Beiträge von swank

    Danke für eure netten Worte! Ich bin ja selbst nicht richtig betroffen, aber meinen Eltern geht das ziemlich an die Nieren. Die Einbrecher haben nicht nur Sachen mitgehen lassen, sondern alles durchwühlt und teilweise eine ziemliche Schweinerei mit diversen Körperflüssigkeiten angestellt. Und sich dann auch noch hingesetzt und haben in Ruhe Bier getrunken :vogelzeigen:, weswegen die Polizei davon ausgeht, dass es eher unerfahrene Jugendliche waren.
    Naja, ist alles nicht schön.

    Ich muss mich schon wieder verabschieden, bei meinen Eltern ist heute eingebrochen worden und alle sind etwas in Unruhe versetzt. Ich bin zwar nicht mal in der selben Stadt, aber trotzdem durch den Wind und muss erstmal etwas telefonische Unterstützung leisten.


    Allerdings hab ich grad noch mitbekommen, wie mein Herr Lehmann auf einen alten bzw. neuen Bekannten aus "Herr Lehmann" getroffen ist und den erstmal so gar nicht leiden konnte. Zwischendurch haben dann WG-Mitbewohnern die Türen ihrer Freunde mit Äxten bearbeitet, während fünf bekiffte Punks ne Runde Kekse ausgeteilt hat und mittendrin Herr Lehmann seinen lange nicht gesehen Bruder anschrie. :breitgrins:


    Aber jetzt verschwinde ich wieder ans Telefon und wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen!

    Da bin ich auch wieder, bin doch früher als erwartet von der Arbeit zurück. Jetzt muss ich erstmal was essen und dann geht es weiter mit "Neue Vahr Süd".


    Majorana: Saltanah und Miramis haben recht, man kann die Bücher auch in umgekehrter Reihenfolge lesen. Wirkliche Berührungspunkte zwischen den Romanen hab ich außer Frank selbst und seiner gewohnt schrägen Art noch keine gefunden. :winken:

    @ Hanni: Den "Historiker" hab ich vor kurzem auch verschlungen, akute Suchtgefahr droht da! Ich hab mich tierisch geärgert, zwischendurch das Haus verlassen zu müssen und nicht einfach 3 Tage weiterlesen zu können.


    Herr Lehmann hat wie zu erwarten nicht viel Erfolg bei der Bundeswehr und seinen Gegenmaßnahmen gehabt, jetzt bin ich bei rund 400 Seiten und im zweiten Teil des Buches angelangt. Ich lese jetzt noch etwas weiter, aber mache den PC schon mal aus, muss morgen früh raus. Euch trotzdem viel Spaß noch, jetzt gehts ja wahrscheinlich erst richtig los hier. :winken:

    @ Miramis: Dann jetzt schon mal viel Spaß mit "Herr Lehmann", die Beklopptheit der Figuren wird da wunderbar ausgebreitet.
    Obwohl "Neue Vahr Süd" dem ja in nichts nachsteht.
    Gerade versucht Frank verzweifelt, aus der Bundeswehr irgendwie rauszukommen, aber ich denke fast, mit seinen verwirrenden Argumentationen wird das nicht so ganz hinhauen ... :breitgrins:


    Ich glaube aber trotzdem, dass der Roman für Männer, die selbst zum Bund mussten, noch einen Zacken lustiger ist. Ich hab auch nur so viel Spaß dabei, da mein Ex-Freund und ich damals auch während seiner Zeit bei der Bundeswehr zusammen waren und er mir immer ausführlich vom Irrsinn in seiner Kaserne erzählt hat. Das deckt sich alles sehr mit dem hier Beschriebenen, auch da er eine ähnliche Grundhaltung zu der Sache hatte wie Herr Lehmann. :zwinker:

    Ich muss zwar morgen lange arbeiten (und nicht in die Uni), aber heute Abend lese ich gerne noch was mit, habe ich eh schon eine Weile gemacht. Mal sehen, ob ich morgen Abend auch noch dazu komme.


