Mira Magén – Schließlich, Liebe

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    Inhalt:
    Im Alter von 36 Jahren bemerkt Sohara, Krankenschwester an der Abteilung für Innere Medizin an einem Jerusalemer Krankenhauses und nach wie vor Single, aufkommende Muttergefühle. Da kommt der Assistenzarzt Dr. Cohen gerade recht, der bei einem Kollegen damit angibt, Samenspender zu sein. Aber Sohara möchte nicht durch die Spritze schwanger werden, sondern auf natürlichem Weg – und so kauft sie dem Doktor für 107 Schekel zwei Nächte und damit die Chance auf ein Baby ab. Gleichzeitig verpflichten sich beide, niemals Forderungen zu stellen. Und so wird Evjatar geboren und wächst zu einem Fünfjährigen heran, der mit seiner berufstätigen, allein erziehenden Mutter bei Milka und Mario, einem älteren Ehepaar, im Haus die Wohnung deren Sohnes Michael bewohnt, der nach der Scheidung von seiner Frau nach Tel Aviv gezogen ist.
    Doch obwohl Sohara alles für ihren Sohn tun würde und scheinbar mit sich und der Welt zufrieden ist, bemerkt sie immer wieder, dass ihr etwas fehlt: die einzige und wahre Liebe. Und so begibt sie sich auf die Suche nach Liebe in jeder Form und findet in den verschiedensten Menschen und Begebenheiten alle Formen der Zuneigung. Bis sie schließlich Michael näher kennen lernt, der in ihr das Gefühl auslöst, alles zu wollen und auch nichts. Der Sehnsucht nach körperlicher Nähe gibt sie nach, aber kann sie in ihm auch die Liebe ihres Lebens finden – und er in ihr?!


    Meine Meinung:
    Ja, ich habe mein Wegträumbuch gefunden! Überall gibt es Liebe, man muss nur hinsehen: Liebe bedeutet hier nicht nur tiefe Gefühle zwischen einem Mann und einer Frau, sondern in allen ihren schönen und schmerzlichen Formen – zwischen Mutter und Kind, zwischen Mensch und Gott, zwischen einem Mann und dem Meer, zwischen Geschwistern, Liebe in schweren Zeiten, Liebe als Vergänglichkeit, Liebe als schmerzliche Erfahrung und als Erfahrung des höchsten Glücks. Dieses Buch war nicht kitschig, es war einfach nur poetisch schön. Sorry, ich bin wirklich begeistert und ich muss das hier mal zum Ausdruck bringen :) Die Szenen sind toll beschrieben, vom sommerlich heißen Jerusalem über Winterstürme am Meer von Tel Aviv bis zum Leben in einem orthodoxen Kibbuz. Die Sprache ist einfach und irgendwie doch poetisch, viele Metaphern, auch wunderbare religiöse Zitate, aber keine tief-religiöse Geschichte, sondern eben eine Geschichte von dem, was alle Menschen verbindet: Liebe.
    Nicht nur Soharas private Suche steht im Mittelpunkt, sondern auch ihre Arbeit im Krankenhaus, wo man viel über Leben und Tod und die Wirkung der Liebe lernt, und auch die Entwicklung ihrer Familie zeigt eine Möglichkeit auf. Die Moral ist: Jeder muss seine Liebe selbst finden, egal in welcher Form sie am Ende auftritt.
    Und was mir besonders gut gefallen hat war, dass das Ende wirklich lange offen bleibt. Noch 10 Seiten vor dem Ende habe ich gesagt, dass ich mir eigentlich alles vorstellen kann.
    Ich gebe diesem Buch natürlich 5 Ratten und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Man darf aber wirklich keine romantische Liebeskomödie erwarten, sondern schon eine recht poetische Auseinandersetzung mit dem großen unendlichen Thema Liebe. Aber wer Lust darauf hat: Lest los! :)


    5ratten

  • Dankeschön für diese tolle Rezension, Lidscha! :klatschen: Sie hat mir richtig Lust auf dieses Buch gemacht - da kann ich von Glück sagen, dass ich es besitze... :smile:


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea