Aber ich denke, dass es auch für Frauen schwierig war, zu arbeiten, wenn sie dann Kinder bekommen haben, diese mussten ja auch betreut werden. Wobei da ja auch die Familie noch immer viel zu Hause ist, Großeltern, die Kinder betreuen können. Lenes Mutter hat es ja auch irgendwie geschafft, was hätte sie auch tun sollen.
Sicher hätte es auch damals schon Mittel und Wege gegeben und dann hätte es halt Kindertagesstätten früher gegeben oder die Frauen hätten sich zusammengetan und mit der Betreuung abgewechselt. Und es gab, wie du sagst, viel mehr Großfamilien als heute, wo die Kinder nicht allein gewesen wären.
Die Kinder sind ja viel mehr einfach "mitgelaufen" als sie das heute tun. Dort war es ja nichts besonderes, wenn die Kinder allein daheim waren oder ein älteres Geschwisterteil nach den Kleinen geguckt hat. Die Kindertagesstätten gab es etwa ab der späten Industrialisierung, als den Arbeitgebern aufging, dass sich das Anbieten einer Betreuung lohnen könnte. Das fing dann an mit privaten Kitas, wo der Arbeitgeber dann einer Art "Fabrikstadt" anlegte. Mit eigenen Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und eben Betreuung. Damit band man die Leute eben auch an die Fabrik. Manche dieser Siedlungen haben sich bis heute erhalten