Eugene Dabit - Hotel du Nord

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  • Titel: Hotel du Nord
    Autor : Eugene Dabit
    Verlag: DTV
    Erschienen: Mai 2001
    Seitenzahl: 154
    ISBN: 3423128852
    Preis: 8.50 EUR


    Der Autor:
    Eugene Dabit, geboren am 21.9.1898 in Paris, starb bereits achtunddreißigjährig am 21. 8. 1936 an einer fiebrigen Erkrankung auf einer gemeinsamen Reise mit Andre Gide in die Sowjetunion. »Hotel du Nord« ist sein bedeutendstes literarisches Werk, für das er 1929 als erster den »Prix populiste« erhielt.


    Worum geht es?
    Emile Lecouvreur und seine Frau werden unter großem persönlichen Risiko Pächter eines schmutzigen kleinen Hotels im Norden von Paris. Biedere Arbeiter und Näherinnen, aber auch Prostituierte und allerlei zwielichtige Gestalten wohnen hier. Ihr Leben besteht aus Arbeit, Kartenspiel, Trinkgelagen und dem täglichen Klatsch. Man läßt sich treiben und ist längst abgestumpft gegen Schmutz, Häßlichkeit und Armut.


    Meine Meinung:
    Eugene Dabit ist ein sehr aufmerksamer Beobachter. In einer nüchternen Sprache, ohne Schnörkel und Schönfärberei, schildert er das Leben der einfachen Menschen im Paris der Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Weder hat Dabit Mitleid mit seinen Protagonisten noch verachtet er sie, seine Schilderung entspringt vielmehr einer fatalistischen Sichtweise. Gerade die Nüchternheit und Klarheit seiner Sprache macht dieses Buch so lesenswert, keine verklärte romantische Sichtweise verstellt den Blick auf die Realität. Auch macht er die handelnden Personen nicht zu etwas, was sie ganz einfach nicht sind. Ihre Illusionen haben sie längst in die hinterste Ecke ihrer Lebensschublade gepackt, vielen ist nicht einmal die Hoffnung auf den großen Wurf geblieben. Trostlosigkeit und Resignation ist das vorherrschende Lebensgefühl. Ein lesenswertes Buch.


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  • Danke für die Rezension, Nichtraucher. Das klingt ganz nach einem Buch, das auch mir gefallen könnte. Leider besitzt die Stockholmer Stadtbücherei es nur auf französisch. Mal schauen, ob es mir vielleicht anderweitig in die Hände fällt.

    Wir sind irre, also lesen wir!