Beiträge von finsbury

    Hallo,


    mir hat "Der König der purpurneneStadt" am besten gefallen, weil er historische Zusammenhänge spannend darstellt, über die ich bisher nicht so viel wusste: die Auseinandersetzung zwischen der Stadt London und der Krone und das Aufblühen des englischen Woll- und Tuchhandels.
    Ich schätze auch die anderen historischen Romane von Gablé, nur die "Siedler" werde ich nicht lesen, weil sie sich, wie ich verstanden habe, auf keinen konkreten historischen Hintergrund beziehen.


    HG
    finsbury

    Hallo,


    ich möchte zu euren Ausführungen noch einen Aspekt ergänzen, der wohl noch nicht angeführt wurde.


    Zu den meisten Internetrezis kann man unmittelbarer in Kontakt treten, einen Dialog eröffnen, indem man selber eine Rezi schreibt oder - so wie wir hier und in anderen Foren - über das entsprechende Buch diskutiert. Das geht bei den Printmedien nur über Leserbriefe und da ist der Kontakt deutlich verzögerter und ein echter Dialog ist gar nicht möglich.


    HG


    finsbury

    Zitat von "Arwen"

    Nichts gegen die Geschichte, die das Buch erzählt.
    Aber der Verlag sollte sie nicht als etwas verkaufen, das sie nicht ist. Nur um von der seit einigen Jahren steigenden Welle der historischen Krimis irgendwie zu profitieren :rollen:
    An vielen Amazon Rezis sieht man ja, dass falsche Erwartungen geweckt werden :grmpf:


    Hallo arwen,


    das sehe ich genauso!


    Auch gute Bücher finden dadurch häufig nicht die richtigen Leser, weil ihnen irgendein modisches Attribut angehängt wird, das überhaupt nicht zu ihnen passt, sondern nur ihre Verkaufszahlen im Sog irgendeines Bestsellers erhöhen soll.


    So ist z.B. der Illuminati/Sakrileg-Hype eine echte Seuche. Allen möglichen Krimis oder historischen Romanen wird jetzt so ein mystery-katholischer-Thriller- Anstrich gegeben, obwohl das überhaupt nicht passt.
    Das gilt wohl auch für das Buch dieses Threads


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    habe mir das Buch gerade gekauft. Ich finde die geschilderte Epoche interessant. Darüber gibt es nicht so viele historische Romane. Vor zwei Jahren habe ich von Jozef Krasjewski (? richtig geschrieben?), einem schon lange verstorbenen polnischen Romanautoren, die "Gräfin Cosel" gelesen und finde seitdem August den Starken und seine Zeitgenossen ganz spannend. Kurzum, ich weiß nicht ganz sicher, aber im Prinzip würde ich im November wohl mitlesen, wenn's beruflich nicht zu stressig wird.


    HG
    finsbury

    Hallo,


    meine Ausgabe von "Das Wüten der ganzen Welt" enthält auch eine CD, von der ich annehme, dass sie Bach-Stücke enthält. Ich habe bisher weder das Buch gelesen noch die CD gehört. Außerdem habe ich noch t'Haarts Essay "Bach und ich", auch mit CD. Das ist vielleicht eine ganz gute Ergänzung. Ich habe mir die Bücher für eine noch ausstehende intensivere Beschäftigung mit Bach gekauft, aber eure Ausführungen machen Lust, t'Haart "pur" zu lesen.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    vor vielen Jahren habe ich "Quincunx" gelesen, das mir trotz ziemlicher Längen sehr gut gefallen hat, weil es sehr intensiv die Atmosphäre des Dickensschen Englands vermittelt.


    "Die schwarze Kathedrale" scheint mir nach deiner Rezension, Galadriel, auch nicht unbedingt etwas für den Spannung suchenden Leser zu sein. Allerdings klingt das, was du darüber geschrieben hast, recht interessant.
    Das Buch liegt schon lange auf meinem SUB, dann wandert es wohl mal höher!


    HG
    finsbury

    Hallo Valentine,


    vielen Dank für den Link.


    So ganz habe ich die Ablehnung immer noch nicht verstanden, denn die meisten haben das Buch ja gar nicht durchgelesen. Ich hab's am Anfang auch ziemlich merkwürdig gefunden , aber das Ende war ziemlich beeindruckend und nachdenklich stimmend.
    Die Übersetzungsprobleme kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, aber das mag daran liegen, dass ich das Original nicht kenne. Im Gegensatz zu dem, was einige im Leselustforum sagen, meine ich, dass der Übersetzer bei Alex' Texten die Grammatikprobleme sehr zurückhält und sich meist im Semantischen austobt: Das gelingt ihm ziemlich häufig witzig, wie ich finde.


    HG
    finsbury
    Dass das Buch seine Manirismen hat, habe ich schon geschrieben, aber ich finde, es ist trotzdem interessant, weil es die oben existentiellen beschriebene Probleme wieder einmal und individuell beleuchtet

    Hallo,


    ich lese gerne Bücher über die Evolution, Anatomie und Hirnforschung.


