Beiträge von vallenton

    Ich denke nicht das man die Eingangsfrage wirklich adäquat beantworten kann, da die "Schmerzgrenze" bei jedem Leser unterschiedlich ist.


    Mit Herbert oder Bester konnte ich nie viel anfangen, die fand ich schon vor 15 Jahren ätzend. Während Jorge nichts mit Asimov anfangen kann, finde ich den Autor nach wie vor sehr lesenswert. Zwar ab und an überholt was die Technik angeht, aber bei den Kriminalfällen (Elijah Bailey Bücher) immer noch spannend und unterhaltsam.


    Die Professor Jameson Abenteuer von Neil R. Jones waren vor 15 Jahren, als ich sie das erste Mal las, schon recht antiquiert, sprühten aber über vor dem Sense of wonder. Das hat sich bis heute nicht geändert. Teilweise recht kindlich und naiv geschrieben, aber tolle Abenteur, die ich gegen keine aus der Feder heutiger Autoren würde eintauschen wollen.


    Überhaupt finde ich, dass technische Bücher sich nach langer Zeit, wenn sich die Technik die damals noch als innovativ und zukunftsweisend galt als mittlerweile überholt und altbacken herausstellt hat, schneller ihren Reiz verlieren als z. B. SF Krimis oder Zeitreisegeschichten.

    Ich gebe dem Gesamtwerk zwar auch eine gute Note, würde aber definitiv in Buch 1 (Der Falter) und Buch 2 (Der Weber) unterteilen.


    Der Falter war für mich recht schwerfällig und mit viel blabla. Ich mußte mich oftmals, da es ein Reziexemplar gewesen ist, wirklich zum lesen zwingen. Das fiel mir nicht immer leicht. Erst als der Weber ins Spiel kam, hat die Geschichte definitv an Fahrt aufgenommen.


    Meine Rezi begann so:
    Als eine Geschichte mit zwei Gesichtern, so möchte ich mal das vorliegende Buch Perdido Street Station (OT: Perdido Street Station) von China Mieville bezeichnen. Wer sich mühsam durch den ersten Teil des Buches (bei Heyne einst als Der Falter veröffentlicht) durchgekämpft hat, wird mit einem wesentlich fulminanteren und spannenderen zweiten Teil (bei Heyne als Der Weber veröffentlicht) belohnt. Aber bis zum zweiten Teil ist es leider ein langer, und allzu oft auch recht öder Weg, gespickt mit endlosen Beschreibungen der Stadt New Crobuzon auf der nicht näher beschriebenen Welt namens Bas-Lag.



    Definitiv aber Wert gelesen zu werden!


    Für alle, die sich diesen Voraussetzungen gewachsen sehen, bietet dieses Buch wahnsinnig viel. "Darth Plagueis" fügt mehr als nur ein Puzzleteil ins Bild des "Star Wars"-Universums ein.


    Ein ähnliches Buch, vom gleichen Autor, ist Schleier der Täuschung.
    Genau wie in Darth Plagueis kann man auch hier wieder viel an Vorwissen erlangen. Gerade, wenn man nur die Filme kennt, fehlt es oftmals halt so ein bisschen an eben jenem Vorwissen wie es "zu etwas" gekommen ist. Man lernt etwas über die Entstehung der Droidenarmee, der Handelsföderation und auch wie Palpatine zum Kanzler wurde.

    Bei dem Buch handelt es sich um einen Episodenroman, oder auch einfach nur um eine
    Kurzgeschichtensammlung.


    Alle 7 Geschichten sind in den Jahren 1976 bis 1985 in irgendwelchen, unterschiedlichen
    Magazinen erschienen und nun zu einem Buch zusammengefasst worden.

    Zum Inhalt will ich gar nichts mehr schreiben, das haben andere Rezensenten schon ausführlich vor mir getan. Und wer es offiziell haben möchte, kann sich auch den Klappentext auf dem Cover durchlesen. Lediglich ein paar Eindrücke nach Beendigung des Buches möchte ich wiedergeben.


