Beiträge von Ladybug

    Hape Kerkeling - Pfoten vom Tisch! Meine Katzen, andere Katzen und ich


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    Das Herz auf der Zunge tragen – Hape Kerkeling kann das super!


    Ich war ein Teenager, als Hape Kerkeling mit Hannilein in mein Leben trat. „Hurtz“ hat mich dann unfassbar fasziniert – ich konnte einfach nicht glauben, dass da so viele Leute drauf reingefallen sind. In all den Jahren danach hat er immer wieder neue wunderbare Ideen umgesetzt und mich begeistern können. Sogar Bücher schreiben kann der Junge! Und wie! Na, und mit dem „Katzenbuch“ rennt er bei mir natürlich offene Türen ein …!



    Es ist wunderbar, wie Hape Kerkeling aus dem Nähkästchen plaudert. Die Geschichte, wie er zur ersten Katzenfreundin kam, ist gleichermaßen urkomisch, wie auch sehr berührend. Überhaupt geht das ganze Buch direkt ins Herz! Und ja, ich habe einige Tränen vergossen. Das liegt mit daran, dass ich gerade in einer schwierigen Situation mit meinem Kater stecke und der Abschied nur eine Frage der Zeit ist. Ja, Herr Kerkeling – oder darf ich „Du“ sagen? – ich werde den richtigen Zeitpunkt finden und keinen Fehler machen. Nicht zuletzt durch dieses Buch, das so liebevoll ist, trotz allem Humor darin!



    Besonders „die zweitbeste Freundin Gisela“ hat es mir ja angetan. Hach! So wunderbar! Ich saß quasi mit im Ferienhaus und auch beim TV-Abend auf der Couch! Überhaupt war ich immer mittendrin, nie daneben – sogar im Messiehaus in Wanne. So vieles erkennt man als Katzenmama wieder, auch wenn niemals eine Katze der anderen gleicht und alle unterschiedliche Charaktere sind.



    Doch es gibt nicht nur einfach Geschichten aus dem Leben der Familie Kerkeling, es gibt auch viele Informationen. Die meisten kennt man vielleicht schon, wenn man selbst mit Katzen zusammenlebt, aber noch mal so wunderbar „serviert“ frischen sie auf alle Fälle die Erinnerung auf und schaden keinesfalls. Neues lernt man meiner Meinung nach immer dazu. Seine Vorstellung der verschiedenen Katzenrassen hat mir besonders gut gefallen.



    Dass Hape Kerkeling das Buch selbst eingelesen hat, ist wunderbar und natürlich auch stimmig. Denn wer könnte seine Gedanken und Gefühle besser in die richtige Tonlage packen, als er selbst? Die Ironie, die Liebe, die Trauer – alles ist nur dadurch enorm authentisch. Ich bin ihm regelrecht an den Lippen gehangen, habe gelacht, habe geweint und fühle mich so wunderbar verstanden und unterstützt.



    Danke, Hape Kerkeling! Genau dieses Hörbuch habe ich genau jetzt gebraucht. Besser hätte es nicht sein können. Einfach großartig und wunderbar. Fünf blitzblank polierte Sterne mit Katzenöhrchen dran!


    ★★★★★

    Max Oban - Blutroter Wein


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    Gemächlicher Krimi mit viel Lokalkolorit


    Südtirol und Wein gehören einfach zusammen. Und als Tiberio Tanner durch den Kauf einer Flasche Rebensaft tatsächlich einen Rebstock gewinnt, macht er sich gleich auf den Weg, um ihn in Besitz zu nehmen. Doch angekommen hat er wenig Lust auf Wein von dieser Pflanze: Ein Toter liegt genau an seinem Weinstock! Da Tanner Privatdetektiv ist, beginnt er mit den Ermittlungen. Das passt nicht jedem, doch mit seiner Art hat er nicht nur die nette Apothekerin Paula für sich gewonnen, sondern mogelt sich prima überall durch. Und er hat viele Gründe, den Fall lösen zu wollen …



    Ich hatte wirklich sehr viel Spaß mit dieser Story, auch wenn sie teilweise ein bisschen zu sehr politisch geraten ist. Der literarische Aufenthalt in Italien und Österreich ist eine gelungene Mischung aus Weinkunde, kulinarischen Highlights, satirischem Humor, spannenden Verwicklungen und klugen Wendungen. Dazu eine Prise Gefühl und schon hat man einen wunderbaren Mix.



    Dem Autor ist eine ganze Reihe wunderbarer Charaktere gelungen. Alle echte Originale, die das Herz berühren, schmunzeln lassen, staunen machen und wirklich einzigartig sind. Trotz ganz viel Humor finden sich hier auch sehr bewegende Szenen und Stellen. Diese Mischung mag ich sehr. Ein recht gemütlicher Regional-Krimi, der aber sehr unterhaltsam ist und auch zum Nachdenken anregt. Das Geplänkel zwischen Tanner und Paula ist wunderbar, aber Oban versteht es vorzüglich, Tanner auch im Gespräch mit anderen schelmisch und gechillt sein zu lassen, ohne ihn komplett zum Trollo zu machen. Ich mag Tanner einfach und ich mag Menschen (und Romanfiguren), die Genießer sind. Der kleine „politische Ausrutscher“ kostet zwar einen Stern, dennoch fand ich die Story sehr unterhaltsam.



    Rolf Berg hat seinen Sprecher-Job super gut gemacht. Man könnte meinen, er identifiziert sich mit Tanner, so wunderbar hat er ihn „belebt“. Die Bandbreite seiner Stimmfarben ist erstaunlich. Besonders seine Art, Tony zu sprechen, hat mich sehr bewegt.



    Alles in allem ein schöner Cosy-Crime, dem ich vier Sterne gebe.


    ★★★★

    Scott Thomas - VIOLET


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    Gefährliches Spiel


    Kris Barlow beschließt, mit ihrer achtjährigen Tochter Sadie ins alte Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Sadie soll hier den Schock über den Unfalltod ihres Vaters verarbeiten und ihre Seele heilen lassen. Doch am Lost Lake stellt sie fest, dass vom Haus eigentlich nur noch eine Ruine übrig ist. Dennoch will sie in kein anderes Haus und beginnt mit der Renovierung. Und tatsächlich öffnet sich Sadie nach und nach, was Kris als gutes Zeichen nimmt. Doch dann erfährt sie von Dingen, die ein völlig anderes Licht auf Pacinton, das Haus und ihre eigene Vergangenheit werfen …



    Es fällt mir schwer, das Buch zu bewerten. Scott Thomas hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser in Sicherheit wiegt und vorgibt, es geht um eine harmlose Familiengeschichte. Doch dann zieht er einem ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen weg – nur, um mit demselben Spielchen immer wieder neu zu beginnen und das Ganze dann in einem fulminanten Showdown enden zu lassen. Zwischendurch fand ich die Story sogar langweilig, konnte Krissys Verhalten nicht verstehen und hab mich ein bisschen über sie geärgert. Zwar ist es ein raffiniertes Stilmittel, nicht alle Dinge direkt beim Namen zu nennen und mehr anzudeuten, doch wurde es hier meiner Meinung nach ein bisschen zu oft eingesetzt und hat sich damit abgenutzt.



