Beiträge von Anne

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Auf den letzten beiden Seiten dieses Buches habe ich fast das Atmen vergessen. Wahnsinn, wie der Fallada schreiben konnte.


    Dieses Buch wurde erstmals 1932 im Rowohlt-Verlag veröffentlicht und schon ein Jahr später verfilmt. Es gibt sogar eine amerikanische Verfilmung von 1934.
    Fallada schaffte mit diesem Roman den Durchbruch als Schriftsteller. Dabei erhielt er von seinem Verleger Ernst Rowohlt Hilfe. Der verschaffte ihm eine Halbtagsbeschäftigung in seinem Verlag, sodass er ohne finanzielle Sorgen an dem Roman arbeiten konnte.


    Und was für eine Geschichte das war. Sie beginnt Anfang der 30er-Jahre. Pinneberg und Lämmchen lernen sich kennen, heiraten und bekommen ein Kind, den kleinen Murkel. Wir erfahren die genauen Lebensumstände, in denen die drei leben. Wie das war mit der Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise, was für Verdienste es gab für Angestellte oder für Frauen, die die Wäsche anderer Leute besorgt haben. Wie viel Geld sie im Monat zur Verfügung hatten, wie viel sie für die verschiedenen Posten ausgeben mussten. Ein Haushaltsplan wurde aufgestellt. Reichte das Geld überhaupt? Blieb am Monatsende gar etwas übrig?
    Anfangs hatte Pinneberg noch einen guten Job. Er hatte seinen Verdienst. Obwohl es dann, so verheiratet und mit dem Murkel schon eng wurde. Doch dann musste er Akkord arbeiten, verlor schließlich seine Arbeit und erhielt Krisengeld.
    Genauso spannend beschreibt Fallada aber auch das Zwischenmenschliche. Wie kommen die Kollegen miteinander aus? Oder das Ehepaar mit Pinnebergs Mutter, die es faustdick hinter den Ohren zu haben scheint. Und zwischen Pinneberg und Lämmchen selbst. Wie zärtlich wird da Falladas Sprache. Schon alleine, dass Lämmchen ihren Pinneberg immer "Mein Junge" nennt.


    Ich bin schon ganz gespannt auf Falladas nächstes Buch. Ein paar habe ich noch im Regal stehen. Kleiner Mann, was nun? wandert aber schon mal an die zweite Stelle meiner Lieblingsbücher.


    Titel leicht angepasst. LG, Valentine

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich hätte es fast als Klassiker vorgestellt, aber ich weiß nicht, ob das Buch wirklich weltweit bekannt ist. In der nicht mehr existierenden DDR haben es wohl alle Schüler lesen müssen.
    Obwohl ich sagen muss, ich empfand die Schullektüre nie als Muss, sondern war froh über neue Bücher, an die ich selbst ja nicht so regelmäßig rangekommen bin.
    Aber man kann es besser hier bei den Biografischen Sachen vorstellen, handelt es sich ja tatsächlich um das Leben des Nikolai Ostrowski.


    Klappentext

    Zitat

    Mit vierzehn Jahren beteiligt sich Pawel bereits an revolutionären Kämpfen, mit fünfzehn ist er Angehöriger der Roten Armee, eine schwere Verwundung verbietet die weitere Teilnahme in den "vordersten Reihen der Front", aber die Arbeit mit der Jugend, die Gründung des Komsomol, des Kommunistischen Jugendverbandes, machen aus ihm einen "Pädagogen der ersten Stunde".
    Nikolai Ostrowski (1904-1936) erzählt das heiße, bittere, leidenschaftliche Leben des Pawel Kortschagin, dessen nie nachlassende Hoffnung und sein unzerstörbares Vertrauen in die Zukunft Quelle übermenschlicher Disziplin und Kraft sind.
    Die Oktoberrevolution 1917 und der Bürgerkrieg in Russland sind es, die Ostrowskis Leben bestimmten und die auch sinngebend sind für das Leben seiner Romanfigur. Nach wie vor, damals wie heute ist das Schicksal des jungen Revolutionärs bewegend und in seiner Authentizität ein lebendiges Dokument eines weltbewegenden historischen Vorgangs.


    Mit ca. vierzehn Jahren habe ich dieses Buch als Schullektüre lesen müssen. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, ob ich damals wusste, dass Nikolai Ostrowski hier über sich selbst schrieb. Ich weiß aber, dass ich von dem Buch beeindruckt war. Beeindruckt davon, dass Pawel schon in jungen Jahren an der Revolution teilnahm. Beeindruckt auch davon, dass dieser junge Mensch noch vor seinem älteren Bruder Artjom politisch schon so gefestigt war. Und vor allem nur für die Arbeit und die Partei lebte.


