Beiträge von kaluma

    Hallo liebe MitleserInnen,



    Guten Morgen! :kaffee:
    Man kommt ja gar nicht zum Lesen, weil eure Beiträge hier schon so interessant sind :winken:


    ich schließe mich vollinhaltlich an!!



    kaluma
    Um Jonathan Strange & Mr. Norrell schleiche ich auch schon so lange herum, ich werde deine Beiträge besonders aufmerksam verfolgen :zwinker: Hört sich bis jetzt ja wirklich gut an!


    Ja, es macht Spaß es zu lesen, auch wenn bis jetzt nicht allzuviel passiert. Aber allein schon die Schilderung des Londoner Alltagslebens, gewürzt mit Zauberei... :breitgrins::breitgrins:
    Aber ich kann auch verstehen, daß einige Leute damit nichts anfangen können. Man muß schon Sinn für diese Art Humor haben.


    Obwohl ich mich inzwischen auch schon manchmal frage, wann denn nun dieser Jonathan Strange auftaucht, der im Buchtitel immerhin an erster Stelle steht und auch schon des öfteren in Fußnoten erwähnt wurde.


    Bis jetzt ist nicht weiter viel passiert, außer daß Mr. Norrell die Franzosen mit einer (leider nicht ganz perfekten :breitgrins:) Gaukelei genarrt hat und England damit einen kleinen Kriegsvorteil verschafft hat, und daß er jetzt eine Zeitschrift über Zauberei herausgibt. Außerdem (ein klein wenig unheimlich, aber nur ein klein wenig!) taucht ein Zauberer bei ihm im Haus auf und gibt eine leicht gruslige Prophezeiung von sich... Es ist einer der Zauberer, die nicht echt sind, sondern sich gewisser Tricks bedienen, aber die Prophezeiung klingt schon irgendwie echt...


    Noch ein schönes Zitat aus dem Buch:


    Nichts auf der Welt ist so leicht zu erklären wie das Scheitern - schließlich ist es das, was alle dauernd tun.


    Ziemlich treffend, nicht wahr?


    yanni
    Was heißt hier Kriechleserin. Ich bin auf Seite 166 und finde, das ist ganz schön viel seit Freitagabend. Außerdem ist das ja hier kein Wettlesen, nicht wahr?


    Saltanah und Leen
    Ihr Ärmsten, was um Himmels Willen müßt ihr bloß arbeiten, die eine nach Mitternacht und die andere morgens um sechs Uhr... :entsetzt:
    Für mich wäre das nix, ich würde einschlafen...:schnarch:
    Hoffentlich bekommt ihr zu anderer Zeit genügend ausgleichende Freizeit.


    Jetzt werde ich entweder auf einen Waldspaziergang gehen, oder das schöne Wetter nutzen und letztmalig ins Freibad (wird ab morgen geschlossen) und danach mit meiner Tochter den Ranzen vorbereiten (morgen fängt die Schule wieder an...). Gegen Abend komme ich hoffentlich noch ein wenig zum Lesen.


    Viele Grüße
    Katja :winken:

    Hallo allesamt,


    ihr seid ja fleißig beim Lesen und beim Schreiben!!
    Und interessante Bücher habt ihr. Ich kenne ja wenig Fantasy. Aber hier bekommt man gute Anregungen.




    Ich habe nun die ersten zehn Kapitel von "Jonathan Strange & Mr. Norell"gelesen.


    Myriel, wenn du sagst, das erste Viertel streckt sich, dann kann ich mich ja freuen. Ich finde es nämlich schon jetzt außerordentlich kurzweilig und unterhaltsam (ich formuliere schon fast wie die Autorin :zwinker:). Und wenn das noch besser wird, habe ich ja noch viel Lesevergnügen vor mir! :sonne:


    Es ging weiter mit einer Party in London, zu der Mr. Norrell eingeladen wurde: "Es werden noch ein paar Leute kommen, nur meine engsten Freunde". Dann war es so voll daß man kaum treten konnte und sein eigenes Wort nicht verstand. :lachen: Mr. Norrell stand direkt neben zwei ihm unbekannten Herren, die ihn ignorierten und sich über ihn unterhielten - der eine behauptete, Mr. Norell gut zu kennen... :breitgrins: :breitgrins:


    In den weiteren Kapiteln wird Mr. Norrell durch die Londoner Gesellschaft gereicht (die ziemlich sarkastisch geschildert wird, vor allem die speziellen Freunde Mr. Drawlight und Mr. Lacelles, die sich an Mr. Norrells Fersen heften und versuchen, so gut es geht von ihm zu profitieren :grmpf:). Mr. Norrell wird mir dabei etwas sympathischer. Er versucht Kontakt zur Regierung zu bekommen, um seine Zauberkunst in den Dienst Englands zu stellen. Es erweist sich aber als gar nicht so einfach, an die Minister heranzukommen, und inzwischen sind die Londoner auch von ihm enttäuscht, und glauben gar nicht mehr, daß er zaubern kann. Bis sich ihm eine Gelegenheit bietet, es ihnen zu beweisen. Dabei hilft ihm ein Herr mit Haar wie Distelwolle, den er heraufbeschworen hat. Ich bin gespannt, ob der wohl im späteren Verlauf des Buches noch eine Rolle spielen wird! Aber wenigstens ist die Regierung jetzt überzeugt von Mr. Norells Fähigkeiten und sie überlegen gerade, wie sie die Zauberei am besten im Krieg gegen Napoleon einsetzen können - sie beraten und beraten, aber eine richtige Idee haben sie noch nicht... :breitgrins:



    Was wären denn eure Buch-Reiseziele?


    - Bullerbü
    - Vineta
    - Mittelerde
    - das Mumintal :zwinker:
    - das Land Florin
    fallen mir da als erstes ein



    Stephi


    Meine Sympathien haben sich gerade etwas verschoben. Obwohl ich Staubfinger eigentlich mochte, scheint er ja doch eher der hinterhältige Part der Geschichte zu sein. Fies, dass er Mo verraten hat.



    Staubfinger ist mir jetzt doch wieder sympathischer (was für ein Auf und Ab :rollen: :breitgrins:), weil ich seine Motive nachvollziehbar finde.


