Zum Inhalt will ich gar nichts mehr schreiben, das haben andere Rezensenten schon ausführlich vor mir getan. Und wer es offiziell haben möchte, kann sich auch den Klappentext auf dem Cover durchlesen. Lediglich ein paar Eindrücke nach Beendigung des Buches möchte ich wiedergeben.
Positiv:
- Spannend und wirklich flüssig zu lesen.
- Sympathische Charaktere mit gutem Hintergrund
Negativ:
- Der komplette Erzählstrang um Monica/Mollie war quasi bedeutungslos, da sie nichts wirklich konkretes zum eigentlichen Fall beitragen konnte.
- Das Ende war zu dick aufgetragen. Mal eben so beide Serienmörderfälle quasi im Minutentakt aufgelöst.
- Die Nebenfigur der nervigen Reporterin, anfangs noch allgegenwärtig, war ebenfalls für die Katz. Selbst ihr Schicksal ist Chris Carter nur eine Randbemerkung wert.
- Es war weder ein besonders kniffliger, noch ein komplizierter Fall.
Während des lesens habe ich mich öfters gefragt, ob die Art der Brutalität wirklich sein muss. Geht wirklich alles nur noch nach dem Motto - schneller, höher, weiter, brutaler, abartiger? Wie kommt man als Autor darauf, sich solche Foltermethoden auszudenken? Wie muss man da ticken oder gestrickt sein?
Und vor allen Dingen habe ich mich selbst gefragt, warum mich das alles auch noch irgendwie fasziniert hat. Was sagt das über mich aus? Nietzsche hat es auf den Punkt gebracht: "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."
Auch nach Beendigung des Buches hat mich das Schicksal der Ermordeten, gerade das von Amanda, noch sehr beschäftigt und aufgewühlt. Ich würde fast sagen, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn man so etwas abartiges, auch als Leser, nicht einfach abhakt und ohne weiter darüber Nachzudenken zum Alltag übergeht. So abgestumpft bin ich dann doch noch nicht. Auch das ich für den Täter, nachdem er Hunter seine und Kates Lebensgeschichte erzählt hat, noch so etwas wie Verständnis und Sympathie aufbringen konnte, hat mich nachdenklich gestimmt - und ich denke mal, ich war nicht der einzige Leser dem das so ergangen ist. Ich glaube, dass ich um solche Fälle mit solch perversen Morden in Zukunft einen Bogen machen werde. Das muss ich mir nicht antun.
Dennoch: