Beiträge von Dietrich

    Kapitel 18, 19:
    Langsam wird die Struktur des Anderen-Szenario klar:


    Azador taucht wieder auf. Aber er verhält sich ziemlich merkwürdig:


    Kapitel 22:
    Wieder ein paar Details:


    Zitat von "fairy"

    Im 22. Kapitel erwähnt das Stone Girl jetzt aber das Jinnear Bad House und Renie erinnert es an Gingerbread House. Anscheinend auch ein Begriff aus einer Kindergeschichte.


    Ein schönes Wortspiel: Jinnear Bad House = Gingerbread House = Pfefferkuchenhaus. Also handelt es sich wahrscheinlich um "Hänsel und Gretel". In der deutschen Übersetzung steht Häckselhaus (Hexenhaus). Jinnear Bad House passt allerdings besser, da dort ja Tecks und Schnöre wohnen. Ach ja - Tecks sind natürlich

    Das geht hier ja Schlag auf Schlag weiter. Soviel Lesebeteiligung habe ich noch nicht erlebt :zwinker:


    Zitat von "Dietrich"

    Hans Kuckeldiluff Hans-guck-in-die-Luft. Aber was sollen "Schnöre" sein?


    Am Anfang von Kapitel 14, wo Renie und das Steinmädchen sich vor den "Schnören" verstecken. Hans Kuckeldiluff taucht Anfang der zweiten Hälfte des 14. Kapitels auf.
    Wie heißt denn der "Wutschbaum" auf englisch, den das Steinmädchen im 14. Kapitel erwähnt?


    Zun den Schnören: Mit "Jinnears" ist auch mir die Sache klar. Man braucht die beiden Wörter nur auszusprechen (Schnöre auf deutsch, Jinnears auf englisch) :smile:. Die Otherland-Übersetzung ist wirklich gut gelungen. Hut ab :anbet:


    Zitat von "Miramis zu Kapitel 14"

    Der Andere ist dabei, eine neue, eigenen Simulation zu schaffen, in der vor allem Figuren aus Kinderreimen vorkommen. Das gelingt ihm aber nicht vollkommen, die Figuren und die Umgebung haben Fehler. Und offensichtlich ist dieser Bereich noch frei von Dreads Machenschaften.


    Ich glaube eher, dass


    Zitat von "Saltanah"

    Wieso meldet sich Sellars eigentlich nicht mehr bei denen (Jeremiah, Joseph, Del Ray)? Habe ich die Erklärung hierfür nur überlesen?


    Abwarten bis Kapitel 17 :zwinker:


    Zitat von "Saltanah"

    Was sollte denn Jongleur daran hindern, seiner Tochter ein Kind "zu machen"?


    Genau das hatte ich im Hinterkopf ... Andererseits kann es auch ganz anders sein. Mir spukt immer noch Jongleurs Entsetzen bei der Erwähnung Avas am Anfang des Buchs durch den Kopf. Das schien mir echt zu sein:


    Ich muss sagen, derzeit liest sich das ganze Buch ziemlich spannend. Allerdings wäre es nett, wenn die Protagonisten jetzt nicht wieder von Szeanrio zu Szenario stolpern würden wie im 2. Buch. Da könnte Williams sich wirklich kürzer fassen.

    So, heute habe ich endlich Zeit gefunden und gleich bis Kapitel 14 gelesen:


    Kapitel 7: Sellars Geschichte wird erzählt. Und endlich wird klar, wie er trotz seiner Internierung Zugang zum Netz hatte.


    Kapitel 8 und 10: Mmh, das sieht ganz nach einer längeren Reise durch das Szenario des Anderen aus. Hoffentlich kommen nicht noch viele solcher Kapitel. Sehr geheimnisvoll ist der Vogel mit seinem merkwürdigen Spruch:


    Kapitel 9: Und das Grauen geht los:


    Kapitel 11: Und wieder wird ein kleines Rätsel um Sellars gelöst:


    Mir gefällt es sehr gut, dass Williams auch die vielen kleinen Details aus dem ersten Buch nicht vergessen hat und diese nach und nach erklärt.


