Beiträge von Petzi_Maus

    Eine historische Figur in einem teilweise fiktiven Roman verwebt


    Kurz zum Inhalt:

    Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, der ihn im ganzen Land herumführt, wo er Schuhkollektionen verkauft. Der Familie geht es finanziell sehr gut.

    Ruth freundet sich mit Rosi, der Tochter von Merländers Chauffeur an, und verbringt viel Zeit in der Villa Merländer. Dort kommt sie auch zum ersten Mal mit teuren Stoffen und Seide in Kontakt und ist sofort begeistert. Ihre Oma bringt ihr das Nähen bei und wie man Schnittmuster entwirft.

    Ruth hat eine behütete Kindheit, und in ihrer Jugend verliebt sie sich in Kurt.

    Doch die Nationalsozialisten erlangen immer mehr Macht, und die Juden werden in ihrem Leben immer mehr eingeschränkt.

    Viele jüdische Familien planen auszuwandern, ebenso die Familie von Kurt, doch Karl ist lange Zeit dagegen und hofft, dass die furchtbare Zeit bald vorbei ist...



    Meine Meinung:

    "Jahre aus Seide" ist der erste Teil der Trilogie um die jüdische Familie Meyer vor und im Zweiten Weltkrieg, im Vordergrund steht die Tochter Ruth. Dieser erste Teil handelt von Ruths Kindheit in den 1920er und 1930er Jahren vor dem Weltkrieg.

    Der Schreibstil ist ruhig und authentisch. Leider suggeriert der Klappentext einen etwas anderen Inhalt, nichts desto trotz war ich von dem Buch begeistert! Es wird die Familiengeschichte der Meyers erzählt, nach einer wahren Begebenheit. Dadurch, dass man als Leser weiß, welches politische Ereignis passieren wird, sieht man alles natürlich durch andere Augen.

    Auch wenn jetzt nicht ein spannendes Ereignis dem anderen folgt - es ist eine Familiensaga, und wer Tempo und Spannung will, möge einen Krimi oder Thriller lesen.

    Vor allem die Familie Aretz, allen voran Hans Aretz, Karls Chauffeur, hat das Herz am rechten Fleckt und die Meyers sehen die Aretz' nicht nur als Angestellte, sondern als Freunde, mit denen sie auch oft in Urlaub gefahren sind.

    Die ersten zwei Drittel 'plätschern so vor sich hin', um es mal salopp zu sagen, und das letzte Drittel nimmt dann an Fahrt auf, denn die Zustände für die Juden werden immer schlimmer.

    Das Buch endet leider mit einem fiesen Cliffhänger, bei dem man als Leser unbedingt sofort den nächsten Band zur Hand nehmen will um zu erfahren, wie es mit der Familie Meyer weitergeht!

    Das Cover suggeriert sofort einen historischen Roman, und auch die Cover der anderen beiden Bände lassen die Zusammengehörigkeit dieser Trilogie erkennen.



    Fazit:

    Emotionale und dramatische Familiensaga nach einer wahren Begebenheit, die mich sehr gut unterhalten hat. Ich bin schon sehr neugierig auf die anderen beiden Bände!


    romantischer Weihnachtsroman mit einem zuckersüßen Vierbeiner




    Kurz zum Inhalt:

    Annalena Kilian ist Sachbuchautorin und hat erst vor kurzem einen Hund aus dem Tierheim adoptiert - einen Border Collie namens Asco mit unbekannter Vergangenheit.

    Annalenas Leben verläuft ruhig, bis nebenan Christian Bonner einzieht. Denn Annalena kennt Christian von früher, und eigentlich wollte sie ihn nie wieder sehen.

    Doch Asco hingegen ist darüber sehr erfreut; und außerdem hat er noch eine Mission zu erfüllen...



    Meine Meinung:

    Der Schreibstil von Petra Schier ist wundervoll und flüssig zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten!

    Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, und wenn man andere Weihnachtsbücher von Petra Schier kennt, trifft man auch alte Bekannte wieder.

    Die weihnachtliche Stimmung baut sich beim Lesen wie in der Geschichte nach und nach auf und ist einfach wunderbar.


    Auch ernste Themen werden angesprochen, wie die Vernachlässigung von Kindern durch ihre alkohol- oder drogenkranken Eltern. Jedoch ist dies geschickt in die Geschichte verflochten, sodass es einen nicht zu traurig macht - und natürlich gibt es auch dazu ein Happy End.


    Ich finde total süß, die Gedanken von Asco zu lesen, welche durch kursive Schrift erkennbar sind. Er ist einfach nur herzallerliebst und total witzig!