    Ich lese gerade mein Osterwichtelbuch "Neue Vahr Süd" von Sven Regener, das Nachfolgerbuch zu "Herr Lehmann", das ich ja schon einigermaßen genial fand.


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    "Neue Vahr Süd" spielt 9 Jahre vor den Ereignissen in Berlin, die in "Herr Lehmann" beschrieben werden. Frank Lehmann wohnt zunächst noch bei seinen Eltern in Bremen, wird dann aber dummerweise zum Wehrdienst eingezogen, da er einfach vergessen hat, rechtzeitig zu verweigern. So schlägt er sich dann mehr schlecht als recht durch seine erste Woche Strammstehen und Geschrei, nur um am Wochenende auf höchst amüsante Weise von seinen Eltern aus der Wohnung geekelt zu werden. Plötzlich wohnt er in einer verlotterten Wohngemeinschaft mit ein paar Jungs, die wie Frank gerne trinken und völlig sinnfreie Gespräche führen. Und dann taucht auch noch Sibille auf...



    Ich habe ständig Christian Ulmen und dessen Sprechweise beim Lesen vor Augen, da er ja den Lehmann in der Verfilmung des ersten Buches gespielt hat, und auch dieses Mal ist die lakonische Art Franks zum Schießen. Ich habe etwas gebraucht, um in den 630 Seiten dicken Schmöker reinzukommen, aber mittlerweile amüsiere ich mich wieder köstlich über die angedrehten Diskussionen und Situationen, in die Frank ständig gerät.

    Am besten gefallen bzw. am hilfreichsten war für mich 'Drawn with the Sword' von James McPherson, eine Essaysammlung, die vor allem der Frage nachgeht, warum der Norden gewonnen hat.

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    In eine ähnliche Richtung geht 'Why the North won the Civil War' von David Herbert Donald, ebenfalls eine Essaysammlung. Allerdings erstmals schon 1960 publiziert.

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    Der Text zweier Vorlesungen, die ich besucht habe, wurde hier abgedruckt und kann als Überblickswerk gut mithalten, vor allem aufgrund der guten bibliographischen Angaben und Anregungen: 'Konsolidierung und Dissens. Nordamerika von 1800 bis 1865' von Norbert Finzsch. Kostet leider fast stolze 90 Euro, aber wenn man eine Unibibliothek in der Nähe hat...

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    :winken:


    Hast du eigentlich die Fortsetzung auch gelesen? Oder jemand anderes hier aus unseren Reihen? Würde mich interessieren.


    Ich hab 'Neues vom Watership Down' gelesen. Es ist in drei Teile gegliedert, in den ersten beiden gibt es Geschichten und Sagen aus dem Kaninchenreich, besonders die Abenteuer vom Kaninchenfürsten El-ahrairah, den ich ja persönlich sehr toll fand und deswegen die Legenden um ihn auch gerne gelesen hab. Im dritten Teil gibt es dann noch Neues von Hazel und Co. Insgesamt wirklich nicht so toll wie das erste Buch, aber ein nettes Wiedersehen mit den Kaninchen, lohnt sich schon irgendwie. :smile:

    Da bin ich auch wieder. :winken: Ich war am Wochenende zwar nicht oft am PC, hab aber einiges gelesen. Mit "Nathan der Weise" von Lessing bin ich gestern noch fertig geworden und es hat mir wirklich gut gefallen. Ich habs für die Uni gelesen und bin gespannt, was dazu noch gesagt wird.


    Heute lese ich schon seit ein paar Stunden weiter am 2ten Teil der Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud, für den ich doch erstaunlich lange brauche. Allerdings sind gerade ein paar wirklich spannende Sachen passiert, so dass ich unbedingt noch weiter lesen muss. Die Kapitel, die aus Sicht des Dämons Bartimäus geschrieben sind, finde ich immer noch nicht ganz so berauschend, wie schon im ersten Teil, allerdings gefällt mir Kittys Perspektive dafür umso mehr. Sie ist im 'Widerstand', der die Magier und Mächtigen stürzen will und hat gerade ziemlichen Ärger mit einem Dämon, den sie bei einer Grabplünderung aufgeschreckt hat...


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    Ansonsten hab ich den Thread hier mal etwas quergelesen und dann ist sofort "Endymion Spring" auf meine Wunschliste gewandert... :breitgrins:

    'Die Glückel von Hameln' ist bezwungen! :klatschen: Am Schluss bin ich zwar etwas drübergeflogen, aber psst.


    Jetzt geht es noch ein bisschen weiter mit 'The Golem's Eye', Buch 2 aus ber Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud. Habe seit der letzten Lesenacht nicht mehr darin weiterlesen können. Auch nicht wirklich osterlich.


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    Der junge, ehrgeizige Nathanael strebt eine Karriere im von Zauberern beherrschten britischen Weltreich an. Doch die immer dreistere Widerstandsbewegung der »Gewöhnlichen« macht der Regierung schwer zu schaffen. Und dann versetzt auch noch ein Golem London in Angst und Schrecken. Nathanael wird mit den Ermittlungen beauftragt. Als er auf der Stelle tritt, entsinnt er sich seines alten Vertrauten Bartimäus – und auch das Mädchen Kitty, mit dem er schon einmal einen unliebsamen Zusammenstoß hatte, taucht wieder auf …

    Hallo ihr Lieben,
    ich habe gerade erst entdeckt, dass es ein Osterlesewochenende gibt. Leider bin ich ab morgen nicht mehr zu Hause, sondern bei meinen Eltern zu Besuch und kann deswegen nicht lange mitmachen, aber heute mache ich schon seit 9 Uhr nichts anderes als lesen und dachte ich poste dann doch mal hier. :zwinker: Nette Frühlingsgeschichten habe ich allerdings nicht zu bieten und zu Ostern passt das Ganze dann schon mal gar nicht, aber gut. Zuerst hab ich mich heut morgen durch eine Examensarbeit zu sexuellem Missbrauch von Kindern geschlagen und jetzt versuche ich verzweifelt, mein aktuelles Unibuch noch heute durchzubekommen (damit ich wenigstens etwas von Ostern habe): 'Die Memoiren der Glückel von Hameln' von eben jener Glückel von Hameln, aus dem Jiddischen übersetzt von Bertha Pappenheim.


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    Kurzbeschreibung
    Im Jahr 1691 beginnt Glückel von Hameln, ihr Leben aufzuschreiben, 1910 wird Bertha Pappenheim diesen Text veröffentlichen - Erinnerungen einer außergewöhnlichen Frau, die nach dem Tod ihres Mannes zwölf Kinder allein aufgezogen hat, erfolgreich das Familienunternehmen weiterführte und wohl die erste deutsche Frau war, die ihre Autobiographie schrieb.
    Die in Hamburg 1645 geborene Glückel Pinkerle ist die Tochter eines wohlangesehenen Diamantenhändlers, der sich als einer der ersten Juden Wohnrecht in Hamburg erkaufen darf. Ihre Memoiren, in sieben kleinen Büchern Seite um Seite nachts bei Kerzenlicht aufgeschrieben, geben einen klaren Einblick in das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Juden Mitteleuropas. Sie berichtet darin über das unsichere Leben der jüdischen Bürger, schreibt von Reisen nach Berlin, Leipzig, Hannover und Amsterdam, von der Zeit der schwarzen Pest in Hamburg (1644), aber auch von privaten Dingen, ihren Hoffnungen, Ängsten, ihrem Glück und ihrem Verhä ltnis zur jüdischen Religion. Ihre Erinnerungen, geschrieben in einem nüchternen und doch unterhaltsamen Stil, sind historisches Zeugnis und literarisches Dokument zugleich.

    Der erste Teil / die ersten 125 Seiten von 'Das Auge des Golem' ist geschafft und zum ersten Mal (also den ersten Teil der Trilogie eingeschlossen) fand ich die Handlung richtig spannend. Scheint wirklich besser zu sein als der Vorgänger.
    Leider bin ich jetzt schon etwas müde, das geht ja gar nicht. Ich muss mich jetzt erstmal mit einer Folge Scrubs wieder wachrütteln. :breitgrins:

    Ich bin jetzt erst auf Seite 75, hatte gestern wirklich wenig gelesen. Es dauert auch trotz eigentlich guter Englischkenntnisse auch immer ein paar Seiten bei mir, bis ich wirklich drin bin, aber ich glaub das ist jetzt so weit. Gut finde ich schon mal, dass jetzt auch aus einer zusätzlichen Perspektive erzählt wird, nämlich aus der von Kitty, die beim 'Widerstand' ist.
    (Und was mir gerade schon wieder auffällt: Ich bin wirklich schlimm, was das Vergessen ganzer Wörter in meinen Postings anbetrifft. :grmpf: Das nervt mich ja schon selbst, so oft kommt das vor.)


    Jedenfalls freue ich mich, dass sich noch ein paar Mitlesende gefunden haben. Saltanahs und Bettinas Buch hört sich ja auch nicht schlecht an, ich hoffe ihr findet beide doch noch Zeit zum Lesen! :knuddel:

    Danke, Seychella! Ich bin mir nie sicher ob nicht schon zehn andere auf en Moderator-Button gedrückt haben... :redface:


    Ich lese heute abend den zweiten Teil der Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud weiter, den ich gestern angefangen habe. Ich lese zwar die englische Ausgabe, verlinke aber mal die deutsche: 'Das Auge des Golem'.


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    amazon Kurzbeschreibung:
    "Klar habe ich damit gerechnet, dass mich eines Tages wieder irgendein Schwachkopf mit spitzem Hut beschwört, aber doch nicht derselbe wie beim letzten Mal!" Zwei Jahre und acht Monate ist es her, seit sich die Wege von Bartimäus und Nathanael zuletzt gekreuzt haben. Der ehrgeizige Nathanael hat inzwischen Karriere im Zaubereiministerium gemacht und soll Informationen über den »Widerstand« beschaffen: Eine Gruppe nichtmagischer Gewöhnlicher stiehlt immer wieder magische Gegenstände und setzt sie für Anschläge gegen die Zauberer ein. Zur Widerstandsbewegung gehört auch die 15-jährige Kitty, die mit einer seltenen Gabe geboren wurde: außergewöhnlicher Abwehrkraft gegen Magie! Als eines Nachts eine ganze Reihe Luxusgeschäfte für Magier bei einem Anschlag zerstört wird, erhält Nathanael den Auftrag, die Widerständler dingfest zu machen. Er weiß, dass dies seine große Bewährungsprobe sein wird ... Und er setzt alles daran, Kitty und ihre Verbündeten aufzuspüren. Als diese entkommen, weiß sich Nathanael keinen anderen Rat mehr. Bartimäus muss wieder her - doch wie nicht anders zu erwarten, ist der nicht gerade beglückt, als er schon wieder in die Dienste dieses grässlichen Ehrgeizlings treten muss.


    Bin mal gespannt. Der erste Teil der Trilogie war ganz nett, hat mich aber nicht wirklich vom Hocker gehauen. Vielleicht ergibt ein besserer Eindruck, wenn ich alle Teile gelesen habe.


    Freue mich auf eine Lesenacht mit euch! mombour, dein Buch hört sich schon mal sehr interessant an!

