So, heute habe ich endlich Zeit gefunden und gleich bis Kapitel 14 gelesen:
Kapitel 7: Sellars Geschichte wird erzählt. Und endlich wird klar, wie er trotz seiner Internierung Zugang zum Netz hatte.
Sellars wurden im Rahmen eines zivilen Raumfahrtprojekts Implantate verpasst, die er später selbst aufrüstet. Weil das Geld ausgeht, wird das Projekt schließlich vom Militär vereinnahmt. Schließlich läuft einer der HARDCASE-Soldaten Amok, wodurch Sellars schwer verletzt wird. Ein schweres Schicksal für ihn.
Kapitel 8 und 10: Mmh, das sieht ganz nach einer längeren Reise durch das Szenario des Anderen aus. Hoffentlich kommen nicht noch viele solcher Kapitel. Sehr geheimnisvoll ist der Vogel mit seinem merkwürdigen Spruch:
"Hätt nie gedacht, dass ich hinkommen würde. Mama meinte, es würde dauern. Wir sind lange gegangen." Möglicherweise ist das eins der Kinder, das über den weißen Ozean gegangen ist. Unklar ist aber, wer Mama ist. Doch wohl nicht die Mutter des Kindes?!?
Kapitel 9: Und das Grauen geht los:
Dread alias Hannibal terrorisiert Rom und schlachtet alles ab. Geradezu grotesk ist sein Fazit: Gott zu sein ist harte Arbeit.
Kapitel 11: Und wieder wird ein kleines Rätsel um Sellars gelöst:
Er hat Seife bzw. Kupfermünzen gegessen, um die Nanotechnologie in seinem Körper zu unterstützen.
Mir gefällt es sehr gut, dass Williams auch die vielen kleinen Details aus dem ersten Buch nicht vergessen hat und diese nach und nach erklärt.
Kapitel 13: Calliope hat etwas über ein Sang-Real-Ding und König Artus herausgefunden, leider erfahren wir nicht mehr. Der Begriff Sangreal tauchte schon mal im 1. Buch, Ende Kapitel 14 auf. Ich habe die Stelle noch einmal nachgelesen: Dort hat Jongleur Dread angeschnauzt, weil letzterer bei einem seiner Morde das Wort "Sang" hinterlassen hat. Interessanterweise taucht hier auch der Name Klekker schon auf. Williams hat offenbar das ganze Werk gut durchgeplant, bevor er mit dem 1. Buch angefangen hat.
Und beim Stöbern in Jongleurs Dateien erfährt Dulcy, dass Jongleur
einen Sohn hat. Könnte das Avas Kind sein?
Kapitel 12 und 14: Hier zeigt sich, dass der Andere in den Begriffen eines Kindes denkt. Er realisiert in seinem Szenario den Inhalt der Kinderreime und Märchen, die er gehört hat. So ist z.B. Hans Kuckeldiluff Hans-guck-in-die-Luft. Aber was sollen "Schnöre" sein?
Endlich klärt sich auch das Rätsel des weißen und schwarzen Ozeans einigermaßen. Zeit, mal wieder zu spekulieren:
Der Schwarze Ozean ist der Übergang vom Netz nach Otherland. Dieser wird vom Sicherheitsprogramm des Betriebssystems kontrolliert. Der Andere lässt offenbar nur für ihn interessante Kinder freiwillig (oder auf Befehl Jongleurs) durch. Nachdem die Kinder in Otherland angekommen sind, warten sie darauf, dass der Andere sie über den weißen Ozean zu sich in sein Szenario holt, so wie die Austernhausjungs aus dem Alice-Szenario im 2. Band. Dort sind sie in Sicherheit vor Jongleur und erhalten eine Identität als Märchen- oder Kinderreimfigur. Für die Kinder in seinem Szenario heißt das Betriebssystem der "Eine", außerhalb davon der "Andere".
Die letzten drei Kapitel waren faszinierend, weil sie einen Einblick in die skurrile Denkweise des Anderen schaffen. Es ist beeindruckend, was Williams sich alles hat einfallen lassen.