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Brian Moore: Es gibt kein anderes Leben
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Brian Moore hat mit „Es gibt kein anderes Leben“ einen vorzüglichen politischen Roman geschrieben, der außerdem auch noch religiöse Themen verarbeitet.
Auf der Karibikinsel Ganae herrschen Missstände: Korruption, Unterdrückung der armen schwarzen Bevölkerung durch einen hellhäutigen Diktator, die Macht des Militärs, die Verstrickung der Amtskirche mit der politischen Macht. Die Geheimpolizei wütet als Schlägertruppe durch das Land. Der Palast ist überdimensional, doppelt so groß wie das Weiße Haus, das Volk verhungert, wird ausgebeutet, der Diktator ein Lügner, unberechenbar und schreckt vor Mord nicht zurück. Doch ein intelligenter Schwarzer, der schon im jugendlichen Alter von dreizehn Jahren entschlossen war, Priester zu werden, möchte den Diktator vertreiben und das Volk nach dem Willen der Armen regieren.“Ich bin die fleischgewordene Sehnsucht des Volkes nach einem besseren Leben.“, sagt, Pére Cantave, genannt Jeannot, der nach dem Tod des Diktators zum Priesterpräsidenten aufsteigt, und vom Volk wie ein Heiliger verehrt wird.
Brian Moore verarbeitet das Anliegen der Befreiungstheologie, die das „Los der Armen verbessern“ will, dabei aber das theologische Ziel des Seelenheils und das Reich Gottes aus den Augen verliert – so jedenfalls die Meinung des Vatikans, es werden moralische Fragen der Schuld durchdacht, Gefahren politischer Macht aufgezeigt. Der Roman weitet den geistigen Horizont, verschärft den Blick auf die ärmsten Länder, wo fließbandmäßig Regierungen wechseln, den Menschen viel versprochen wird, sich aber kaum was ändert.
Der besondere Reiz des Buches liegt einfach auch an der Themenvermischung von Politik und Religion. Jeannot ist ohne Zweifel eine besonders charismatische Gestalt und Brian Moore hat diese Figur wunderbar gestaltet. In einem wahnsinnigen Tempo fließt die Handllung mit immer wieder neuen Wendungen und Überraschungen dahin und der Schluss ist rührend und hinreißend.
Liebe Grüße
mombour