    Das kann ich erklären, da es aber an mir und meinem Empfinden und nicht am Buch lag habe ich es rausgelassen (Frauen und ihre merkwürdigen Anwandlungen :zwinker::( ich habe relativ lange für das Buch gebraucht (für meine Verhältnisse), da ich viel anderes zu tun hatte und tageweise gar nicht zum Lesen gekommen bin. Der Lesefluss wurde so ständig unterbrochen, so dass ich den Roman nicht so genießen konnte, wie ich wollte. Wenn ich drei Tage am Stück hätte lesen können, hätte es mir sicher noch einen Tacken besser gefallen.
    Eine besonders gute Rezi-Schreiberin bin ich nicht, vielleicht hätte ich das erwähnen sollen. :winken:

    Walter Satterthwait - Eskapaden


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    Es ist der Sommer 1921 und die Spitze der Gesellschaft trifft sich auf einem alten Schloss irgendwo in England, um eine Seance abzuhalten. Geladen sind so illustre Persönlichkeiten wie der amerikanische Entfesselungskünstler Harry Houdini oder Sherlock Holmes-Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle. Bald schon geschehen Dinge, die die Seance überschatten: eine junge Frau wird von einem (recht aufdringlichen) Gespenst besucht, dann findet man auch noch den Vater des Schlossbesitzers tot in seinen Gemächern – hinter einer von innen verriegelten Tür. War es wirklich Selbstmord oder ein Verbrechen? Das ist natürlich ein Fall für den Türschloss-Experten Houdini und den Krimiautor Doyle, wobei allerdings auch die von Gespenstern geplagte Frau und Houdinis Sekretär tatkräftig ermitteln…


    Da ich von Satterthwaits ‚Miss Lizzie’ mehr als begeistert war, war ich neugierig, wie die anderen Romane des Autors sind. ‚Eskapaden’ hat mich dabei als mein erstes anderes Buch Satterthwaits nicht enttäuscht. Wie auch in ‚Miss Lizzie’ ist der feine, mich persönlich sehr ansprechende und sehr trockene Humor die große Stärke des Romans. Ich habe erst vor kurzem einen thematisch ähnlichen Roman gelesen, in dem sich einige Schriftsteller auf einer alten Burg treffen und es zu Todesfällen kommt (‚Vier Tage währt die Nacht’ von Dorothea S. Baltenstein), so dass sich mir Vergleiche immer wieder aufdrängten. Satterthwait gewinnt den Vergleich ohne Zweifel, denn hier gibt es keinen Pathos, sondern immer wieder sehr nette ironische Bemerkungen, die das Buch zu einem Genuss machen.
    Auch als Krimiroman ist ‚Eskapaden’ sehr gut gelungen, da handwerklich gut gemacht. Die Hinweise auf des Rätsels Lösung sind nett gesät, die Auflösung selbst war für mich vollkommen überraschend, ich hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, was hinter den mysteriösen Vorfällen steckt, auch wenn ich fleißig mitgerätselt habe. Genau das macht meiner Meinung nach einen guten Krimi aus.
    Auch die Figuren sind gut ausgearbeitet. Trotz der relativ großen Anzahl von Gästen auf der Burg, Dienern, Polizeibeamten und Dorfbewohnern läuft man keinen Moment Gefahr, zwei Personen miteinander zu verwechseln oder nachschlagen zu müssen, um wen es sich handelt (was mir relativ oft passiert, wenn Figuren zu blass gezeichnet sind). Alle Personen sind unverwechselbar und haben sogar ihre eigene, unverkennbare Sprechweise, was mir ebenfalls gut gefallen hat.
    Dafür gibt es vier Ratten!


    4ratten

    Ich hätte morgen auch Lust und Zeit! Ich war heut schon leicht genervt, da mein PC den ganzen Tag gestreikt hat und ich schon befürchtet hatte, heute könnte eine Lesenacht zustande kommen. :zwinker: Bin umso froher, dass für morgen einige Interesse haben!

    Schade, dass es dir nicht gefallen hat. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass mich verschiedene Themen des Romans persönlch sehr angesprochen habe; ich studiere im Nebenfach Geschichte und dann interessieren mich Vampire auch sehr, weil ich wahrscheinlich meine Magisterarbeit über Vampirliteratur schreiben werde. Vielleicht hat mich das auch gepusht, das war natürlich in dieser Konstellation der perfekte Roman für meine Interessen. :zwinker: Vielleicht ist die Bewertung deswegen so überschwenglich ausgefallen.

