Beiträge von b.a.t.

    Ich mag Monika Helfer auch sehr, lese auch gerne Bücher ihres Mannes, Michael Köhlmeier.


    Robert Menasse ist für mich auch ein sehr guter Schriftsteller, ich habe noch das Vorwerk bei mir liegen - Die Hauptstadt.

    Das oben genannte Buch dürfte daran anschließen. Konnte mich aber noch nicht überwinden, weil es ein richtiger Schmöker ist.


    Von Thomas Stangl habe ich sein Timbuktu Buch bei einer Lesung von ihm gekauft, aber auch noch nicht gelesen, obwohl es sich interessant anhörte. Irgendwie passte es nie. Inhaltlich erinnert es mich ein bisschen an T.C. Boyles Watermusic.


    Er war aber ein sympathischer Vorleser. Von den anderen Autor:innen hab ich wenig bis gar nichts gehört, gelesen.

    Da ich mein September Buch leider nicht mehr schaffen werde (sorry Kiba)

    nehme ich es mit für die Oktoberrunde.


    Magali Nieradka-Steiner: Exil unter Palmen. Deutsche Emigranten in Sanary-sur-Mer


    Genre: Literaturwissenschaft

    Thema: Künstler im Exil, auf der Flucht vor Nazi-Deutschland

    Autorin: Magali Nieradka-Steiner


    zusätzlich möchte ich im Oktober an der Maya Angelou Biographie weiterlesen


    Band 3/7:


    Maya Angelou - Singin' And Swingin' And Gettin' Merry Like Christmas


    Genre: Autobiographie

    Thema: Bürgerrechte, Menschenrechte, Menschlichkeit

    Autorin: Maya Angelou

    Schwieriges Thema, aber die Kinder sind in diesem Fall bereits erwachsen. Sie hat sie quasi großgezogen, die Eltern haben sich getrennt und ich finde in einem Land wie Italien müssen solche Fragen gestellt werden. Vom Kondervativismus und Katholizismus geprägt, von politischen Umbrüchen, einer unaufgearbeiteten Vergangenheit.


    Ferrante trifft so glaube ich den Nerv vieler Frauen, die den Wunsch verspüren sich selbst zu verwirklichen. Die auch außerhalb des Mutterseins existieren wollen. Es geht um Dogmen, die aufgebrochen werden sollten und um Frauen, die in die Mutterrolle oft gar nicht so freiwillig geraten sind.


    Ich weiß, du magst sie nicht, aber ich hab auch schon ihre 4- Lila/Lenu Bücher gerne gelesen :)

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    Der Plot ist kurz erzählt es geht um eine indische Familie. Die betagte Mutter legt sich nach dem Tod ihres Mannes ins Bett und vegetiert vor sich hin, bis sie eines Tages verschwunden ist.


    Sie taucht wieder auf lebt dann bei ihrer Tochter, die nicht dem klassischen indischen patriarchal-angepassten System entspricht. Sie ist unabhängig, eine Karrierefrau, unverheiratet mit Liebhaber.


    Die Mutter freundet sich mit Rosie einer hijra (= Hindi Ausdruck für Transgender)an. Die Tochter toleriert das alles, auch die skurrilen Dinge, die die beiden unternehmen. Irgendwann stirbt Rosie und Mutter und Tochter reisen nach Pakistan.


    Was sich dann herausstellt ist, dass nichts von dem was die Familie über die Mutter weiß wahr ist. Sie kennen ihr Vorleben nicht, wissen nicht, dass sie eigentlich aus Pakistan stammt.


    Es geht im Buch um Feminismus, um Grenzen die eigentlich verbinden und nicht trennen sollen, um Kommunikationsmangel in der Familie.


    Was mir am Buch sehr gefallen hat, auch wenn ich nur eine Übersetzung davon kenne war der teilweise sehr poetische und kreative Stil. Da hat die Übersetzerin sicherlich sehr gute Arbeit geleistet.

    Als Beispiel ein kleines Wortspiel – “it was not a history – just a herstory”.


    Von derartigen Formulierungen gibt es viele im Buch. Stellenweise, vor allem in den ersten beiden Teilen (insgesamt sind es 3) war es allerdings auch oft sehr langatmig. Ich kenne die indische Literatur zu wenig, auch die dort üblichen Erzählweisen. Mich hat es des Öfteren Überwindung gekostet weiterzulesen. Ich denke es wäre kompakter und genauso tiefgehend gegangen. Da hätte eventuell eine Lektor:in einschreiten sollen.


    Geschichten werden zu Sand, Sand zu Stein bzw. Grabstein, dieser wird wieder durch Regen zersetzt, verflüssigt und daraus entstehen neue Geschichten. So oder so ähnlich heißt es im Buch. Es ist ein immer wiederkehrender Kreislauf – Samsara.


    Ich bin froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Der Gedanke dahinter gefällt mir sehr gut. Vor allem die Grenzen, die immer nur da sein sollten um zu verbinden nicht zu trennen. Die Stellung von Frauen in Indien und wie sich die Situation auch dort langsam ändert.


    Ich arbeite viel mit indischen IT-Firmen zusammen und es gibt da mittlerweile auch einige Frauen. Das Rollenbild verändert sich zumindest in den Gesellschaftsschichten, denen auch Bildung leicht zugänglich ist.


    Ich habe auch etwas über den Konflikt zwischen Hindustan und Pakistan nachgelesen. Wie es zur Trennung kam und zwei Staaten entstanden, mit Bangladesh eigentlich 3. Alles nur aufgrund religiöser Unterschiede. Das Verbindende wurde vergessen/verdrängt. Die Menschen wurden auseinandergerissen, Familien getrennt, viele starben dabei. Die Region in der sich Mutter und Tochter zuletzt befanden war rund um den Khyber Pass, Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan wo vor allem die Taliban die Vorherrschaft haben.


    Durchhaltevermögen lohnt sich manchmal, dieses Buch war so ein Fall.

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    Elena Ferrante hat ein sehr dichtes Werk geschrieben mit der zentralen Frage kann sich eine Mutter von ihrem Muttersein emanzipieren.


    Hat eine Frau das Recht, sich von ihren Kindern zu lösen? Es steht zwar Roman außen am Cover aber eigentlich ist es mehr eine Novelle, wunderbar und schnell zu lesen.


    Die Protagonistin als auch viele andere Figuren in dem Buch, Leda stammt aus einfachen neapolitanischen Verhältnissen, hat sich schon direkt nach der Schule von ihrer Heimat gelöst und ging nach Florenz. Sie studierte und wurde Anglistikprofessorin an der Universität, heiratet und bekommt zwei Töchter. Zu diesen hat sie ein sehr entrücktes Verhältnis, einerseits, weil sie sich in ihrer Kindheit 3 Jahre Auszeit von ihnen genommen hat, um sich selbst zu verwirklichen. Leda hat ihren „Schwan“ gefunden, wie ihr antik-mythologisches Vorbild. Sie wurde erfolgreich, sie fand einen Liebhaber.


    Die oben genannten Hintergründe kommen in der Handlung des Buches immer wieder in Flashbacks. Leda ist mittlerweile 48 und lebt allein. In den Ferien beschließt sie nach Süditalien zu fahren, um Urlaub am Strand zu machen. Dort beobachtet sie eine neapolitanische Familie, nicht unähnlich ihrer eigenen. Eine junge Frau mit einer Tochter, die eine Puppe hat. Ebenso wie die schwangere Schwägerin und etliche weiter Familienmitglieder. Das Mädchen flößt der Puppe Schlamm und einen Wurm durch den Mund ein, damit die Puppe genauso schwanger wird wie ihre Tante.


    In einem Impuls entwendet Leda die Puppe. Sie nimmt sie mit nach Hause. Das Symbol der Puppe, der emotionalen Entfernung ihrer eigenen Töchter, bringt sie zum Nachdenken. Sie reflektiert ihr Leben, geht mit sich selbst zu Gericht. Sie reinigt die Puppe und zieht den Wurm heraus, quasi eine Abtreibung.


    Sie freundet sich auch etwas mit Nina an, der Mutter der Tochter. Diese ist in ihrer Situation auch sehr unglücklich, gefangen in einer durch die Camorra durchtränkte Familie. Zwischen den beiden gibt es auch homoerotische Spannungen, obwohl Nina eigentlich eine Affäre mit Gino dem Bademeister hat. Die Spannungen lösen sich aber nicht auf, weil Leda offen gesteht die Puppe gestohlen zu haben.


    Viele Denkanstöße und Diskussionsmöglichkeiten entstehen aus diesem Buch. Es gibt auch viele Parallelen auch mit Namen und Symbolen aus der neapolitanischen Tetralogie von Elena Ferrante um Lenu und Lila. Dieses Buch ist allerdings vorher entstanden.


    Wer mal ein oder zwei Tage Luft hat in ihrer Leseplanung, das ist das perfekte Buch dafür. Anspruchsvoll und dennoch leicht zu lesen.

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    Ein Posaunist des Berliner Opernorchesters ist mit dem Orchester bei einem Gastspiel in Israel, wo er aus Pedanterie und um dem Barkeeper seine Unaufmerksamkeit zu beweisen die Quittung mit Adolf Hitler unterschreibt.