    Auch genial waren wieder die Einblendungen zu Santa und seinen Elfen; Santa will einfach allen Menschen (und Tieren) helfen, und baut dabei einige Hoppalas.

    Das Cover ist einfach nur wundervoll! Es ist haptisch ein Traum - die Sterne greifen sich rau an und glitzern ganz toll! Und natürlich der zuckersüße Border Collie, den man am liebsten knuddeln würde!



    Fazit:

    Tolle weihnachtliche Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten, einem einfallsreichen Santa Claus mit seinen fleißigen Elfen und einem zuckersüßen vierbeinigen Verkuppler. Eindeutige Leseempfehlung (nicht nur zu Weihnachten)!


    viel Romantik, weniger Thriller - aber der dafür äußerst brutal



    Kurz zum Inhalt:

    Für die Recherche zu ihrem Buch über Straftäter besucht Helena Weiß einige Strafgefangene der JVA.

    Als sie dann auch einen Mörder, Liam Winterfeld, interviewt, fühlt sie sich gleich zu ihm hingezogen.

    Sie will unbedingt mehr über ihn erfahren und herausfinden, warum er zum Mörder geworden ist.

    Durch einen Zufall trifft sie Liam nach seiner Entlassung wieder...



    Meine Meinung:

    Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Helena geschrieben. Der Leser bekommt somit tiefe Einblicke in ihr Innerstes, ihre intimen Gedanken und Gefühle.

    Das Buch lässt sich flüssig lesen, auch wenn oft in Jugendjargon gesprochen wird.

    Leider kam aus der Inhaltsangabe nicht heraus, dass Helena erst 20 ist. Doch wenn man sich erst mal darauf eingestellt hat, kann man ihre Handlungen ein klein wenig besser nachvollziehen. Helena ist nämlich sehr naiv und hat ein großes Helfersyndrom, mit dem ich oft nicht klargekommen bin.


    Die Bezeichnung Romantischer Thriller trifft es zwar ganz gut, auch wenn der romantische Teil eindeutig überwiegt.

    Die Folterszene und jene der Misshandlung sind so plastisch beschrieben, dass einem beim Lesen die Gänsehaut aufkommt und man kurz davor ist, ob des schrecklichen Schicksals der Kinder zu heulen.

    Dieser Roman fasst nämlich ein sehr ernstes Thema auf - Kindesmissbrauch.


    Über das Cover ist meine Meinung etwas zwiegespalten - es ist außergewöhnlich und interessant, und die Narben kommen sehr gut rüber. Auch eine Filmrolle, die im Laufe der Geschichte noch eine Rolle spielt, ist zu erkennen.

    Leider impliziert das Cover eher einen Thriller, obwohl die Romantik überwiegt.



    Fazit:

    Emotionaler Roman, der einem die Gänsehaut aufkommen lässt. Mehr Romantik als Thriller, aber dieser Teil ist richtig brutal.


    zwei außergewöhnliche Mordmethoden im wunderschönen Südtirol



    4,5 Sterne



    Kurz zum Inhalt:

    Im Südtiroler Dorf Tirol wird vor einem Hotel ein junger Jogger aus Deutschland tot aufgefunden. Gestorben durch eine außergewöhnliche Mordmethode. Commissario Fabio Fameo kann sich so keinen rechten Reim auf die Art der Tat und vor allem auf das Motiv machen.

    Als dann auch noch Maria Steinegger, eine Pensionswirtin im Ort und Gattin des verhassten Obstbauern Naz Nußbaumer, ebenfalls aus ungeklärten Gründen einen augenscheinlich tödlichen Unfall erleidet, ahnen Fameo und sein Freund, der Carabiniere Tommaso Caruso, noch nicht, dass sich die Fäden der beiden Fälle in der schillernden Welt des Südtiroler Theaters zusammenfügen, dessen polarisierender Mittelpunkt der egozentrische Regisseur Zenz Nußbaumer ist.



    Meine Meinung:

    "Wut kommt selten allein" ist der 7. Fall für Commissario Fabio Fameo. Der Fall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle Wichtigen Infos aus Fabios Vergangenheit sind geschickt in die Geschichte integriert. Auch trifft man wieder alte Bekannte aus den vorigen Bänden, wie seine Frau Elisabeth, seine Kollegen Francesca und Eduard, natürlich sein Freund bei den Carabinieri, Tommaso Caruso, und "die Cantalielo", die ihm schon im Band "Liebe macht zornesblind" als Chefin vor die Nase gesetzt wurde.