    Im Moment habe ich einen Klassiker von Frederic Vester am Wickel:


    Denken, Lernen, Vergessen.


    Das Buch ist zwar schon in den 70ern erschienen - auf der Basis einer Fernsehreihe - , aber in seinen wesentlichen Aussagen, soweit ich das als Laie aufgrund lerntheoretischer Artikel beurteilen kann, immer noch aktuell.
    Wer wissen will, wie unser Hirn funktioniert und warum wir vieles vergessen und anderes behalten, ist hier bestens bedient.



    HG
    finsbury

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    Hallo zusammen,



    die letzten zwei Wochen habe ich mich mit dem im Thema genannten Roman beschäftigt. Ein zwiespältiges, aber überwiegend positives Leseerlebnis!


    Der junge, jüdischstämmige Autor (*1977) erweckt den Eindruck, selbst in die Ukraine gereist zu sein, um der Geschichte seines Großvaters nachzuspüren, der bei der Auslöschung seines Schtetls Trachimbrod durch die Nazis dem Tod nur durch die Hilfe eines Mädchens namens Augustine entgangen ist. Dem Autor zur Seite gestellt sind zwei Ukrainer aus Odessa, Alex und sein Großvater gleichen Namens, die ihm als Übersetzer und Chauffeur helfen sollen, Trachimbrod und Augustine zu finden.
    Die Geschichte wird nun in Briefform (Alex) und historischen Rückblenden (Autor) erzählt. Alex spricht ein grammatisch korrektes, aber semantisch teilweise sehr komisches Amerikanisch (die deutsche Übersetzung zeigt sich hier sehr gelungen) und erzählt die Geschichte der Reise. Der Autor berichtet in Rückblenden mit häufigen Verschachtelungen die Geschichte seiner Ahnen in Trachimbrod von 1791 bis zur Auslöschung durch die Nazis 1942.
    Das Aufdecken der Vergangenheit während der Reise zeigt sich für alle als sehr schmerzlich, auch für Alex und seinen Großvater, der ganz in der Nähe Trachimbrods zu jener Zeit ebenfalls Schuld auf sich geladen hat.


    Das Buch bringt einen am Anfang häufig zum Schmunzeln, wegen Alex' prachtvoller semantischer Verirrungen, der Personnage des halbblinden Großvaters und seiner liebestollen Hündin Samy Davies jr.jr., und auch die Geschichte des Schtetls ist ganz im Stil des uns auch von vielen anderen jüdischen Autoren bekannten melancholisch-humorvollen Rückblicks erzählt.


    Aber es ist auch ungeheuer bedrückend, weil es die Frage der Schuld nicht nur auf die Nazis schiebt, sondern auch immer wieder im Zwischenmenschlichen sucht, in der fehlenden Liebe und Verantwortung füreinander, aber auch in ausweglosen Situationen, bei denen man Schuld einfach auf sich laden muss.


    Zum Teil gerät der Schreibstil ein wenig zu manieristisch und überladen, was aber auch dem jugendlichen Alter des Autors zuzuordnen ist, aber es ist auf jeden Fall ein sehr anrührender Versuch, sich mit eigener Geschichte und ethisch-ontologischen Problemen auseinanderzusetzen.


    Prädikat empfehlenswert 4ratten


    finsbury

    Zitat von "Kirsten"

    Ein wunderschönes Buch, das ich nach ein paar Anfangschwierigkeiten sehr genossen habe. Von mir bekommt es 4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten


    Hallo Kirsten,


    prima, dass du noch etwas mit der Leserunde anfangen konntest.
    Mit deiner Wertung bin ich auch einverstanden, wobei die fehlende Ratte bei mir für einige vermeidbare Längen steht. Insgesamt wird dieser Roman aber bei meiner Jahresendabrechnung eine hohen Rang erhalten.


    HG
    finsbury

    Hallo,


    danke für den begeisterten Tipp! :blume:
    Na, dann muss ich es wohl bald lesen!!
    Ich mag Ian McEwan sehr, habe aber lange nichts mehr von ihm gelesen.
    Vor vielen Jahren las ich "Zementgarten", inzwischen wohl auch verfilmt,
    das ist eins meiner Lieblingsbücher! Auch da geht es um Jugendliche und ich finde, es gelingt McEwan ganz besonders gut, sich in die Gefühlswelt dieser Altersgruppe hineinzudenken.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    nun habe ich ds Buch zu Ende gelesen und auch ein bisschen zur Theorie des Klimawandels. Da gibt es unterschiedliche Meinungen, wie ihr ebenfalls sagtet: ganz interessant die Broschüre des Umweltbundesamtes
    (Brosch_uba_klimawandel2004.pdf) gegenüber einem Vortrag von Hans von Storck (Gummersbach.050219.pdf).