    Der Autor hat in diesem Buch fast wie nebenbei eine ganze Reihe Themen angeschnitten und verarbeitet, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick bemerkt, dennoch passen sie ins Gesamtbild und haben auch die Wirkung eines roten Fadens. Krankheit, Sucht, Tod, Betrug, Lüge und Liebe sind die vordergründigen Themen, aber es geht auch um Kindheit, Einsamkeit, Verlorensein, Erinnerungen und Abhängigkeiten. Die Macht der Sehnsucht sollte man nie unterschätzen!



    Die Figuren entwickeln sich alle im Laufe der Geschichte weit von ihrer anfänglichen Art weg. Die Ereignisse aus Krissys Vergangenheit reichen bis in ihre Gegenwart. Das ist ihr zwar bewusst gewesen, doch die Ausmaße sind wesentlich tragischer, als man ahnen kann. Der mystische Teil erinnert an Stephen King. Wie bei ihm, so findet sich auch hier damit ein Faktor, der aus einer völlig normalen Handlung einen Thriller macht. Dennoch werden mir manche Szenen zu ausführlich, dafür andere zu oberflächlich behandelt. Und doch bin ich insgesamt von diesem düsteren Buch gefesselt worden. Es lässt sich nicht mit „Kill Creek“ vergleichen, erzeugt völlig andere Gefühle und das nicht nur, weil dort die Hauptfiguren männlich und hier beide weiblich sind. Vier Sterne ist mir „VIOLET“ wert und ich bin auf das nächste Werk von Scott Thomas sehr gespannt.




    ★★★★★

    David Jackson - Der Bewohner


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    Hat mich sehr überrascht!


    Thomas Brody versteckt sich auf dem Dachboden eines leerstehenden Reihenhauses und entdeckt, dass er von dort nicht nur die Bewohner beobachten und ausspionieren, sondern sich auch mit Lebensmitteln und Duschen versorgen kann. Brody ist Serienmörder und sein nächstes Opfer steht schon fest. Doch zunächst möchte Brody spielen …



    Die Stimme seines Alter Egos in seinem Kopf ist beängstigend und quasi das wahre Böse. Jackson schreibt so, dass der Leser (oder auch Hörer) geradezu an der Seite seines Protagonisten ist und damit unfreiwillig zu Voyeur wird. Anfangs ist man einfach nur verstört, doch nach und nach erfährt man Dinge aus Brodys Vergangenheit, die zwar nichts entschuldigen, aber vieles erklären und sehr betroffen machen.



    Es gibt viele Szenen, die mir zu plastisch beschrieben sind. Gewalt und erotische Phantasien (und auch tatsächlich stattfindende Szenen) hätten für meinen Geschmack auch nur angedeutet werden können. So einige Stellen triggern enorm.



    Auf weiten Strecken fragt man sich dennoch, wieso dies ein Thriller ist – doch am Ende haut Jackson so viele Bolzen raus, dass es mir den Atem raubte. Und ja – damit wurde ich mehr als gut entschädigt und das Ruder wurde eindeutig und definitiv herumgerissen. Nichts hätte anders geschehen dürfen, sonst hätte das Ende nicht so reingehauen und gepasst!



    Man hat besonders bei Martyn und Colette ein mulmiges Gefühl, denn hier zeigt Brody seine dunkle und außerordentlich böse, gemeine Seite. Um Elsie hatte ich schreckliche Angst und ausgerechnet hier zeigt Brody plötzlich eine Seite, die ihn sympathisch macht und das schockierte mich fast mehr, als alle anderen Szenen.



    Glaubt man, dass man alles schon kennt und weiß, wie es endet, zieht einem Jackson den Boden komplett unter den Füßen weg. Nichts ist mehr, wie es war. Man erkennt, dass man nie zu voreilig irgendwelche Schlüsse ziehen, aber immer auf der Hut sein sollte!



    Ja, mir hat die Story super gut gefallen! Gerade, weil ich an manchen Stellen innerlich aufstöhnte und am Ende einsehen musste, dass ich auf der falschen Fährte war, gebe ich die vollen fünf Sterne, denn so gekonnt hat mich schon lange kein Autor mehr aufs Glatteis geführt. Zudem hat Peter Lontzek seinen Job einfach perfekt gemacht. Er gab Brody die passende Art zu sprechen und schaffte es, dass man dessen zweites Ich gut von ihm selbst unterscheiden konnte. Zudem klingt es bei ihm nicht so nervig, wenn er den Part der weiblichen Figuren spricht. Mir gefällt seine Art zu lesen sehr gut und ich hoffe, ich werde noch mehr von ihm – und auch David Jackson - hören.



    ★★★★★

    Dietmar Bittrich (Hrsg.) - Ohne Euch wär's super hier


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    Urlaub – nicht immer entspannend!


    Hier bekommt man eine ganze Reihe kleiner Geschichten rund um den Urlaub – mit all den kleinen und großen Dramen, die dabei geschehen und über die normalerweise niemand etwas erzählt. Sonst ist immer alles wunderbar im Urlaub gelaufen, hier definitiv nicht. Mit mehr oder weniger viel Verwandtschaft geht es auf Reisen und dass es schon mal zu viel sein kann, Mann und Kinder unter einen Hut zu bekommen und die komplette Großfamilie erst Recht Chaos verursacht, amüsiert nicht nur, es tröstet zuweilen auch mal – denn es tut einfach gut, zu sehen, man ist nicht allein mit diesen Problemen! Erzählt werden die Geschichten im Wechsel von Mirja Boes und Bernd Stelter und beide haben Stimmen, die ich sehr gerne höre und die sie perfekt für die Geschichten einsetzen.



    So unterschiedlich die Autoren der einzelnen Geschichten sind, so unterschiedlich sind auch die Grundstimmung und der Unterhaltungsgrad. Das ist bei Sammlungen normal und stört mich nicht weiter. Dietmar Bittrich hat zwanzig unterschiedliche Kurzgeschichten zusammengestellt (wobei eine auch von ihm selbst ist), die ebenso unterschiedliche Geschmäcker ansprechen. Mal witzig, mal bissig, mal ein bisschen melancholisch, aber immer mit einem liebevollen Augenzwinkern führen alle Autoren den Lesern und Hörern vor Augen, dass das Leben bunt und unberechenbar ist.



    Für mich war es eine wunderbare Unterhaltung als Begleitung zum Tapezieren. Ich hatte durchweg gute Laune dabei und genau das will das Hörbuch ja auch bezwecken. Von mir von daher fünf Sterne.





    ★★★★★

    Dr. Matthias Riedl, Johann Lafer - Medical Cuisine


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    Gesundes Essen mit Lieblings-Gericht-Potenzial!


    Die ersten gut fünfzig Seiten beschäftigen sich auf informative, verständliche und interessante Weise mit viel Wissen rund um Lebensmittel und deren Einfluss auf unseren Organismus und damit unsere Gesundheit. Achtsamkeit und Umwelt werden ebenfalls mit einbezogen, sogar die Kultur. Es ergibt sich also ein Gesamtbild. An keiner Stelle wird „gepredigt“, es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass man seinen eigenen gesunden Weg finden soll. Wie das geht (kleine Schritte) und wie man erfolgreich seine Ernährung anpasst, kann man hier lernen.



