Beiträge von Penta

    "Das Nibelungenlied" hab ich in meinem ersten Semester an der Uni gelesen. Und genau wie bei HoldenCaufield war es auf der einen Seite in Mittelhochdeutsch und auf der gegenüberliegenden Seite auf Neuhochdeutsch abgedruckt.
    Zum Anfang ging es bei mir mit dem Lesen auch eher schleppend voran, was sicher auch an der ungewohnten Versform gelegen hat. Aber auch die Handlung hat mich zunächst nicht sonderlich angesprochen. Je mehr Figuren allerdings hinzukamen, desto interessanter wurde es. Dabei mochte ich Brunhield und Rüdiger irgendwie am meisten (während ich Siegfried nebst Gunther überhaupt nicht ausstehen konnte).
    Für das Verständnis der Geschichte ist es allerdings schon sinnvoll, wenn man dazu auch ein gutes Buch aus der Sekundärliteratur liest (bei mir war´s eins von Otfrid Ehrismann). Denn im "Nibelungenlied" wird viel mit Symbolik etc. gearbeitet, weshalb es ohne das Wissen darum eigentlich nur halb so viel Spaß macht.



    Penta

    Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich das Buch unter dem Vorwand gekauft habe, es meiner jüngeren Cousine vorzulesen, weil es ja eher ein Kinder- und Jugendbuch ist. :breitgrins:
    Gefallen hat es mir, soweit ich mich erinnern kann, gut. Was ich dabei besonders mochte, war, dass das Karussell am Ende nicht bloß ein Märchen oder dergleichen war, sondern der Zauber wirklich funktioniert hat (auch wenn ich Scipio nicht verstehen kann, dass er einfach so auf ein paar Jahre seines Lebens verzichtet). Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass ich Geschichten nicht mag, wo die Hauptfigur irgendwelche phantastischen Dinge erlebt und sich zum Schluss alles nur als ein Traum herausstellt.



    Penta

    Ich muss leider sagen, dass ich Tintenblut auch nicht sonderlich überragend fand, weshalb das Buch bei mir auch immer noch unausgelesen herumliegt.
    Etwas, was mich dabei bereits bei dem ersten Band gestört hat (auch wenn es eigentlich eine eher kleine Sache ist), sind die Beschreibungen des (Vor-) Lesen. Irgendwann konnte ich Formulierungen wie "sie schmeckte die Worte auf ihrer Zunge" einfach nicht mehr hören.
    Das ist allerdings mehr so eine stilistische Sache. Was mich wirklich inhaltlich gestört hat, waren die teilweise stark stereotypen Charaktere. Das betrifft dabei vor allem die Schurken in diesem Buch, denen ich nicht im Geringsten entwas abgewinnen kann, weil sie einfach nur böse und so leider ziemlich eindimensional wirken. Im umgekehrten Fall trifft das übrigens auch auf die Hauptfigur Meggie zu, was ich einfach sehr schade finde.
    Interessanter sind hingegen Figuren wie Fenoglio, der nun in seiner eigenen Geschichte lebt und sich dabei schon etwas wie eine Art Gott fühlt. Ich muss dazu sagen, dass ich Fenoglio nicht sonderlich gut leiden kann, aber interessant ist er allemal. Was diese Figur dabei auszeichnet, ist die Veränderung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht.
    Gleiches gilt für den Prinzen Cosimo, der von Fenoglio wieder zum Leben erweckt wird, und - gelinde ausgedrückt - in einer ziemlichen Identitätskrise steckt. Zu den interessanteren Charakteren zählt meiner Meinung nach auch Orpheus, welcher seinen eigenen Worten zufolge, Meggies Tante "ein entspannteres Verhältnis zu Büchern" beibringt. Das war längst mal nötig (auch wenn er es vielleicht ein bisschen übertreibt). :breitgrins:
    Ein anderer negativer Punkt ist allerdings, die teilweise Vorhersehbarkeit der Handlung (z.B. war es klar, dass das Frettchen ebenfalls in die Tintenwelt zurückkehrt oder wer die Spielleute verrät).
    Allerdings bin ich Cornelia Funke sehr dankbar für den Schwarzen Prinzen, weniger der Figur als viel mehr des Namens wegen. Als Fenoglio an einer Stelle äußert, er hätte den Namen aus einem Geschichtsbuch musste ich dabei ziemlich grinsen (ich fand den "Spitznamen" von Edward III. auch schon immer ziemlich klasse). :breitgrins:


    Alles in allem zählt das Buch jedoch nicht gerade zu denen, die man unbedingt gelesen haben sollte, auch wenn einige Aspekte durchaus interessant sind.

