Rezension
Robert Babicz kehrt aus den Staaten zurück. Dort hat er eine Profiler-Ausbildung absolviert und maßgeblich dazu beigetragen, den sog. „Knochenmann“ dingfest zu machen, einen Täter, der seine Opfer häutete.
Seltsamerweise geschehen nun in Berlin Morde nach dem gleichen Muster. Ein Trittbrettfahrer – oder konnte der Knochenmann aus er Haft entkommen?
Sera Muth, eine türkisch-stämmige Kommissarin, vermutet zunächst einen Mord mit politischem Hintergrund, da das erste Opfer der Sohn des Innenministers ist. Sie ermittelt in den Reihen ihrer Landsleute und gerät somit, wie so häufig in ihrem Leben, in Konflikt zwischen Beruf und Herkunft. Doch dann passieren weitere Morde. Babics, von der Polizei zu Hilfe gerufen, ermittelt an Seras Seite....
Marcel Feige führt die Personen in einzelnen Handlungssträngen ein.
Die Protagonisten kommen sehr authentisch und vielschichtig rüber.
Geschickt verknüpft Feige die Handlungsstränge, gleichzeitig nimmt der Verlauf ein atemberaubendes Tempo an, das den Leser bis zum Schluss nicht los lässt. .
Das Buch hat mich in seiner Geschwindigkeit an „Dreizehn Stunden“ von Deon Meyer erinnert: Da wie dort fühlte ich mich fast durch das Buch getrieben, konnte es nicht mehr aus der Hand legen.
Obwohl ich bald einen Täterverdacht hatte (der sich bei der Auflösung bestätigte), schaffte es Marcel Feige, mich bis zum Schluss zu verunsichern und, vor allem, die Spannung aufrecht zu halten.
Ein weiteres Plus ist, dass Feige dem Leser grausige Beschreibungen
erspart und im richtigen Augenblick gekonnt ausblendet.
Alles in allem: ein gelungener Krimi mit hohem Spannungsniveau und Tempo.