James Salter - Letzte Nacht

Titel: Letzte Nacht
Originaltitel: Last Night
Autor: James Salter
Verlag: Berliner Taschenbuch Verlag
Erschienen: Februar 2007
Seitenzahl: 150
ISBN: 3833304162
Preis: 7.90 EUR

Der Autor:
James Salter wurde 1925 in New Jersey geboren, studierte an der Militärakademie West Point und wurde 1945 Pilot bei der Air Force. Nach dem Abschied vom Militärdienst erschien 1957 sein erster Roman. Seitdem lebt er als freier Schriftsteller in New York, auf Long Island und in Aspen. Sein Werk erscheint auf Deutsch im Berlin Verlag.

Meine Meinung:
Zehn Erzählungen von James Salter finden sich in diesem Buch. Erzählungen von einem Schriftsteller, der nach meinem Eindruck noch viel zu wenig in den Bücherschränken und in den Lesesesseln der Nation zuhause ist. Salters Prosa ist etwas ganz Besonderes. Seine Gedanken und sein Anliegen mischt er in wohldosierter Form unter seine Erzählungen. Klare Gedanken und Wahrhaftigkeit sind seine Markenzeichen. Viele bezeichnen ihn auch als einen „unvergleichlichen Stilisten“ – aber Salter ist noch mehr. Salter hat etwas zu sagen, aber er sagt es ohne zu verletzen. Es wäre schön, wenn man diesem großen Schriftsteller mehr zuhören würde. Wo andere das Schwafeln beginnen, wird er konkret. Dieser kleine Erzählungsband ist ohne Frage ein Highlight der zeitgenössischen amerikanischen Literatur.

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Hallo Nichtraucher,

ich freue mich, dass du uns auf James Salter aufmerksam machst. Salter ist ein großer Stilist. Seine Prosa klingt beinahe wie Lyrik (und das noch in deutscher Übersetzung). Was für eine Wohltat müsste es sein, ihn im Original zu lesen.

Zwei seiner Bücher haben mich besonders tief beeindruckt:

1) "Ein Spiel und ein Zeitvertreib". Eine Liebesgeschichte, die in Frankreich spielt. (Das Taschenbuch erscheint wieder September 2007)

2) " In der Wand" Ein Bergsteigerdrama

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Salter schreibt oft über Menschen ins Grenzsituationen, kann Landschaftseindrücke wunderbar umschreiben. Er ist ein Autor kurzer Sätze, aber jedes Wort sitzt. Vielleicht deshalb wirklich auch mit Hemingway zu vergleichen.

Danke, Nichtraucher, habe mich wieder an den Großen erinnert. Seine Stories kenne ich ja noch nicht.

Liebe Grüße
mombour

Ja, genau - schön, dass James Salter hier vorgestellt wird. Wirklich einer der ganz Grossen.
Ich kann jedem nur empfehlen, ihn auch auf Englisch zu versuchen.
Mein Lieblingsbuch von ihm:

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Eines der wenigen Bücher, das ich auf Deutsch kennengelernt und Jahre später dann aber auf Englisch gelesen habe um anschliessend alles andere von ihm auf Englisch zu lesen.

Grüsse,
Kenavo

Das (gebundene) Buch von Salter gab es vor einiger Zeit für wenig Geld bei Zweitausendeins. Nachdem ich diesen Autor nach vielen Jahren immer noch aus dem Literarischen Quartett im Gedächtnis hatte (seinerzeit wurde "Lichtjahre" besprochen) habe ich mir diesen Band zum Ausprobieren gekauft.

Die zehn Kurzgeschichten behandeln überwiegend die Zerbrechlichkeit von Beziehungen. Salter wählt dazu einen stillen Ton und nicht selten enden seine Geschichten erst auf der letzten Seite mit einem "Knalleffekt". Die Geschichten verlangen Ruhe und ich empfehle, sie nicht in einem Zug zu konsumieren.

Angetan hat es mir die letzte Geschichte, die Titelgeschichte "Letzte Nacht". In ihr wird zu Beginn ein niederdrückendes Bild gezeichnet. Eine schwerkranke Frau verbringt mit ihrem Mann den letzten Abend, während beide wissen, dass im Kühlschrank die Spritze zur Sterbehilfe liegt, die ihr der Mann anschließend verabreichen soll. Der Rest wird hier nicht verraten. Nachdenklich bleibt man am Ende zurück.

Gruß, Thomas