    Kapitel 13: Calliope hat etwas über ein Sang-Real-Ding und König Artus herausgefunden, leider erfahren wir nicht mehr. Der Begriff Sangreal tauchte schon mal im 1. Buch, Ende Kapitel 14 auf. Ich habe die Stelle noch einmal nachgelesen: Dort hat Jongleur Dread angeschnauzt, weil letzterer bei einem seiner Morde das Wort "Sang" hinterlassen hat. Interessanterweise taucht hier auch der Name Klekker schon auf. Williams hat offenbar das ganze Werk gut durchgeplant, bevor er mit dem 1. Buch angefangen hat.


    Und beim Stöbern in Jongleurs Dateien erfährt Dulcy, dass Jongleur


    Kapitel 12 und 14: Hier zeigt sich, dass der Andere in den Begriffen eines Kindes denkt. Er realisiert in seinem Szenario den Inhalt der Kinderreime und Märchen, die er gehört hat. So ist z.B. Hans Kuckeldiluff Hans-guck-in-die-Luft. Aber was sollen "Schnöre" sein?
    Endlich klärt sich auch das Rätsel des weißen und schwarzen Ozeans einigermaßen. Zeit, mal wieder zu spekulieren: :zwinker:


    Die letzten drei Kapitel waren faszinierend, weil sie einen Einblick in die skurrile Denkweise des Anderen schaffen. Es ist beeindruckend, was Williams sich alles hat einfallen lassen.

    Zu Kapitel 5:

    Zitat von "Miramis"

    Hat More Dread vielleicht etwas mit dem Namen Mordred zu tun? Mein erster Gedanke bei Calliopes Ermittlungen...



    Zitat von "Miramis"

    Olgas Rolle in der ganzen Geschichte habe ich immer noch nicht erfasst.


    Wie ich Williams kenne, hat sie auch eine Bedeutung. Wahrscheinlich wird sie noch in den Turm eindringen, um dort Jongleurs Geheimnisse zu erforschen - wahrscheinlich mit Hilfe von Sellars. Ab er es stimmt: Olga finde ich auch ziemlich farblos.

    Zu Orlandos Tod:


    Zitat von "Miramis"

    Wie ist Yacoubian ums Leben gekommen?


    Soweit ich mich dunkel erinnere, waren das Orlando und T4b beim Kampf gegen Yacoubian im Ägypten-Szenario. Orlando hat ihn direkt bekämpft und T4b hat die im unfertigen Szenario erhaltene Hand, die wie die des Anderen aussieht, in Yacoubian hineingestoßen und ihn so "geext". Das ist wohl der "Herzanfall".


    Kapitel 2:


    Kapitel 3:


    Zitat von "Miramis"

    Eine gute Erklärung - allerdings ist es ja reiner Zufall, dass Klement so ist, wie er ist. Oder doch nicht?


    Ich meinte das nur als Idee, wie Klement noch eine wichtige Rolle spielen könnte. Auf den Gedanken, dass Klements Zustand gar kein Zufall sein könnte, bin ich gar nicht gekommen. Wer weiß, vielleicht hat der Andere den Gralsprozess sabotiert ...

    Hallihallo,


    auch ich habe nun mit Otherland 4 angefangen. Endlich wird sich alles aufklären - und das nach insgesamt knapp 4000 Seiten. Das wird der längste Roman, den ich bisher gelesen habe.


    Zitat von "Miramis"

    Die Einführung und Zusammenfassung der letzten 3 Bände ist natürlich wieder Gold wert - zum Teil habe ich das Gefühl, dass ich während des Lesens wesentliche Dinge verpasst habe, die ich in der Zusammenfassung dann plötzlich kapiere. Geht es euch auch so? Diese gezielten Informationen, zusammengepackt in wenigen Sätze, helfen mir sehr gut weiter.


    Ja, zumal Otherland 3 schon ein halbes Jahr her ist. Allerdings habe ich den Verdacht, dass in den Zusammenfassungen einige Sachen drinstehen, die man beim Lesen der vorigen Teile bestenfalls vermuten konnte. Sicher weiß ich das allerdings nur bei der Zusammenfassung im 2. Buch.


    Zitat von "Miramis"

    Meine Taschenbuchausgabe hat 1215 Seiten, ich glaube nicht, dass ich jemals ein dickeres Buch gelesen habe.


    Och, mit solchen Wälzern hab ich schon Erfahrung gesammelt: Krieg und Frieden sowie Der Graf von Monte Christo mit jeweils 1600 Seiten. Wobei ich für Krieg und Frieden deutlich länger gebraucht habe als für den Grafen.


    Zum Vorspann:
    Ava hat also selbst ein Kind "gehabt"? Hat sie es also nicht mehr, ist es tot? Und Jongleur ist weit über 100 Jahre alt und ist schon seit mehreren Jahrzehnten nahezu klinisch tot (stand glaub ich in Band 3). Wie kann er da eine jugendliche Tochter haben und wer ist die Mutter? Da kommt mir der Verdacht, Ava ist womöglich gar nicht seine leibliche Tochter, sondern zu irgend einem Zweck "gezüchtet" - vielleicht ist Jongleur nur an ihrem Kind interessiert gewesen? Jedenfalls traue ich Jongleur jede Gemeinheit zu!


    Zu Kapitel 1
    Offenbar sind Renie & Co jetzt tatsächlich "im" Betriebssystem (dem Anderen) bzw. in einem vom Betriebssystem geschaffenen Szenario, denn in der Zusammenfassung stand, dass der Andere seine Hand auf Renie & Co fallen ließ. Und der Berg selbst könnte Jongleurs Turm im RL symbolisieren, wo vermutlich die Steuerzentrale des Betriebssystems liegt.


    Zitat von "Saltanah"

    Von Klement erwarte ich noch einige Überraschungen, ohne sagen zu können, in welche Richtung das gehen könnte.


    Renies Gedanken zum Anderen in Kapitel 1 bringen mich auf folgende Idee: Der Andere ist eine künstliche Intelligenz mit einem noch kindlichen Verstand. Und Klements Verstand ist jetzt dem eines Kindes ähnlich. So kann er vielleicht besser mit dem Anderen Kontakt aufnehmen und die vom Anderen dargestellte Umgebung besser verstehen als die Erwachsenen.


    Ich freue mich darauf, mit Euch die noch folgenden 1000 Seiten zu lesen
    Dietrich

    Der vierte Gesang war ja ziemlich kurz:


    Zeus schlägt vor, den Krieg gemäß der Abmachung zwischen Griechen und Trojanern friedlich zu beenden, doch Hera und Athena grollen den Trojanern offenbar immer noch wegen des Parisurteils. Athena kann sich noch zurückhalten, doch Hera beschwert sich. Zeus wirkt wegen der ständigen Streitereien mit Hera ziemlich genervt und gibt daher schließlich nach.
    Nun kommt's aber: Zeus gibt Athena den Auftrag, dafür zu sorgen, dass die Troer den beschworenen Eid brechen. Zeus torpediert also den heiligen Eid, den die Griechen und Trojaner bei ihm selbst geschworen haben. Nicht gerade die feine englische Art! Auch hier zeigt sich, dass die Götter bis auf ihre Allmacht und Unsterblichkeit genau wie die Menschen sind: Sie sind hinterlistig, verfolgen ihre eigenen Interessen und sind schnell tödlich beleidigt (Parisurteil, Apollon im 1.Gesang).


    Nach dem Eidbruch durch den auf Menelaos abgeschossenen Pfeil des Pandaros ist von Frieden natürlich keine Rede mehr und die beiden Parteien bereiten sich auf die Schlacht vor. Agamemnon geht durch das griechische Heer und rüffelt alle, die untätig herumstehen. Nach diesem Ansporn geht's dann zur Sache. Dabei schildert Homer das Sterben der Griechen und Trojaner schonungslos und detailliert, z.B. hier:

    Sehnen zugleich und Knochen zerschmetterte sonder Verschonen
    Ihm der entsetzliche Stein, dass er rücklings hinab auf den Boden
    Taumelte, beide Händ' umher zu den Freunden verbreitend,
    Atemlos hinschlummernd. Da nahete, der ihn verwundet,
    Peiros, und bohrte ihm die Lanz in den Nabel ihm; und es entstürzten
    Alle Gedärme zur Erd, und Nacht umhüllt' ihm die Augen.


    Zitat von "Üzrün"

    Ich muss sagen, dass ich jetzt schon teilweise mit den Namen verwirrt bin, aber ich hoff, dass kommt noch


    Das denke ich auch. Bei "Krieg und Frieden" habe ich nur während der ersten Kapitel eine Liste benötigt, danach gings wie von selbst. Und Homer lässt viele neu eingeführte Helden auch gleich wieder abtreten, wie dieser Gesang zeigt :zwinker:

    Ich bin noch da! In den letzten 4 Wochen hatte ich viel zu tun und habe tatsächlich kein einziges Buch gelesen. Musste sogar eine andere Leserunde (Der Name der Rose) sausen lassen. Schön, dass hier noch ein paar mitlesen :smile:


    Zitat von Üzrün

    Zwischendrin werden noch die ganzen Helden vorgestellt (für mich ähnlich wie das Schiffe vorstellen im gesang davor).


    Das finde ich von Homer recht geschickt gemacht. Wir haben jetzt einen guten Überblick über die Helden der Griechen.


    Zitat von Üzrün

    Durch Hilfe der Götter gewinnt Menelaos,


    Das habe ich nicht so genau herausgelesen. Zwar betet Menlaos zu Zeus, aber sein Schwert zersplittert an Paris' Helm, worauf er Paris kurzerhand am Helmschweif packt und hinter sich herzieht. Damit droht der Riemen des Helms Paris zu erwürgen. Aber vermutlich haben die Götter immer die Hand mit im Spiel. Diesmal ist es Aphrodite, die eingreift und den schon besiegten Paris rettet.


    Auffällig sind die häufigen über mehrere Verse gehenden Vergleiche mit der Natur, die Homer zieht. Zum Beispiel am Anfang des dritten Gesangs, in dem das Geschrei der nahenden Trojaner mit dem Geschrei der Vögel verglichen wird und gleich danach das Schweigen der entgegenmarschierenden Griechen mit einem Nebel, der still von den Hängen eines Berges herabgleitet. Sehr schön geschrieben!


    Wieso heißt Paris eigentlich auch Alexandros? Ist das ein Beiname? (so wie Smintheus für Apollon oder Kypris für Aphrodite)


    EDIT: 3 Rechtschreibfehler korrigiert. Ich sollte wirklich nicht so spät nachts posten :redface:

    Entschuldigung, ich war eine Weile nicht da, aber jetzt geht's weiter mit der Illias.



    Dietrich: Natürlich ist es kein Heldenepos. Die Ilias ist vielmehr ein Drama als ein Heldenepos; wir in der heutigen Zeit verstehen es als Heldenepos. Du musst immer bedenken, dass das Denken der Menschen früher - besonders im archaisch attischen Raum - völlig anders war. Die Zwiespaltigkeit zwischen Menschlichem Irren und Göttlichem Dasein ist für die Griechen ein wichtiges Thema und dadurch, dass auch unter den Göttern soziale Konflikte entstehen, werden die Götter menschenähnlicher, was wiederum das ganze Subjekt von neuem thematisiert.


    Ja, in den griechischen Sagen haben fast alle Helden irgendeinen dunklen Punkt. Und die Götter sind bis auf ihre Allmacht und Unsterblichkeit eigentlich ganz menschlich.


    Ich habe mir mittlerweile noch die Übersetzung von Schadewaldt besorgt. Die liest sich wie auch Stolbergs Fassung leichter als Voß und macht einige Stellen verständlicher, z.B. diese hier:


    Voß: Mir bleiben noch andre, Ehre mir zu erwerben, zumal Zeus' waltende Vorsicht!
    Stolberg: Mir bleiben noch welche mich ehren, mich schützet die waltende Vorsicht Kronions!
    Schadewaldt: Bei mir sind noch andere, die mich ehren werden, und vor allem der ratsinnende Zeus!


    Oder hier:

    Voß: Volkverschlingender König! den nichtigen Menschen gebeutst Du!
    Stolberg: Du verschlingst wie ein Abgrund die Güter des Volks; du beherrschest feige Menschen.
    Schadewaldt: Volksgut verzehrender König! da du über Nichtige gebietest.

    Auch in diesem Gesang kommen die Griechen nicht gut weg: Agamemnon will die Kampftreue seiner Griechen prüfen und sagt das Gegenteil von dem, was er eigentlich will, was prompt nach hinten losgeht. Und die Herren Griechenfürsten stehen dumm herum, als die Griechen zu den Schiffen eilen, obwohl doch eigentlich beim Fürstenrat vereinbart war, dass sie die Griechen aufhalten. Schließlich muss sogar Athene eingreifen, damit der vielkluge Odysseus die Griechen an der Flucht hindert, sonst wäre die Ilias schon hier zu Ende. Was für ein Chaos! *kopfschüttel*


    Mich würde interessieren, was Homer hier erdichtet hat und was überliefert ist. Oder lässt sich das nicht mehr feststellen? Jedenfalls betont Homer deutlich die Schwächen der Menschen (und auch Götter) - ein Heldenepos ist das nicht gerade.


    Der folgende Schiffskatalog ist ziemlich laaaaang :schnarch:. Er dient wohl zur Vorstellung der beteiligten Helden, bis es dann ab dem nächsten Gesang richtig zur Sache geht. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 1146 Schiffe. Wie die wohl alle am Strand Platz gefunden haben ... :zwinker:

    Zitat von "Üzrün"

    Naja, aber Zeus hat sich nur "durchgesetzt" weil Hera gerade nicht zur Stelle war.


    Ich meinte den anschließenden Streit zwischen Zeus und Hera, bei dem Zeus seine Allmacht betont.


    Zitat von "sandhofer"

    Wobei auch Agamennon natürlich seine Abstammung von Zeus herleitet ...


    Klar! Wenn auch einige Generationen dazwischen sind: Atreus, Pelops und Tantalos. Diese Heldenstammbäume sind ganz schön verwickelt - jeder Held stammt irgendwie von einem Gott ab. :zwinker:

    So, mit dem ersten Gesang bin ich nun fertig. Hat etwas lang gedauert, aber ich musste mich erst an den Text gewöhnen.


    Agamemnon macht als erfahrener Heerführer keine gute Figur: Mehrmals lässt er die Gelegenheit aus, das sich anbahnende Zerwürfnis mit Achilleus zu vermeiden. Erst schlägt er gegen den Rat der Griechen das Lösegeld Chryses' aus, dann will er von Achilleus' Vorschlag, nach dem Sieg über Troja ein um so größeres "Ehrengeschenk" zu bekommen, nichts wissen und schließlich lehnt er auch Nestors Vermittlung ab. Dabei sollte er doch wissen, dass man einen Göttersohn besser nicht beleidigt.


    Aber auch Achilleus zeigt sich halsstarrig: Seine Ehre geht ihm über das Leben seiner Verbündeten. Immerhin ist ihm ein kurzes Leben geweissagt worden, was sein Verhalten für mich ein wenig verständlich macht.


    Der erste Gesang zeigt auch, wer hier der Chef ist: Bei den Griechen Agamemnon, der sich gegen Achilleus durchsetzt und bei den Göttern Zeus, der sich gegen Hera durchsetzt :zwinker:

    Hallo zusammen,


    ich lese die Original-Übersetzung von Voß und als Ergänzung die etwas ältere Fassung von Stolberg, die in einem auch heute noch gut verständlichen Deutsch geschrieben ist. Voß verwendet nämlich ziemlich viele Satzumstellungen, Pronomen und merkwürdige Umschreibungen wie "Volkverschlingender König" oder "Stärker ja ist ein König, der zürnt dem geringeren Manne", was das Lesen nicht gerade leichter macht. Aber seine Übersetzung hat was - es ist ein tolles Gefühl darin zu lesen. Besonders der Rythmus der Verse, wenn man laut liest, ist klasse.


    Zum Nachgucken benutze ich die "Griechische Mythologie" von Rainer Abenstein (utb-Verlag), die ich vor zwei Jahren gelesen habe. Das eignet sich gut als Nachschlagwerk, da es Randbemerkungen und Stammbäume sowie Querverweise mit Seitenangaben mitten im Text hat, so dass man sich den lästigen Umweg über das Register sparen kann. Und man erfährt auch was über die Bedeutung der verschiedenen Götter im alten Griechenland. Einige Abbildungen antiker Kunst sind auch vorhanden.


    @long johnson: Hmm, wieso ist "Agamemnon" ein Palindrom? Hat "nonmemaga" einen Sinn?

    *zustimm*
    Nach den soliden, aber nicht unbedingt wichtigen Kapiteln um Troja dreht Williams noch einmal voll auf und bringt eine Überraschung nach der anderen. Hier meine Eindrücke - soweit sie Saltanah noch nicht geschrieben hat:


    Kapitel 33: Da wäre ich nie drauf gekommen: Pauls Vogelfrau ist ...


    Kapitel 35: Der Rauch hat sich verzogen und die Fronten haben sich völlig geändert:

    Zitat

    Die GB wurde also offenbar von Dread (evtl. unabsichtlich) "geext". Nur Jongleur und Klemens haben das Chaos überlebt. Bei ihnen sind nur noch Renie, Xabbu und Sam. Wo sind Martine, Florimel und T4b; hat Dread sie entführt - oder sind sie gar tot? :entsetzt:
    Nun müssen sich Renie & Co mit Jongleur gegen den neuen Otherland-Obergott Dread verbünden, dessen Name Programm ist - was für eine Entwicklung.
    Nach der Überschrift dieses Kapitels zu urteilen, ist das Wolkenmeer mit dem silbernen Glitzern wohl der "Weiße Ozean", wo die Austernhauskinder aus Band 2 hinwollten. Aber auch der Titel des nächsten Buchs "Meer des silbernen Lichts" passt gut dazu.


    Ausblick:


    Zitat von "Saltanah zu Kapitel 33"


    Ich vermute teils eine Liebesgeschichte (ist "Emily" gar von Paul schwanger?) und teils, dass sie Jongleurs Plänen auf die Spur kamen und versuchten, etwas dagegen zu unternehmen.



    Das war ein Feuerwerk, das Williams auf den letzten 100 Seiten abgebrannt hat :klatschen:
    Insgesamt ist dieser Band deutlich besser als der letzte, da Renie & Co nicht mehr nur hilflos in Otherland herumirren, sondern ein gemeinsames Ziel haben. Gut ist auch, dass Williams die Handlungsfäden zusammenführt und einige Zusammenhänge erläutert, was das Buch leichter lesbar und spannender macht. Eigentlich wollte ich diesem Buch nur 4 Ratten geben, aber nach dem furiosen Schluss gibt's von mir noch knappe
    5ratten


    Ach ja: In diesem Band hat Xabbu nur ein einziges Mal seinen Standardspruch "Dies ist der richtige Moment für eine Geschichte" gebracht - worüber ich gar nicht traurig bin :breitgrins:


    Wann wir weiterlesen? Das Taschenbuch erscheint leider erst im August. Nach dem dramatischen Schluss kann ich's kaum erwarten...

    Ich bin nun bei Kapitel 30 angekommen.


    Williams benutzt in den letzten 7 Kapiteln immer wieder Motive aus der Ilias, die er geschickt in die Story einbaut (wenn auch in anderer Reihenfolge), z.B. in Kapitel 30:


    Saltanah: Deine Überlegungen zu Kapitel 29 sind faszinierend. "Der Eine, der anders ist und dies alles träumt" ist wohl das größte Geheimnis im ganzen Roman. Ich halte es inzwischen auch für wahrscheinlich, dass der Eine/Andere eine gespaltene Persönlichkeit ist: Sellars kommt in Frage, weil er vor langer Zeit (wahrscheinlich bei der Initiierung des Otherland-Netzwerks) einen Unfall gehabt hat, wobei sein Gesicht verbrannt ist (siehe Band 1). Da könnte ein Teil seiner Persönlichkeit im Netzwerk geblieben sein, was auch seine Otherland-Zugangsmöglichkeiten erklären würde (er benutzt offenbar keine High-Tech dafür). Ebenfalls in Band 1 hatte Renie von einer Pyramide geträumt (Seths Pyramide?), von der eine Stimme gesagt hatte: "Dies ist der Ort, wo der Verbrannte lebt." Auch das würde passen.


    Zitat von "Miramis"

    In Martines "Code Delphi" ist mal eine Andeutung, aber daraus bin ich nicht ganz schlau geworden. Ihr anderen vielleicht?



    Noch 110 Seiten. Allzuviel passieren wird vermutlich nicht mehr - schließlich muss noch die Handlung um Troja abgeschlossen werden und genug Stoff für den besonders dicken Band 4 übrigbleiben :zwinker:

    Zitat von "Saltanah"

    Weißt du noch, wo genau das mit der Droge und Loslösung des Geistes vom Körper stand?


    Das habe ich aus ein paar Indizien gefolgert. Da war zum einen die erste Szene mit Jongleur in diesem Band ... *blätter, such* ah, Kapitel 7. Dort gewährt Jongleur die Bitte Bhaos mit den Worten:

    Um zum anderen wird immer wieder von Träumen und dem hohen Alter der Mitglieder der GB geredet:


    Kapitel 21: Aha, es handelt sich offenbar doch um ein Lied


    Kapitel 22: ist wirklich eine dicke Überraschung!


    Kapitel 23: Ja, hier hätte Williams eigentlich mal wieder...


    Kapitel 24: Ups, jetzt kriegen wir doch tatsächlich noch die Ilias präsentiert. Orlando füllt seine Rolle jedenfalls getreu nach dem Epos aus - wenn auch unabsichtlich :zwinker: Mal sehen, was Williams noch so einfällt...


    Zitat von "Miramis"

    Deswegen: so bald wie möglich weiterlesen..


    *zustimm* Spannender geht es kaum noch - es gibt herrlich viel zu spekulieren ...

    Kapitel 16: Sehr geheimnisvoll:


    Kapitel 17: Noch ein alter Bekannter taucht wieder auf:


    Zitat von "Saltanah"

    die GB braucht Kinder zum Funktionieren von Otherland. Die Jingle-Kinder wurden bisher geschont, da für die endgültige Inbetriebnahme von Otherland (durch die Zeremonie) nochmal eine große Menge "Material" (=Kinder) gebraucht wird. Die Jingle-Kinder wurden unterschwellig "programmiert" und stehen so jederzeit zum Einsatz bereit!


    Wow, sehr gute Idee! Zumal der Kreis im Verlauf des Buchs doch ziemlich hilflos wirkt und religiöse Menschen wohl kaum die Kinder "bestrahlen" würden, wie ich vermutet hatte.


    Noch etwas weiter spekuliert mit Hilfe von Azador (nach dem Lesen von Kapitel 18):


    Kapitel 19: Wieder ein Hinweis auf Träume.

    Zitat

    Ist die Bewusstseinsebene, in die sich die GB versetzen will, eine Traumwelt, die von allen Menschen im Schlaf gespeist wird bzw. werden soll?
    Köstlich, Orlando als Achilleus! Das ist für den großen mächtigen Thargor, den Held von Mittland, die richtige Rolle! :totlach:


    Zitat von "Saltanah"

    Schlechte Karten für Osiris und die heidnischen Götter also, die von dem Einen Gott wohl abgelöst werden. Was haltet ihr davon?


    Tolle Idee, da rätsele ich auch schon die ganze Zeit dran herum. Ich glaube, da kann ich mit meinen Spekulationen nicht mehr mithalten :anbet:


    Zitat von "Saltanah"

    Aha, ein wirklicher Odysseekenner!


    Nun ja, ich habe nachgeguckt :redface:. An die Lotophagen konnte ich mich nicht mehr genau erinnern, die werden in der Odyssee aber auch nur ganz kurz abgehandelt.


    Ich muss sagen, das Buch gefällt mir immer besser. Langsam setzt sich alles zu einem Bild zusammen. Klar, es gibt haufenweise Cliffhanger und Actionszenen, aber irgendwas muss Williams ja in die noch folgenden 1500 (!!!) Seiten reinpacken. Ich höre jetzt auf zu schreiben, denn ich muss unbedingt weiterlesen...

    Ich bin nun auch mit dem 2. Teil durch. Wie Miramis gefällt mir das Buch immer besser, da nun endlich mal ein paar Details miteinander verknüpft werden, statt immer nur neue Puzzleteile einzuführen.


    Zitat von "Miramis"

    Ich stelle mir das so vor, dass irgendwann beim großen Showdown Dread im VL von unseren Netz-Protagonisten gestellt wird und im RL von ihr. *spekulier*


    Gute Idee! Wahrscheinlich wird das aber erst in Band 4 passieren.


    Kapitel 12: OK, dieses Paul-Kapitel war nicht gerade überraschend. Schon bei der Höhle war klar, was kommt:


    Kapitel 13: Aha, nun ist klar, wer die Leuchterscheinung auf Kalypsos Insel war :zwinker: Gute Idee von Williams, Sellars nun aus Sicht eines anderen Kindes zu schildern.


    Kapitel 15: Neues über die Struktur von Otherland:

    Kapitel 8: Mmmh, hoffentlich kommt mal was anderes als ständig nur neue skurrile Szenarien. Dieses Riesenhaus, kommt das irgendwo bei Poe vor? Leider habe ich noch nie was von ihm gelesen.


    Kapitel 9: Aha, endlich mal eine Verbindung zum 2. Buch:


    Kapitel 10:


    Kapitel 11: Oh je, arme Martine. Das sieht nicht gut aus, hoffentlich kann sie entkommen.


    Diese Netfeed-Nachrichten entwerfen ein erschreckendes Bild einer zukünftigen Gesellschaft. Aber ich finde das durchaus realistisch in der heutigen Zeit, die sich leider immer mehr auf Kommerz ausrichtet ("Geiz ist geil"). Davon lasse ich mich selbst aber nicht anstecken.


    Zitat von "Saltanah"

    Wurde irgendwann erwähnt, dass der Kreis etwas mit Onkel Jingle zu tun hat, oder ist das deine eigene Theorie? Klingt auf jeden Fall gut.


    Nein, das wurde nirgendwo erwähnt. Ich versuche nur, irgendwie unterzubringen, dass die Kinder, die bei Onkel Jingle waren, nicht vom Tandagore-Syndrom betroffen sind.


    Zitat von "Miramis"

    Ein "Loch wird in Gott gebohrt", das kann ja nur eine Metapher sein, oder? Was spüren die Menschen, wenn sie das "Loch" wahrnehmen?


    Vielleicht gibt es eine andere Bewusstseinsebene (Seelenebene), in die der Andere eindringt und die die Menschen brauchen, um mit Gott zu reden - wie etwa den Heiligen Geist im Christentum. Ich weiß auch nicht so recht - aber das macht das Buch nur noch spannender, finde ich. Wenn doch nur nicht so viele neue Szenarien kommen, sondern auch mal mehr Erklärungen *hoff*


    Mir fällt es mittlerweile auch schwer, alles zu behalten. Aus Buch 2 kenne ich nur noch die merkwürdigsten Stellen, es ist einfach zu lange her ...