Lange, sehr lange war das Buch auf meinem SUB gelegen, zwei Mal hatte ich es angefangen und wieder weggelegt. Irgendwie hatte es mir nicht zugesagt, warum weiß ich nicht. Es hatte mich einfach nicht gepackt. Allerdings hat mich die Thematik (Zeitreise, Schottland, etc.) sehr gereizt und ich war mir sicher, dass ich die Bücher bestimmt mögen würde. Die vielen Schwärmereien im www haben mich in diesem Eindruck nur noch bestärkt.
So und letzten Monat war es dann endlich fällig! In Teneriffa in der Sonne liegend habe ich den Wälzer verschlungen.
Zum Inhalt wurde schon genug gesagt, deshalb möchte ich nur meinen Eindruck schildern.
Den Anfang fand ich zäh. Die Schilderungen in Inverness 1945 zogen sich, aber sobald Claire durch die Steine gereist war, nahm die Geschichte an Tempo auf und die Seiten flogen nur so dahin. Unterm Strich mochte ich das Buch, aber richtig begeistern konnte es mich nicht. Hauptsächlich deshalb nicht, weil mir weder Claire noch Jamie so richtig sympathisch waren.
Claire kann alles, weiß alles und hat kein Problem sich im 18. Jahrhundert zurechtzufinden. Bsp.: Hatte sie sich noch 1945 keinen Meter für schottische Geschichte und die Ahnenforschung ihres Mannes interessiert, so kann sie die Daten und Ereignisse im Jahr 17xx teilweise sogar taggenau benennen.
Jamie, der große, starke Mann, auf den die Frauen fliegen, der aber nur auf die Eine wartet. Sogar Misshandlungen, unter denen andere Menschen ihr Leben lang leiden, übersteht und verarbeitet er recht schnell.
Gerade diese Überzeichnung der Hauptakteure hat mir nicht gefallen, aber mitgefiebert und gehofft habe ich trotzdem mit ihnen. Die beiden sind ein richtiges Traumpaar, das einen nicht kalt lassen kann und man wünscht, dass alles ein gutes Ende nimmt.
Besonders interessant waren Dougal und Geillis. Über die beiden hätte ich gerne mehr gelesen. Beides sehr zwiespältige Charaktere, bei denen man nie genau weiß wie man dran ist.
Gabaldons Stil ist angenehm flüssig zu lesen und die 800 Seiten sind nicht zu lang. Einzig gegen Ende ging alles ziemlich schnell.
Als ich "Feuer und Stein" beendet hatte, war ich etwas ernüchtert. Gefallen hat es mir schon, aber so richtig "in einen Sog gezogen" hat es mich nicht. Bleibt es halt beim ersten Band der Saga und gut ist.
Mit den Nachwirkungen des Romans hatte ich nicht gerechnet: Seit zwei Wochen wandern meine Gedanken immer wieder zu Claire und Jamie zurück und ich beginne mich zu fragen, wie es mit den beiden weiter geht. Ich kann nichts dagegen machen und so hat sich heimlich, still und leise "Die geliehene Zeit" auf meinen Wunschzettel geschlichen.
LG Lorelai