    Der erste Teil des Buches wird mit einem Wort vom französischen Schriftsteller Romain Rolland eingeleitet:


    Zitat

    Alles in Ostrowski ist Flamme der Aktion und des Kampfes - und diese Flamme wuchs und dehnte sich aus, je enger Nacht und Tod ihn umringten. Er strömte von unermüdlichem Lebensmut und Optimismus über. Und diese Freude verband ihn mit allen kämpfenden und vorwärtsschreitenden Völkern der Erde.


    Diese Sätze passen voll auf Kortschagin/Ostrowski. Je kränker Pawel wurde, desto größer sein Kampfgeist und der Wille, nicht außen vor zu stehen.


    Zu Beginn des zweiten Teils gibt es ein Wort von Julius Fucik, einem tschechischen Autoren und Antifaschisten:


    Zitat

    Ein Kommunist fürchtet nichts - das ist die Schlussfolgerung aus diesem Buch, das ist die Bilanz des Lebens des Verfassers.


    Aber fürchtet ein Kommunist wirklich nichts? Oder sind alle Bücher dieser Art nur Propaganda? Wie ich einmal gelesen habe, soll es ja Schriftsteller gegeben haben, die eigens dafür bezahlt wurden, solche Bücher zu schreiben. Die Liebe zur Heimat, zur Familie, Mütterchen Russland, der unerschütterliche Glaube an den Frieden und die Freiheit.
    Gehörte Nikolai Ostrowski auch zu denen, die dafür bezahlt wurden, solch ein Buch zu schreiben? Oder gibt oder gab es wirklich solche Helden? Die nie schwach wurden, nie wankten, nie Fehler machten?


    Die bekanntesten Sätze in diesem Buch kommen von Pawel und vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch:


    Zitat

    Das Wertvollste was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und er muss es so nützen, dass ihn sinnlos vertane Jahre nicht qualvoll gereuen, die Schande einer unwürdigen, nichtigen Vergangenheit ihn nicht bedrückt und dass er sterbend sagen kann: Mein ganzes Leben, meine ganze Kraft habe ich dem Herrlichsten auf der Welt - dem Kampf um die Befreiung der Menschheit gewidmet.


    Kortschagin/Ostrowski wurde nur 32 Jahre jung. Er hatte sich völlig verausgabt, Raubbau mit seinem Körper betrieben. Zum Schluss konnte er nicht mal mehr seine Biografie alleine schreiben und musste sie verschiedenen Mitmenschen diktieren.


    Ich habe das Buch damals absolut unkritisch gelesen. Aber auch nochmaligen lesen als Erwachsene nach der Wende habe ich mich einfach in das Buch fallen lassen und mich von Kortschagin mitreißen lassen. Egal, ob Propaganda oder nicht.


    Hier gibt es eine vollständige Online-Ausgabe des Buches.


    Von mir eine absolute Leseempfehlung.

    Danke für die Buchvorstellung. Ich kenne die Serie nur aus dem TV und schaue sie immer mal gerne wieder. Müsste mir direkt mal den ersten Teil kaufen, wenn ich ihn noch bekomme. Bin doch irgendwie neugierig, ob es sich so gut liest wie es sich schauen lässt.

    Moin miteinander,


    ich weiß nicht, ob man das in der Runde darf, aber ich habe mein Buch gewechselt. So richtig begonnen hatte ich ja mit "Tausend Morgen" nicht, da ich an meinem SuB gearbeitet habe. Und für Familienprobleme incl. Inzest habe ich derzeit irgendwie keinen Nerv.


    Im Prinzip fiel meine Wahl darauf eh, weil ich es gerade zur Hand hatte, als ich diese Aktion hier entdeckte.