    Ich prophezeie mal, daß sich deine Sympathie im Lauf der Geschichte noch weiter auf Staubfinger zu verschieben wird... :zwinker:


    SunshineSunny
    Den Film "Das letzte Einhorn" liebe ich auch, und das Buch ebenso... sicher wird es dir gefallen.


    @Hildegunst
    Gute Besserung!


    Gute Nacht euch allen,
    Katja

    Hallo und guten Abend in die Runde,


    eine kurze Zwischenmeldung von mir (wir waren heute den ganzen Tag unterwegs, so daß ich nicht an den Computer konnte, aber gelesen habe ich fast vier Kapitel).


    Es geht um: Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr. Norrell


    Der Anfang war etwas schleppend, die Zauberergilde von York wird vorgestellt, alle gehen ausgesucht höflich miteinander um (wobei in dieser Höflichkeit auch ein gut Teil Überheblichkeit liegt). Im zweiten Kapitel besuchen zwei der Zauberer (die sich nur theoretisch mit Zauberei befassen) einen gewissen Mr. Norrell, der behauptet, ein praktischer Zauberer zu sein. Zurück in York, glauben die übrigen Zauberer ihnen nicht, und beschließen von Mr. Norrell einen Beweis seiner Zauberkünste zu verlangen - und darüber mußte ich sehr sehr grinsen, weil sie gar nicht merken daß dieser Beweis bereits vorliegt (die beiden Besucher können sich nämlich an wesentliche Einzelheiten iheres Besuches überhaupt nicht erinnern :breitgrins::breitgrins:).


    Die theoretischen Zauberer, die auf mich einen eitlen und etwas dümmlichen Eindruck machen, fordern also Mr. Norell heraus, der auf mich einen arroganten, eitlen und boshaften Eindruck macht, tappen ihm dabei dämlichst in die Falle... :rollen: :lachen: und dürfen sich fortan nicht mehr Zauberer nennen...


    Gewürzt ist das Ganze mit spitzer Ironie wie z.B.:
    Zitat: "einer der sehr alten Männer vor dem Feuer sprach mit großer Leidenschaft über irgendetwas, aber da er so alt war, war seine Stimme ziemlich leise, und in dem Moment hatte niemand die Muße, herauszufinden, was genau er sagte." Zitatende
    Man stelle sich das mal bildlich vor --- ohje... :smile:


    Oder folgendes:
    Zitat: ".. ein Herr, der nur sehr wenig von Zauberei verstand, dafür jedoch umso mehr über gesunden Menschenverstand verfügte, eine Seltenheit bei einem Zauberer." Zitatende


    In dem Stil geht es die ganze Zeit, und ich muß sagen, ich amüsiere mich bis jetzt sehr gut mit dem Buch. Ich bin gespannt wie es weitergeht, im Moment befinde ich mich gerade mit Mr. Norrell in London auf einer Party, die auch sehr treffend beschrieben wird. :breitgrins:


    Nun werde ich erst einmal Abendessen machen und dann eure Beiträge nachlesen (ihr habt ja schon so viel geschrieben!).


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo zusammen,


    endlich ist die Tochter im Bett und ich komme dazu, mein Buch vorzustellen.


    Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr. Norrell

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    Klappentext:
    Vor vielen Jahrhunderten, als es in England noch Magie gab, war der größte aller Zauberer der "Rabenkönig". Jetzt, am Anfang des 19. Jahrhunderts, ist er nur noch eine Legende, und England glaubt nicht mehr an wirkliche Zauberei.
    Bis der zurückgezogen lebende Mr. Norrell aus Hurtfew Abbey auftaucht und die Statuen der Kathedrale von York sprechen und tanzen lässt. Die Nachricht über dieses Ereignis verbreitet sich, und Mr. Norrell geht nach London, um der Regierung im Krieg gegen Napoleon zu helfen. Dort trifft er Jonathan Strange, einen brillanten jungen Zauberer, den er als Schüler aufnimmt. Gemeinsam verwirren sie das Land mit ihren Kunststücken...


    Dieses Buch beginne ich nun zu lesen und hoffe, daß ich im Lauf des Wochenendes gut vorankommen werde. Ich habe sonst nichts wesentliches vor, außer ein bißchen Familienzeit mit Mann und Kind, und hoffe auf ein paar geruhsame Lesestunden auf dem Balkon.
    Mit 1020 Seiten ist das Buch ein ziemlicher Wälzer, aber wenn die Geschichte kurzweilig erzählt ist, schreckt die Länge mich nicht. Es gibt ja unterschiedliche Meinungen zu diesem Buch - von "langweilig" bis zu "großartig". Mal sehen zu welcher Fraktion ich gehören werde.


    Jetzt fange ich an.
    Viele Grüße und euch allen einen frohen Lesebeginn. :winken:


    Katja


    P.S. Saltanah: ich liebe die Mumins!!! :winken:

    Hallo JaneEyre,


    ich hatte auch schon eine ganze Weile gemeint, ich spreche gut englisch, und sogar etliche Monate in Nordamerika verbracht, bevor ich angefangen habe, englischsprachige Unterhaltungslektüre zu lesen. Dafür also mein Verständnis.


    Fang einfach an. Meist muß man nur am Anfang eines Buches viel nachschlagen, später wiederholt sich vieles, offenbar hat jeder Autor seinen eigenen Wortschatz der am meisten verwendeten Worte.


    Ich habe mit dem "Hobbit" angefangen und dann mit Agatha Christie weitergemacht, die sind nicht zu lang und nicht zu kompliziert.


    Viel Erfolg,
    Grüße
    Katja

    Radhika Jha: Der Duft der Gewürze


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    Inhalt laut Klappentext:


    Als ihr Vater bei Aufständen gegen die indische Bevölkerung in Nairobi getötet wird, entschließt sich Leelas Mutter, ihre Tochter zu Verwandten in Paris zu schicken, während sie selbst mit den zwei Söhnen nach London zieht. Unvermittelt sieht sich die scheue Leela aus der Geborgenheit ihrer Familie in Kenia herausgerissen und in die Enge einer stickigen Wohnung in Paris verschlagen. Pflichtbewußt, aber unglücklich hilft die junge Inderin ihrer Tante im Haushalt und ihrem Onkel in seinem Laden. Aber selbst diese relative Sicherheit ist von kurzer Dauer. Eines Nachts findet sich Leela auf der Straße wieder, ohne Geld und ohne Paß. In der darauffolgenden Odyssee von Job zu Job, von Beziehung zu Beziehung, entdeckt Leela eine außerordentliche Fähigkeit an sich: Sie kann noch den zartesten Duft riechen, die Konsistenz eines Aromas erkennen - und mit dieser Erkenntnis ändert sich ihr Leben auf intensive Weise.


