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Klappentext:
Damaskus, 1191. Es ist die Zeit des dritten Kreuzzuges. Die schöne Nasrin, Tochter des Emirs aus dem erhabenen Hause al - Dir, führt ein behütetes Leben. Als der mächtige Saladin ihrem Vater den Kreuzritter Bernhard von Markward als Sklaven schenkt, ist sie von dessen Stolz und Mut fasziniert. Bald empfinden Nasrin und Bernhard mehr füreinander als blosse Bewunderung. Doch ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt, als die Kreuzritter unter Richard Löwenherz gegen Akkon ziehen.
Meine Meinung:
Die Zeit der Kreuzzüge fordert auf allen Seiten viele Opfer. Im Jahre 1187 gerät der Kreuzritter Bernhard von Markward bei der Schlacht um Hattin in Gefangenschaft des Sultans Salah ad-Din. Der stolze Ritter muss sein Leben nun als Sklave des Emirs von Damaskus, Suleyman al-Dir, fristen. Die schöne und wohlbehütete Tochter des Hauses, Nasrin, hat anfangs große Angst vor dem bleichgesichtigen Fremden, doch schließlich weicht diese Angst einer Faszination, die schnell Platz für tiefere Gefühle macht.
Cornelia Kempf legte mit "Die Gärten von Damaskus" nach einigen Kinderbüchern ihren ersten historischen Roman vor. Beweiden die meisten Autoren immer und immer wieder das Thema "Kreuzzüge" aus europäischer Sicht, so entführt uns Cornelia Kempf in die trockene, nach Sandelholz duftende Welt aus Tausendundeiner Nacht. Der große Sultan Salah ad-Din, der in die Geschichte einging als Freiheitsheld und "Urbild des edlen Heiden", ist neben Richard Löwenherz die einzige historische Persönlichkeit des Buches, die wirklich gelebt hat. Dennoch schafft es die Autorin, ein reales Bild der damaligen Zeit zu zeichnen.
Die Liebe zwischen einer gläubigen Muslimin und eines nicht weniger gläubigen Christen, die anhaltenden Kämpfe um Akkon und Jerusalem, die Konflikte zwischen Herrschern und Sklaven - all das macht aus "Die Gärten von Damaskus" ein Roman, der über 400 Seiten lang spannende Geschichte erzählt.
Leider gibt es auch einige Kritikpunkte, denn manche Szenen gestaltete Cornelia Kempf für meinen Geschmack zu dramaturgisch und viele Dialoge sind mit Theatralik überladen. Leider blieben mir die Charaktere die ganze Geschichte über eher fern und ich konnte sie mir weder richtig bildlich vorstellen, noch konnte ich mit ihnen lachen und leiden. Sehr ärgerlich ist aber das mangelhafte Lektorat, das den störenden Wechsel zwischen den Zeiten ignorierte. So kann es vorkommen, dass der Leser im Hauptsatz auf die Vergangenheitsform, im folgenden Nebensatz jedoch auf die Gegenwartsform trifft. Das mag kleinlich klingen, aber mich reissen solche Fehler immer wieder aus den Lesefluß.
Trotzdem will ich dem KaMeRu Verlag ein Lob aussprechen: Die gebundene Ausgabe des Buches ist sehr schön gestaltet (obwohl ich ein Lesebändchen schmerzlich vermisst habe). Neben einem Namensregister ist auch ein Anhang mit Worterklärungen vorhanden und da die Autorin viele arabische Ausdrücke in den Text einflißen lässt, ist besonders letzterer sehr nützlich.
EDIT: Habe den Betreff um den Titel der Taschenbuch-Ausgabe ergänzt. LG Seychella