    Nun habe ich aber gestern mit einem anderen Buch begonnen, dessen Verfilmung ich schon öfter gesehen habe und jedes Mal wieder das heulen bekomme: Die Brücken am Fluß von Robert James Waller. Was für eine schöne, zu Herzen gehende und traurige Geschichte.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Moin, ihr Lieben,


    es ist mir ein bisschen peinlich, aber gut, es ist nicht meine Schuld. Die Maus meines Laptops funktioniert nicht mehr. Das scheint wieder so ein Ding zu sein, das nach zwei, drei Jahren einfach ausfällt, damit man sich ein neues Gerät kaufen muss. Und es wird mir tatsächlich nichts anderes übrig bleiben. Denn auch die externe Maus geht nicht, obwohl sie in Ordnung ist. Am PC meines Mannes klappt es nämlich.
    Mein Mann hat mir nun zwar ein eigenartiges Pad hier hingelegt, mit einem Stift, den man als Maus nutzen kann. Allerdings ist das Ganze so unbequem, dass ich damit nur versuche, meinen Blog am Laufen zu halten.


    Ich muss nun erst mal mein Sparbuch plündern und schauen, dass ich einen neuen PC bekomme. Sobald (ich weiß noch nicht, ob es so schnell was wird) ich den habe, werde ich hier richtig loslegen.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Zwei junge Mädchen vom Lande, Guðfinna und Stefanía, gehen nach Reykjavik, um dort ihr Glück zu machen - eine Anstellung in einem feinen Haus. Doch erst mal sind sie Tagelöhnerinnen, Kohleträgerinnen und Waschfrauen oder arbeiten im Fisch.
    Es ist Ende des 19. Jahrhunderts, die beiden lernen andere Frauen kennen, denen es genauso geht wie ihnen. Sie meistern ein schweres Leben, haben gegen gesellschaftliche und patriarchale Machtstrukturen zu kämpfen.
    Und doch, sie träumen und lachen - und sterben, da kein Geld für einen Arzt da ist. Guðfinna vermisst Stefanía und gibt sich selbst die Schuld an deren Tod.


    Kristín Steinsdóttir führt uns dieses schwere Leben der Frauen vor Augen. Es ist fast deprimierend, mit anzusehen, dass keine es schafft, aus ihrem Korsett auszubrechen.
    Bei der Arbeit können die Frauen unsanft miteinander umgehen. Aber wenn eine wirkich Hilfe braucht, halten sie auch zusammen, wie an einem Tag im letzten Sommer, als eine der Waschfrauen direkt bei der Arbeit ihr Baby zur Welt brachte.


    Manchmal blitzt ein Aufbegehren auf - als die Waschfrauen an den Quellen von einem Unwetter überrascht werden und am nächsten Tag ein vermisstes Mädchen erfroren finden. Das hätte nicht passieren können, hätten die Frauen eine Schutzhütte, in der sie unterschlüpfen könnten.


    Guðfinna glaubt nicht mehr an den Traum von der Anstellung in einem feinen Haus, den sie mit Stefanía geträumt hat. Sie ist nur noch bei den heißen Quellen, Wäsche waschen. Dort, wo es nicht nur für die Frauen gefährlich werden kann. Die Mütter müssen ihre Kinder mitbringen. Guðfinna wird von einer schreienden Menge aus ihren Gedanken gerissen. Ein Junge ist ins Wasser gefallen. Sie konnten ihn zwar rausholen, aber der Fünfjährige hat es nicht überlebt.


    Wird ihr Leben so weitergehen? Ohne irgendwelche Höhepunkte? Ohne ein wenig Glück?


    Die Isländer scheinen mit ihren Schriftstellern Glück zu haben. Ich habe zwar noch kaum was von ihnen gelesen (mal einen Krimi und drei Bücher von Kristin Marja Baldursdóttir), aber ich habe auch noch kaum was Schlechtes über ihre Autoren mitbekommen.
    Kristín Steinsdóttir ist da keine Ausnahme - ohne viel Drumherumgerede zeigt sie uns, wie hart das Leben der Frauen war und wie sie sich wirklich jedes Quentchen Glück hart erkämpfen mussten. - Eine absolute Leseempfehlung von mir.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kennt ihr euch mit DDR-Sängern aus? Jugendliebe war eines der bekanntesten Lieder; gesungen von Ute Freudenberg und der Gruppe Elefant. Sobald dieses Lied beginnt, kann ich bis zum Ende mitsingen. Kürzlich habe ich mir eine alte Schallplatte von der Band gekauft.


    Wollt ihr mal reinhören?


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ich war sehr gespannt, was ich über die Sängerin erfahre, die immer noch singend unterwegs ist, aktuell schon mit dem 3. Album gemeinsam mit Christian Lais.


