Beiträge von finsbury

    Hi, Niniane,


    vor urlanger Zeit habe ich mal "Der Italiäner" (!, Kein Schreibfehler) von Radcliffe gelesen, auch ein berühmter Schauerroman der schwarzen Romantik. Das war in der "Bibliotheka Dracula" von 2001 erschienen und gibt's vielleicht noch im Antiquariat. "Die Geheimnisse von Udolpho" meine ich mal auf Deutsch im Germanistischen Seminar der Uni Bonn in der Hand gehabt zu haben, dann müsste es ja mal als Übersetzung existiert haben: Viel Erfolg beim Suchen! "Der Italiäner" war eine von den Gothic novels, die mir ganz gut gefallen haben, vergleichbar etwa mit Matthew Gregory Lewis' "The Monk".


    HG
    finsburty

    hallo zusammen,


    entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber da ich beruflich sehr eingespannt war, habe ich meine geringe Freizeit lieber fürs Lesen als fürs Emailschreiben verwendet :redface: .
    Deshalb bin ich nun auch durch. Bei einem so spannenden Roman, was Wunder.
    Auf der Taschenausgabe steht nach meinen Recherchen die falsche Jahreszahl: 1772. Aber das Geschehen spielt doch zu Beginn des 18. Jahrhunderts, denn diese "Pragmatische Sanktion" oder so ähnlich von Karl dem VI. wurde doch 1713 verabschiedet ?! Und auch August der Starke war 1772 schon 50 Jahre tot. Eine schlimme Schlamperei von Knaur finde ich :grmpf: . Übrigens passt auch das Kostüm auf dem Umschlag nicht, das ist eher strenges Frühbarock, das Buch spielt aber in der Zeit der ausladenden Gewänder und Perücken des Rokoko.
    Mich hat das Buch angeregt ein bisschen über die dargestellte Zeit zu lesen: Du hast nach diesen Büchern zu urteilen, wirklich gut recherchiert, Eric!
    So, das soll jetzt aber nicht so klingen, als würde ich alles nachprüfen, um es besser zu wissen: Ich lese nur deshalb so gerne historische Romane, weil es mich anregt, die Geschichte, Kultur und politische Geografie der dargestellten Zeit noch ein bisschen intensiver zu erleben.
    Und, ich muss nochmal betonen, ich finde es Klasse, dass der Roman nicht in diesen romantechnisch schon ein bisschen ausgelutschten Epochen- Mittelalter, Renaissance - spielt: Dabei bietet doch gerade diese deutsche Kleinstaaterei eine Menge dramatisches Potential: Mehr davon!


    HG finsbury

    Hallo zusammen, hallo Eric,


    ich habe auch gestern begonnen und konnte auch kaum aufhören. Bin jetzt bei Kapitel 7 (Tabu S. 137).


    Schön flüssig und "saftig" geschrieben, da wird es wohl wenigen langweilig.


    Warum hast du dir gerade diese Zeit ausgesucht, Eric?


    Das ist ja nicht unbedingt die beliebteste Zeit beim Genre historischer Romane: Mittelalter und Renaissance sind da viel häufiger. Mir gefällt es aber gut, denn gerade diese deutsche Kleinstaaterei von der frühen Neuzeit bis 1870 ist besonders spannend und reich an politischen und menschlichen Konflikten.


    August der Starke ist sowieso eine Schau für sich: Den hätte ich gerne kennen gelernt: ein Machtmensch wie "aus dem Buch" :zwinker: .


    Wie geht es einem denn als Autor, wenn man sich in die weibliche Psyche hineindenken muss? Das Buch ist zwar multiperspektivisch, aber doch überwiegend aus Charlottes Sicht geschrieben: Lässt du dir manchmal Tipps von deiner Frau oder anderen weiblichen Wesen geben, wie Charlotte wohl in einer besonderen Situation reagieren würde?


    Ich freue mich schon heute Abend aufs Weiterlesen!


    HG
    finsbury

    Zitat von "Eric"

    Zum anderen gibt es inzwischen einen zweiten Eric Maron-Roman. Er heißt "Die Rebellinnen von Mallorca" und ist derzeit nur beim Club zu haben.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:


    Hallo Eric,


    der liegt auch schon auf meinem SUB. Ein historischer Roman, der auf Mallorca spielt . Wie ungewöhnlich. Ich bin schon sehr gespannt.


    Aber erstmal die Fürstin. Bis bald


    finsbury

    Hallo Valentine,


    ich meine, an dieser Jagd, die auf dem vereisten See endet, nehmen Cals Großvater und der Mann, bei dem die Großeltern nach ihrer Auswanderung wohnen, teil.


    Vielleicht meinst du auch eine andere Szene, aber an eine andere Autojagd erinnere ich mich nicht.


    Im Übrigen hast du durchaus Recht. Eugenides neigt z.Teil zu etwas übertriebener Metaphorik. Das finde ich allerdings in den "Selbstmordschwestern" aufdringlicher.



    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    mir gefallen beide Bücher: "Die Asche meiner Mutter" löst bei mir mehr Betroffenheit aus, weil all dieses Elend Kindern passiert, während in "Ein rundherum tolles Land" Frank bereits erwachsen und damit etwas mehr Herr seines Schicksals ist. Schön finde ich, dass bei aller Düsternis auch der Humor nicht verloren geht.


    Ich mag übrigens auch den Film, den ich gar nicht so bedrückend finde, wegen seiner wunderbaren Schauspieler.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    ich könnte ab 13.11.
    Ab 27. läuft zwar hoffentlich die "Islandglocke" als Leserunde, aber bis dahin hätte man ja sicher schon einen größeren Teil bewältigt, wenn "Die Fürstin" so gut zu lesen ist, wie ich gehört habe. :zwinker:


    HG
    finsbury

    Hallo nimue und alle,


    das kommt ja nun auch auf Herrn Maron an, wenn der Autor uns schon begleiten will. Ich hatte mich auf den 1. November eingestellt, aber das ist nun vermutlich sowieso zu kurzfristig, oder könnte jemand an dem Termin? Es wird ja wohl nun auch keine ewig lange Leserunde werden, so schwer wird das Werk wohl nicht zu lesen sein.


    :winken:
    Dann äußert euch mal.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen, hallo nimue,


    im Januar habe ich schon zwei Leserunden drüben bei den Klassikern, da fiele ich hier weg.
    Hatten wir nicht den November ins Auge gefasst? Davon war ich fest ausgegangen!
    Schade, wenn das nicht klappt :sauer: .


    HG
    finsbury

    Hallo Bluebell,

    Zitat von "Bluebell"


    Originell auf alle Fälle, problematisch auch - allerdings in meinen Augen eher dadurch, dass ab und zu eben doch Details vorkamen, die die Wir-Erzähler als Nachbarsjungen einfach nicht wissen konnten. Insgesamt hat mir aber die Sache mit der Perspektive so gut gefallen, dass ich über diese Details einfach hinweggesehen habe, und die fehlende persönliche Reflexion hat mich überhaupt nicht gestört. Ist dir das wirklich abgegangen? Für mich war das eben auch eher ein Stilmittel.


    vlg, Bluebell


    Ja, aber dieses Stilmittel fand ich eben nicht so gelungen, weil die Gründe für den Selbstmord der Lisbon-Mädchen dadurch sehr unbestimmt blieben
    und auch der Eindruck auf die Wir-Erzähler: Welche Konsequenzen hat das Ganze jetzt wirklich für die Nachbarsjungen?


    Zu den Gründen:
    Haben die Eltern, vor allem die Mutter durch ihre Überbehütung versagt?
    Haben die Lisbon-Mädchen selbst Schuld auf sich geladen, da Selbstmord auch Egoismus ist? Hätten die Jungen sie retten können? Sicher nicht!
    Zu den Folgen:
    Warum stören diese Erlebnisse doch anscheinend bei den Jungen den Aufbau von weiteren Beziehungen zum weiblichen Geschlecht?


