Beiträge von Bernd Perplies

    Seihre Intrigen gegen die Barrakaranerin mögen mir nicht gefallen und ich denke, angesichts der Gefahr sollte der Rat an einem Strang ziehen und persönliche Grabenkämpfe sein lassen.

    Sag das Nore Dakdra! Die hat angefangen! ;) Ich sehe es übrigens euch allen nach, wenn ihr euch der Einfachheit halber bei den Floryll für ein Geschlecht entscheidet. Es fiel mir beim Schreiben schwer genug, konsequent meine Zweigeschlechter-Grammatik anzuwenden. Und da Chi in seihrem Auftreten eher zur Weiblichkeit tendiert, dürft ihr auch gern "sie" sagen. So ganz unter uns. :)

    Eine letzte Frage, die ich schon seit Beginn des Buches hatte, ich weiß nicht, ob ich da was überlesen habe, aber: Warum stottert Randon eigentlich? Wurde das schon geklärt?

    Nein, das wurde nicht geklärt. Da gibt es auch nicht viel zu klären. Er leidet halt an Stottern, bei Nervosität mehr als wenn er ruhig ist. Es war mir wichtig, zu verdeutlichen, dass Bendis Kahain seine Mannschaft nur aus einem Gesichtspunkt ausgewählt hat: Kann die betreffende Person was? Daher sind Umbra und Katiktak an Bord, obwohl sie beide keine Angehörigen von Mitgliedsvölkern des Domenaions sind. Darum ist jemand wie Venk an Bord, obwohl er offensichtlich ein Problem mit dem Besitz anderer Leute hat. Und darum ist Shem Randon an Bord, der halt stottert. Geschlecht, Religion, Spezies, körperliche Beeinträchtigung - interessiert Kahain alles nicht.


    Im Nachhinein werfe ich mir etwas vor, dass ich die Figur nicht mit jemandem durchgesprochen habe, der tatsächlich unter Stottern leidet. Es soll sich niemand durch die Darstellung beleidigt fühlen. Aber ich wollte das Thema jetzt auch nicht problematisieren. Es ist einfach Teil von Shems Wesen, spielt aber für sein Umfeld keine Rolle. (Es gibt auch nur eine einzige Szene, wo er eL'Ha subtil um Hilfe bittet, einen längeren Sachverhalt zu referieren, weil ihm die Worte fehlen.)

    Kann auch an Bernd liegen, wenn ich so an den Drachenjäger und meine erste Begegnung mit Bernd zurückdenke. Da war ich auch erstmal von der Charakterflut erschlagen

    Ja, ich gebe es zu. Ich mag es, über Figurenensembles zu schreiben. Das zieht sich von "Tarean" über "Frontiersmen" und "Star Trek" bis hierher. Nichts macht mir mehr Spaß, als die Interaktion verschiedener, gern auch sehr unterschiedlicher Charaktere zu beschreiben. Wer eher auf Einzelhelden steht, hat bei mir tatsächlich seine Schwierigkeiten. Wenn ihr kleine Ensembles wollt, müsst ihr meine Kinderbücher lesen. Da gibt es dann in der Regel nur 3 Hauptfiguren. ;) Oder die "Carya"-Trilogie! Die hat auch im Wesentlichen 3 wichtige Protagonisten.

    Bravo! 2 von 3 richtig geraten. Tatsächlich basiert Sebatan auf einem alten Studienfreund von mir. Und die Namen der Floryll sollen natürlich an Blumen erinnern. Der Name der eN'iX ist dagegen tatsächlich nur der Versuch, aus "Einzelbuchstaben" einen klangvollen Namen zu bilden. Korrekt nach n'X-Schreibweise würde A'eS'Ka ja A's'k geschrieben. Aber das hätte im Buch zu sehr den Lesefluss gestört. Und die Leute hätten dauernd fälschlich "ask" gelesen.

    Das sind jetzt nur vier Völker, die hier aufgezählt sind. Wo leben dann die anderen? Oder versteh ich hier was nicht?

    Das sind zum einen die vier Gründervölker des Domenaions. Und zum anderen sind die vier Völker nur beispielhaft genannt. Ich wollte keine Auflistung aller existierenden Alienspezies an dieser Stelle vornehmen. ;)

    Für mich hatte die Tiefsee immer eine ziemliche Faszination

    Ich finde sie auch völlig faszinierend. Aber nur vom Fernseher aus. Ich glaube, ich würde niemals 10 Kilometer unter die Meeresoberfläche tauchen. Allein die Vorstellung der für Menschen absolut tödlichen Umgebung, dieser Druck von 10 Kilometer Wasser über einem, die Kälte, die Finsternis, die Riesenkraken (!) ;) ... Nein, danke.

