Untertitel: Der Bär von enormem Verstand und die Philosophie
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Klappentext
Kinder in aller Welt wissen längst, dass die so genannten Meisterdenker des Abendlandes nur Vorläufer von Winnie dem Pu waren. Diese äußerst gelehrte und amüsante Studie ermöglicht es nun endlich auch allen Erwachsenen zu verstehen, wie die gesamte abendländische Philosophie auf Leben und Taten des wohl berühmtesten Bären von nur scheinbar geringem Verstand zulief.
Mein Eindruck
Anhand des Titels hatte ich etwas anderes erwartet, nämlich ein Buch mit philosophischem Hintergrund, das sich auf ein Kinderbuch bezieht. Stattdessen handelt es sich um die nicht ganz ernst zu nehmende Interpretation eines Kinderbuches auf philosophische Weise. Wer Pu den Bären (Winnie-the-Pooh) nicht kennt, fühlt sich möglicherweise ähnlich verloren in den Ausführungen wie ich, die keines der Pu-Bücher gelesen hat. Der Autor versucht, auf humorvolle und leicht verständliche Weise Zitate und Handlungen von Pu und seinen Freunden philosophisch auszulegen und bedient sich dabei einer recht eigenwilligen Deutung. Dabei veranschaulicht er, dass Pu einerseits die alten Philosophen wie Aristoteles, Descartes und Locke als Basis für seine Handlungen und Äußerungen heranzieht und die neueren Philosophen wie Sartre und Wittgenstein sich ihrerseits an Pu orientierten. Mit viel Phantasie mag manch einer dieser Auslegung sogar folgen können. Etwas ermüdend ist, dass manche Beispiele aus dem Kinderbuch immer wieder breitgetreten und so ausufernd beschrieben werden, dass der Zusammenhang verloren geht. Aufgelockert wird das Ganze durch einige Illustrationen aus den Originalbüchern (erschienen 1926/1928).
Meiner Ansicht nach kann man dieses Buch lesen, wenn man sich in seiner Jugend für Pu erwärmen konnte; wer aber auf umfangreiche philosophische Erkenntnisse hofft, wird enttäuscht werden. Hilfreich könnte eventuell noch sein, sich zuerst die Pu-Bücher zu Gemüte zu führen und danach Williams' „Interpretation“ noch einmal zu lesen.
Meine Wertung:
Grüße
Doris