    Danach folgen dann die Rezepte – und spätestens jetzt erkennt man, dass gesunde Ernährung keinesfalls Genussverzicht bedeutet! Zu jedem Rezept gibt es auf der Folgeseite eine Variante. Vegetarische und Vegane Rezepte sind nicht gesondert gekennzeichnet oder aufgeführt, aber durchaus vorhanden. Hier hätte man vielleicht doch eine gute Lösung finden können.



    Aufgeteilt sind die Rezepte in die Bereiche „Salate, Suppen, Vorspeisen“, „Hauptgerichte“ und „Süßes“. Eine volle Seite ist jeweils dem Foto zum Gericht vorbehalten. Mir persönlich ist das sehr wichtig. Ich bin ein optischer Mensch und lasse mich gern durch diese Abbildungen anregen, ein Gericht nachzukochen. Dass meines dann nicht mit dem der Abbildung identisch aussieht, stört mich dabei weniger. Auf der gegenüberliegenden Seite sind dann alle wichtigen Angaben, von den Nährwerten über die Zutatenliste bis hin zur gut verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch finden sich häufig zusätzlich noch Tipps. Auf Seite 50 befindet sich die Auflistung der Bedeutung der Symbole, die bei den Rezepten anzeigen, in welchem Bereich sie ihre besonderen Stärken haben: Herzgesund, Antientzündlich, Darmgesund, Immunstärkend, Antidiabetisch, Blutdrucksenkend, Blutfettfreundlich, Sattmacher/Gewichtskontrolle. Hier hätte ich mir ebenfalls eine Übersicht gewünscht, um gezielt an die Rezepte zur jeweiligen Kategorie zu finden.



    Die Zutaten sind alle im gut sortierten Supermarkt zu finden. Es gibt kaum wirklich exotische Produkte, die benötigt werden. Meiner Meinung nach dürfte für jeden Geschmack einiges an Rezepten dabei sein. Dem ersten Schritt zu einer gesünderen Ernährung steht somit nichts mehr im Wege. Unser Körper dankt es uns und unser Gaumen kann sich nicht beklagen – alles ist enorm lecker!



    Bleibt als Fazit: Bis auf meine kleinen Kritikpunkte bezüglich des gezielten Findens bestimmter Rezepte bin ich sehr zufrieden. Deshalb gebe ich vier Sterne.

    Patricia Brandt - Imkersterben


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    Imkern, Sargbau, Yoga und auch mal Drogen


    Kommissar Oke Oltmanns ahnt, dass der Tod von Kurt Tietjen kein Unfall nach einem Dummejungenstreich war, sondern Mord. Bestätigt wird seine Vermutung, als es noch ein Opfer gibt – und er feststellt, dass auch dieses in der Honigbranche angesiedelt war.



    Auf langer Strecke wusste ich gar nicht, wohin mich die Story führen will. Zu ausführlich wird über Tilda Schwanz Privatleben erzählt und ihr Kampf, ohne Hilfe zu Geld zu kommen. Mir ist sie zu verzettelt und die Idee mit dem seltsamen Ferienkurs … nun ja. Vielleicht nicht so ganz mein Humor. Auch tauchen so viele Namen auf, dass ich hin und wieder durcheinander kam. Besonders der Running Gag mit Vincent Gott kam bei mir leider so gar nicht an. Der Name sollte wohl ein bisschen witzig sein und seine Art, in der „Fremde“ weiter ausschließlich Kölsch zu sprechen, hat nur anfangs Lacher ausgelöst – es hat sich dann bald totgelaufen. Überhaupt sind die Figuren sehr überzeichnet.



    Die Themen Insektensterben, Bienen/Imkern und vegetarische Ernährung sind hier Aufhänger, die zwar im Trend der Zeit liegen, aber irgendwie nicht so wirklich im Krimi funktionierten. Ich wurde zwar nett und entspannend unterhalten, hatte aber für meinen Geschmack einen arg flachen Spannungsbogen bekommen. So ist dies für mich also eher ein Frauenroman mit einem zufälligen Kriminialfall. Der Kriminalfall selbst kam sehr kurz und die Lösung dann schon ein bisschen zufällig daher.



    Dass es der zweite Band einer Reihe ist, habe ich erst hinterher gemerkt – aber beim Hören fiel das überhaupt nicht auf. Auch ohne Vorkenntnisse konnte ich diesen in sich abgeschlossenen Fall problemlos genießen. Die eine oder andere Stelle war schon witzig, doch hat mich das Ganze echt nicht mitgerissen oder vom Hocker gehauen. Mittelmaß. Deshalb auch drei Sterne.

    David Safier - Miss Merkel: Mord in der Uckermark


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    Mopsfidel


    Am schönen Dumpfsee in der Uckermark liegt Kleindfreudenstadt. Genau hierhin ist die Bundeskanzlerin in ihrem Ruhestand mit Mann und Mops gezogen. Nur ihr Personenschützer erinnert an die Zeit in der Politik. Angela will Freunde finden und backen, was das Zeug hält. Doch dann findet man den Freiherrn von Baugenwitz tot mit Ritterrüstung im von innen verschlossenen Verlies. In Angela erwacht der Detektiv und sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei entdeckt sie das eine oder andere Geheimnis, was das verschlafene Örtchen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt …



    Ich mag den Humor und die feine Ironie von David Safier, doch nicht alle seine Bücher sind gleich stark. Zwischen „Mieses Karma“ und „Aufgetaut“ liegen Welten – und genau in der Mitte siedle ich diese amüsante, aber doch recht seichte Geschichte an. Hat mir gut gefallen, ist aber kein Meisterwerk!



    Sehr schön finde ich, wie Nana Spiers die Personen mit ihrer Stimme und Tonlage belebt hat. Besonders Angela wird hier super lebendig und gerade die Vorstellung, dass „Frau Bundeskanzlerin“ so zuckersüß mit ihren Lieben umgeht, auch mal ein bisschen gemein über andere denken und ein bisschen herziehen kann, das ist super sympathisch. Ihr Mann wird als liebenswerter Nerd dargestellt und das auf eine so liebe Art, dass es witzig und nicht bissig ist. Ganz besonders zauberhaft ist der große Personenschützer mit dem kleinen Selbstwertgefühl!



    Angela verdächtigt alle und jeden, entwickelt und verwirft Theorien und lernt in ihrem neuen Tätigkeitsfeld unheimlich viel über Menschen. Diese Erkenntnisse, die sie da gewinnt, kommen auch dem Leser zugute. Hier findet sich das typische Safier-Element: Das Gleichnis, das Bild, die Metapher halten dem Leser den Spiegel vor die Nase. Wunderbar!



    Nein, das Buch ist nicht wirklich sehr anspruchsvoll, aber die Geschichte macht Spaß und ist sehr unterhaltsam, trotz aller Gemächlichkeit. Es gibt spannende Momente, auch wenn die Spannung nicht durchgehend ist und man keine Herztropfen braucht, um sie auszuhalten.



    Ich finde die Idee durchaus gelungen und schön umgesetzt – und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Achim, Angela, Putin und Mike noch mehr zu tun bekommen. Ich würde mich jedenfalls darüber freuen! Von mir bekommt dieser „Fall“ vier Sterne!




    ★★★★

    Die Folgen eines Zahlendrehers


    Nach all den achtsamen Morden steuert Björn Diemel geradezu auf die Midlifecrisis zu. Der Rat seines Therapeuten: Pilgerreise! Also macht sich Björn auf den Jakobsweg. Doch dort geschehen Dinge, die nur einen Schluss zulassen: Jemand will Björns Tod! Doch wer?



    Dieser dritte Band gefällt mir nicht ganz so gut, wie die beiden Vorgänger. Das liegt aber nicht am Schreibstil und auch nicht daran, dass sich irgendwas abgenutzt hätte. Im ersten Viertel geschehen Dinge, die für den Verlauf des Buches wichtig sind, für mich aber nicht in einen humorvollen Krimi passen. Es ist nicht einfach, das ohne zu spoilern zu erklären. Für mich sind nicht alle Dinge und Tätigkeiten dazu geeignet, ins Humorvolle gezogen zu werden. Zwar ist ein Mord auch nicht lustig und ich beschwere mich nicht darüber, dass darüber Witze gemacht wird, doch spielen hier ein paar gänzlich anders gelagerte Dinge mit, die mich wohl sehr triggern. Vielleicht erklärt es das am besten.



    Davon abgesehen ist die Sprachmelodie auch in diesem Band wunderbar. Niemand kann normale Sätze so „achtsam“ ausdrücken, wie Karsten Dusse. Ich mache mich nicht über Achtsamkeit lustig und meiner Meinung nach auch nicht der Autor, aber so ausgedrückt ist es einfach urkomisch!



    Joschka Breitner kommt leider nur sehr am Rande vor – aber wie in den vorherigen Bänden fängt jedes Kapitel mit einem Zitat aus einem seiner Ratgeber an. Besonders gut gefällt mir, dass der Autor „so nebenbei“ zeigt, dass eine Scheidung nicht immer in einem Rosenkrieg enden muss und Mann und Frau auch bei einer Trennung gemeinsam an einem Strang ziehen müssen, wenn das Kind nicht zu sehr unter der neuen Situation leiden soll. Ein wenig erfährt man als Leser auch über diverse Rituale und Eckpunkte beim Pilgern. Dass Björn keine moderne Ausstattung kauft, sondern eine ganz spezielle zum Pilgerwandern nutzt, ist einfach urkomisch. Die Personen, denen er begegnet, sind so einzigartig und wunderbar, wie immer in Dusses Büchern. Auch die Wendungen und Ereignisse passen klasse zusammen und ergeben ein Gesamtbild, das einfach umwerfend ist.



    Björn hat sich verändert. Und Björn möchte sich weiter verändern. Ich liebte die beiden vorherigen Bände zwar mehr, aber ich sehe hier den Weg zu einem gereiften Björn, der seine zweite Lebenshälfte anders gestalten wird und dem das Morden zuwider ist. Dieser Band war wohl tatsächlich nötig, um die Veränderung deutlich zu machen. Das Ende ist umso lustiger und obwohl es unerwartet ist, passt es einfach genial und gefällt mir sehr.



    Fazit: Vier Sterne sind noch immer ein Zeichen, dass ich Spaß hatte. Und mich auf den nächsten Band schon jetzt freue! Am Rande der Welt ist alles ein wenig anders, so auch dieses Buch. Nicht das Stärkste der Reihe, aber durchaus lesenswert!


    ★★★★

    Dirk Bey & Olaf Seidel - #Römertopf


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    Altbewährtes neu entdeckt


    Kochen ist ein Hobby, das immer wieder Neues hervorbringt – aber auch Altbewährtes kommt gern mal wieder! Ich bin hocherfreut, dass der gute alte Römertopf hier ein neues Leben bekommt. Die Rezepte sind modern und super lecker, dennoch gesund (schonende Zubereitung, hochwertige Zutaten) und abwechslungsreich. Kein totgekochtes Essen, sondern neue Erkenntnisse in Rezepte für ein altes Küchenutensil umgesetzt! Wunderbar!



    Zu Anfang erhält man ein wenig Theorie. Wissenswertes rund um den Römertopf und eine Anleitung, wie man Fleisch für einen Rollbraten schneidet, machen den Einstieg leicht. Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel


    • Schwein
    • Rind
    • Lamm
    • Hackbraten
    • Geflügel
    • Wild
    • Beilagen


    Hier „mogle“ ich ganz gern auch mal, weil ich z.B. kein Schweinefleisch esse, die Rezepte aber einfach mit anderem Fleisch ausprobiere. Das schmeckt nicht mit allen Sorten gut, aber Versuch macht nun mal kluch!



    Der Aufbau der Rezepte ist immer gleich und recht klassisch. Links findet sich ein ganzseitiges Foto des Gerichts, rechts in einem gelben Kasten die Zutatenliste. Daneben dann werden die einzelnen Schritte kurz, aber verständlich erklärt und aufgeführt. Gelegentlich findet sich noch eine extra Info und nur wenige Rezepte sind „fotolos“. Besonders gelungen finde ich, dass neben jedem Gericht bzw. dessen Bezeichnung ein stilisierter Römertopf ist, in dem die Angabe zu den Portionen stehen. Angaben über Kalorien oder benötigter Zeit finden sich keine. Mir gefällt das, denn es fokussiert den Leser (und Koch und Esser) auf das Wesentliche: Gutes Essen!



    Die Zutaten sind nicht sehr exotisch. Das meiste kann man bereits im eigenen Repertoire haben, alles andere ist im gut sortierten Supermarkt problemlos zu bekommen. Der Römertopf arbeitet hier mit der Kerntemperatur. Wer diese beachtet (Thermometer sind günstig und sogar im Möbelhaus zu bekommen), wird immer ein saftiges, aromatisches Fleischgericht zaubern. Der Römertopf schützt die Lebensmittel vor der direkten Hitze und gönnt dem Essen die Zeit, die es verdient. Das entschleunigt unsere doch sehr hektische Welt ein wenig und das Ergebnis erdet enorm.



    Dieses Kochbuch gehört in jede Kochbuchsammlung – schon allein deshalb, weil der Römertopf ein echtes Come-Back verdient hat. Ich gebe fünf Sterne!




    ★★★★★

    Sebastian Fitzek - Der erste letzte Tag


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    Was im Leben wirklich zählt – und für wen!


    Nicht nur sein Name ist ausgefallen, der ganze Mensch – und so ist es auch kein Wunder, dass die Reise von Livius Reimer von München nach Berlin nicht so verläuft, wie eigentlich geplant. Der Flug wird gestrichen, weil Schneestürme angesagt sind. Der Run auf die Mietwagen lässt die Preise explodieren und so ergibt es sich, dass er mit der nervigen Lea von Armin, die im Flugzeug so sehr um ihren Seesack gekämpft hat, in einer Fahrgemeinschaft landet. Sie soll zu ihrem Vater, er will seine Ehe retten. Lea schlägt Livius ein Gedankenexperiment vor, um die Fahrt interessanter zu machen. Es beginnt ein irrwitziger, skurriler, dramatischer und unvergesslicher Roadtrip!



    Herr Fitzek kann mich ganz sicher nicht leiden, weil ich immer wieder hinterfrage, ob ein einziger Mensch tatsächlich so viele Bücher schreiben kann und dann noch in so unterschiedlicher Qualität. Und jetzt auch noch in einem gänzlich anderen Genre! Im Grunde ist mir immer völlig egal, wer ein Buch geschrieben hat. Ich mag unterhalten werden. Da ist auch das Genre zweitrangig. Und vor allem das Geschlecht des Autors. Also sagen wir einfach, wer oder was „Sebastian Fitzek“ nun auch ist, das Buch hat mir unfassbar gut gefallen!



    Ja, Lea ist anstrengend! Aber im Grunde ist das Livius, der so vollkommen anders als sie ist, ebenfalls. Wer hier wem mehr gut tut, kann man kaum sagen. Es ist jedenfalls eine wunderbare, schicksalhafte Begegnung und die Story kann auch den Leser oder Hörer verändern. So wahnwitzig die meisten Situationen sind, so logisch und tatsächlich auch vorstellbar sind sie. Eine Idee jagt die nächste, Livius – und der Leser/Hörer – kommt kaum zum Luftholen. Dennoch passt alles herrlich zusammen.



    Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt! Ab und an konnte ich vorhersehen, was geschehen wird, aber das hat der Unterhaltung kein bisschen geschadet. Im Gegenteil, es steigerte die Spannung und die Sympathien zu den Figuren. Simon Jäger erzählt die Story wunderbar. Mal selbstironisch, mal wütend, mal betroffen, mal voller Gefühl – einfach perfekt.



    Ich habe viel gelacht, aber auch ein paar Tränchen vergossen. Und ich trage die eine oder andere Botschaft, die mir Lea mit auf den Weg gegeben hat, tief in meinem Herzen. Solche Bücher brauchen wir viel mehr! Ob von Herrn Fitzek oder Lieschen Müller spielt dabei gar keine Rolle. Weiter so! Fünf Sterne!




    ★★★★★

    Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub


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    Eines führt zum andern


    Joyce fühlt sich in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase etwas fehl am Platz. Sind doch alle anderen gut situiert und hatten tolle Berufe und sie war nur Krankenschwester! Doch schnell wird sie von Elizabeth in den „Donnerstagsmordclub“ aufgenommen. Der trifft sich immer donnerstags im Puzzlezimmer und versucht, alte Mordfälle zu klären. Da geschehen zwei Morde und Elizabeth, Ron und Ibrahim beschließen, mit Joyces Hilfe der örtlichen Polizei unter die Arme zu greifen …



    Die Figuren sind herrlich schrullig und ausgefallen. Man muss sie alle einfach mögen! Dass das Durchschnittsalter reichlich hoch bemessen ist, macht das Szenario besonders cool und überraschend. Die vielen Wendungen passen sich prima in die Geschichte ein. Ich muss schon sagen – ich würde in dem Alter auch gern eine solche Truppe um mich haben! Da wird es nicht langweilig und von Einsamkeit auch keine Rede.



    Man muss ein wenig aufpassen, denn insgesamt kommt hier doch eine ganz nette Anzahl an Figuren zusammen. Die scheinen anfangs so gar nichts miteinander gemein zu haben, doch laufen genial gelungen am Ende alle Fäden perfekt zusammen.



    So skurril viele Szenen sind, so haben sie alle eine Logik inne, die man einfach anerkennen muss. Herrlich witzige Dialoge wechseln sich mit anrührenden Tagebucheinträgen und geschickt eingefädelten Taktikzügen ab. Hier kommt der typische britische Humor voll zum Tragen. Wer ihn mag, wird vom Hörbuch begeistert sein, zumal die beiden Sprecher ihren Job perfekt gemacht haben. Johannes Steck belebt besonders die männlichen Figuren wunderbar. Ich finde nur seine Art, die Ladys zu sprechen, ein bisschen tussig. Renate Himmelstoß liest die Tagebucheinträge von Joyce vor. Sie legt die Ruhe und unterschwellige Müdigkeit einer Achtzigjährigen in ihre Stimme und ihren Tonfall, sodass es sehr authentisch wird.



    Mich freut hier außerordentlich, dass es weitere Bände geben wird. Zwar bin ich nicht so sicher, wie der Autor die Ideen des ersten Bandes übertreffen möchte, lasse mich aber gern überraschen. Die Geschichte ist kein bisschen langweilig, auch wenn wir hier natürlich einen relativ gemächlichen, gemütlichen Krimi haben, mit englischem Humor und ein echter Cosy Crime. Hochspannung gibt es nicht, aber man bleibt gern interessiert am Ball, denn alle haben es faustdick hinter den Ohren! Man muss sich ein wenig darauf einlassen und sich von der hektischen Welt „der jüngeren Generationen“ lösen, dann trägt einen die Story ganz von allein mitten ins Geschehen. Deshalb gebe ich sehr gern die vollen fünf Sterne.

    Christina Stein - Searching Lucy


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    Wird noch jemand verschwinden?


    Amber hat ein erschreckendes „Hobby“: sie bricht in Häuser ein! Doch nicht, um sich zu bereichern – Amber ist auf der Suche nach ihrer Schwester und ihrem Vater. Sie sind spurlos verschwunden, erst der Vater, vier Wochen später die Zwillingsschwester. Ambers Mutter ist inzwischen nur noch betrunken und vernachlässigt sie und ihren kleinen Bruder Tom, doch sie ist noch nicht bereit, sich Hilfe zu holen – zuerst will sie alles versuchen, Vater und Schwester zu finden. Doch da wird sie bei einem ihrer Einstiege erwischt …



    Anfangs hatte ich richtig heftige Schwierigkeiten, mit Amber warm zu werden. Ja, klar, sie ist in einer Extremsituation und ich kann absolut verstehen, dass sie etwas tun muss. Doch äußert sich ihre Verzweiflung in einer Art, die nicht sehr sympathisch ist und weniger Mitgefühl denn Zorn weckt. Mit der Zeit habe ich mich an ihre Art ein wenig gewöhnt. Zudem hat sie sich dann doch nach und nach verändert – bis zu einem Level, das ich dann wirklich verstehen konnte. Allerdings hat mich bis zum Ende gestört, dass Die Autorin ihre Figuren immer wieder zu viele englische Ausdrücke benutzen ließ. Zumindest in meinem Umfeld sagen die Teenies nicht wirklich ständig Dinge wie „Really?“. Dagegen flucht sie ständig auf Deutsch – hier höre ich die Jugendlichen dann doch eher „Sh*t“ sagen. Auch leben in Eltville (ein realer Ort) extrem viele Menschen mit amerikanischen/englischen Namen. Das ist der Autorin allerdings selbst aufgefallen und sie liefert auch eine Erklärung. Witzig ist in dem Zusammenhang dann auch, dass selbst der Titel auf Englisch ist. Dennoch – das hat beim Lesen schon ein wenig irritiert, da es mit dem Wissen, dass das Buch in Deutschland (Nähe Frankfurt) spielt, doch kollidierte.



    Spätestens ab Mitte des Buches war ich aber extrem gefesselt und fieberte mit Amber mit. Das Leid von ihr und dem fünfjährigen Tom ging mir schon stark an die Nieren. Da öffnet das Buch wohl bei einigen die Augen und hilft hoffentlich, dass Freunde, Bekannte und auch Nachbarn eher mal hinter die Fassade sehen, wenn in einer Familie ein schwieriges Ereignis stattfand. Nicht einfach denken: Die melden sich schon, wenn sie was brauchen! Leute, achtet aufeinander!