    In Buchform lese ich das gerade das erste Mal und hoffe echt, dass noch mehr diese Sprache verwenden.

    Es darf sich jeder frei fühlen, meine Liste mit Vokabeln zu benutzen. Gegen Danksagung am Textende und Hinweis an mich. (Ich muss das noch mal auf meiner Website so schreiben ...)

    Warum Rhinozerosse? Hast du bewusst eine vom Aussterben bedrohte Art genommen oder einfach, weil dir die Tiere gefallen?

    Ich habe tatsächlich nach exotischen Aliens im Internet gesucht. Ich liebe visuelle Inspiration, weswegen ich ja auch Protagonisten immer erstmal mit Schauspielern besetze, um ein erstes Gefühl für sie zu kriegen. Und nachdem ich eine Menge sehr unterschiedlicher Abbildungen gesammelt hatte, habe ich eine Auswahl getroffen, die mir für die Charaktere passend erschien. Diese habe ich dann als Inspiration verwendet. Und, ja, es gibt eine Rhino-Alien-Spezies im Internet. Sie stammt, glaube ich, aus irgendeiner "Doctor Who"-Episode. Dass Rhinozerosse eine bedrohte Art sind, passt erstaunlicherweise ganz gut zur Geschichte. Aber da muss ich ehrlich sagen: Das war Zufall, keine bewusste Entscheidung.

    Nett finde ich auch, dass es so ein bisschen mittelalterlich archaisch wird, wenn von Paladinen und Knappen die Rede ist.

    Ja, ich wollte mal von den klassischen US-Navy-Rängen weg, die so beliebt in der SF sind: Captain, Lieutenant, etc. Außerdem wollte ich betonen, dass der Orden eine etwas archaische Einrichtung ist, die zudem als Kontrahent in einem mythisch verbrämten Kampf geschaffen wurde. Wer bekämpft das Böse aus der Dunkelheit? Paladine und Ritter natürlich.

    Allerdings hat sie in meinem Kopf irgendwie das Bild aus einem Ü-Ei. Ich muss hier also das Bild von einem Rhino in rosa Tütü immer wegwischen

    Äh ... nein. So sieht Umbra ganz sicher nicht aus. ;) Wuchtig, grobschlächtig, grau, faltig - so müsst ihr sie euch vorstellen.

    Ich glaube nicht an das Nichts

    Nun, Coana ja auch nicht. Es gibt sehr wohl "Dinge" dort draußen in der Schwärze. Partikel, exotische Strahlung, Irrläufer. Es gibt bloß keine Sterne - und entsprechend ist da einfach eine schwarze Wand, wenn man es anschaut. Ich habe mich hier von der Tiefsee inspirieren lassen, sowohl was die völlige Finsternis angeht als auch die Furcht vor monströsem Leben, das sich in dieser Finsternis verbergen mag. Ich habe schon ein paar Dokumentationen über Tiefseetauchgänge gesehen, und immer fand ich die Vorstellung ziemlich gruselig, in welch absoluter, sich schier endlos erstreckenden Schwärze man gefangen wäre, wenn plötzlich alle Lampen des U-Boots ausgingen.

    Allerdings glaube ich auch nicht, dass das All eine bewusst feindliche Umgebung ist.

    Nein, feindlich ist das All nicht. Bloß tödlich für alles Leben. Weil halt eiskalt und Vakuum und harte Strahlung und so. ;)

    Waren die Minenarbeiter nur eingeführt um die Bedrohung durch die Schwärze zu zeigen, oder kommen wir auf die nochmal zurück?

    Lies einfach weiter. ;)

    Schlecht bezahlte Rettungsmannschaften sind sowieso die Krux.

    Sehe ich auch so. Was den kleinen, sozialkritischen Seitenhieb im Roman ausgelöst hat.