    Und ich kann einfach nur "Wow" sagen. Was für eine Biografie, eine wie ich sie noch nie gelesen habe. Ich frage mich nur, wie viel davon ist Christine Dähn und wie viel Ute Freudenberg? Christine Dähn, TV- und Hörfunkjournalistin, war Moderatorin bei DT 64, Fernsehmoderatorin beim MDR und VOX. Im Verlag Neues Leben erschienen von ihr zuletzt zwei Biografien über Thomas Natschinski und über die Band KARAT.


    Die Frage kann ich mir wohl erst beantworten, wenn ich noch ein Buch von Christine Dähn lese, was ich ganz sicher tun werde.


    Es war ein Spaß ohnegleichen, dieses Buch zu lesen, auch wenn manche Erinnerungen nicht ganz so spaßig sind. Auch wurden nicht einfach nur Daten und Fakten aufgezählt. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, man sitzt Ute Freudenberg gegenüber und lässt sich ihre Lebensgeschichte erzählen. Wie man sie als kleine Dicke in der Kindergruppe an die Tische der Dünnlinge setzte, um diese zu motivieren, ein paar Happen zu essen. Das ist wohl ein Problem auf Lebenszeit: Alles Essbare, was sie auch nur sah oder roch, sprang auf ihre Hüften.
    Dabei springt sie in ihren Erinnerungen auch schon mal vor und zurück.


    Viel Persönliches aus ihrer Kindheit wird berichtet, über ihre Familie, über ihre Leidenschaft: das Singen. Dabei ist es ihr


    Zitat

    egal, auf welche Bühne ich gehe, auf eine windschiefe, miserable, kleine oder eine großzügige, ein exklusives Chrom- und Glasparkett, oder ob die Umstände unmöglich sind, mein Leben fühlt sich mit dem ersten Schritt vor das Publikum wie Samt und Seide an, und es beginnt der schönste Teil des Tages.


    Wir erleben die Gründung und die Hochs und Tiefs der Gruppe Ute Freudenberg und Elefant. Und wie Ute Freudenberg sich, als sie in der DDR nicht mehr atmen konnte, in den Westen absetzte und dort einen Neuanfang starten musste.


    Wunderschön zu lesen, wie sie über die Menschen an ihrer Seite erzählt. Obwohl man kein böses Wort von ihr liest, man spürt, wer ihr unsympathisch ist und wen sie ins Herz geschlossen hat.


    Doch nicht nur Ute Freudenberg, auch Menschen um sie herum kommen per Interview in diesem Buch zu Wort. Unter anderem auch Bernd Henning, Gitarrist von "Elefant" und Komponist der Jugendliebe. Er erzählt, wie das Lied entstand und wie er den ersten Auftritt mit diesem Lied verkorkste.


    Das Buch ist gespickt mit sehr vielen Fotos aus Ute Freudenbergs Leben. Und zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine persönliche Notiz von ihr.


    Titel angepasst. LG, Valentine

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Fast jeden Sommer verlebt die Schriftstellerin Ulrike Draesner mit Kind und Hund auf der wunderschönen Insel Hiddensee. Und jedes Mal, wenn sie ankommt, ist es anders, als sie sich erinnern kann.
    Schon bei der Ankunft macht sie sich so ihre Gedanken über die Insel. Wie lange sie wohl noch eine Insel bleibt. Wenn man sich eine Karte anschaut, stößt sie ja fast schon mit Rügen zusammen.
    Und während die Autorin über sich selbst nachdenkt und die Umgebung beschreibt, erfährt man so nebenbei, welch berühmte Personen sich noch auf der Insel aufgehalten haben.
    Aber das war für mich dann schon das Interessanteste.
    Ich hatte mir von dem Buch etwas anderes versprochen. Wäre vielleicht gewarnt gewesen, wenn ich mir vorher einige Rezensionen angeschaut hätte. Dann hätte ich mir das Buch wohl nicht ausgesucht.
    An vielen Stellen liest es sich wie ein Gedicht, poetisch, was ich auch sehr schön finde, aber bitte dann als Gedicht, nicht als Roman. Obwohl, als Roman ist das Buch auch nicht gekenntzeichnet.
    Ich möchte nicht sagen, dass es schlecht ist, es trifft nur einfach nicht meinen Lesegeschmack.

    Pavel Nerler - Ossip Mandelstams letzte Jahre.: Verfemung, Verbannung und Tod eines Dichters 1932-38
    Erschien am 2. Oktober 2017


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der russisch-jüdische Dichter Ossip Mandelstam, 1891 in Warschau geboren, ist einer der bedeutendsten Lyriker des 20. Jahrhunderts. Sein tragisches Schicksal im Stalinismus steht exemplarisch für das Los der Intellektuellen und Künstler in den Diktaturen der Moderne. Der extrem sensible, eigensinnige, demonstrativ individualistische Mandelstam war zwar in der Sowjetunion bis hin zu Stalin selbst als herausragender Poet anerkannt. Letztlich aber wurde dem Dichter seine Unangepasstheit zum Verhängnis: Nach einem Epigramm auf Stalin in das Mahlwerk von Miliz und Geheimdienst geraten, wurde Mandelstam bestraft, verbannt, rehabilitiert, wieder verhaftet und am Ende in den Gulag deportiert, wo er durch die Strapazen des Lagerlebens umkam. Pavel Nerler, wohl der beste Mandelstam-Kenner der Gegenwart, hat in langjährigen Recherchen aus den Archiven unbekanntes Material zusammengetragen und kann so die letzten Lebensjahre des Dichters in erschütternder Anschaulichkeit schildern: die Intrigen der Kollegen, aber auch die Versuche, ihn in die Sowjetgesellschaft einzubinden, die Verhöre, die Widrigkeiten der Verbannung, die psychischen Zusammenbrüche und am Ende den Tod im Fernen Osten.

    Herbert Kapfer / Lisbeth Exner - Verborgene Chronik 1915-1918
    Erschien am 5. Oktober 2017


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Nach der Euphorie: ein Stimmengewitter aus der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts


    »Was Walter Kempowski mit seinem ›Echolot‹ für den Zweiten Weltkrieg schuf, ist nun auch für den Ersten Weltkrieg realisiert worden.« NZZ


    »Eine atemberaubende, multiperspektivische Nahaufnahme des Ersten Weltkriegs, wie sie nicht im Geschichtsbuch steht und stehen kann« wurde schon der vergleichsweise bescheidene Auftaktband der »Verborgenen Chronik« genannt – jetzt wird das Großprojekt vervollständigt: Eine Montage aus über hundert bisher unveröffentlichten Tagebüchern aus der Zeit des Ersten Weltkriegs gibt ein erschütterndes, atemberaubendes und stark ins Nachdenken bringendes Bild des ersten großen Weltenbrandes.


    Die »Verborgene Chronik« ist eine gewaltige Collage von Originalzeugnissen von Front- und Etappensoldaten, Rekruten, Arbeiterfrauen, Kindern, sorgenden Familienmitgliedern, Ärzten, Stabsoffizieren, Krankenschwestern, propagandistischen Pressemeldungen, Altoffizieren, Kriegswitwen, Militärgeistlichen, Kriegsgefangenen etc., etc., die ihre Hoffnungen, Eindrücke und Ängste unzensiert und völlig offen ihren Tagebüchern anvertrauten. In bisher ungekannter Authentizität und Direktheit zeigt sich in ihnen die verwirrende Vielfalt und Ungleichzeitigkeit der die Biografien der Schreiber existenziell erschütternden Eindrücke.


    Von der Mobilmachung bis zur Niederlage entsteht so ein Echolot jener Tage: Trennungsschmerz und patriotisches Hoch, Todesangst und Heldenmut, Freudengesänge und das nackte Grauen stehen unmittelbar nebeneinander. Geschichte von unten erzählt und gleichzeitig ein großartiges Zeitzeugnis.

    Michael Opitz - Wolfgang Hilbig: Eine Biographie
    Erschien am 5. Oktober 2017


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die erste große Biographie über Wolfgang Hilbig


    Bis heute umgibt den 1941 geborenen und vor zehn Jahren gestorbenen Dichter Wolfgang Hilbig eine Aura des Rätsels. Hineingeboren in eine Umgebung aus Sprachlosigkeit, galt er spätestens seit seinem Roman "Ich" als einer der sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur – und blieb doch ihr geheimnisvollster Außenseiter. Hilbig, der jahrelang als Heizer arbeitete, war in der DDR gezwungen, eine Doppelexistenz zu führen.
    Für diese erste große Biographie hat der Literaturwissenschaftler Michael Opitz unbekannte Archivmaterialien und nie veröffentlichte Briefe und Tagebücher gesichtet sowie die Akten ausgewertet, die die Staatssicherheit der DDR über den »feindlich-negativen« Autor angelegt hat. Behutsam und einfühlsam zeichnet er den Weg eines faszinierenden Schriftstellers, der erst im Schreiben zu seinem wahren Leben fand.