    Das Ende ist fast schon ein Show-Down mit fiesem Cliffhanger. Nicht, dass es auf eine Fortsetzung hindeutet, aber auf „Folgen“, die nicht wirklich erfreulich sind. Dennoch passt es super zur Geschichte insgesamt. Der Weg dahin ist wendungsreich und trotz allem sehr interessant (auch wenn das gerade sehr seltsam klingen mag). Da man auch nicht außer Acht lassen darf, dass es sich hier um einen Jugendthriller handelt, darf ich nicht den Maßstab für ein „Erwachsenenbuch“ anlegen. Zudem liest sich das Buch nach „Anlaufschwierigkeiten“ mit Amber wirklich ratzfatz weg. Es gibt keine Verschwurbelungen, wie sie Autoren für Erwachsenenthriller gern nutzen (und die mich inzwischen echt annerven). Und ganz erstaunlich – mir fehlt nach Beendigung des Buches Amber sehr! Die Streifzüge mit ihr waren also doch „wirkungsvoll“! Die Altersempfehlung ab 13 Jahren halte ich für passend.



    Für die vollen fünf Sterne reicht es nicht ganz, aber dafür poliere ich die übrigen vier auch ganz besonders gut auf!

    Eliana Ferioli - REGROWING


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    Es geht mehr als nur Kompost!


    Gerade bei Pflanzen kann man super gut „experimentieren“, statt Reste einfach nur auf den Müll zu werfen. Ich hatte irgendwann ausgetriebene, schrumpelige Kartoffeln übrig und habe sie aus Spaß einfach mal in große Blumentöpfe gesteckt. Im Herbst hatte ich eine kleine Kartoffelernte und die leckersten Kartoffeln meines Lebens! Das hat mein Interesse am Thema so richtig angestachelt!



    Das Buch erklärt von Anfang an, wie es klappt, was man benötigt und worauf mach achten muss. Nicht alles ist einfach, aber das erhöht den Spaß. Einige Pflanzen werden nur zu hübschen Zimmerpflanzen, andere kann man anschließend tatsächlich neu ernten – auch wenn es bei einigen rein um die Blätter geht. Auch an das Gewinnen von Samen wurde gedacht. Beispielsweise ist es möglich, aus dem oberen Stück einer Karotte neues Grün wachsen zu lassen, das man in Salaten oder Smoothies nutzen kann, aber auch am Ende Samen gewinnen, der im nächsten Jahr dann ausgesät eine ganze Karottenernte hervorbringt.



    Vermisst habe ich Salat, denn da kann man auch prima Regrowing machen, besonders mit den Sorten, die mit Wurzeln verkauft werden.



    Das Prinzip des Regrowings macht auch Kindern Spaß. Sie brauchen nur ein wenig Geduld. Für Kids werden besonders Tomaten und Paprika interessant sein – zu sehen, wie aus den Samen im Inneren kleine Pflanzen wachsen, die bei guter Pflege wieder neue Früchte tragen, ist ein tolles Erlebnis und lehrreich dazu. Selbst wenn es ein Zitronenkern ist, der eingepflanzt wird (und meiner Erfahrung nach in unseren Breitengraden niemals Früchte trägt …), ist die Freude riesig, wenn das erste Grün aus der Erde schaut!



    Mir gefällt der Aufbau des Buches sehr gut. Neben dem Teil mit den benötigten Utensilien glänzt der Teil mit den einzelnen Pflanzen durch die Beschreibung eben dieser, einem Kasten mit den Infos, was man erhält und was man dafür benötigt, den erforderlichen Schritten (ausführlich erklärt) und zum Abschluss, was nach einiger Zeit zu erwarten ist bzw. nötig ist. Auch Alternativen findet man hin und wieder.



    Wer also gerne etwas ausprobiert und neugierig ist, wer sich an ein paar kleine Versuche wagen möchte, der liegt hier genau richtig. Und ich habe so den Verdacht, dass bei nicht wenigen anschließend aus selbst gewonnenen Samen neue Pflanzen im Garten wachsen werden!



    Ein schönes Buch! Fünf Sterne!


    ★★★★★

    Dietrich Grönemeyer, Volker Mehl - Heilsam kochen mit Ayurveda


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    Was Jahrtausende überlebt hat, kann so schlecht nicht sein!


    Dass Gesundheit und Essen eng miteinander verbunden sind, dürfte inzwischen jedem klar sein. Es gibt unterschiedliche Ansätze für gesunde Ernährung – AYURVEDA gehört seit Jahren auch in der „modernen Welt“ dazu. Diese Art der Ernährung ist kein Trend, sondern eine seit Jahrtausenden bewährte Methode. Schon allein das ist ein Grund, sich damit mal ein bisschen intensiver zu beschäftigen, wenn man gern kocht und dabei auch auf gesunde, ausgewogene Ernährung achtet.



    Ich bin kein Vegetarier und schon gar kein Veganer. Die Ayurvedische Küche vermeidet Fleisch und tierische Produkte weitestgehend. In diesem Buch sind die Rezepte vorwiegend vegetarisch, einige auch vegan. Damit ist klar, dass ich mir hier einige Anregungen hole, mir Gedanken um eine Möglichkeit mache, wie ich etwas davon in mein Leben integriere und dennoch ich selbst bleibe. Die unterschiedlichen Ansätze, Erklärungen und Zusammenhänge leuchten mir ein, gar keine Frage. Dennoch kann – und ja: will – ich nicht ganz auf Fleisch und schon gar nicht auf Milchprodukte verzichten. Dennoch kann ich Ayurveda-Tage einlegen und mir damit auch etwas Gutes tun.



    Der Großteil des Buches besteht aus den 84 Rezepten, die jeweils eine Doppelseite einnehmen: Eine Seite ist dabei komplett für ein Foto des Gerichts reserviert, die andere widmet sich ganz der Zutatenliste, den Zubereitungsschritten, dem Namen des Gerichts und den Symbolen für die drei Bioprinzipien (Doshas) Vatta, Kapha und Pitta, den Symbolen für Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie der Angabe, wenn das Gericht zucker- oder glutenfrei ist. Natürlich ist auch angegeben, ob es vegetarisch oder vegan ist.



    Der Theorieteil ist mir ein bisschen zu kurz geraten. Ich hätte mir eine intensivere Einführung in das Thema gewünscht mit mehr Informationen und Hilfen. Hier muss ich mir weiterführende Literatur holen. Die Zutaten für die Rezepte sind erwartungsgemäß nicht alle standardmäßig in meinen Vorräten zu finden. Das stört mich aber nicht weiter – heute bekommt man im guten Supermarkt fast alles; den Rest findet man meist sogar im Asia-Shop (die haben hier seltsamerweise eine Art Welt-Sortiment) oder man bestellt eben mal im Internet.



    Insgesamt hat mir das Buch einen guten Überblick verschafft und liefert mir Rezepte, die ich problemlos in meine normale Ernährung einbauen kann. Vielleicht wird daraus ja im Laufe der Zeit mehr – das kann man jetzt noch nicht sagen. Auf alle Fälle hat sich dieses Buch einen Platz in meiner Kochbuchsammlung verdient. Restlos begeistert bin ich nicht, deshalb gebe ich vier Sterne.

    Manuela Golz - Sturmvögel


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    Ein großes Mädchen von einer kleinen Insel


    1907 – Emmy wird in eine Welt geboren, in der Mädchen und Frauen wenig Rechte, aber viele Pflichten haben und „nichts wert sind“. Doch ihr Vater liebt sie und sorgt dafür, dass sie an sich selbst glaubt. Das ist ihr wertvollster Schatz, denn ihr Leben ist hart: sie verliert Mutter, sie verliert Vater und sie wird ohne ihre Geschwister ganz alleine nach Berlin geschickt, wo sie als Dienstmädchen arbeiten soll.



    1994 – Emmy ist sechsundachtzig Jahre alt und fühlt sich ein bisschen wackelig auf den Beinen. Ihrer Tochter erzählt sie nichts von der Diagnose. Auch ein anderes Geheimnis ist da noch und Emmy hat noch viel zu tun, um ihren Frieden machen zu können.



    Dieses Buch fand mich, nicht ich es. Und ich bin sehr dankbar dafür, denn es wäre wirklich ein Verlust gewesen, diese bewegende Geschichte über eine einzigartige, wunderbare und starke Frau nicht gelesen zu haben. Die Großmutter der Autorin diente als Inspiration zu diesem Buch. Vielleicht ist das der Grund, warum es so tief unter die Haut geht und so lange nachhallt.



    Der Roman führt den Leser in Zeiten, die man sich kaum noch vorstellen kann. Ehen wurden beschlossen, da war Liebe keine echte Option. Frauen waren weniger wert, mussten hart kämpfen und alles ertragen. Geld und Ansehen bestimmten das Dasein und zwei Kriege machten das Leben nicht gerade einfacher. Doch gab es immer auch Männer, die aus diesem Schema ausbrachen und Frauen, die sich selbst nicht als Opfer sahen. Ganz gleich, wie hart die Zeiten waren! Wie man überlebt, wie man Glück in sich selbst findet, wie man liebt – all das zeigt uns die Protagonistin Emmy und man begleitet sie einfach gern durch ihr Leben.



    Manuela Golz ist es gelungen, ihre Figuren lebendig zu zeichnen und sie alle mit eigenen Charakteren zu beleben. Sie lässt dem Leser die Wahl, wem er seine Sympathie schenkt. Sogar die weniger netten Personen wecken immer wieder eine Art Mitgefühl und auf gewisse Art Verständnis dafür, dass sie sind, wie sie sind. Man hasst die böse Schwiegermutter nicht abgrundtief, man bedauert sie dafür, dass sie so kaltherzig wurde und trotz eigener unerfüllter Liebe auf den alten Konventionen besteht. Emmy dagegen muss man einfach ins Herz schließen. Ich hätte sie so gern gekannt!



    Die beiden Zeitebenen wechseln sich so ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird und sich ein gutes Gesamtbild ergibt. Fragen beantworten sich dadurch dann quasi von selbst und man ahnt die eine oder andere Entwicklung voraus, ohne dass dies enttäuschen würde oder die Spannung nehmen. Ja, es gibt tatsächlich einen Spannungsbogen – und dieser breitet sich über alle Figuren und Ereignisse aus.



    Ein paar Fragen blieben für mich am Ende noch offen. Doch diese sind nicht so wichtig für die eigentliche Aussage des Buches, als dass es mir ein Sterneabzug wert wäre. Dennoch wüsste ich sehr gerne, warum Emmy nicht nach ihren Geschwistern gesucht hat. Die Möglichkeit wäre ja gekommen. Auch fehlt mir ein bisschen der Grund, warum Emmy niemandem ihr Geheimnis anvertraut hatte. Aber auch ohne all dies liebe ich dieses Buch und gebe sehr gern eine Leseempfehlung sowie fünf blankpolierte Sterne!

    Moritz Matthies - Der Wald ruft (Erdmännchen-Krimi, Band 6)


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    Wenn Erdmännchen und Drachen kämpfen …!


    Schlechte Zeiten im Berliner Zoo – Zoochef Windhoeck verkauft die Erdmännchen nach Oslo. Ray und Rufus schaffen es, den Clan durch Flucht zu retten. Der Wald scheint die ideale neue Heimat zu sein, doch die „Einheimischen“ sind den „Flüchtlingen“ nicht sehr wohl gesinnt. Das wird nicht gerade besser durch die eine oder andere Eskapade einzelner Clan-Mitglieder. Es kommt, wie es kommen muss: die Feindseligkeiten eskalieren …



    Es ist einfach wunderbar, wie Moritz Matthies die Erdmännchen in Situationen agieren lässt, die das oft absurde menschliche Verhalten wiederspiegeln und somit eine kaum verhohlene Gesellschaftskritik darstellen. Das Ganze ist dabei so witzig und unterhaltsam, dass man nicht in moralische Grundsatzdiskussionen verfällt, sondern schmunzelnd – aber auch immer mal wieder laut lachend – in wildes Kopfnicken verfällt. Das ist so viel besser als miesgelaunte Schimpftiraden! Und es pflanzt ganz nebenbei ein Körnchen Saat in Herz und Kopf, das aufgeht und dabei hilft, ein klein wenig ein besserer Mensch zu werden.



    Erstaunlich auch, welche glorreichen Ideen Matthies für Lösungen und Wendungen hat. Klar, Erdmännchen mit Kompass und Smartphone wird man lange suchen müssen, aber mal ganz davon ab ergeben sich hier Situationen und Möglichkeiten, die wunderbar harmonisch zusammenpassen und nicht gewaltsam hingebogen daherkommen. Aktuelles Geschehen wird mit Deutscher Geschichte vermischt und neu kredenzt. Dass es sehr gelungen gemacht ist, muss ich sicher nicht noch mal gesondert erwähnen!



    Auch das Herz kommt nicht zu kurz. Es gibt viele kleine und mittelgroße Szenen, in denen es um Zuneigung, Liebe, Familie – eben Gefühl geht. Dennoch wird Matthies hier nie schwülstig oder kitschig. Er trifft einfach immer das für meinen Geschmack perfekte Maß. Dafür ein dickes Lob!



    Christoph Maria Herbst mag ich als Schauspieler weniger. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Aber als Sprecher ist er einfach unschlagbar, gerade und besonders bei den Hörbüchern zu der Erdmännchen-Reihe. Er gibt jedem Charakter einen so passenden Tonfall, eine so herrliche Stimme, dass man kaum glauben kann, dass das alles ein einziger Mensch spricht. Auch hört man heraus, wie gut ihm selbst die Story gefällt. Ja, er füllt sie tatsächlich mit Leben, aber auch mit Herz.



    Ich hatte viel Spaß mit Ray, Rufus, dem restlichen Clan, den Zootieren, den Waldbewohnern und ihrem Abenteuer. Langweilig war es keinen Moment, lustig dagegen fast durchgehend (es gab auch ein paar ergreifende Momente!). Ganz klare fünf Sterne!

    Nicht überdosiert lesen!


    Kindermund tut Wahrheit kund – und manchmal treffen die Kids mit ihren schrägen Sprüchen besser ins Schwarze, als die korrekten Sätze es könnten! Die beiden Autorinnen (oder besser – Sammlerinnen?) Eva Dignös und Katja Schnitzler haben aus den Sprüchen, die Eltern eingereicht haben, ein entzückendes Buch gemacht. Immer mal wieder tauchen Interviews auf, die das Verhalten von Kindern erklären – und ich muss sagen, da sind wirklich interessante Ansätze dabei! Der Hauptteil besteht aber eben aus den Kindersprüchen, die gekonnt sortiert und in Kapitel eingeteilt wurden, nicht ohne ebenso witzige verknüpfende „Erklärungen“.



