, die Krankheit nicht aufhalten zu können. Und ihre unausgesprochene Sehnsucht, daß die immerwährende Belastung ein Ende haben möge - und gleichzeitig die Angst davor.


    Die Erzählerin wechselt zwischen der Gegenwart und Erinnerungen an die Vergangenheit. Dadurch wird die Mutter lebendig und man sieht sie als Kind, als Ehefrau und als Mutter, was streckenweise sehr berührend ist.
    Andererseits bleibt auch manches sehr blaß, so z.B. die Reaktionen der Umwelt. An kaum einer Stelle erwähnt Genie Zeiger ihren Mann und ihre Kinder oder ihre Schwester, die ja auch betroffen sind.
    Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Ende der Kindheit. Dabei geht es nicht um die Krankheit oder ihre Symptome, sondern um das Abschiednehmen und Loslassen.



    Meine Wertung:
    3ratten und 1/2 Ratte


    Originaltitel: How I find her. A Mother’s Dying and a Daughter’s Life
    Übersetzer: Anne Rademacher
    Kategorie: Biographie
    Hardcover
    Kindler
    252 Seiten
    ISBN: 34634044052

    viele Grüße<br />Tirah