Ich habs ja heute beendet - mit Gänsehaut und Tränen in den Augen.
Eine Rezi wird es bei mir nicht, aber doch ein paar Sätze:
1992 erschien dieser Roman, der 1995 mit der wunderbaren Meryl Streep und einem für mich total überraschenden Clint Eastwood verfilmt wurde.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Seit Erscheinen des Buches erhielt der National Geographic bis 1995 (da erschien ein Artikel in der Los Angeles Times) jährlich über tausend Briefe aus aller Welt mit Anfragen zu dem Fotografen Kincaid und seiner Fotogeschichte über die überdachten Brücken in Madison County.
Doch Robert Kincaid existierte nicht, was die Leute einfach nicht wahrhaben wollten.
Und ich kann das verstehen - ist doch diese Geschichte einfach nur schön und traurig und man wünscht sich, dass es die beiden wirklich gegeben hat.
Wenn man die ersten Seiten liest, merkt man auch gleich, warum so viele Menschen davon ausgehen konnten, dass sie wahr ist. Berichtet der Autor doch von Carolyn und Michael, die ihn darum baten, die Geschichte ihrer Mutter Francesca aufzuschreiben.
In diesem Glauben lässt der Autor den Leser bis zum Ende des Buches.
Ich habe mir ja auch so meine Gedanken gemacht übers Fremdgehen oder Betrügen. Ich denke, in Francescas Fall ist das verzeihlich, auch, wenn man es ansonsten verurteilt. Sie hat es nicht ständig gemacht, wie manch andere Leute. Sie hat es auch nicht vorgehabt. Und es hat sich hier nicht nur um eine Liebelei gehandelt. Hier waren zwei Menschen, die sich durch Zufall begegnet sind, und die eine große Liebe füreinander empfinden.
Wollte man Francesca verurteilen, dann müsste man auch ihrem Mann Richard eine Mitschuld geben. Denn kurz bevor er starb, das schrieb sie ihren Kindern in einem Brief, sagte er zu ihr, dass er wusste, dass sie ihre Träume nicht leben konnte. Und er hat sich dafür entschuldigt.
Wenn Robert darauf bestanden hätte, wäre sie mit ihm gegangen, die Kraft hätte sie nicht, sich dagegen zu wehren. Aber sie bat ihn, das nicht zu tun, weil sie dann nicht mehr lang die Frau wäre, die er so liebt. Weil sie halt nicht von ihrer Verantwortung loslassen konnte.