    Die Autorin:


    Radhika Jha studierte Anthropologie am Amherst College in Massachusetts und erhielt ihr Diplom in politischer Wissenschaft an der Universität Chicago. Sie schrieb als Journalistin für die "Hindustan Times" und für "Business World" und arbeitete für die Rajiv Gandhi Foundation, bei der sie ein Hilfsprojekt für Kinder von Gewaltopfern in den verschiedensten Teilen Indiens betreute. Sie war als Austausch-Studentin in Paris und besucht auch heute noch die Stadt, wann immer sie kann. Radhika Jha lebt in Delhi. "Der Duft der Gewürze" ist ihr erster Roman, der begeistert gefeiert wurde, ein neues Kapitel der modernen indischen Literatur eröffnet zu haben.



    Meine Meinung:


    Der Klappentext klingt sehr vielversprechend und hat mich sehr neugierig gemacht. Leider verspricht er mehr, als das Buch hält, und auch "begeistert gefeiert" und "neues Kapitel der modernen indischen Literatur" kann ich nicht so ganz nachvollziehen (oder ich verstehe zuwenig von der indischen Mentalität).


    Die ersten 150 Seiten haben mir sehr gut gefallen: die Gefühle von Fremdheit und Heimatlosigkeit der nach Paris verschlagenen Leela, ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen sind gut ausgedrückt und man kann ihre Unsicherheit und ihren Kummer gut nachfühlen. Auch die Schilderung ihrer Fähigkeit, Gerüche wahrzunehmen, und die Beschreibung der Gerüche ist gelungen.


    Dann aber kommt es zum Bruch mit ihren Verwandten und von da an verhält sich Leela für den Rest des Buches völlig unverständlich: trotz ihrer strengen Erziehung wirft sie sich einem Liebhaber nach dem anderen ohne weitere Bedenken an den Hals, lebt in den Tag hinein, sucht sich Gelegenheitsjobs, anstatt mal an einer Sache dranzubleiben, einen Beruf zu lernen oder zu studieren. Wie sie ihre Fähigkeit zum Riechen nutzbringend einsetzt, wird nur beiläufig erwähnt. Ich habe während des Lesens immer auf den großen "Knalleffekt" gewartet, auf die im Klappentext angekündigte Wendung ihres Lebens zum Positiven - die aber bis zum Ende des Buches nicht kommt. Mit der Zeit verhält Leela sich immer irrationaler und wurde mir zusehends unsympathisch. Auch die Charakterzüge der Männer, mit denen Leela sich einläßt, und ihrer sonstigen Pariser Bekanntschaften sind so, daß es einem beim Lesen kalt den Rücken runterläuft - ich hoffe mal stark, daß diese Personen nicht repräsentativ für die Pariser oder die französische Bevölkerung sind!


    Insgesamt habe ich den Eindruck, aus dem vielversprechenden Ansatz der Geschichte hätte die Autorin wesentlich mehr machen können und hier wurde leider eine sehr gute Idee verschenkt. Schade.
    Unterhaltsam ist das Buch trotzdem, vor allem die ersten 150-200 Seiten, deshalb:


    2ratten


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo zusammen,


    eine Lesenacht wollte ich schon immer mal mitmachen, und da wir neuerdings per DSL ins Internet können, sollte das auch machbar sein. :klatschen:


    Ich habe folgendes Buch hier liegen:


    Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr. Norrell


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    Wenn ich nicht irre, müßte das doch unter "Fantasy" passen - falls nicht, könnte mich dann bitte jemand von euch, der es kennt, darauf hinweisen? Dann nehme ich was anderes.


    Gibt es eigentlich eine Regel, daß das Buch an dem Wochenende dann auch bis zuende gelesen werden muß? Das werde ich nämlich keinesfalls schaffen, denn es hat über 1000 Seiten.


    Viele Grüße
    Katja

    Julia Navarro, Die stumme Bruderschaft


    Ich kann mich cerridwens subjektiver Rezension in wesentlichen Punkten anschließen.


    Meine Eindrücke in Kurzform:


    An sich finde ich das Thema (Geschichte des Turiner Grabtuchs, Mutmaßungen über Echtheit und Entstehung) höchst interessant. Nur hat mich leider das Buch enttäuscht. Es war gar nicht so sehr die fehlende Spannung und daß der Leser von Anfang an mehr wußte als das ermittelnde Polizeiteam. Schlimmer fand ich die platten Dialoge und den teils schludrigen, immer wieder in flapsige Umgangssprachphrasen abrutschenden Schreibstil.


    Hinzu kommt, daß verschiedene Personen mehrfach unlogisch/nicht nachvollziehbar handeln, daß die Polizei sich immer wieder höchst unprofessionell (um nicht zu sagen dämlich) anstellt, sowie das merkwürdige Frauenbild, das in dem Buch gezeichnet wird. Auch hätten der historische Hintergrund, die Legende um die Entstehung des Grabtuches und seine diversen Stationen, etwas ausführlicher und sachlicher beschrieben werden können, dafür mit weniger Sentimentalität. Nicht zuletzt fallen einige Unkorrektheiten in den historischen Fakten auf. Auch ich habe eine Datierung der geschichtlichen Kapitel vermißt, man weiß nicht immer gleich genau, von welchem Ort und Zeitpunkt die Rede ist und einige Ereignisse werden so stark zusammengefaßt, daß der Eindruck entsteht, was in Wirklichkeit Jahre gedauert hat, hätte sich in wenigen Monaten abgespielt. Das verwirrt manchmal und insgesamt macht das Buch dadurch einen etwas "dürftigen" Eindruck - nicht direkt schlecht recherchiert, aber eben nur gerade so genug und keinen Fakt zuviel. Die Autorin ist Journalistin, vielleicht liegt es daran.