    Ist bei mir auch schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen und nach zwei Tagen war ich mit dem Buch durch.
    Ich fand die Darstellung der Charaktere und ihrer Bezihungen untereinander sehr interessant, gerade aber auch die Art, wie die damalige Zeit und das Milieu des gehobenen Bürgertums beschrieben wurde.
    Was mich dann allerdings doch etwas gestört hat, war das Ende.

    Zitat

    Dass die Ehefrau des Polizisten aus Preußen im Kindbett starb, nur damit besagter Polizist und die Hauptfigur doch noch zusammenkommen können, fand ich dramaturgisch ein wenig schade, da es so eben ein Happy End um jeden Preis geworden ist. Irgendwie wirkte das auf mich seltsam...



    Penta

    Die Nachricht vom Verlag ist wirklich übel, wobei für mich das vor allem daran liegt, weil ich die Bücher von Janny Wurts so sehr mag.
    Aber wenn ich nicht bereits aufgrund des anderen Threads zu Flewelling neugierig geworden wäre, würde ich mir jetzt schon allein aus purer Solidaritätssentimentalität ihre Bücher mal genauer ansehen. :sauer:

    Die Bücher um Antryg hab ich vor Jahren mal gelesen und sie haben mir auch wirklich gut gefallen. Allerdings hat mich der dritte Band anfangs etwas irritiert, weil er eher gesondert zu betrachten ist. Ich weiß aber noch, wie ich ewig darauf gewartet habe, dass dieser junge Krieger (Caris oder so ähnlich) endlich auftaucht. Das hat mich, glaube ich, an dem dritten Buch am meisten gestört, dass er nicht mehr dabei gewesen ist. :sauer:
    Was mir ansonsten aber sehr gefallen hat, waren die eher untypischen Hauptcharaktere. Antryg wurde ja, wenn ich mich recht erinnere, äußerlich schon als etwas älter beschrieben. Und von Johanna hieß es, sie sei sehr dünn und nicht gerade der Typ Frau, nach dem sich die Männer umschauen würden.
    Aber beide waren ansonsten doch sehr selbständig, wohingegen der gut aussehende Caris ja mit dem eigenen Willen so seine Schwierigkeiten hatte, was ich allerdings als sehr interessant dargestellt empfunden habe.
    Antrygs leicht verrückte Art ist übrigens einfach nur klasse gewesen. Vor einiger Zeit habe ich mal wieder in die Bücher hineingesehen, und musste wieder sehr viel lachen dabei. :breitgrins:
    Sagt nicht an einer Stelle Johanna zu Caris "Du bist verrückt.", worauf Antryg erwidert "Nein, ich bin verrückt. Caris ist nur verwirrt."?!



    Penta

    Eine Freundin von mir, die auch schon die anderen Märchenmondbücher gelesen hat und eigentlich auch sehr mochte, kann sich nicht wirklich mit dem neuesten Teil der Reihe anfreunden (will heißen, sie hat irgendwann einfach aufgehört weiterzulesen).
    Das lag schlicht daran, dass die Geschichte nicht wirklich vorankommt, da die Personen irgendwie die ganze Zeit auf der Flucht sind, ohne dass groß etwas geschieht.
    Na ja, ich glaube mich zu erinnern, dass Hohlbein mal irgendwo geäußert hätte, er würde quasi "einfach drauflos schreiben". Da kann es dann natürlich leicht passieren, dass alles ein wenig konfus gerät.



    Penta

    Ich kenne die Bücher von Flewelling auch noch nicht, aber ich will mal sehen, ob ich sie nicht irgendwo auftreiben kann.
    Das mit der Beziehung von Seregil und Alex klingt übrigens sehr interessant; jedenfalls fällt mir auf Anhieb keine weitere Fantasygeschichte bzw. -reihe ein, in der eine homosexuelle Liebesbeziehung vorkommt. :smile:



    Penta

    "Das Buch" selbst habe ich zwar nun nicht gelesen, dafür ist mir die Sache mit den Wiederholungen bei Hohlbein allerdings auch schon aufgefallen.
    Kennt hier wer die "Chronik der Unsterblichen" von ihm? Ich mochte die Bücher anfangs eigentlich ganz gerne, aber den Band "Die Blutgräfin" habe ich zum Schluss nur noch grob überflogen.
    Denn die Bücher laufen irgendwie immer nach dem Muster ab, dass egal wo Andrej und Abu Dun hinkommen, letztgenannter gleich ahnt, dass mit Person x irgendwas nicht so rechtens stimmt, während man sich bei dem erstgenannten fragt, wie er bei seinem Mangel an gesundem Misstrauen (bzw. Verstand) überhaupt so lange überleben konnte. :rollen:
    Das mag sicherlich mit dem Charakter der Figuren zusammenhängen, aber bei Andrej wird auf diese Weise schlicht der Charakter ins Lächerliche gezogen. Denn dabei zeigt sich auch recht deutlich, dass sich (neben der Handlung) die Figuren nicht wirklich weiter entwickeln bzw. Tiefe besitzen, was schade ist, da das Verhältnis der beiden zueinander sonst sehr schön dargestellt wird.



