Hallo zusammen,
auf der Internetseite http://www.hoehlenwelt-saga.de sind keine Informationen mehr zu finden, vermutlich weil Harald Evers verstorben ist. Die Inhalte der ersten vier Bände der Höhlenwelt-Saga sind über die Hauptseite von Literaturschock zugänglich und auch Rezensionen gibt es dort.
Da ich alle vier Bände vor ungefähr einem Jahr gelesen habe und für den SLW 2008 den ersten Teil des zweiten Höhlenwelt-Zyklus ("Die Schwestern des Windes") rezensieren muß, fasse ich hier mal kurz die Inhalte der vier Bücher des ersten Zyklus zusammen und äußere meine Meinung.
Für den zweiten Zyklus werde ich dann einen neuen Thread eröffnen, falls jemand vorab nicht zuviele Inhalte mitgeteilt bekommen möchte. Ich hoffe das ist okay so, liebe Moderatoren?
Inhalt Band 1-4: (mit meinen Worten)
1. Die Bruderschaft von Yoor
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Die junge Leandra, Novizin der Magie, ist Bewohnerin von Akrania, einem Land in einer Welt aus gigantischen Höhlen, deren Felsendecke von gigantischen Felspfeilern gestützt wird und die durch große Sonnenfenster erleuchtet wird. Zufällig wird sie Zeugin eines grausamen, durch dunkle Magier begangenen Mordes. Wenig später, nachdem sie ihre Prüfungen abgelegt hat und in den Rang einer Adeptin befördert wurde, beginnt sie ihre obligatorische Wanderschaft. Doch in der Höhlenwelt gehen schreckliche Dinge vor sich, Berichte von einer geheimnisvollen "Bruderschaft von Yoor", die die Herrschaft über die Höhlenwelt anstrebt, machen die Runde, schließlich wird die gesamte Familie des Shabibs (=Herrschers) ermordet. Nach wenigen Tagen Wanderschaft gerät Leandra in die Gefangenschaft ebendieser Bruderschaft. Gemeinsam mit fünf anderen jungen Frauen gelingt ihr die Flucht, und nachdem sie ihren Lehrmeister Munuel wiedergetroffen hat, geht sie gemeinsam mit ihm auf die Suche nach einem mächtigen magischen Artefakt, das zu einer wichtigen Waffe im Kampf gegen die Bruderschaft werden soll. Diese Suche führt Leandra und ihre Mitstreiter tief in gefährliche Regionen der Höhlenwelt, und auch die Vergangenheit der Höhlenwelt bekommt eine unerwartete Bedeutung.
2. Leandras Schwur
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Die Bruderschaft von Yoor scheint besiegt, Leandra ist in ihr Heimatdorf zurückgekehrt, aber die Machtverhältnisse sind nach dem Tod der Herrscherfamilie instabil. Die Freiheit der Menschen ist beschnitten, es gibt Arbeitsdienst und Ausgangssperre. Doch Leandra hat geschworen, Alina zu befreien, die von den Bruderschaftlern verschleppt wurde, und macht sich trotz aller Gefahren auf die Suche nach ihr. Mit Hilfe ihrer Freunde nimmt sie den Kampf gegen die Magier der Bruderschaft auf, die indessen mit den Drakken verhandeln, seltsamen intelligenten Echsenwesen, die wie aus dem Nichts in der Höhlenwelt auftauchten und ihre eigenen Ziele verfolgen. Vor zweitausend Jahren haben die Drakken einen Pakt mit den damaligen Anführern der Bruderschaft geschlossen, und dieser Pakt besitzt die Fähigkeit, die gesamte Höhlenwelt zu zerstören. Mit Hilfe der Drachen, die sich neu mit den Menschen ausgesöhnt haben, machen sich Leandras Freunde auf den Weg in die weit entfernte Festung Hammagor, die Festung Sardins, wo sich entsprechend alter Aufzeichnungen der Pakt wahrscheinlich befindet.
3. Der dunkle Pakt
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Nach ihrer Befreiung aus den Händen der Bruderschaft erhebt Alina, als einzig überlebende Thronerbin, Anspruch auf den Thron von Akrania. Mitsamt Leandra und ihren Freunden wird sie zunächst im Herrscherpalast festgesetzt, während Leandras Freunde Victor und Roya in Hammagor fieberhaft nach dem Pakt mit den Drakken suchen. Dabei müssen sie Hindernisse wie zum Beispiel ein magisches Labyrinth überwinden, und sie werden verfolgt, denn auch andere haben ein Interesse daran, den Pakt zu finden, und wer steht eigentlich auf welcher Seite?? Und was hat es mit dem Pakt überhaupt auf sich? Auch der Rückweg nach Savalgor gestaltet sich schwieriger als erwartet...