    Positiv:
    - Spannend und wirklich flüssig zu lesen.
    - Sympathische Charaktere mit gutem Hintergrund


    Negativ:
    - Der komplette Erzählstrang um Monica/Mollie war quasi bedeutungslos, da sie nichts wirklich konkretes zum eigentlichen Fall beitragen konnte.
    - Das Ende war zu dick aufgetragen. Mal eben so beide Serienmörderfälle quasi im Minutentakt aufgelöst.
    - Die Nebenfigur der nervigen Reporterin, anfangs noch allgegenwärtig, war ebenfalls für die Katz. Selbst ihr Schicksal ist Chris Carter nur eine Randbemerkung wert.
    - Es war weder ein besonders kniffliger, noch ein komplizierter Fall.


    Während des lesens habe ich mich öfters gefragt, ob die Art der Brutalität wirklich sein muss. Geht wirklich alles nur noch nach dem Motto - schneller, höher, weiter, brutaler, abartiger? Wie kommt man als Autor darauf, sich solche Foltermethoden auszudenken? Wie muss man da ticken oder gestrickt sein?


    Und vor allen Dingen habe ich mich selbst gefragt, warum mich das alles auch noch irgendwie fasziniert hat. Was sagt das über mich aus? Nietzsche hat es auf den Punkt gebracht: "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."


    Auch nach Beendigung des Buches hat mich das Schicksal der Ermordeten, gerade das von Amanda, noch sehr beschäftigt und aufgewühlt. Ich würde fast sagen, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn man so etwas abartiges, auch als Leser, nicht einfach abhakt und ohne weiter darüber Nachzudenken zum Alltag übergeht. So abgestumpft bin ich dann doch noch nicht. Auch das ich für den Täter, nachdem er Hunter seine und Kates Lebensgeschichte erzählt hat, noch so etwas wie Verständnis und Sympathie aufbringen konnte, hat mich nachdenklich gestimmt - und ich denke mal, ich war nicht der einzige Leser dem das so ergangen ist. Ich glaube, dass ich um solche Fälle mit solch perversen Morden in Zukunft einen Bogen machen werde. Das muss ich mir nicht antun.


    Dennoch:
    4ratten

    Ich habe gestern mit dem Buch angefangen und muss gestehen, dass es mir, genauso wie
    Der Kruzifix Killer auch, bisher gut gefällt. Momentan habe ich jedoch die Befürchtung,
    dass es etwas esoterisch werden könnte. Gerade ist das Mädchen Monika aufgetaucht und
    sorgt mit ihren Ahnungen und "übersinnlichen" Gabe etwas für Verwirrung. Nicht nur bei Hun-
    ter und Garcia, sondern auch bei mir. Ich hoffe mal, Carter läßt das nicht abgleiten und liefert
    eine plausible Erklärung.

    Auch die beiden Nachfolgebücher sind nicht besonders gut. Eine Leseempfehlung kann ich auch
    für keines der drei aussprechen. Es gibt Ansätze, die sind wirklich gut, aber was Lake daraus ge-
    macht hat, ist eine Ansammlung von Belanglosigkeit, dummen Geschwafels und gähnender Lan-
    geweile. Das war ein gutes Beispiel für verschwendete Lebenszeit.


    Mein Fazit fiel so aus:
    Für kalte Wintertage sind die Bücher aus dem Uhrwerk-Universum durchaus zu empfehlen, denn
    ihr Heizwert dürfte bei dem Umfang wirklich enorm sein. Und das ist gleichzeitig das positivste das
    mir zu der Reihe von Jay Lake einfällt.

    Mit dem Verschweigen seiner braunen Vergangenheit hat Grass natürlich einen Fehler gemacht.
    Nur, will man ihm das jetzt bis zu seinem Tod vorhalten? Darf sich jetzt dieser Mann nun niemals
    mehr zu einer moralischen Frage äußern oder anderen ihre Fehler vorhalten?


    Und wie sieht es mit uns selber aus? Habe ich schon mal einen moralischen Fehltritt begangen?
    Ja, mit Sicherheit.
    Heißt das nun, ich darf meinen Kinder in moralischen Fragen keine Ratschläge mehr erteilen weil
    ich sonst ein Heuchler sein könnte?


    Wenn es darum geht über andere zu richten, aber unsere eigenen Fehler außen vor zu lassen,
    sind wir Deutschen offensichtlich Weltmeister.

    Ich bin etwas überrascht. Menschen wie Götter gilt doch gemeinhin als ein Klassiker und die amazon
    Bewertung kann sich eigentlich auch sehen lassen.


    Allerdings habe ich auch schon öfters die Erfahrung machen müssen, dass mancher sogenannte
    Klassiker oder Meilensteine der SF Literatur nix für mich gewesen ist.