Beiträge von Tia

    Hallo Wendy,


    vielen Dank für deine Rezi!


    Ich muss gestehen, dass mich diese Bücher sowohl vom Titel als auch vom Cover her etwas abschrecken, sodass ich mich normalerweise wahrscheinlich nie weiter mit ihrem Inhalt beschäftigt hätte.


    Ein Hoch als auf Literaturschock und deine Rezi, denn was du schreibst, klingt wirklich sehr interessant. Die Bücher könnten etwas für mich sein.


    Ich finde es toll, dass ausgerechnet in „so einem“ Buch (in einem, in dem ich es von Titel und Cover einfach nicht erwartet hätte) anscheinend sehr unverblümt und offen Themen angesprochen werden, die mir sehr wichtig sind.


    Liebe Grüße
    Tia :winken:


    Siehste, genau solche Dinge interessieren mich nun - - - überhaupt nicht. Sorry.


    Mich persönlich interessiert das eigentlich ebenfalls nicht :smile:. Für die Geschichte des Begriffs "Masochismus" scheint es aber nicht unerheblich. Ich habe das hier angeführt, weil Krafft-Ebing eben so seine Begriffsbildung rechtfertigte:


    „In den letzten Jahren wurden mir übrigens Beweise dafür beigebracht, dass S.-Masoch nicht bloss der Dichter des Masochismus gewesen, sondern auch selbst mit der in Rede stehenden Anomalie behaftet sei. [..] Den Tadel, den einzelne Verehrer des Dichters und gewisse Kritiker meines Buches mir dafür zuteil werden liessen, dass ich den Namen eines geachteten Schriftstellers mit einer Perversion des Sexuallebens verquickte, muss ich zurückweisen. Als Mensch verliert S.-Masoch doch sicher nichts in den Augen jedes Gebildeten durch die Tatsache, dass er mit einer Anomalie seines sexuellen Fühlens schuldlos behaftet war.“


    Ich will nicht urteilen, ob das gut oder schlecht ist, und kann und will selbstverständlich auch nicht urteilen, ob da was dran war oder nicht. Es ging mir nur darum, dass der Begriff Masochismus nicht „nur“ auf Venus im Pelz zurückzugehen scheint.


    Schöne Grüße
    Tia

    Hallo zusammen,


    Endlich mal ein Buch unter „Liebesromane & Frauenliteratur“, das mir richtig gut gefällt :breitgrins:. Die Lektüre von „Venus im Pelz“ liegt bei mir schon einige Jahre zurück. Ich las es damals quasi als Ausgleich zu „Justine“ und war ziemlich begeistert davon.


    Liest man zu „Venus im Pelz“ noch die anderen Geschichten von Sacher-Masoch, z.B. die Erzählungen aus „Die schwarze Zarin“, wundert es eigentlich nicht, dass der gute Ritter als Namenspate für diese sexuelle Spielart und Haltung herhalten musste.


    Auch jenseits der Kunst soll Sacher-Masoch immer wieder versucht haben seine erotischen Fantasien von Dominanz und Unterwerfung in der Realität auszuleben. Einiges aus seinem Werk trägt angeblich stark autobiografische Züge (so nannte Sacher-Mascho seine Frau Aurora Rümelin z.B. angeblich auch nach seiner Titelheldin „Wanda“ und versuchte ganz romanähnliche Strukturen mit ihr zu leben, bis ihre Ehe scheiterte).


    Sacher-Masoch soll allerdings nicht begeistert davon gewesen sein als Krafft-Ebing („Psychopathia sexualis“) seinen Namen seinerzeit für die Bennennung eines psychosexuellen Störungsbildes benutzte. Ich vermute, dass seine Empörung aber vielleicht vor allem daran gelegen haben könnte, dass dem Masochismus zu der damaligen Zeit ein Krankheitswert zugesprochen wurde. Sacher-Masoch selbst betrachtete sich sicher nicht als „krank“, sondern frönte vermutlich recht gern seiner wahrscheinlichen Veranlagung. Heute hätte er vielleicht weniger Problem mit diesem Umstand... alles rein hypothetisch versteht sich.


    Jedenfalls hat mir die Venus im Pelz neben anderen Werken des Autors gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ich seine Geschichten noch einmal lesen werde.
    Das Hörbuch kannte ich noch gar nicht, werde es aber gleich bestellen - vielen Dank für den Tipp, Big Ben :smile:!


    4ratten


    Schöne Grüße
    Tia


    Die Frage, die sich mir stellte, nachdem ich Brave New World gelesen hatte, war ob in einer Utopie alle Menschen glücklich sein müssen bzw. ob eine Utopie dann überhaupt realisierbar wäre und in Bezug auf BNW natürlich ob sie überhaupt erstrebenswert wäre. Die Menschen sind zwar alle glücklich, verlieren aber jede Form von Individualismus und Selbstbestimmung.


    Diese Utopie zeigt meiner Meinung nach auf sehr eindrückliche Weise, dass es eine „perfekte“ Kultur kaum geben kann. Der Störfaktor Mensch bleibt unberechenbar.


    Als ich dieses Buch vor etlichen Jahren las, empfand ich es als wunderbares Plädoyer für die Menschlichkeit im wörtlichen, nicht idealisierten Sinne. Das hier dargestellte Glück ist ja nur ein vermeidliches, im Endeffekt bloß ein seichtes Dahinleben. Huxley hat schon weit gedacht, indem er mit Soma und Fühlkino den Menschen in seiner Geschichte intensive Momente gab - und doch hat es nicht gereicht. Das macht „Brave New World“ für mich so realistisch und so wunderbar. Das Realistische daran ist eher eine Hoffnung; das Wunderbare eben diese Hoffnung, dass eine völlige Normierung und Reduzierung des Menschen auf wenige, kontrollierbare Faktoren nicht möglich ist.


    Der Auftritt des Wilden hat mich als jugendliche Leserin schwer beeindruckt und mich beim Lesen in eine regelrechte Euphorie versetzt. Dieses vehemente Einfordern dessen, was den Menschen eben zum Menschen macht, mit all seinem Guten und Schlechten, empfand ich als sehr bewegend.

    Brave New World war eines meiner ersten „richtigen“ Bücher und ich bin heute sehr froh darüber, dass ich zu Beginn solches Glück mit der Auswahl meiner Lektüre hatte. Vielleicht wäre ich sonst niemals eine Leseratte geworden.


    Muss ich unbedingt mal wieder lesen :smile:


    5ratten

    Ich habe „Die Therapie“ vor kurzem als Hörbuch ausgeliehen bekommen. Davon war ich begeistert und ich fühlte mich sehr gut unterhalten, so dass ich es ein bisschen bereut habe, dieses Buch nicht selbst gelesen zu haben (ich lese ja normalerweise doch lieber selbst). Nun bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, ob es mir als Buch wirklich ebenso sehr gefallen hätte. Vielleicht war das Hörbuch gerade richtig und ich habe mir nun noch zwei weitere Hörbücher von Sebastian Fitzek ausgeliehen.


    Mit dem Ende der Geschichte hatte ich ein wenig gerechnet und sogar darauf gehofft. Mein Freund, mit dem ich das Hörbuch gemeinsam hörte, war hingegen etwas enttäuscht, nach dem Motto „war ja klar...“. Mir gefiel diese Wendung allerdings sehr gut.



    Dem Hörbuch gebe ich vier Ratten (möglicherweise handelt es sich dabei aber um eine gekürzte Fassung. Das weiß ich leider nicht).


    4ratten

    Mich hat das Ende nicht wirklich gestört, allerdings fand ich es etwas platt. Ich bin der Meinung, das wäre ganz typisch für einen Horrorfilm, zu dem es möglicherweise eine Fortsetzung geben soll. Ärgerlich fand ich dabei vor allem, dass ich so sehr damit gerechnete hatte. Dafür gab es aber davor ein paar Wendungen, die mich doch ein bisschen überraschen konnten, was das Ganze für mich wieder ausgleicht.


    @ vallenton
    Vielleicht könntest du den Mittelteil deines letzten Beitrags als Spoiler setzen? Das verrät denen, die „Kalte Asche“ noch nicht gelesen haben, ja sonst doch eine ganze Menge.... :winken:


    Liebe Grüße
    Tia

    Ich kann mich den positiven Meinungen nur anschließen. „Morddeutung“ ist ein wunderbar gelungenes Buch. Ein spannender Krimi und dazu (und für mich vor allem) noch ein ausgesprochen schönes Buch. Die Schauplätze sind interessant, die Figuren toll ausgearbeitet, die Handlung spannend, die Erzählweise angenehm – „schön“ ist ein einfaches Wort, aber das, was es für mich am besten trifft, wenn ich mich an die Lektüre zurückerinnere.