    Der Schreibstil ist nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell und flüssig zu lesen. Ich mag, dass man immer wieder Einblicke in die Gedanken von Fabio und Tommaso erhält.

    Die Handlung spielt in der Südtiroler Theater-Szene und man bekommt gute Einblicke.

    Besonders gut gefällt mir, dass zwei vermeintlich unzusammenhängende Morde plötzlich zu einem Strang verwebt werden. Und die beiden außergewöhnlichen Mordmethoden waren als eingefleischte Krimi- und Thriller-Leserin für mich total neu! Die Auflösung war authentisch und nachvollziehbar.

    Leider sind in diesem Band die handelnden Personen nicht so detailliert vorgestellt worden. Wenn man einen oder mehrere Vorgänger Bände kennt, ist man sofort wieder drin; aber für Neueinsteiger stelle ich mir die "Eingewöhnung" etwas schwieriger vor.


    Ralph Neubauer ist es wieder einmal sehr gut gelungen, die Orte der Handlung und die wunderschöne Südtiroler Landschaft lebendig werden zu lassen, sodass man sich direkt im Geschehen wähnt.


    Im Anhang gibt es eine Literaturliste sowie hilfreiche Erläuterungen zum Polizeiwesen in Südtirol.

    Die Polizei ist in Italien nämlich ganz anders aufgebaut als in Deutschland oder Österreich. Auch innerhalb des Buches gibt es für einzelne spezielle Begriffe immer wieder erklärende Fußnoten.


    Das Cover zeigt - passend zum Inhalt - eine Freilichtbühne und passt optisch in die Südtirol-Krimi Reihe; und dass das "O" in "Südtirol" wie ein Fadenkreuz aussieht, ist pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!



    Fazit:

    Kurzweilig, spannend, humorvoll und mit viel Lokalkolorit: Ich wurde wieder sehr gut unterhalten und ins wunderschöne Südtirol entführt und vergebe dafür 4,5 Sterne.


    Thriller ohne Thrill, langatmige Wiederholungen, unglaubwürdige Auflösung



    2,5 Sterne



    Kurz zum Inhalt:

    Sally wacht plötzlich in einem Taxi auf, an den Klippen von Cornwall. Über 200 Meilen von ihrem Zuhause entfernt, bekleidet nur mit einem Nachthemd, ohne Handy. Und nur mit 400 Pfund Bargeld - genau die Summe, um die Taxifahrt zu bezahlen. Und einem Abschiedsbrief. Sie kann sich an die letzten 10 Stunden nicht mehr erinnern.

    Doch niemand glaubt ihr, dass sie nicht Selbstmord begehen wollte, nicht mal ihr Ehemann Matthew und ihre Eltern.

    Sally ist fest der Meinung, betäubt worden zu sein. Doch wer hat ihr das angetan? Und vor allem: warum?



    Meine Meinung:

    Der Schreibstil lässt sich wahnsinnig schnell und flüssig lesen, und ich war noch nie so schnell mit einem Buch fertig.

    Allerdings fehlt diesem Thriller eindeutig der Thrill. Und wenn, dann fällt es in die Kategorie Psycho-Thriller. Jedoch mit so einer haarsträubenden Auflösung, dass man sich nur fragen kann: Was? Echt jetzt?

    Auch werden viele Dinge ständig wiederholt, v.a. die Schlafprobleme von Söhnchen Theo. Und dass er nur 10 min. am Stück schläft. Und dass bittebitte niemand einen Pieps von sich geben soll, da Theo sonst wieder aufwacht.

    Anfangs fand ich diese Familien- und die Eheprobleme von Sally und Matthew noch spannend zu lesen, man erhält einen Einblick in die Familie und einen Überblick, und kann sich als Mutter auch mit etlichen Dingen identifizieren. Aber das dies immer und immer wieder durchgekaut wird, ist mit der Zeit etwas langatmig.

    Auch hat mich gestört, dass niemand Sally geglaubt hat, als sie immer wieder beteuert hat, dass sie sich nicht umbringen wollte. Nicht mal ihre Eltern!!

    Nur die heftigen Streitereien und Sticheleien zwischen Sally und Kelly, ihrer zukünftigen Schwägerin, haben etwas Pepp in die Geschichte gebracht.

    Und so eine haarsträubende Erklärung für die Tat ist mir noch nie untergekommen. Leider total unglaubwürdig und in meinen Augen konstruiert. Schade.



    Fazit:

    Thriller ohne Thrill, aber wahnsinnig schnell zu lesen. Hat nach einem guten Anfang leider nachgelassen, und eine total unglaubwürdige Auflösung, daher nur 2,5 Sterne.