    Am Schluß überstürzt sich dann die Handlung regelrecht, nachdem sie vorher lange Zeit langsam voranging. Das Ende war mir dann fast allzu abrupt.


    Ich werde wahrscheinlich kein weiteres Buch von Julia Navarro lesen.


    Meine Bewertung: höchstens
    2ratten


    Viele Grüße
    Katja

    Ich habe vor langer Zeit, so mit 15-16 Jahren, mal versucht, "Die Füchse im Weinberg" zu lesen. Habe aber mittendrin aufgegeben und kaum eine Erinnerung an den Inhalt. Ich war wohl zu jung und es fehlte mir das historische Hintergrundwissen. Es wäre interessant es jetzt noch einmal zu probieren, leider habe ich das Buch inzwischen nicht mehr.


    Jetzt habe ich nur noch "Goya" im Bücherschrank stehen. Feuchtwanger-Jahr wäre vielleicht ein Anlaß, sich die Lektüre noch für dieses Jahr vorzunehmen...


    Schade, daß man nie so viel lesen kann, wie man gern möchte.


    Viele Grüße
    kaluma

    Françoise Xenakis: Nein, ich will nicht ans Meer


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    Klappentext:
    Seit zwanzig Jahren ist Francette zu Ferien auf dem Meer verdammt, denn allsommerlich steigt ihr "Herr und Meister" ins Paddelboot, um auf der Route der Ozeandampfer die Insel zu erreichen. Francette liebt ihn, aber sie will nicht ans Meer: Zu oft sind sie gekentert, immer von der Sonne verbrannt und vom Salzwasser ausgetrocknet, manchmal fast verhungert oder verdurstet, mal verfolgte sie ein Hai, mal landeten sie auf einer Ratteninsel. Wie schön wären stille, erholsame Ferientage. Doch wenn Francette ihren Gatten einmal mühsam überredet hat, wenigstens eine Nacht nicht im Zelt, sondern im Hotel zu schlafen, dann ist das Zimmer ohne Bad, schmeckt das Essen scheußlich und sind die versnobten Leute nicht zu ertragen. Nein, man kann es ihr wirklich nicht recht machen. Sie liebt das Meer nicht, aber sie paddelt...


    Françoise Xenakis, geb. 1932, hat sich in der französischen Literatur mit ihrem unverwechselbaren Stil, ihrer expressiven, lapidar verknappten Erzählweise einen Namen gemacht. International bekannt wurde sie mit ihrer, auch erfolgreich verfilmten, Erzählung über die berüchtigten Gefängnisinseln des griechischen Obristenregimes "Auf der Insel wollte sie ihm sagen" (1970, dt. 1972). Neben Essays und Literaturkritiken für verschiedene französische Zeitschriften hat sie zahlreiche Erzählungen, Romane und auch einen Gedichtband veröffentlicht.


    Meine Meinung:
    Der Beschreibung "expressive, lapidar verknappte Erzählweise" kann ich zustimmen. Genau das macht den Reiz des Büchleins aus, an dem man sich erfreuen kann, nachdem man aufgehört hat, sich über verschiedene Dinge zu wundern, zum Beispiel: Warum bleibt Françoise nicht einfach zuhause, wenn sie nicht mit ihrem Ehegemahl auf dem Meer paddeln möchte? Wie kann ein Fotoapparat ins Meer fallen - eigentlich verpackt man beim Paddeln wertvolle Dinge wasserdicht und bindet sie am Boot fest. Wieso nimmt man ein Baby/Kleinkind ohne Schwimmweste mit ins Paddelboot?! Derartige Fragen gingen mir am Anfang des Buches durch den Kopf. Etwa nach der Hälfte des Buches habe ich es dann geschafft, darüber zu schmunzeln, welche Mißgeschicke den Paddlern immer wieder passieren, zum Beispiel wie sie vor einem Hai davonpaddeln, oder wie sie auf der Suche nach etwas zu essen und trinken in eine Art Ferienkolonie geraten, in der man nichts mit Geld bezahlen kann, sondern nur mit irgendwelchen Club-Marken (die sie natürlich nicht haben :breitgrins:).
    Fazit: ein Büchlein, das eher wegen des knappen, ironischen Schreibstils der Autorin interessant ist (und daher werde ich auch noch in ein-zwei andere Bücher von Françoise Xenakis schauen), als wegen des Inhaltes.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    Katja

    E. Annie Proulx: Das grüne Akkordeon


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    Inhalt laut Klappentext:


    Im Jahre 1890 fertigt ein Akkordeonbauer in seinem sizilianischen Heimatdorf sein Meisterwerk, ein kleines grünes Knopfakkordeon mit neunzehn polierten Perlmuttknöpfen und glänzendem Lack, und macht sich auf nach "La Merica", um dort sein Glück zu versuchen. Er landet in den Docks von New Orleans und kommt schnell unter die Räder. Sein Instrument aber überlebt, ein Schwarzer nimmt es auf seinem Brennholzkahn mit, den Mississippi hinauf.
    So beginnt die Odyssee des grünen Akkordeons, die durch ganz Amerika führt - von Iowa nach Texas, von Maine nach Montana, und 1996 in Florida endet; es wird gestohlen, verkauft, verpfändet, verschenkt und begleitet die Nachfahren der verschiedenen Einwandererströme auf ihrer Suche nach einem besseren, einem lebenswerten Leben. Italiener, Mexikaner, Polen, Afrikaner, Deutsche, Norweger, Iren, Basken und Franzosen, alle wollen sie Teil einer amerikanischen Kultur werden, die ihnen ihre Sprache und Tradition, ihre Identität nimmt. Die Akkordeonmusik ist ihre letzte Verbindung zur Vergangenheit, Ausdruck ihrer Phantasien, ihrer Sorgen und ihrer Lebenslust - und beim Lesen meint man sie zu hören, die italienischen Liebeslieder, die deutschenVolkstänze, polnische Polkas, mexikanische Rancheros, Tango, Walzer, Chanson musette, klagende Cajun-Lieder, Swing, Zydeco und Blues...