    Ich freue mich immer sehr auf Bücher, in denen die Psychoanalyse eine Rolle spielt und bin dann meistens eher enttäuscht. Hier war das nicht so sehr der Fall. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Psychoanalyse in Rubenfelds Werk so gut abgerissen wird, sondern daran, dass die Krimihandlung und die tollen Figuren für mein Empfinden überwiegen.
    Dennoch war es interessant ein paar alten Bekannten wieder zu begegnen und sie eine größtenteils fiktive, in Teilen aber sehr wohl denkbare Handlung durchleben zu sehen.
    Ein klein wenig geärgert hat mich die Darstellung des Jung. Würde es sich hier um eine rein fiktive Figur handeln, würde ich den Entwurf rundum gelungen finden. Vor dem realen Hintergrund empfinde ich die Darstellung dann aber doch als ein bisschen überzogen (möglich, dass Rubenfeld ein großer Freudianer und kein großer Junganhänger ist... :breitgrins:). Für die Geschichte von Morddeutung ist die Figur des C. G. Jung allerdings genau so, wie Rubenfeld sie gezeichnet hat ein wertvoller Gewinn.


    Ein ganz tolles Buch.
    5ratten

    Mir ist es völlig egal, ob Heidenreich oder Ranicki über Bücher sprechen. Ich sehe beides gerne (wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich aber wohl Reich-Ranicki vorziehen). Es ist halt eine ganz unterschiedliche Herangehensweise, aber beide interessieren mich, weil sich beide mit einem für mich interessanten Gegenstand beschäftigen und darüber berichten (ich habe auch die Sendung mit Jürgen von der Lippe ab und zu gesehen, obwohl dort größtenteils Bücher behandelt worden, die nicht besonders reizvoll für mich sind). Da ich weder besonders gerne koche, noch singende Kinder allzu spannend finde, freue ich mich über jede Sendung mit mehr oder weniger literarischem Inhalt und benutze dafür auch ganz gerne mal einen Fernseher (mein Freund hat ja einen :breitgrins:).


    Was Frau Heidenreich macht, ist doch ganz simpel. Sie stellt Bücher vor, indem sie kurz den Inhalt wieder gibt und ihre subjektive Meinung dazu kundtut. Zwischendurch kommt noch ein Gast zu Wort und zumindest bei einem Buch hat man dann wenigstens zwei Meinungen. Persönlich finde ich Interpretationen und Analysen von Literaturprofis interessanter, aber darum geht es doch bei Lesen! nicht. Da ich das weiß, bin ich auch nicht enttäuscht. Ich nutze die Sendung zur Anregung, Unterhaltung und Information. Es wurden dort schon einige Bücher vorgestellt, auf die ich von allein vielleicht nicht oder erst viel später aufmerksam geworden wäre (z.B. „Divisadero“ von Michael Ondaatje ), zudem auch noch neue Ausgaben, die interessant für mich sind (z.B. die grünen D. H. Lawrence Büchlein von Diogenes 2007). Für mich ist das völlig okay so und mir macht die Sendung Spaß.


    Das Gespräch mit Campino fand ich etwas.... na ja. Meiner Meinung nach war es wenig informativ. Ich glaube, sein literarisches Interesse hält sich einfach in Grenzen.
    Ich fand übrigens, dass Frau Heidenreich diesmal vergleichsweise wenig unterbrochen hat und auch ihr Tempo nicht ganz so gehetzt wirkte (alles im Verhältnis betrachtet, versteht sich :breitgrins:).


    @WitchCookie
    Danke für die Aufklärung der Familienverhältnisse :winken:



    Amusant finde ich halt, dass Frau Heidenreich sich der Kritik sofort angeschlossen hat (zum Teil sogar noch verschärfte), ohne jedoch zu bemerken, dass auch sie zu den Adressaten zählte. :zwinker:


    Meinst du wirklich, dass mit dieser Kritik ausgerechnet die Heidenreich gemeint war? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wo will man denn da die Grenzen ziehen? Es ist doch ganz offensichtlich, dass es (zum Glück) auch unter den Lesern Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen gibt. Wäre selbst eine Sendung wie Lesen schon viel zu trivial, dann gäbe es bald nur noch Fernsehen für eine fragwürdige Elite, und das wäre meiner Meinung nach nicht weniger schlimm als die momentane Situation (und ruckzuck wären wir wieder bei Strukturen, Wertungen und Hierarchien, die wir doch längst abgelegt haben sollten).


    Dieses sofortige und massive ins hingestellte intellektuelle Horn Geblase von Frau Heidenreich fand ich ja auch etwas auffällig. Aber es war ihr wohl ein Bedürfnis.


    Schöne Grüße
    Tia

    Mir gefällt die Idee auch und ich finde es nach ihrer massiven Fernsehkritik nur konsequent. Auch ihr Kritikpunkt Sendezeit hat sich damit erledigt.


    Die Sendung mit Campino habe ich vorhin auch schon angesehen (danke, Dostoevskij :winken:). Das darin vorgestellte Buch „Der Kaiser von China“ klingt ganz so als könnte es mir gefallen (und endlich weiß ich was es mit dem Leonard Cohen Buch auf sich hat – aber da bleibe ich, vorerst, doch lieber bei der Musik).


    Interessant wird es vielleicht zu sehen, wie viele der ursprünglichen Lesen!-Konsumenten den Sprung ins Netz mitmachen. Ich kenne da einige, die zwar die Sendung gern gesehen haben, bisher aber kaum das Internet benutzen. Vielleicht ändert sich das teilweise. (Für mich macht es kaum einen Unterschied, da ich, wie auch WitchCookie, Lesen! sowieso online geschaut habe).

    Den freien Sendeplatz für "Lesen!" am 05.12. um 22:30 Uhr im ZDF wird jetzt erst mal Wolfgang Herles mit einem (einmaligen) Special „Literatur“ füllen. Es werden Bücher vorgestellt und zu Gast soll Christine Westermann sein. (http://www.boersenblatt.net/293428/)


    Und Frau Heidenreichs Sendung finden wir jetzt im Internet bei lit.Colony. Die Folge mit Campino soll auch stattfinden: http://www.boersenblatt.net/293942/


    Liebe Grüße
    Tia


    Ich muss bei dieser Diskussion immer an die Worte einer alten Freundin (und seinerzeit Germanistikstudentin) denken, die mal zu mir gesagt hat: "Wenn Du Deine Freude am Lesen, an Büchern, an der Literatur behalten willst, dann studiere bloß nicht Germanistik."


    Das hat mir ziemlich zu denken gegeben...


    Diese Befürchtung hatte ich auch und sie war tatsächlich der Hauptgrund, warum ich mich gegen ein Literaturstudium entschieden habe.


    Ich kannte diesen Effekt bei mir bereits von der Kunst und hatte Angst, dass es mir mit der Literatur genauso gehen könnte.

    Hallo zusammen,


    ich fand „Weit wie das Meer“ ziemlich schrecklich. Es gehört zu den Büchern, bei denen ich die Idee ansprechend fand (ich wollte halt auch mal was romantisches :breitgrins:), aber die Umsetzung furchtbar.


    Der Stil war mir viel zu kitschig; die Protagonistin erschien mir schrecklich übergriffig und aufdringlich, so dass ich mich regelrecht fremdgeschämt habe und mir ihr Verhalten peinlich war; viele Aspekte der Handlung waren meiner Meinung nach zugleich unrealistisch und allzu vorhersehbar; die Klischees (z.B. Stadt/Land) gingen mir auf die Nerven; die dargestellten Emotionen wirkten trotz des „Kitsches“ seicht und oberflächlich auf mich, sodass ich mit den Figuren nicht mitfühlen und keinen Anteil an ihren Empfindungen nehmen könnte.


    Es liegt aber an mir. Diese Art von „Romantik“ spricht mich einfach nicht an, auch wenn ich anscheinend unbelehrbar bin und es immer wieder versuchen will.


    Gut war, dass ich immer Kevin Costner in Jeans und Wollpulli vor Augen hatte. Ich fand den Film zwar ebenfalls wenig ansprechend, aber wegen des vielen Wassers und eben dem ganz netten Herrn Costner immer noch angenehmer als das Buch.


    Außerdem ließ sich "Weit wie das Meer" sehr schnell und einfach weglesen, was subjektiv vielleicht ein weiterer Pluspunkt ist.


    Ich muss auch sagen, dass ich mich ein bisschen ärgere, bzw. es schade finde, dass ich „solche Bücher“ einfach nicht schön finden kann. Denn wenn ich z.B. über Nicholas Sparks lese, klingt das immer so nett.


    Die Lektüre liegt bei mir übrigens schon ein paar Jahre zurück und ich schreibe nur aus der Erinnerung - aber die ist leider alles andere als gut.


    Liebe Grüße
    Tia

    Ich sehe es genauso, Susan. Ich empfinde es als weltfremd und teilweise sogar grausam, wie Normalität als Kuriosität verkauft wird. Ich weiß auch nicht, mit welchen unrealistischen Maßstäben dabei gemessen wird und an welchen Idealen man sich orientiert.


    Dass der Begriff Kultur häufig so sinnentfremdet verwendet wird, stört mich ebenfalls. Dass der vermeintlich "minderwertigen" Kultur gleich überhaupt die kulturelle Existenz abgesprochen wird, empfinde ich als ziemlich eingeschränkte Denkweise.


    Liebe Grüße
    Tia

    „Cujo“ fand ich richtig toll. Ich glaube, das war damals sogar mein erster King. Auf jeden Fall war ich total begeistert.


    Sehr gut gefallen hat mir z.B., wie King die Erlebniswelt von Cujo geschildert hat. Toll fand auch die Atmosphäre, dieses Stille zum Anfang, das (nicht ganz perfekte) Idyll, das sich zunehmend wandelt und wie die vorherigen Störfaktoren dabei hinsichtlich der Katastrophe immer kleiner erscheinen.


    Mir tat Cujo schrecklich leid. Auch wenn ich mich heute versuche an die Lektüre zu erinnern, sehe ich nicht primär die Bestie vor mir, sondern diesen trotteligen Bernhardiner, der seine Nase überall hineinstecken muss – und dann zack – aua. (Später war er, das muss ich natürlich zugeben, nicht mehr ein ganz so ein nettes Hündchen...).


    Im Vergleich zu anderen Kingbüchern (z.B. „Das Spiel“) fand ich Cujo auch sehr kurzweilig, durchweg gut und teilweise sehr spannend zu lesen. Für mich war es damals ein perfekter Einstieg (egal, ob Cujo nun wirklich mein erstes Kingbuch war, oder das zweite).


    Den Film fand ich ebenfalls okay, das Buch dann aber doch um Längen besser.


    Liebe Grüße
    Tia


    :breitgrins:


    Ja, ich freue mich wirklich riesig :smile:. Das kann ich gar nicht beschreiben.


    Die Geschichte, wie ich zu diesem Gedicht kam, ist auch wirklich kurios. Vor vielen Jahren war ich nachts allein unterwegs (was nicht ungewöhnlich ist, das mache ich häufig und gerne). Irgendwann landete ich in einer kleinen Kneipe, in die ich oft gehe. Dort waren außer mir zu dieser Zeit nur noch ein paar ältere Männer, die tranken und Karten spielten. Ich redete gerade mit dem Wirt, der ein alter Freund von mir ist, und erwähnte dabei ein paar Zeilen von Rimbaud, als ein mir unbekannter Mann am Tresen daraufhin einige Zeilen von Villon rezitierte. So kam ich mit diesem fremden Mann ins Gespräch und wir plauderten bis zum Morgen über Literatur. Wir waren beide ein bisschen angetrunken und erzählten einander unsere Lieblingsstellen aus Gedichten. Unter anderem trug er mir auch dieses Gedicht vor, wollte mir aber partout nicht erzählen von wem es ist. Er meinte, ich würde es schon irgendwann herausbekommen.


    Ich habe diesen Mann nie wieder gesehen. Mein Freund kannte ihn auch nicht. Und seitdem suche ich das Gedicht.


    Bei dieser Suche geriet ich auf allerlei nette Abwege (z.B. zu isländischer Lyrik).


    Das Gedicht jetzt endlich hier in deinem Beitrag, so ganz durch Zufall, zu finden, ist einfach großartig. Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen. (Sollte ich den Mann, ich weiß nicht einmal seinen Namen, irgendwann wiedersehen, werde ich es können :smile:).


    Ich bin dir also wahrlich zu großem Dank verpflichtet :smile:


    Liebe Grüße
    Tia

    "Verdaustig wars und glasse Wieben
    rotterten gorkicht im Gemank
    gar elump war der Pluckerwang
    und die gabben Schweisel frieben


    ..."


    Oh mein Gott, ich kippe hier gerade fast von Stuhl...


    Nach diesem Gedicht suche ich bereits seit mehr als zehn Jahren!


    Ich habe es damals ein einziges Mal gehört und dann versucht es mir so gut es ging zu merken, weil es mich so beeindruckt hatte. Leider habe ich es mir nicht ganz richtig merken können, deshalb konnte ich es wahrscheinlich auch nirgendwo finden. Ich schrieb z.B. fälschlich immer: „Gedaustig wars grasse Wieben gockerten in dem Gemank...“.


    Dieses Gedicht ging mir immer wieder im Kopf herum und ich habe zig Leute danach gefragt, aber niemand kannte es. Ich habe immer wieder danach gesucht...


    Und dann steht das die ganze Zeit wohl versteckt in meinem Bücherregal – ich fass es nicht :wand: :wand: :wand: (das zeigt einmal mehr: ich sollte die Bücher, die ich kaufe, auch lesen :rollen: :breitgrins:)


    Danke, Quemada :anbet: Endlich weiß ich wo ich es finden kann, ich freu mich so :smile:.


    Liebe Grüße
    Tia


    Hier ist eine Beschreibung von Bauer sucht Kultur.


    Vielen Dank :winken:! Das klingt ja ganz interessant.


    MacOss
    Genau das dachte ich auch :breitgrins:. Ich dachte: oh, jetzt zwängen sie den armen Bauern nicht länger nur furchtbar zickige Frauen auf; nein, jetzt stecken sie diese originären Naturburschen auch noch in eine Intellektuellen-Hölle, um sie dort mit Grass zu martern (na, oder so etwas in der Art).


    Ich habe mir diese Woche übrigens mal das volle Programm gegeben. Am Montag sah ich tatsächlich „Bauer sucht Frau“. Das war ja fast eine Offenbarung! Dort war so ein Bauer, ein älterer Mann, und er hatte dann zwei ältere Damen bei sich auf dem Hühnerhof. Die eine war sehr unfreundlich und schimpfte immerzu, weil sie seine Landwurst nicht esse mochte und noch diverse andere Probleme zu haben schien, und die andere heulte dann, weil sie befürchtete des Nächtens von der zänkischen Nebenbuhlerin gemeuchelt zu werden. Wahnsinn! Da lebte dieser arme Mann - sofern kein Fake - 70 Jahre (nur vermutet) glücklich und in Frieden mit seinen Hühnern und dann holt er sich auf die alten Tage Xanthippe und Lady Thanatophobia zugleich ins Haus. Ich glaube, ich werde ein Fan :breitgrins:.


    Heute aber sah ich etwas, das dies noch bei weitem übertraf. Ich glaube, es hieß „Mitten im Leben“ oder so ähnlich. Auf jeden Fall lief es bei RTL um die Mittagszeit. Da waren zumindest zwei Frauen, die ständig brüllten und sehr kreativ in der Wahl ihrer Schimpfworte waren.
    Aber genug OT, ich habe dann auch bald weggeschaltet.


    In Anbetracht dessen freue ich mich auf Lesen! die zweite (oder auch auf "Bauer sucht Kultur", sofern ich denn dabei bleiben sollte, den Fernseher von nun an wieder häufiger zu gebrauchen).


    Liebe Grüße
    Tia

    Dann bin ich ja mal gespannt, wo sie nun gelandet ist.


    Als ich hörte, dass angeblich auch RTL im Gespräch sei, dachte ich zuerst, dass das wirklich das Letzte wäre, erst über ZDF und Co. so zu schimpfen und sich dann möglicherweise ausgerechnet von RTL einkaufen zu lassen.
    Inzwischen hat sich meine Meinung relativiert und ich finde, wer bereit ist auf derart hohem Niveau zu meckern, der sollte sich durchaus auch selbst anbieten, etwas zu verbessern und die Privaten bieten meiner Meinung nach jede Menge Raum für Verbesserungsideen und literarische Programmerweiterung.


    @Mrs. Dalloway
    Nein :entsetzt: :lachen: Das gibt es ja gar nicht!


    Aber so kann es manchmal sein, was heute noch ein absurder Spaß ist, kann Morgen vielleicht Realität werden. (Ich warte ja auch immer noch stur und beharrlich auf Soma von Staatswegen und Fühlkinos für alle).


    Vielleicht wirkt der Titel nur in unserem Kontext etwas kurios, und es steckt in Wirklichkeit sogar ein seriöses Programm dahinter – aber egal, lustig finde ich es schon :breitgrins:.