    Ich weiß selbst, dass gute Literatur nicht monokausal sein sollte, aber bei mir bleibt bei diesem Buch vor allem ein niederdrückender Hauch des Ungefähren zurück.


    Abgesehen davon ist so ein Lektüreeindruck auch sehr subjektiv. Ich mag den langen Atem, den gesellschaftlichen und historischen Kontext. Das ist für mich einer der Gründe, warum ich "Middlesex" so vorziehe.


    @ Valentine: Father Mike ist doch spätere Mann von Cals Tante? Was ist an dem kleinen Männchen denn Hollywood? :rollen:



    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    mir hat der Roman nicht so gut gefallen, während mich "Middlesex" sehr beeindruckt hat.
    Die Erzählperspektive finde ich originell, aber problematisch, da durch diese Anonymität des "Wir" die persönliche Reflexion zu kurz kommt.
    Außerdem meine ich, dass der Autor ein bisschen zu tief in die Symbolkiste gegriffen hat.
    Dennoch, die Thematik ist sehr aufwühlend und das Buch lässt einen sicher nicht kalt.
    Es hat aber nicht den großen Zuschnitt von "Middlesex" mit dessen vielfältiger Brechung.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Saltanah"

    Ich bin im Besitz einer 30 Jahre alten Suhrkampausgabe, die ich mal meinen Eltern aus dem Bücherschrank geklaut habe.


    Ich auch, in Broschur, dreißig Jahre wird sie noch nicht sein, aber gute zwanzig ... .


    Zitat von "Saltanah"


    Aber das ist ja doof, dass es die Islandglocke zur Zeit nicht gibt. :grmpf: Wenn sie nicht rechtzeitig wieder aufgelegt wird könnten wir ja auch was anderes von Laxness lesen. Du hattest doch eigentlich ein anderes Buch im Sinn, Bettina, welches war denn das?


    Das wäre aber schade ... . Bis auf ein Hauptwerk, dessen Name mir montan nicht einfällt (erschien mal in der Rowohlt Jahrhundertreihe) habe ich nämlich die anderen schon gelesen. Die Islandglocke hätte ich gerne mit euch gelesen! :sauer:


    Vielleicht können wir ja noch ein bisschen zuwarten, Bettina.


    HG
    finsbury

    Hallo sternchen,


    versuch's doch einfach mal mit Tolstois großem Roman "Krieg und Frieden".
    Der ist sehr spannend geschrieben (Ich habe ihn damals zum ersten Mal mit zwölf gelesen und bin problemlos durchgekommen) und du bekommst ein umfassendes Bild der damaligen, vor allem aristokratischen Gesellschaft zur Zeit der napoleonischen Kriege. Ein absolutes Weltwerk!


    Noch ein Sachbuchtipp. Es gibt eine unterhaltsam und gut geschriebene Kulturgeschichte Russlands von Orlando Figes: Nataschas Tanz. Der Titel bezieht sich übrigens auf die weibliche Hauptfigur in "Krieg und Frieden".


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    na, dann nehmen wir doch den Dezember, bevor wir's ins nächste Jahr verschieben.


    So ein umfangreiches Werk ist der Roman schließlich nicht, und Laxness ist leicht zu lesen. Da müsste er doch im Dezember trotz kleinerer anderweitiger Verpflichtungen zu schaffen sein!


    HG
    finsbury

    Hallo Saltanah und Bettina,


    ich lese gerne mit :klatschen: : Das Buch liegt schon lange auf meinem SUB und sonst habe ich fast alles von Laxness gelesen. "Die Islandglocke" habe ich mir immer für etwas Besonderes aufgespart. Und das ist eine Leserunde schließlich doch!


    Am besten könnte ich in der zweiten Oktoberhälfte oder zweiten Novemberhälfte.


    HG
    finsbury