4. Das magische Siegel
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Obwohl der legendäre Pakt entschlüsselt ist, droht der Höhlenwelt größte Gefahr: Das Invasionsheer der Drakken erobert die Hauptstadt Savalgor. Leandra und ihre Freunde werden gefangengenommen. Alle Menschen in den Städten und Dörfern der Höhlenwelt bekommen Halsbänder, mit deren Hilfe die Drakken jederzeit ihren Aufenthaltsort feststellen können. Die meisten Menschen werden zur Arbeit in großen Bergwerken gezwungen, in denen Wolodit abgebaut wird (das Gestein, das das Trivocum erzeugt und damit die Magie in der Höhlenwelt möglich macht). Alle Magier werden an einen unbekannten Ort abstransportiert. Nur Alina, die Shaba(=Herrscherin) von Akrania, entgeht der Gefangennahme, sie kann aus Savalgor fliehen und schlägt sich mit viel Glück und der Hilfe standhafter Menschen zu Roya durch, die zwecks Pflege eines verletzten Felsdrachen im Bergland des Ramakorums zurückgeblieben ist.
Meine Meinung:
Die Höhlenwelt-Saga ist eine spannende Geschichte, die ich gern gelesen habe. Anfangs empfand ich die Geschichte als etwas holprig geschrieben, doch die späteren Teile sind besser lesbar (oder man gewöhnt sich an den Schreibstil). Es dauert auch eine Weile, bis man sich in die Höhlenwelt mit ihren besonderen Eigenschaften hineinfindet - bis ich verstanden hatte, daß die Geschichte sich unter einem Felsenhimmel abspielt, hatte ich schon viele Seiten gelesen. Erst nach und nach werden gewisse Gegebenheiten wie die Geschichte und Entstehung der Höhlenwelt erklärt, und wie es überhaupt funktioniert, daß in dieser Welt Magie möglich ist (was übrigens für eine Fantasygeschichte erstaunlich plausibel erklärt wird).
Etwas irritiert haben mich die immer wieder ins locker-Flapsige abgleitenden Dialoge (wenn Leandra zum Beispiel ihren Lehrmeister mit "He, Alter" anspricht) und die merkwürdig simple Form von Erotik, die die Bücher durchzieht (Männer "bekommen Stielaugen", weil Frauen sich ausziehen, machen anzügliche Bemerkungen usw.), und mit welch rasender Schnelligkeit und warum sich Paare zusammenfinden, wurde mir auch nicht genügend begründet.
So wird z.B. im zweiten Band ("Leandras Schwur") die Eignung der erst zwanzigjährigen Alina zur Herrscherin über Akrania Zweiflern gegenüber damit begründet, daß sie (Zitat) "die schönste Frau, die ich je gesehen habe" (Zitatende) ist. Da kann ich dann nicht mehr ganz folgen, seit wann qualifiziert Schönheit für ein hohes Regierungsamt? Solche zutiefst unglaubwürdige Szenen gibt es noch mehrere und das stört mich doch schon sehr.
Mehrmals konnte ich die Beweggründe für bestimmte Handlungen der Personen nicht nachvollziehen. Es kommt zu unmotivierten Wechseln im Verhalten der Personen zueinander, es gibt Seitenwechsel von Bruderschaftsmitgliedern auf Leandras Seite, die nicht aus den beschriebenen Geschehnissen nachzuvollziehen sind. Auch war nicht nachzuvollziehen, daß Leandra zum Erlernen der untersten Stufe der Magie sieben Jahre benötigt, den Fortschritt zu den allerhöchsten Stufen dann aber innerhalb von ein-zwei Jahren schafft...
Abgesehen von diesen Schwächen ist die Geschichte spannend genug daß man, wenn man einen Band beendet hat, am liebsten gleich den nächsten beginnen möchte. Befreiungskampf ist eben immer ein interessantes Thema. Die Ideen gehen dem Autor jedenfalls über alle vier Bände nicht aus. Mein persönlicher Favorit aus dieser Reihe ist der dritte Band "Der dunkle Pakt". Vor allem das Labyrinth und die Geschehnisse rund um seine Durchquerung gefielen mir gut.
Bewertung:
Die Bruderschaft von Yoor
Leandras Schwur +
Der dunkle Pakt +
Das magische Siegel
Viele Grüße
Katja