    Es folgt der Rauswurf aus dem Orchester wogegen er ankämpfen will. An und für sich ist er ein unpolitischer Mensch, die Aktion kam aus einem Impuls heraus.


    Er beginnt für das Gerichtsverfahren am Arbeitsgericht alles was ihm zu seiner Tat einfällt aufzuschreiben. Herausgekommen ist eine Abrechnung mit sich selbst, der Welt um sich herum.


    Sein Liebesleben ist nicht sehr tiefgehend. Er lässt sich auf die Frauen in seinem Leben nur auf sexueller Ebene ein. Einen richtigen Bezug zu ihnen kann er nicht herstellen. Dies schafft er auch nicht mit seinem Sohn. An der Oberfläche ist es einfacher für ihn zu navigieren.


    Der Posaunist war auf dem Weg nach Jericho, um Mauern einstürzen zu lassen, aber er wurde zuvor nach Hause geschickt, um einen noch größeren Skandal zu verhindern. Später wieder in Berlin spielt er die Posaune, als der Großteil der Berliner Mauer abmontiert wird, ganz in der Nähe des Gebietes, wo das Holocaustdenkmal errichtet werden soll (das Buch spielt Anfang der 1990er Jahre).


    Um das Spiel des Instrumentes zu perfektionieren, muss er die Zunge flattern lassen und die Töne gleichzeitig ausspucken, das ist das Gegenteil von dem, was ihm sein kriegsversehrter Vater immer eingetrichtert hat, nämlich alles runterzuschlucken. Er bildet sich auch ein aufgrund seines Berufes ein guter Liebhaber zu sein, seine letzte Partnerin erklärt ihm aber geradeheraus, dass sie das ekelhaft findet. Seine Selbstzweifel auch aufgrund der existenziellen Angst werden dadurch nur verstärkt. Er hat sogar einmal die Idee, sich einen Künstlernamen zuzulegen und als italienischer Musiker aufzutreten.


    Delius verwendet sehr komplexe Sprachkompositionen und Metaphern, baut das Buch auf wie eine Oper. Das Leben des Protagonisten ist auch wie eine Oper – dramatisch, ohne Ausweg mit einem wahrscheinlich nicht guten Ende. Er regt auch dazu an, althergebrachte Meinungen zur deutschen Geschichte zu überdenken, neu zu definieren ins nächste Jahrtausend zu bringen.

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    Die tatarische Bäuerin lebt in den 1930er Jahren in einem Dorf in der Nähe Kasans. Sie ist jung und mit dem viel älteren Murtasa verheiratet. Seine fast 100-jährige blinde und taube Mutter führt auf dem Hof ein Schreckensregiment. Sie ist die Uprycha, eine Art menschlicher Drache. Suleika hat 4 Töchter geboren, keine überlebte, sie starben bereits kurz nach der Geburt.


    Während der Entkulakisierung, der Zwangsenteignung von Grund und Boden durch Stalins Regime wird Murtasa getötet vom Soldaten Ignatov.


    Suleika ist ein gläubiges islamisches Hausmütterchen. Sie kann nicht lesen und schreiben, wurde von klein auf schon darauf gedrillt Ehefrau zu sein, und ihrem Mann zu dienen. Stalin ist für sie ein netter Onkel mit Schnurrbart. Was in der Welt vorgeht weiß sie nicht.


    Suleika wird verschleppt, zunächst in ein Gefängnis, dann in einem Güterzug nach Sibirien. Im Zug ist sie mit einem Chirurgen aus Kasan, Dr. Leibe und einigen Leningrader intellektuellen zusammen. Sie bemerkt auch, während der langen Reise, dass sie wieder schwanger ist.


    In Sibirien angekommen, werden Ignatov, der Kommandant mit den wenigen Überlebenden in der sibirischen Taiga ausgelassen, sie sind komplett auf sich gestellt, erhalten weder Vorräte noch anderweitige Unterstützung. Sie schaffen es durch den strengen Winter, erst danach kommt Unterstützung von der Zentrale, der Aufbau der Kolchose Semruk beginnt.


    Suleikas Sohn Jusuf kommt auf die Welt. Danach wird das Leben in der Kolchose fast idyllisch beschrieben. Für Suleika ist die neue Gefangenschaft auch eine Befreiung. Sie muss zwar schwer arbeiten, aber sie lernt, dass ihr Leben auch einen Wert hat, dass sie selbständig arbeiten kann, sie traut sich viel mehr zu und lernt auch neue Talente an sich selbst kennen.


    Die Zeit in der Genossenschaft wird relativ schnell und auch geschönt dargestellt. Aus der individuellen Sicht von Suleika gibt es zwar eine Verbesserung der Lebensumstände, sie wurde quasi aus ihrem trüben Dasein entführt, der Stalinismus hat sie gerettet, allerdings kommt die Grausamkeit des Regimes in dem Buch nicht rüber. Es kommt mir etwas vor, wie schlechte Zeiten durch die rosarote Brille gezeichnet. Vielleicht ist das auch bewusst so geschrieben, um der heutigen Zensur im putinistischen Russland nicht zum Opfer zu fallen.


    Die Nebenfiguren wie der Leibarzt (Dr. Leibe) oder auch der Maler Ikonnikow und die beiden Intellektuellen Isabella und ihr Mann werden nur schematisch dargestellt. Selbst der böse Gorelow, der sich als Spitzel engagieren lässt, und der durch den Krieg sogar noch in eine Führungsposition kommt wird nur skizzenmäßig charakterisiert.


    Die Liebesgeschichte zwischen Suleika und Ignatov wird auch ohne die Offenbarung innerer Konflikte dargestellt. Ist es Liebe? Ist es das Stockholm-Syndrom?


    Was sich gezeigt hat, dass sich die Situation für einfache Arbeiter:innen oder Bäuer:innen nicht maßgeblich geändert hat. Sei es im Zarentum, unter Lenin oder Stalin bis heute. Das Individuum zählt wenig und wird nicht gefördert.

    Der Stoff des Buches gibt viel mehr her, als das Buch selber. Die in Sibirien immer wieder geisterhaft erscheinende Uprycha, die sich immer meldet, wenn Suleika ein schlechtes Gewissen hat, hat mich irgendwie gestört. Das Feenhafte passt nicht in die unwirtliche Welt der Taiga.


    Mein Fazit – naja


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    Info von Aeria im Sommercamp:


    "Die Schwiegermutter wird als Upyricha bezeichnet (ich weiß nicht, wie das in der dt. Übersetzung ist), das ist ein weiblicher Upir, ein Blutsauger. Das passt zu der alten Hexe."



    Blutsauger passt total. Ich habs für mich immer als Drachen gesehen.

    Mir hat der erste Teil viel besser gefallen als das Leben dann in Semruk. Es war interessanter geschrieben, und ich glaube nicht, dass die Autorin eine Stalinistin ist, aber ich glaube dennoch, dass es nach wie vor eine Zensur gibt, und dass sie da eben irgendwie unten durchtauchen musste.

    Zum Ende wurde es dann auch etwas kitschig für mich. Ich habe mir aufgrund des Lobes einiger Leute in meinem Umfeld viel mehr erwartet.

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    1876 war die Schlacht am Little Bighorn in Montana, 1890 das Massaker von Wounded Knee. Knapp 60 Jahre später in den 1950er Jahren ist die Handlung dieses Buches angesetzt.

    Dem vorausgegangen ist ein unerbittlicher 2. Weltkrieg, der die unmenschlichsten Grausamkeiten hervorgebracht hat. Leider scheinen viele Menschen daraus keine Lehren zu ziehen.


    Das Buch handelt, inspiriert von der Lebensgeschichte des Großvaters der Autorin um den Kampf der Chippewa gegen die Termination Bill, die der Kongress der USA in Washington beschlossen hat.


    Der Stammesführer Thomas Wazhashk arbeitet als Nachtwächter in einer Schmuckfabrik im kleinen Reservat in den Turtle Mountains in North Dakota. Er beschließt, sich gegen die Termination Bill zu stellen und eine Delegation zusammenzustellen, die für den Stamm in Washington im Kongress spricht. Eine Termination würde dazu führen, dass die Weißen das Land wieder zurückbekämen, das Reservat aufhört zu existieren, die Einheimischen sich das Land nicht mehr leisten könnten und in Städte ausgesiedelt werden würden. Sie haben ohnehin nur das schlecht zu bewirtschaftende Land bekommen. Die guten Böden gingen an Weiße zu Spottpreisen.


    Ursprünglich lebten die Chippewa von der Jagd. Sie zogen mit den Büffeln durch North Dakota, Montana und Teilen Kanadas. Durch ihre Reservation mussten sie sesshaft werden und Farmer werden. Nun bestand wieder die Gefahr, dass sie ihren Lebenswandel ändern müssten und in Großstädten sich und ihre Kultur verlieren würden.


    Das Buch berichtet nicht nur vom Kampf gegen die Ungerechtigkeit, sondern schildert auch das Leben im Reservat. Der Alltag vor allem durch die zweite Protagonistin Patrice aka Pixie Paranteau eine junge Chippewa, die in der Schmuckfabrik arbeitet. Ihr Vater ist Alkoholiker und oft monatelang verschwunden, ihre Mutter ist eine Schamanin und Medizinfrau, die kaum Englisch spricht und ihre ältere Schwester ist nach Minneapolis verschwunden, um dort zu heiraten. Dort lief aber nichts nach Plan. Wie in Minnesota vielen native-American Frauen wurde sie dort auch in den Klauen der Unterwelt zwangsprostituiert und verschwand.


    Patrice wollte sie finden, um sie zurückzuholen, fand aber nur ihren Säuglingssohn, der bei Bekannten untergebracht wurde. Zusammen mit einem Freund – Wood Mountain – brachte sie den Neffen nach Hause, wo ihre Mutter und sie sich um das Baby kümmerten.


    Das Leben im Dorf mit allen Vor- und Nachteilen, mit allen Schwierigkeiten wird eindrücklich beschrieben. Speziell auch die Spiritualität, die nach wie vor im Stamm herrscht. Auch die Mormonen, die kommen und in ihrer Arroganz versuchen die Menschen zu bekehren. Das ist auch der katholischen Kirche nicht gelungen. Viele sind zwar konvertiert, aber der alte Glaube ihrer Vorfahren ist dennoch stärker. Viele Rituale werden aufrechterhalten.

    Den Stamm der Chippewa gibt es heute noch, dank Louise Erdrichs Großvater und seiner Delegation. Viele andere Stämme existieren aber nicht mehr.


    Louise Erdrich erzählt eindrücklich in einem wunderbar flüssigen Stil und trotz der tragischen Ereignisse mit viel Humor. Der Humor ist ein Teil des sich Nicht-Unterkriegen-Lassens. Für mich ist das Buch ein absoluter Gewinn. Ich wünsche dem Buch noch sehr viele Leser:innen.


    Weitere fast 50 Jahre später habe ich zwar nicht North sondern South Dakota und Wounded Knee besucht. Im Gespräch mit einigen Menschen, die dort noch in einem Reservat leben habe ich erfahren, dass sich auch 100 Jahre nach dem Massaker die Situation nicht sehr gebessert hat. Von denen, die nicht in die Städte abgewandert sind, blieben wenige, die Casinos betrieben, viele flüchten in Alkoholismus und Drogensucht. Das karge Land, das ihnen zugestanden wurde ist nun wieder in Gefahr weggenommen zu werden, weil unter den Badlands große Bodenschätze vermutet werden.

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    Im Amerika der 1950er Jahre treffen zwei Menschen, zwei Chemiker aus dysfunktionalen Familienverhältnissen aufeinander. Elizabeth Zott und Calvin Evans. Sie stammt aus einer Familie von Betrügern, er wurde zunächst adoptiert, die Eltern kommen aber durch einen Unfall ums Leben und er landet dadurch in einem katholischen Waisenhaus in Iowa.


    Passend zum Titel gibt es zwischen Elizabeth und Calvin eine starke chemische Anziehung. Sie verlieben sich, ziehen zusammen, arbeiten zusammen für viele ihrer Mitmenschen unfassbar vor allem weil dies alles ohne Trauschein passiert. Die engen Ansichten, Wertvorstellungen, Intrigen und Eifersuchten werden gnadenlos aufgezeigt.


    Elizabeth hat es besonders schwer. Frauen sind dazu bestimmt, zu funktionieren, aber nicht so wie sie, sondern wie die meisten anderen Frauen. Sie regeln den Haushalt, produzieren Kinder und schauen schön aus für ihre Männer, die dafür das Denken für die Frauen übernehmen. Das ist das Ideal einer Frau in den stockkonservativen USA der McCarthy Ära. Die patriarchale Gesellschaft gestützt von den Kirchen und der Öffentlichkeit. Sie stellt sich dagegen. Ihre Leidenschaft ist die Wissenschaft. Sie studiert und erfährt früh, wie das “System” arbeitet. Sie wird ausgenutzt, sexuell missbraucht, ihre Forschungsergebnisse werden gestohlen.


    Calvin stirbt durch einen tragischen Unfall, wer wird von einer Polizeistreife überrollt. Sie ist unverheiratet, schwanger und durch den Verlust des ambitionierten Lebenspartners wird sie gemobbt und gekündigt.

    Durch eine Begegnung mit einem Fernsehproduzenten wird sie Gastgeberin einer etwas anderen Kochshow im Fernsehen. Sie vermittelt dem vor allem weiblichen Publikum Rezepte auf eine andere Art und Weise. Sie erklärt es wissenschaftlich, begeistert die Zuseherinnen für Chemie, motiviert sie dazu an sich selbst zu glauben, dass sie genau so viel können und wert sind wie ihre Männer. Sie propagiert Gleichberechtigung für alle, Männer und Frauen egal welcher Rasse oder Religion sie angehören.


    Am Schlimmsten für die Konservativisten ist, sie ist bekennende Atheistin.

    Ihre nationale Bekanntheit durch die tägliche Fernsehshow ruft auch viele Gegner hervor. Ihre Tochter ist ebenso unkonform wie sie. Sie recherchiert für einen Familienstammbaum und findet die wahre Geschichte ihres Vaters und seiner Familie raus.


    Das Buch ist spannend, erschütternd und dabei auch komisch. Es rüttelt auf, hinterfragt und regt zum Nachdenken an. Mir stellt sich die Frage wieviel hat sich in den letzten 60-70 Jahren geändert. Die Antwort ist noch immer nicht genug, und die Verbesserungen vieler ethischer Standpunkte hat sich nur punktuell in einigen Gesellschaften geändert. Der Großteil der Welt ist noch tief in den 1950ern verwurzelt.


    Frauen in der Forschung haben es nach wie vor oft schwer. Manche Religionen negieren nach wie vor grundlegende Rechte für Frauen.

    Das Buch über eine starke Frau ist kein Buch für Frauen allein, ich finde vor allem Männer sollten es lesen und darüber nachdenken, wie sie sich teilweise nach wie vor verhalten.



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    Aufregen werdet ihr euch sicher, gleich am Anfang, es geht grausam und ungerecht zu, aber die Entwicklung ist interessant.

    Ich habe irgendwo gelesen, das Buch sei sehr amerikanisch. Nun ja was soll es sonst sein Timbuktanisch, wenn sowohl die Autorin als auch das Setting die USA sind.

    Den Plot habe ich in groben Zügen umschrieben, es gibt noch viel mehr storylines, aber ich finde, die sollte jeder selber lesen und es sollte nichts vorweggenommen werden.

    Ich habe das Buch ja im Original gelesen, in der dt. Version finde ich das Cover viel schöner und auch so, dass es mehr Tiefe impliziert. US Covers sind oft schrill und passen gar nicht, dieses Thema hatten wir aber schon mal im “Mutterforum”.

    Elizabeth Zott wird so lebendig beschrieben, dass ich das Gefühl hatte da gibt es ein reales Vorbild für die Protagonistin.

    Ich finde auch die Art und Weise wie sie die Tochter erzieht interessant. Das Ergebnis der Chemie zwischen ihr und Calvin.

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    Michel Adanson ist ein Botaniker, der als erster die Regenwälder Senegals bereist und wissenschaftliche Aufzeichnungen über die Pflanzenwelt dort publiziert. Das Ganze fand in der Mitte des 18. Jahrhunderts statt. Senegal war damals unter französischer Kolonialherrschaft und auch unter der Herrschaft lokaler Könige, die ihre Königreiche meist Dorfgemeinschaften eines Stammes regierten. Inspiriert von einer wahren Geschichte hat David Diop einen Roman geschrieben.


    Adonson hat seiner Tochter in einem versteckten Fach eines Sekretärs seine Memoiren über seine Zeit im Senegal hinterlassen. Seine Erlebnisse, seine Aufeinandertreffen mit den Menschen dort. Um sich besser unterhalten zu können hat er auch Wolof gelernt eine sehr weit verbreitete einheimische Sprache. Er wollte die Menschen kennenlernen und sich auch vor allem mit ihrem uralten Wissen über die Heilwirkungen von Pflanzen austauschen. Als er in einem Dorf von einer Heilerin erfuhr, die aber anscheinend verschleppt wurde, der Sklavenhandel blühte zu dieser Zeit, machte er sich auf die Suche nach ihr.


    Menschen wurden entführt versklavt und in die Neue Welt verschifft, der Rest ihres traurigen Schicksals ist hinlänglich bekannt. Nicht nur die Kolonialmächte nahmen daran teil, auch viele Einheimische Stämme beteiligten sich am lukrativen Menschenhandel.


    Der Legende nach kam die Heilerin Maram wieder zurück und lebt irgendwo an der Küste. Adanson macht sich zusammen mit dem Königsohn Ndiak auf den Weg, um sie zu suchen. Auf der Reise dorthin werden die Gepflogenheiten der durchwanderten Dörfer beschrieben, der Alltag der Menschen im Senegal, die Fehden und Bräuche. Als sie Maram gefunden haben, verliebt sich Adanson in sie, da er krank war hatte sie ihn geheilt und ihm ihre Geschichte erzählt. Nichts war so, wie er es in ihrem Heimatdorf vernommen hatte. Intrigen und Gier herrschten auch unter den Stämmen. Maram wurde von einer alten Schamanin gerettet und war nun ihre Nachfolgerin. Allerdings ließ ihr ihre Vergangenheit keine Ruhe. Sie rächte sich an ihrem Peiniger.


    Die Strafe dafür war, dass sie in die Karibik verschifft werden sollte. Hübsche junge Frauen brachten besonders viel Geld ein. Adanson wollte das nicht wahrhaben und verhalf ihr zur Flucht, sie wurde allerdings beim Fluchtversuch erschossen und fiel ins Meer und wurde fortgeschwemmt. Zumindest konnte er ihr diese Freiheit schenken.

    David Diop schafft es einen in die Welt des Senegals mitzunehmen. Ich hatte alles sehr bildlich vor Augen, was er so beschrieben hat. Eine völlig neue Welt hat sich mir eröffnet, weil ich bisher kaum etwas über den Senegal und seine Geschichte wusste. Ein wahrer kleiner Schatz für literarische Weltenbummler.

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    Alfa und Mandemba sind zwei junge Menschen, die gemeinsam im Senegal aufwachsen. Alfa ist der körperlich Starke, sein Zeichen ist der Löwe, Mandemba ist eher schmächtig, dafür ist er gebildet, sein Totem ist der Kranich. Beide verpflichten sich für den Kampf im 1. Weltkrieg an der Seite der Kolonialmacht. Viele junge Männer aus Nordafrika despektierlich „Schokosoldaten (sic!)“ genannt, werden als Kanonenfutter an den Schützengräben an der Front gegen die Deutschen eingesetzt. Auf Pfiff, sowohl für Freund als auch Feind hörbar, müssen Sie aus den Gräben springen, im Niemansland zwischen den Gräben wilde Tänze und Schreie aufführen. Zweck des Ganzen sollte es sein, den Feind vor den „Wilden“ einzuschüchtern. Diese knallen viele aber der Reihe nach ab.


    Bei einem dieser Kämpfe fällt Mandemba. Alfa findet ihn, den Bauch aufgeschlitzt, die Eingeweide heraushängend und bittet ihm um Gnade. Drei Mal bittet er ihn, ihm die Kehle durchzuschneiden, damit das Leiden ein Ende hat. Alfa schafft es aber nicht seinen brudergleichen Freund zu töten. Später als er darüber nachgedacht hat, hat er Gewissensbisse, weil er ihm nicht geholfen hat das Leid zu beenden. Um seinen Freund zu rächen, schleicht sich Alfa ins „Land des Niemand“ wie das Schlachtfeld zwischen den Gräben auch genannt wurde erlegt einen Feind, schlitzt ihm den Bauch auf und schneidet ihm die Hand ab und bringt sie als Trophäe mit. Bei seinen Kameraden wird er als Held betrachtet. Jeden Tag passiert dasselbe. Allerdings nach der dritten mitgebrachten Hand schlägt die Stimmung um. Sie beginnen Alfa zu fürchten. Die Abergläubischen und Ungebildeten meinen, er habe den bösen Blick. Er kann sich auch nicht gut verständigen, da er kein Französisch spricht.


    Er wird nach der siebten Hand ins Hinterland zur Erholung geschickt, wo er sich in einem Art Lazarett aufhält. Er hat immer wieder Flashbacks und erzählt seine Familiengeschichte. Sein Vater war einfacher Bauer, seine Mutter die Tochter eines Nomaden, die die Sesshaftigkeit nicht ausgehalten hat und verschwunden ist.


    Erzählt wird der Roman vom Ich-Erzähler aus der Perspektive von Alfa. Da er wenig Bildung hat ist der Stil sehr einfach gehalten, seine Beobachtungen und Vorstellung entsprechen oft nicht der Realität. Er interpretiert Situationen oft falsch. Die immer wiederkehrende Floskel „Bei der Wahrheit Gottes“ bestätigt, dass es sich eben nur um eine Wahrheit handelt. Jeder hat seine eigene Wahrheit. In diesem Buch hat aber nicht mal Gott die Wahrhaftigkeit. Wahrheiten sind nur subjektiv, ebenso wie die von Göttern.


    Im Original heißt der Titel „Frère d’âme“ also Seelenbrüder. Ich fände die originalgetreuere Übersetzung des Titels besser, weil es auch dem Wunsch des Autors entspricht.

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    Colomba ist alles andere als ein Friedenstäubchen, obwohl es ihr Name impliziert. Sie ist die Schwester eines Soldaten, der an der Schlacht von Waterloo teilgenommen hat. Orso della Rebbia hat sein Heimatdorf auf Korsika schon als Junge verlassen, um in Italien in die Schule zu gehen und später in Frankreich auf die Militärschule. Sein Vater war auch Soldat.


    Er kehrt nach Hause zurück, sein Vater wurde mittlerweile ermordet, seiner Schwester nach von der verfeindeten Familie im Dorf. Zwischen den della Rebbias und den Barticcinis herrscht eine uralte Familienfehde.

    Auf der Heimreise lernt er Miss Lydia Neville und ihren Vater, einen englischen Veteran kennen. Sie verbringen einige Zeit in Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas und freunden sich an. Colomba holt ihren Bruder ab, um mit ihm nach Hause zu fahren, damit er den Vater rächen kann. In Korsika gibt es noch sehr archaische Bräuche, die Vendetta ist vor allem im ländlichen Bereich stark verbreitet. Viele Gesetzlose leben als Banditen in den Wäldern, durchaus dazu geneigt, sich für ihre Dienste kaufen zu lassen.


    Die Geschichte entwickelt sich zu einem wahren Abenteuerroman. Die Rache der della Rebbias, der Liebesgeschichte zwischen Lydia und Orso. Der Sieg der Gerechtigkeit, auch wenn diese eigenartige Wege geht. Prosper Mérimée ist ein großartiger Erzähler der französischen Romantik. Die Naturbeschreibungen und die Schilderung der örtlichen Gepflogenheiten lassen uns ins Korsika des 19. Jahrhunderts einblicken.


    Colomba ist eine kleine Geschichte, in der Tradition und Fortschritt einander gegenüberstehen. Alte Verhaltensweisen oft über neue Ideen gestellt werden.


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    Ich war dort, bin im Korsikaurlaub auf den Spuren Colombas gewandelt und durch ein Geisterdorf gegangen, kaum jemand zu sehen. Der Ort heißt Fozzano ist hoch in den Bergen im Hinterland und man hat einen sehr fernen Blick auf die Bucht von Propriano (mein Feriendomizil).


    Colomba Bartoli war die Frau, der Prosper Mérmimée das Werk gewidmet hat. Sie war kriegerisch und sehr sagenumwoben. Sie wurde 86 Jahre alt und hat im Dorf immer wieder auf Vendetta gepocht, ihre Brüder angestachelt weiterzukämpfen. Es geht die Sage um, dass sie sogar während sie ihr Kind gestillt hat, auf Feinde vom Fenster aus geschossen hat, ohne das Kind abzusetzen.


    Die Vendetta war in einigen Gegenden hier sehr verbreitet und auch in Sartène, lt. Mérimée die korsischste Stadt aller Städte tobte Jahrhunderte lang die Vendetta und es gab bürgerkriegsähnliche Zustände über einige Jahrhunderte.


    Die Erinnerungen der Lektüre kamen immer wieder hoch, als ich durch das Dorf spazierte.

    Bin wieder zurück, war heute das zweite Mal in Bonifacio, eine mittelalterliche Stadt, von einer Zitadelle umgeben auf einem Kreidefelsen mit Blick nach Sardinien.

    Nun kann ich weiterlesen, freue mich schon was mit den Booth Kindern passiert. Von einem weiß ich ja, was aus ihm geworden ist, aber die anderen sind genauso spannend.

    Bei mir ist es schon sehr viele Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich mochte es sehr. Der kauzige Quoyle, der sein Haus übers Eis zieht, die Personen sind ja der Gegend angepasst. Unwirtlich, im Winter eisig, auf einer entlegenen Insel. Ich finde sie hat die Personen und auch deren Distanziertheit genau getroffen. Auch die Ungeschicktheit im Umgang miteinander.

    Guten Morgen,


    Wetterbericht - heute etwas besser, zwar noch etwas bewölkt, aber immerhin kein Regen. Ich werde heute wieder etwas auf der Insel ansehen, nehme aber natürlich mein Buch mit. Wenn es eine schöne Stelle am Meer gibt, kann ich ja zwischendurch etwas lesen :)


    Vorher aber noch unbedingt schwarzen starken Tee zu mir nehmen, damit ich mich etwas menschlicher fühle :)

    Ja knapp verloren, zum Schluss ging ihm die Puste aus und Nadal ist gerannt wie ein Irrer.

    Hat quasi für zwei gearbeitet.


    Das Ergebnis war aber eher zweitrangig. Danach gabs viele sentimentale Szenen. Nadal hat fast mehr geheult als Roger :)) Der war zwar auch sehr ergriffen und konnte die Tränen nicht zurückhalten, aber Rafa hat ein anderes emotionales Temperament als Roger:) Ihm wurde sozusagen der Spielkumpane weggenommen.


    Aber ich gehe davon aus, dass es im Schweizer Fernsehen nachzusehen ist, und das noch länger nachhallen wird.