Beiträge von moyelise

    Hallo!
    Ich lese jetzt schon seit Juli den Zauberberg. Und ich komme überhaupt nicht damit zurecht, will ihn aber trotzdem zu Ende lesen.
    Mich macht das Buch leider immer nur total zornig. Dabei fand ich Tod in Venedig trotz des Schreibstils sehr sehr gut. Das war das erste Buch, das mir TROTZ der Erzählweise gefallen hat. Da dachte ich, das wird beim Zauberberg schon auch so sein. Wenn ich mich erst mal durchgekämpft habe, wird es schon besser werden... Aber es wird nicht besser.
    Und ich habe jetzt eine Frage an jene, die dieses Buch wirklich lieben, denen es wirklich etwas vermittelt:
    Versteht ihr Passagen wie diese hier: ‎"Die alchimistische Logenobservanz hat viele edle, suchende Geister in späteren Jahrzehnten zu diesem Ziele geführt, - ich muss es nicht nennen, denn es kann Ihnen nicht entgangen sein, dass die Rangsstufenfolge der schottischen Hochgrade ...nur ein Surrogat ist der Hierarchie, dass die alchimistische Weisheit des Meister-Maurers sich im Mysterium der Wandlung erfüllt und dass die geheime Führung, die die Loge ihren Zöglingen angedeihen ließ, sich ebenso deutlich in den Gnadenmitteln wiederfindet, wie die sinnbildlichen Spielereien des Bundeszeremoniells in der liturgischen und baulichen Symbolik unserer heiligen katholischen Kirche" "Ach so!" (Naphta+Castorp)
    Ich lese immer wieder ein paar Seiten darin, finde es sehr interessant, es gefällt mir sogar. Und dann kommt wieder eine Passage, über die ich erstmal ein paar Tage nachdenken muss (wenn Settembrini über Religion spricht zum Beispiel. Da muss ich als Christ erst mal drüber nachdenken) und dann kommen solche Passagen wie die eben zitierte und die machen mich so wütend.
    Mir scheint ja schon Hans Castorp nicht so der allerhellste zu sein und ich als Leser fühle mich dann total dumm.
    Der Zauberberg beraubt mich um mein Selbstwertgefühl. Das ist nicht gut, oder? Obwohl ich ihm immerwieder auch ein paar positive (einzelne) Seiten abgewinnen kann.
    Diese Zeitlosigkeit, dieser Schwebezustand, diese Unverbindlichkeit, das Nachdenken über die Zeit, das finde ich alles sehr schön.


    Bitte gebt mir einen Tipp, wie ich mit "Diese -Fremdwort Fremdwort-schon mal gehört-keine Ahnung wovon er da spricht - ah jetzt redet er wieder Französisch- ach und nun latein - von jeher miteinander verbunden und daher - keine Ahnung was das jetzt bedeutet - so ist."-Sätzen zurecht kommen soll.