    Wir mögen nicht wissen, wie weit der existierende Klimawandel auf menschliches Eingreifen zurückzuführen ist, aber was Crichton am Ende seines Buches und in den Nachworten macht, das geht auf keine Kuhhaut mehr.


    Wenn man den Roman selbst noch als überzogene Fiction abtun will, kann man das mit Crichtons persönlichen Stellungnahmen nicht mehr:


    Im ersten Nachwort stellt er sehr viele Behauptungen ohne den Hauch einer Begründung auf:
    Beispiel: "Ich vermute, die Menschen im Jahre 2100 werden erheblich reicher sein als wir heute, mehr Energie verbrauchen, sich die Welt mit weniger Menschen teilen müssen und sich auch an mehr Natur erfreuen können als wir. Ich glaube, wir brauchen uns keine Sorgen um sie zu machen."


    Wenn er das behauptet, hat er keine Ahnung von Demografie oder nimmt eine Kriegs-, Krankheits- oder Hungerkatastrophe billigend in Kauf. Selbst wenn es gelingt, in den nächsten 50 Jahren die Geburtenraten drastisch zu reduzieren, wird es durch den hohen Anteil der Weltbevölkerung im zeugungs- und gebärfähigem Alter nicht ohne eine solche Katastrophe zu einem merkbaren Rückgang gegenüber heute kommen.


    Weitere unhaltbare Behauptungen finden sich dort, aber am schlimmsten finde ich sein zweites Nachwort.


    Dort vergleicht er die Theorie vom anthropogen verursachten Klimawandel mit der Theorie der Eugenik, die
    zwischen 1900 und 1945 stark in Mode war und besagte, dass "minderwertiges" Menschenleben von der Fortpflanzung durch Zwangssterilisation abzuhalten sei.
    Ich finde es ein starkes Stück, eine solche rassistische und menschenfeindliche Bewegung mit dem Einsatz für eine gesunde Umwelt - wenn auch bei manchen mit leicht hysterischen Zügen - gleichzusetzen.


    HG
    finsbury

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    Hallo nimue, Alfa-Romea , Valentine und alle anderen Interessierten,


    also nun dieVerschiebung des Themas in die hoffentlich richtige Abteilung.
    Wie man allerdings die erstellten Beiträge hier hereinverschiebt, weiß ich nicht. Das wäre wirkllich nett, Marypipe, wenn du das tätest.


    Kurz zum Inhalt und zur Problematik des Romans:
    Ein millionenschwerer kalifornischer Geldgeber kommt einer Verschwörung auf die Spur, die die von ihm unterstützte Umweltschutzorganisation NERF mit Ökoterroristen verbindet. Diese wollen das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf eine Konferenz zum abrupten globalen Klimawandel richten, indem sie zum gleichen Zeitpunkt künstlich einige Klimakatastrophen auslösen und damit absichtlich Menschenleben vernichten.


    Crichton vertritt hier offensiv den Standpunkt, der globale Klimawandel sei eine Erfindung der Naturschutzorganisationen, um ihren Geldgebern Spenden und für sich persönliche Vorteile zu enlocken.


    Dabei beruft er sich auf viele seriöse Quellen, strickt aber vieles mit der heißen Nadel und bezieht äußerst einseitig und provokativ Partei, so dass man ihm durchaus ebenfalls die Unterstützung konservativer politischer und industrieller Kreise in den USA unterstellen könnte.


    Was meint ihr dazu?



    HG finsbury

    Hallo Keltset,


    ich habe den Roman vor über 20 Jahren gelesen. Deshalb ist meine Erinnerung nur schwach. Ich weiß aber noch, dass ich ihn sehr langatmig und wenig spannend fand.


    Wie bist du auf das Buch gekommen?


    Ich habe es in einer schönen Sammelausgabe "Bibliotheka Dracula" von Zweitausendeins. Darin gibt's aber spannendere "gothic novels".


    HG
    finsbury

    Zitat von "Bartlebooth"

    Gehoert die Diskussion der Ergebnisse nicht mehr zur Umfrage?
    :zunge:


    Herzlich, B.


    Hallo,


    ich meinte damit die Kommentierung der persönlichen Umfrageeingabe. Eure Ausführungen in Ehren :zwinker:


    HG
    finsbury

    Hall0 creative,


    ich kann dir nur die Romantriologie "Das Haus auf meinen Schultern" empfehlen. Ich habe es vor ein paar Jahren gelesen und war sehr angetan. Forte schreibt anspruchsvoll und trotzdem spannend und thematisiert in diesem Roman sehr differenziert die Zeit der Bombenangriffe und Kinderverschickung am Ende des Zweiten Weltkriegs bezogen auf Düsseldorf. Das ist wirklich höchst interessant und macht auch sehr betroffen.
    Den Vergleich mit Böll finde ich durchaus gelungen.
    Danke für den Link, werde bei Gelegenheit reinsehen.


    HG
    finsbury