    Penta

    So, dann meld ich mich auch mal zu Wort, da die Bücher um Arithon (das ist der, der dir so symphatisch gewesen ist, Aeria) und Lysaer zu meinen absoluten Lieblingsbücher zählen. :smile:


    Zu dem allerersten Band der Reihe kann ich jetzt allerdings auch nicht viel sagen, da es schon eine Weile her ist, dass ich ihn gelesen habe. Dafür habe ich vorgestern den fünften Band im Original gelesen (entspricht den Bänden 9 und 10 im Deutschen, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe).
    Einige hier hatten ja geschrieben, dass der Stil bzw. die Handlung etwas zäh oder verwirrend sei. Was die Handlung betrifft, so habe ich keinerlei Probleme damit, wobei ich mich aber wie gesagt auf die letzteren Bände beziehe.
    Der Stil von Janny Wurts ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, da alles sehr detailreich beschrieben wird. Das gilt insbesondere für die Magie bzw. das Magiesystem in ihrer Welt. Und ich kann mich noch erinnern, dass mich dieser Aspekt früher auch immer etwas gestört hat, eben weil in der Zeit nicht wirklich viel passiert. Mittlerweile hat sich das bei mir allerdings geändert, weil man gerade in diesen Szenen einen guten Eindruck davon bekommt, wie die Welt dort funktioniert. Anders ausgedrückt, bekommt die beschriebene Welt dadurch Tiefe, auch wenn es zunächst etwas langatmig erscheint.


    Was ich an der Serie aber ganz besonders mag, sind ihre Charaktere (von denen es nebenbei bemerkt nicht gerade wenige gibt). Denn abgesehen von der Bandbreite der Figuren sind diese auch nicht einfach in die Lager "gut" und "böse" einzuordnen, da die Geschehnisse immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Die Handlungsweise der Figuren wird dabei also vor ihrem jeweiligen Hintergrund gezeigt, wodurch man einfach nicht sagen kann, dass eine bestimmte Figur böse oder dergleichen ist, auch wenn man ihre Handlungsweise alles andere als in Ordnung findet.
    Hinzu kommt, dass die Figur, welche den Part den Kontrahenten zu Arithon einnimmt und ´ne ganze Menge Mist verzapft, von dem überwiegenden Teil der Menschen in dieser Welt nicht etwa als der fiese Oberschurke wahrgenommen wird, sondern als das genaue Gegenteil.
    Das Ganze lässt sich vielleicht so beschreiben, als ob der Großteil der Bewohner von Mittelerde Sauron und Konsorten für die Retter ihrer Welt halten würden, und Frodo nebst Gefährten in ihren Augen die Personifikation des Bösen schlechthin darstellen, während man als Leser das alles ja wieder ein wenig anders einschätzen würde. :zwinker:


    Was mir persönlich aber auch noch sehr gut gefällt, ist die Darstellung der Welt. Dabei meine ich jetzt nicht die Landschaften oder so, sondern quasi die Funktionsweise der Welt, die Rolle der Paravianer (Sammelbegriff für die - derzeit allerdings verschwundenen - Hüter der Welt, die sich aus Zentauren, Einhörnern und Sonnenkindern zusammensetzen), und auch die der Menschen.
    Dabei muss ich sagen, dass ich die Bruderschaft der Sieben (derzeit sind´s allerdings nur fünf) früher nicht weiter interessant fand, während ich sie jetzt sehr mag. Eben deshalb, weil sie eine ziemliche Last und Verantwortung mit sich herumtragen, da sie in Abwesenheit der Paravianer für das Gleichgewicht der Welt verantwortlich sind (was nicht gerade leicht ist, wenn man hoffnunglos unter "Personalmangel" leidet, da ja wie gesagt zwei fehlen). Ich kann das leider nicht so richtig ausdrücken, wie ich gerne würde, aber ich finde die Fünf sehr bewunderswert für das, was sie tun. :smile:


    Na gut, ich mach dann an dieser Stelle dann erst mal Schluss (ist ja doch recht lang geworden...).



    Penta