    Meine Meinung:


    Der Anfang des Buches schildert eine Atmosphäre von Hoffnungslosigkeit, Gewalttätigkeit und Brutalität, die es mir schwergemacht hat, weiterzulesen. Der sizilianische Akkordeonbauer glaubt in Amerika sein Glück zu finden, er will eine Akkordeonwerkstatt eröffnen, doch er hat kaum das Auswandererschiff verlassen, als er Amerika bereits von seiner schlimmsten Seite kennenlernt: Er wird betrogen, muß ganz unten anfangen, gerät in Strukturen, die er nicht durchschaut und scheitert daran - schließlich fällt er einem Lynchmord zum Opfer.


    Danach beginnt die Odyssee des Akkordeons quer durch Amerika, es geht von Hand zu Hand und kommt von Ort zu Ort. Wir begleiten es und bekommen schlaglichtartig Einblicke in das Leben der unterschiedlichsten Menschen unterschiedlichster Abstammung. Die meisten von ihnen sind Einwanderer oder ihre Nachkommen, sie führen ein hartes, glückloses und entbehrungsreiches Leben.


    Ich liebe eigentlich solche Alltagsgeschichten sehr, ich mag die Bücher von E. Annie Proulx und bewundere ihre Wortgewalt, doch hier hat sie meiner Meinung nach den Bogen etwas überspannt. Allzuviele kuriose Details und Unfälle, allzu skurrile Geschehnisse durchziehen das Buch. Kaum einer lebt ein glückliches oder auch nur normales Leben. Alle sind von Problemen geplagt, sterben eines unnatürlichen Todes, oder sind Täter oder Opfer von Verbrechen (Originaltitel des Buches: "Accordion Crimes"). Einen sehr großen Raum nehmen auch Zusammenstöße und Probleme wegen der ethnischen Herkunft der Hauptpersonen (wohlgemerkt fast alle europäische Einwanderer) ein.


    Die weiteren Lebensgeschichten der Personen, nachdem das Akkordeon sie verlassen hat, werden in kurzen Stichpunkten beschrieben, aus denen manchmal Sätze entstehen, die sich über eine halbe Seite erstrecken. Wenn das Akkordeon seinen Besitzer wechselt, tut sich jedesmal eine neue Lebenswelt mit neuen Personen auf. An den Kapitelanfängen mußte ich oftmals zurückblättern, weil ich mir so schnell gar nicht all die Namen und Verwandtschaftsbeziehungen merken konnte. Das Buch besteht sozusagen aus mehreren Kurzgeschichten, die jede für sich zwar interessant sind, die aber nur durch den Besitz des grünen Akkordeons locker verbunden werden. Anfangs wird das Akkordeon noch gespielt und die Musik spielt eine große Rolle im Leben der Personen, doch gegen Ende des Buches treten das Akkordeon und seine Musik zunehmend in den Hintergrund.


    Fazit: "Das grüne Akkordeon" ist durchaus ein lesenswertes Buch über die Lebensumstände einfacher Leute im Amerika des 20. Jahrhunderts, insbesondere Einwanderer und ihrer direkten Nachkommen, es konnte mich aber leider nicht ganz so überzeugen wie die anderen Bücher, die ich von E. Annie Proulx gelesen habe ("Postkarten", "Schiffsmeldungen" und "Mitten in Amerika"), die mir inhaltlich und sprachlich sehr gut gefallen haben.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    Katja


    Das hat McLean aber sehr schön dargestellt; die deutschen Soldaten wissen sehr wohl, dass da in der Damentoilette jemand sein könnte. Aber im Grunde wollen sie ihr Leben nicht riskieren und dort nachsehen. Da bietet doch die Aufschrift "Damen" eine sehr willkommene Ausrede. Smith spricht ja von einem "hochentwickelten Selbsterhaltungtrieb". Klasse übrigens die Reaktion von Schaffer: " Hören Sie schon endlich auf, Sie alter Tiefenpsychologe" :totlach:


    Ah - dass sie gerade deswegen nicht hineinschauen, weil dort jemand sein könnte, ist mir komplett entgangen. Danke. :redface:


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo zusammen,


    Ich hab das Buch auch fertiggelesen.
    Aber ich muß gestehen, dass ich zunehmende Schwierigkeiten hatte, der Handlung zu folgen, insbesondere in den Actionszenen.


    Ich muß aber zugeben, dass ich es beachtlich finde, mit welchem Timing und welchen Zufällen den beiden, Smith und Schaffer, immer alles gelingt, die Deutschen immer wieder genau im richtigen Moment an der Nase herumzuführen... :breitgrins:


    Kapitel 7
    Das Gespräch im goldenen Saal war einerseits aufschlußreich, andererseits wußte ich aber auch nicht recht, wem nun zu trauen ist und wer auf welcher Seite steht...


    Kapitel 8 und 9


    Hier hatte ich die ganze Zeit noch die Vermutung, daß der


    Mit meiner Vermutung, daß

    war ich ja dann auch auf dem Holzweg.


    Gewundert habe ich mich in diesen Kapiteln darüber, daß noch telefoniert wird, wo die beiden (Sm. und Sch.) doch das Haupttelefonkabel durchgeschnitten haben.
    Auch darüber, dass Mary ein Schlüsselbund mit Dietrichen bei sich hat, wo sie doch bei ihrer Ankunft auf dem Schloß durchsucht worden ist?!


    Die Verwirrung, die unsere Protagonisten bei ihrer Fluch durch Bomben und Brände stiften, ist schon genial. Daß das auch alles so klappt - ein Feuerchen hier, ein Feuerchen da... :breitgrins:


    Wie sie sich dann aus dem Schloß abseilen zur Station der Drahtseilbahn, habe ich wieder nicht verstanden. Auch, daß bei der Drahtseilbahnstation gar niemand ist, war mir unklar. Wenn es brennt, liegt es doch nahe, vielleicht Menschen und wichtige Akten auch über die Drahtseilbahn zu evakuieren? Und hätte man dort nicht auch nach den Flüchtigen suchen müssen? Die Verfolger kamen doch erst viel später - günstig für die Flüchtigen natürlich, aber wäre es nicht naheliegend gewesen, die Seilbahnstation zuallererst zu überwachen? :confused:


    Kapitel 10


    Wow, hier wird es hochdramatisch. Smith reist mal wieder auf dem Dach der Seilbahnkabine, diesmal stark angeschlagen und verletzt, aber dennoch

    :rollen:


    Und die ganze Zeit dachte ich, daß

    Insgesamt hatte ich während des ganzen Buches große Schwierigkeiten, mir die jeweilige Umgebung, in der die Handlung spielt, vorzustellen. Daß die Seilbahn vorne und hinten Halterungen hat, habe ich auch erst verstanden, als die hintere Halterung abgesprengt wurde. Irgendwie dachte ich die ganze Zeit an so eine Kabine, die an einem “Arm” hängt... Ich finde jedenfalls die Beschreibungen ziemlich sparsam. Vielleicht hat man nicht diese Probleme, wenn man wie einige von euch den Film zum Buch gesehen hat.


    Kapitel 11


    Die Fahrt mit dem Postbus fand ich nun niedlich. Zitat: “Im Gebirge hat ein alpiner Postomnibus die absolute Priorität über alle sonstigen Fahrzeuge auf der Straße, und sein durchdringendes Dreiklanghorn ist das Symbol seiner unantastbaren Autorität... usw.” Wow! Ich dachte immer, Polizei und Feuerwehr wären wichtiger. :breitgrins:
    Die Sache mit der Brücke war ja auch mal wieder knapp... :rollen:


    Kapitel 12


    Endlich erfahren wir es:

    jedenfalls wenn ich das jetzt recht verstanden habe. “Achtung Stufe” war gut! :breitgrins:


    Und das Ende ist sehr versöhnlich, ja. Wie sollte es auch anders sein.
    Für mich war dies ein ungewohntes Buch, ich lese solche Agentengeschichten sonst nicht und hatte zwischendurch auch große Probleme, die Geschichte mit den Doppelagenten und Verwicklungen usw. nachzuvollziehen. Ein bißchen spannend war es auch, aber mich hat im Lesefluß gestört, dass ich die Aktionen oft nicht verständlich beschrieben fand. Oft war auch die Sprache etwas hölzern. Trotzdem habe ich mich gut amüsiert. :smile:


    Soviel zu meinen Leseeindrücken, und euch noch einen schönen Sonntag.
    Viele Grüße
    Katja

    Hallo zusammen,


    ich stecke noch mitten im Kapitel 5. Herrje, das ist ja eine echte Räuberpistole.


    Angenehm allerdings, bei fast 30 Grad im Schatten von Winter und Schneesturm zu lesen.


    Daß die Agenten mit Absicht nichts wissen sollen, habe ich jetzt verstanden ("goldene Regel Nr.1" :zwinker:). Nur Smith hat den Überblick. Aber was, wenn ihm etwas zustieße? Dann könnten die anderen die Aktion doch gar nicht weiterführen.


    Kapitel 3



    ich kann mir den Ausblick auf die Weiß-Spitze und das Schloß Adlerhorst sehr gut vorstellen, vor allem da ich schon mal Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden besichtigt habe; daran erinnert es mich von der exponierten Lage her, auch wenn das Schloß Adlerhorst wesentlich größer zu sein scheint. Grinsen musste ich über den bayerischen König, "der unter einer beachtlichen Anzahl von Wahnvorstellungen litt, von denen Größenwahn nicht die kleinste war." Eine klare Anspielung auf König Ludwig II.


    Das habe ich auch so aufgefaßt. Adlerhorst stelle ich mir wie eine Art Kreuzung aus Neuschwanstein und Obersalzberg vor.
    Die Weißspitze ist übrigens mit über 3200m ganz ordentlich hoch für den zweithöchsten Berg Deutschlands. :breitgrins:



    Das einzige, was mich momentan etwas nervt an dem Buch, sind die gut gemeinten Übersetzungen englischer Fachbegriffe, die meinen Lesefluss etwas aufhalten; habt ihr die auch in euren Ausgaben?


    Ja, die gibt es bei mir auch. Nicht wirklich hilfreich.



    Zum Verräter ein Spoiler bis und mit Kapitel 4:


    Also ich habe eigentlich am meisten diesen


    4. Kapitel


    Die Szene in der Kneipe mit der Ohrfeige war schon echt agentenmäßig-cool. Und das Timing natürlich perfekt. :breitgrins:
    Aber die Frauen machen wirklich keine gute Figur bei MacLean... :sauer:


    Über die burschikosen Sprüche von Smith und Schaffer mußte ich auch grinsen. Aber insgesamt verstehe ich irgendwie immer weniger:


    Carnaby ist also


    Genau darüber bin ich auch verwirrt. Dann wäre die Aktion ja doch nicht überstürzt, sondern lange geplant?
    Und warum


    Also, ich bin verwirrt. Die Sache mit der Damentoilette fand ich nun auch seltsam, daß sie ausgerechnet da nicht nachschauen... :rollen:


    Übrigens, steht bei euch im Klappentext auch etwas von einer kristallklaren Winternacht? Das paßt für mich ja nun auch wieder nicht zu dem Schneesturm...


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo liebe Mitleserinnen!


    Dann mache ich mal den Anfang. Ich habe die ersten beiden Kapitel gelesen.


    Kapitel 1+2


    Ich habe ja schon angedeutet, daß mir solcherart miltärische Bücher eigentlich nicht liegen. Oft habe ich Schwierigkeiten, die Personen zu unterscheiden und die Handlung zu verstehen.


    Der Anfang war schon eine echte Hürde für mich, als die Personen vorgestellt wurden. Ich habe bei solchen Büchern immer das Problem, daß ich mir sehr schlecht die militärischen Dienstgrade merken und den richtigen Personen zuordnen kann (d.h. wenn später im Text steht "der Leutnant", weiß ich nicht wer gemeint ist und muß zurückblättern).
    Was die Mission der sechs Männer ist, habe ich aber einigermaßen verstanden. Sie sollen also einen sehr wichtigen Amerikaner aus deutscher Gefangenschaft befreien, bevor der geheime Informationen über geplante Aktionen der Aliierten an die Deutschen preisgibt. Zu dem Zweck springen sie mit Fallschirmen in der Nähe des Schlosses in den Alpen ab, in dem der amerikanische General gefangengehalten wird. Über weitere Instruktionen, die sie vielleicht haben, erfahren wir zunächst nichts.


    Insgesamt kommt mir die Aktion allerdings etwas unprofessionell vor. Nicht nur, daß der eine seine Schneejacke schon vor dem Absprung anziehen will. Sondern ich stelle mir auch folgende Fragen:
    1. Wenn man irgendwo im Gebirge abspringt, sollte man doch genaue Karten bei sich (oder im Kopf) haben, damit man das Gelände kennt und weiß, wo man z.B. vom Berg absteigen muß und wie tief?
    2. Einer aus der Gruppe weiß nicht, wie das Funkgerät an der Uniform befestigt ist und daß man einen Schlüssel braucht, um es zu lösen - auch wenn die Aktion überstürzt gestartet wurde, sollten doch alle Mitglieder über solche Details Bescheid wissen? (Oder hat er nur so getan als wisse er nichts?)
    3. NACH dem Abstieg von dem Plateau vorzugeben, man habe das Chiffrierbuch für die Funkfrequenzen in der Jacke des Toten vergessen und müsse nochmal hinauf, wirkt für einen militärischen Kommandanten allerdings schon ein klein wenig unglaubwürdig... :gruebel:
    4. Wenn die Funkfrequenzen und Codes in zehn Minuten auswendig gelernt werden können, warum gibt es dann überhaupt ein solches Buch? Warum haben nicht einfach alle Gruppenmitglieder diese Daten auswendig gelernt? :confused:


    Und nachdem im zweiten Kapitel klar wird, daß es in der Gruppe offenbar einen Verräter gibt (vielleicht dieser Schaffer?) (der aber ziemlich plump arbeitet, siehe die Sache mit dem Seil) würde ich an Stelle des Kommandanten Smith schonmal davon ausgehen, daß der Verräter vielleicht auch die Codes in dem Funkbuch manipuliert hat, so daß in Wirklichkeit alle Funksprüche beim Feind landen....


    Die junge Frau (Mary) kommt mir ziemlich naiv und hilflos vor. Der Kommandant Smith muß ihr sagen, wie sie am besten übernachten soll??!! So etwas sollte eine allein arbeitende Agentin eigentlich selber wissen!
    Warum sie den anderen allein hinterhergeschickt wurde, kann ich mir noch nicht so recht denken. Smith ist offenbar der einzige aus der Gruppe, der darüber Bescheid weiß, daß sie ihnen folgt.


    Im zweiten Kapitel wird es ja dann schon ein bißchen spannend. Aber an einigen Stellen finde ich den Schreibstil etwas wirr. Die Aktionen und Manipulationen mit dem Seil habe ich z.B. nicht ganz verstanden. Aber im zweiten Kapitel sind mir die Personen der Gruppe schon ein wenig nähergerückt, und in bin neugierig wie es weitergeht.


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo,


    der 27. ist auch für mich okay.


    Allerdings weiß ich jetzt nach dem ersten Hineinschauen nicht recht, ob das Buch was für mich ist... :sauer:
    Ich fange einfach mal mit euch zusammen an und schaue wie es läuft.


    Bis dann,
    viele Grüße
    Katja

    E. Annie Proulx: Postkarten


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    Inhalt laut Klappentext:


    "E. Annie Proulx entwirft in diesem Roman, den die Kritik mit den besten Werken Dreisers, Faulkners und Steinbecks verglich, ein Panorama Amerikas, dargestellt anhand der verzweigten Lebensläufe einer Farmerfamilie aus Vermont.
    Mink Blood, seine Frau Jewell, die zwei erwachsenen Söhne und die halbwüchsige Tochter rackern sich in den vierziger Jahren ab, um ihre paar Äcker und ihre Milchkühe durchzubringen. Als Loyal, der Älteste, sie verläßt, bedeutet dies das Ende der Farm. Ein versuchter Versicherungsbetrug fliegt auf. Mink nimmt sich im Gefängnis das Leben, die jüngeren Kinder verlassen die Farm, um anderswo ein eigenes Leben zu beginnen, und Jewell verkauft das Land, das sie nicht mehr bewirtschaften kann.
    Loyal, der von alledem nichts ahnt, schlägt sich als Wanderarbeiter, Fallensteller, Hilfsgeologe und Fährtensucher durch und schreibt Postkarten an die Familie, vierzig Jahre lang, ohne zu wissen, ob seine Karten jemanden erreichen, und ohne jemals eine Adresse anzugeben, unter der man ihn erreichen könnte. Er, der von allen Kindern die besten Voraussetzungen zu haben schien, bleibt der einsame Außenseiter der Gesellschaft, während seine Mutter eine späte Emanzipation erlebt und seine Geschwister sich bürgerlich etablieren."



    Meine Meinung:


    Postkarten ist eine Art raum-zeitliches Panorama - wir bewegen uns beim Lesen quer durch Teile der USA und durch verschiedene Lebensläufe. Die Hauptperson, deren Leben und Wanderschaft sich als roter Faden durchs Buch zieht, ist der Farmerssohn Loyal, der als junger Mann die Farm seiner Eltern verläßt, durch die Lande zieht und sich niemals richtig niederläßt. Zum Teil weil ihm die innere Ruhe fehlt, zum Teil wird es durch die Umstände verhindert. Loyal erlebt immer wieder Niederlagen und Verluste und fängt immer wieder von vorne an. Er zieht kreuz und quer durch den Süden und mittleren Westen der USA, zurück nach Hause geht er niemals, der einzige Kontakt zu seiner Familie ist eine Einbahnstraße: die Postkarten nach Hause mit kurzen Meldungen über die Umstände seines Lebens. Wir erleben mit, wie diese Umstände sich ändern. Gewisse Moden tauchen auf (die Suche nach Fossilien, mit der Loyal zeitweise sein Leben fristet) und verschwinden wieder, ebenso wie die Fallenstellerei und der Pelzhandel mit den Jahren immer unrentabler werden. Mit steigendem Lebensalter wird es immer schwieriger für ihn, sein Leben zu finanzieren und den Bedingungen anzupassen. Die Freiheit und Ungebundenheit wird immer mehr zur Einsamkeit, zur Verlorenheit in den Weiten des Landes und der neuen Zeit.


    Auch das Lebensschicksal der anderen Familienmitglieder, und streiflichtartig das der Nachbarn, wird erzählt, ihre Träume und Realitäten, Freud und Leid und Auf und Ab, teils sind diese Schicksale miteinander verknüpft, und ganz beiläufig (vorwiegend auf Postkarten, die an jedem Kapitelanfang angedruckt sind) erfahren wir z.B. auch die Geschichte des Bären, dessen Foto sich auf den Postkarten befindet, die Loyal immer nach Hause schickt, und des Fotografen. Zwischen den Handlungskapiteln befinden sich Landschafts- und Zustandsbeschreibungen, die auf mich wie sehr dichte, scharfgezeichnete impressionistische Bilder wirkten. Hinzu kommen die für Annie Proulx typischen skurrilen Details und Vorkommnisse, Geschichten wie das Leben sie schreibt. All das ist mit Menschenliebe, mit Achtung und Respekt auch für vermeintlich "weniger wertvolle" Exemplare der Gattung Mensch geschrieben.


    Mich hat das Buch von Anfang bis Ende gefesselt. Mein einziger Kritikpunkt: manchmal sind die Sätze und Formulierungen so knapp, daß man sehr viel zwischen den Zeilen lesen muß.


    5ratten


    Viele Grüße,
    Katja

    Hallo zusammen,


    obwohl meine Meinung zu diesem Buch ganz ähnlich wie Marions ausfällt, schließe ich mich hier mal an:


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist ein Puzzle. Indem wir uns Juliana alias Johannes auf ihrer Pilgerreise anschließen und das letzte Stück mit ihr nach Santiago wandern, lernen wir nach und nach nicht nur ihre Begleiter und Wegbekanntschaften kennen, sondern erfahren in Rückblendekapiteln stückweise immer mehr und mehr Fakten aus Julianas Vergangenheit, die uns nach und nach die Zusammenhänge des Ganzen und die Gründe für ihre Pilgerreise in Verkleidung erschließen. Die Rückblendekapitel sind dabei nicht chronologisch, sondern ergeben sich jeweils aus einem Stichwort des (meistens mit einem Cliffhanger endenen) vorhergehenden Kapitel des Haupthandlungsstranges. Das verlangt vom Leser etwas Konzentration und aufmerksames Lesen. Die häppchenweisen Informationen, die der Leser auf diese Weise sammeln darf, zusammen mit den Stichworten "Tempelritter" und "September 1307" (zu diesem Zeitpunkt beginnt das Buch), lassen Raum für alle möglichen Spekulationen und Vermutungen, so daß man im Kopf verschiedenste Varianten der Handlung entstehen lassen kann, bevor sich letztendlich alles aufklärt. Diese Möglichkeit zum Herumrätseln, zum Detektivspiel hat mir an dem Buch am meisten gefallen. (Im Unterschied zu einem gewöhnlichen Krimi gibt es ja hier einen Rahmen aus realen geschichtlichen Ereignissen.)


    Fast bis zum Schluß des Buches bleiben Julianas Begleiter geheimnisumwoben. Einige Rätsel werden überhaupt nicht aufgelöst.


    Insgesamt ein unterhaltsames, spannendes und gut zu lesendes Buch, stellenweise etwas konstruiert wirkend - das sehe ich aber als eher nebensächlich an - und mit einem ziemlich plötzlichen Ende. Die Geschichte ist noch garniert mit (teils sehr humorvollen) Anekdoten und Informationen über Orte und Stationen auf dem Jakobsweg und über die Umstände des Wanderns auf diesem Weg, was ich sehr schön fand.


    Auch ich konnte mich mit Juliana über das ganze Buch hinweg nicht richtig anfreunden, meine Lieblingsfiguren im Buch waren andere und Julianas Handlungen und Entscheidungen blieben mir des öfteren unverständlich.


    Nichtdestotrotz hat mich dieses Buch dazu angeregt, mich mit den echten historischen Ereignissen des Jahres 1307 wieder einmal genauer zu befassen.


    3ratten


    Viele Grüße,
    Katja

    Hallo zusammen,


    ich habe für meine Tochter vor wenigen Tagen die Jubiläumsausgabe von "Pippi Langstrumpf" gekauft und möchte folgendes anmerken:



    In der Jubiläumsausgabe (Oetinger Verlag 2007) ist jedenfalls nicht die Rede von einem Steinpilz, sondern tatsächlich von einem "[color=maroon]hübschen, roten Fliegenpilz". Abgesehen davon ist der Text identisch mit dem von RStehn zitierten.


    Auch das Wort "Negerkönig" kommt des öfteren vor, da scheint nichts zensiert zu sein.


    Viele Grüße
    Katja

    Hallo zusammen,


    ich muß mich eurer Nicht-Begeisterung anschließen. Nachdem ich von Val McDermid zwei Bücher aus der Reihe mit Carol Jordan und Tony Hill gelesen habe, die ich sehr gut fand, war ich auf dieses sehr gespannt. Die Verknüpfung der Geschichte um die 200jährige Moorleiche und ihre Vergangenheit mit der aktuellen Suche nach einem damit verbundenen, möglicherweise existierenden Manuskript eines bekannten Dichters fand ich zunächst mal spannend und als Idee sehr originell. Dann aber geschahen auf Janes Suche so viele Unwahrscheinlichkeiten, daß es unglaubwürdig wurde. Jane als Person war mir auch nicht sehr sympathisch. Am interessantesten fand ich noch den Nebenhandlungsstrang um Tenille und ihre Reise quer durch England. Einige Kleinigkeiten haben mich gestört (Siebenjährige machen in der Schule wohl doch keine Projekte über Ahnenforschung) und wer der Bösewicht ist, war mir leider auch viel zu früh klar...
    Insgesamt ist es ein Buch, das man gut und schnell mal zwischendurch zur Unterhaltung lesen kann, aber nicht überragend, vor allem weil man von der Autorin Besseres gewöhnt ist.


    3ratten


    Viele Grüße
    Katja