    Wie bei allen Büchern dieser Art kenne ich ein paar der Sprüche schon und habe deshalb den Eindruck, die Eltern wollten einfach nur „dabei“ sein und haben diese Sprüche entweder quasi erfunden oder eben … nennen wir es „entliehen“. Da sich das mengenmäßig in Grenzen hält, geht es noch. Das Buch liest sich jedenfalls witzig weg, auch wenn ich es anstrengend finden würde, es am Stück zu lesen. So häppchenweise macht es meiner Meinung nach am meisten Spaß und nutzt sich nicht so heftig ab.



    Die Einteilung nach Themen bringt etwas Struktur ins Buch und ist ein Gewinn. Mir gefällt es, die Gedankengänge von Kindern so vor Augen geführt zu bekommen. Die Sprüche sind humorvoll, aber nicht witzig im üblichen Sinne, denn die Kinder wollen uns damit ja nicht zum Lachen bringen – sie sehen die Welt einfach nur mit anderen Augen. Da könnte sich manch Erwachsener eine Scheibe von abschneiden! Ich bin mir sicher, es gäbe weniger böses Blut!



    An manchen Stellen fehlte den beiden Damen eindeutig ein Aufhänger. Da liest es sich dann ein bisschen holprig und in gewissem Maße gezwungen. Das ist schade – doch so ganz perfekt ist das Buch insgesamt für mich sowieso nicht. Ich kann aber aus ganzem Herzen vier Sterne geben und jedem raten, immer nur ein paar wenige Seiten zu lesen – dann macht das Buch Spaß!





    ★★★★

    Nichts ist so, wie es scheint


    Gerade, als die Kinder und Enkel von den Bormans das Haus verlassen, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und als am anderen Ende jemand „Geiger“ sagt, legt sie auf, holt eine Waffe aus ihrem Versteck und erschießt ihren nichtsahnenden Mann. Zufällig kommt eine der Töchter zurück und findet ihren erschossenen Vater, aber nicht ihre Mutter. Sie wendet sich an ihre Kindheitsfreundin Sara Nowak, die jetzt Kommissarin ist. Und diese stößt auf unfassbare Geheimnisse …



    Der Anfang ist echt genial und lässt auf tolle Lesestunden hoffen, doch leider wurde für meinen ganz persönlichen Geschmack die Story sehr schnell zu einem extrem komplizierten und verwirrenden Politthriller. Das hätte ich definitiv gern vorher gewusst! Die Themen (DDR, Sowjetunion/Russland, Stasi, kalter Krieg) sind so gar nicht meins, auch wenn ich ein Kind der 80er bin.



    Die vielen Personen/Figuren sind ein bisschen anstrengend für mich. Vielleicht auch, weil so viele Perspektivwechsel sind. Kaum hab ich mich in eine Figur hineinversetzt, ist die nächste "tonangebend". Es gibt viele Geheimnisse - irgendwie hat jeder eins. Und es gibt viele Lücken - dieses Stilmittel mag ich so gar nicht. Da wird einiges angedeutet, dann wieder abgelenkt. Ich weiß gern, woran ich genau bin. Ach ja - und die Ortswechsel sind auch heftig. Als Krönung ist eine deutsche Ermittlerin mit verstrickt.



    Auch die vielen widersprüchlichen Dinge machen mir zu schaffen. Da wurde so lang voraus geplant und dann so viel falsch gemacht, vergessen, übersehen, unbeachtet gelassen, das passt für mich einfach nicht zusammen.



    Die Personen/Figuren sind alle recht anstrengend. Kaum jemand im Buch hat keine Probleme, dafür hat so ziemlich jeder Geheimnisse. Voran kommt niemand so wirklich und auf einmal schießt die Geschichte auf die Zielgerade, mit jeder Menge Überraschungen und gewendeten Wendungen und neuen Verbindungen – und macht mich damit noch unleidlicher, als ich bis dahin ohnehin schon war. Die Grundidee ist vielleicht gar nicht so übel, aber die Ausführung geht ganz weit an meinem Geschmack vorbei.



    Alles in allem kann ich leider nur zwei Sterne geben.




    ★★ (ړײ)¸¸.•´¯`»

    Kate High - Die Katze und die Leiche in der Scheune: Ein Fall für Clarice Beech


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    Nicht allzu starker Auftakt einer neuen Cozy-Crime-Serie


    Clarice Beech und ihr Mann Rick leben getrennt. Bei ihrer Suche nach dem dreibeinigen Kater Walter stürzt Clarice von einem Balken in der Scheune – und landet auf der verwesenden Leiche von Rose Miller. Zusammen mit Rick will Clarice den Fall lösen. Dabei stößt sie auf ein altes Geheimnis und bringt sich selbst in größte Gefahr …



    Gleich vorweg – das Buch ist locker geschrieben, dennoch sind viele Dialoge und Szenen ein wenig so, als hätte sich Kate High verlaufen. Sie haben so wenig mit der Story zu tun und interessieren mich persönlich nicht. Klar, ein Drumrum gibt es immer, muss es ja, aber hier ist mir das zu viel. So verhält es sich auch mit den Personen. Hier hat es eine Unmenge Figuren und immer wieder hatte ich die Verbindung, die sie untereinander haben, verloren. Deshalb habe ich mich streckenweise wirklich durch das Buch kämpfen müssen.



    Am meisten gefielen mir die kleinen Szenen mit den Tieren. Die waren entzückend und witzig – hier hätten mir mehr davon sehr gefallen, zumal der Titel an die Reihe von Lilian Jackson Braun erinnert und da die Katze doch eine weit größere Rolle hat. Die meisten Figuren blieben blass und farblos, andere waren dafür extrem überzeichnet und klischeehaft. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass ich mich fragte, wie alt die einzelnen handelnden Personen denn nun sind. Ihr Verhalten ist so gut wie nie „alterstypisch“, finde ich. Auch das hat meinen Lesefluss beeinflusst.



    Meist kommen die Erkenntnisse der Ermittlungen bei Gesprächen über andere. Clarice spricht also mit A und erfährt viel von B – aber wenn sie mit B spricht, bekommt sie nicht weitere Informationen von oder über B, sondern von, zu und über D. Für mich ab und an gut, aber als Dauerstilmittel einfach zu anstrengend.



    Die hauptsächliche Ermittlungsarbeit geht von Clarice aus und so ist sie auch diejenige, die irgendwann in Gefahr gerät, als sie zu nah an die Lösung kommt. Der Weg, bis bei ihr der Groschen fällt, ist streckenweise ein bisschen lang und zäh. Auch stören mich ein paar Kleinigkeiten in der Logik bzw. halte ich manche Szenen für nicht ganz in sich stimmig.



    Dennoch ist das Buch nett zu lesen und recht gemütlich. Es gibt Tote, aber es gibt kein großes Blutvergießen. Das Ende ist kein Cliffhanger, lässt aber eine gute Möglichkeit, mit dem nächsten Band „anzudocken“. Das ist gemütlich und somit cosy. Doch für mehr als drei Sterne reicht es bei mir leider nicht. Vielleicht bin ich einfach zu sehr verwöhnt von anderen Katzen-Cosy-Crime-Stories. Aber mit Glück wird der nächste Band mehr nach meinem Geschmack und nur der Auftakt ist schwach. Lassen wir uns überraschen!