    Ich gebe es zu, es ist ein großes Ensemble in dem Roman. Aber ich denke, die wirklich wichtigen Figuren habt ihr in ein paar Kapiteln drauf. Und beim Rest genügt es, wenn ihr auf das achtet, was eine Person sagt. Später kommt noch ein politischer Rat dazu, da hocken 12 Leute drin. Ist aber eigentlich völlig egal, wer da genau redet. Wichtig ist, was sie diskutieren und wie. Aber das werdet ihr schon merken. ;)


    Ein paar Hinweise gibt schon die Sprache: Barakkaraner sind gern etwas großspuriger, eN'iX meist sehr förmlich, Sleen eher locker, Silphi reden immer im Plural von sich und die Floryll sind so auffällig, dazu muss ich gar nix sagen. ;)

    Und los geht's. Das freut mich! Ich bin gespannt, wie ihr übrigen den Einstieg empfindet.

    Ok, ich bin ja selber gerne Schöpfer langer Sätze, aber 6 Zeilen haben dann auch mich stolpern lassen (Kapitel 1, 2. Absatz)

    6 Zeilen. Pffft. In meiner "Magierdämmerung"-Hochzeit habe ich 10-Zeilen-Sätze geschrieben. Nicht, dass ich darauf heute besonders stolz wäre. ;)


    Ich muss sagen das ich noch etwas Mühe habe die Spezien auseinander zu galten, bzw zuzuordnen.

    Falls du ihn noch nicht gelesen hast, biete ich dir als Service meinen Making-of-Artikel zu den Alienspezies an. Sind jeweils nur ein paar Zeilen pro Spezies und ohne Spoiler. Aber danach siehst du vielleicht noch klarer: https://bernd-perplies.blogspo…of-am-abgrund-der_29.html

    Ich grüße euch alle. Schön, dass wir gemeinsam in den kommenden 2-3 Wochen meinen "Abgrund der Unendlichkeit" lesen!


    Ich sehe das richtig, dass noch nicht jeder mit Buch versorgt ist und dass wir erst morgen oder übermorgen loslegen? Auch kein Problem. Ich bin jedenfalls ab jetzt täglich hier am Start - um aus dem Nähkästchen zu plaudern, Fragen zu beantworten und zu diskutieren.


    Wer sich übrigens ein bisschen einstimmen will, kann sich auf meiner Website meine vierteilige Making-of-Reihe anschauen. Sind natürlich milde Spoiler (nicht zur Handlung, aber zum Setting) enthalten. Aber vielleicht ist es auch ganz erhellend. Wie ihr mögt. https://www.bernd-perplies.de/books-abgrundunendlichkeit.htm


    Viele Grüße,

    Bernd

    Ich glaube, ich muss hier Kai Meyer und Wolfgang Hohlbein mal ein wenig in Schutz nehmen, weil doch aus einer durchaus diskussionswürdigen Aussage in heutigen Zeiten gern durch "stille Post" eine sehr negative Haltung herausgelesen wird.

    Bei Kai ging es darum, dass er es nicht gut findet, dass Autor*innen schon aus Angst vor Hetze gegen sie ihre Romane zurückziehen, bevor auch nur irgendjemand sie gelesen hat (Anlass war der Fall Amélie Wen Zhao - https://slate.com/culture/2019…-twitter-controversy.html Die Hetze ging von einer Leseprobe oder gar nur einem Klappentext aus - wobei in dem speziellen Fall auch einiges an privaten Animositäten zwischen einigen der weiblichen Beteiligten Anlass der Krise gewesen sein dürfte).

    Bei Hohlbein ging es um die Frage, ob Autor*innen sich von Lektor*innen oder Redakteur*innen vorschreiben lassen müssen, wie sie ihre Bücher schreiben. (Da bringt er etwas lapidar das in dem Kontext nicht ganz passende Beispiel, dass der N-König aus Pippi Langstrumpf gelöscht wurde, weil Redakteure das für sinnvoll hielten - natürlich ohne die tote Autorin zu fragen.) Diese Art von Einmischung lässt er halt nicht zu. Der Tweet gibt das völlig falsch wider. Für rassistisch oder "jammerig" halte ich keinen der beiden. Aber weder Facebook (und schon gar nicht Twitter) sind gute Plattformen für derart komplizierte Diskussionen wie die Frage, was man heute in Büchern schreiben sollte und was nicht.


    Im Übrigen bedaure ich zutiefst die aggressive Grundhaltung des Eingangsposts. Alle weiße cis Männer über einen Kamm zu scheren, ist genauso fragwürdig wie über den Trend zu diversen Heldenfiguren zu jammern.


    Edit: Beitrag angepasst und diskriminierendes Wort ersetzt. / Susanne