    Elizabeth Kostova - Der Historiker
    Rezension im Rahmen des SUB-Wettbewerbs 07


    Drei Geschichten werden hier kunstvoll verwebt: ein junges Mädchen, ihr Vater und dessen Mentor an der Universität werden mit je zwanzig Jahren Abstand in geheimnisvolle Geschehnisse hineingezogen, die auf das Engste miteinander in Verbindung stehen. Alles fängt damit an, dass jeder von ihnen ein sehr altes Buch findet, das leer ist bis auf einen kunstvollen Druck eines Drachen. Es stellt sich heraus, dass dieser Drache das Symbol von Vlad Tepes, historischer Ausgangsfigur für den Mythos Dracula, ist. Bald schon werden die drei in eine atemlose Suche nach Dracula verwickelt. So suchen sie, jeder zu einer anderen Zeit, in den schönsten Bibliotheken und Klöstern quer durch Europa nach den Ursprüngen der Vampirlegende…


    ‚Der Historiker’ ist mein SUB-Wettbewerbsbuch mit über 800 Seiten, und schneller hätte ich den wunderbar dicken Schmöker nicht lesen können. Ich war regelrecht sauer, zwischendurch arbeiten und das Haus verlassen zu müssen, am liebsten hätte ich den Roman in einer 3tätigen Marathonsitzung gelesen. Schon nach wenigen Seiten ist man völlig gefangen von der Geschichte, die auch sprachlich sehr ansprechend ist. Vor allem die Beschreibungen der alten Bibliotheken, historischen Orte und Klöster sind ein Genuss, man sieht jeden dieser Orte sehr klar vor dem inneren Auge. Wie auch Bram Stoker in ‚Dracula’ arbeitet Kostova oft mit Hilfe von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und alten Dokumenten und schafft es so, drei Handlungsstränge gleichzeitig zu verfolgen, ohne zu verwirren oder gar Langeweile aufkommen zu lassen.


    Es bleibt durchweg spannend, auch wenn die ersten 700 Seiten fast unblutig und weitgehend ohne das Erscheinen von Vampiren auskommen. Das Unheimliche kann sich langsam aufbauen und schön entfalten – und wenn Dracula dann wirklich erscheint, stehen einem die Haare zu Berge. Das Warten lohnt sich.


    Im Klappentext ist vermerkt, dass Elizabeth Kostova zehn Jahre an diesem Roman schrieb und für ihn recherchierte. Das macht die Geschichte erst richtig faszinierend, denn viele historische Fakten zu Vlad Tepes entsprechen den Tatsachen. Der Fürst der Walachei hat tatsächlich gelebt, Details aus seinem Leben und seine Aufenthaltsorte werden nach und nach von den Protagonisten entdeckt. Denjenigen, die selbst etwas über Vlad Tepes nachlesen möchten, empfehle ich ‚Dracula. Das Leben des Vlad Tepes’ von Ralf-Peter Märtin, das zumindest ich mir gleich nach Beendigung von ‚Der Historiker’ angeschafft habe.


    Uneingeschränkt kann ich fünf Ratten vergeben. Selbst die Nebenfiguren und -handlungsstränge sind durchweg gut gezeichnet, besonders gefallen hat mir dabei die Beschreibung Istanbuls und des türkischen Professors Bora.


    5ratten

    Rezension


    Inhalt:
    Murakami vereint hier zwei Erzählstränge, die zunächst so gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, auf brillante Weise: Ein junger, namenloser Protagonist arbeitet für eine ominöse Datenverarbeitungsfirma, die allerdings die zu speichernden Daten in den Köpfen ihrer Mitarbeiter verarbeitet. Er wird zu seinem nächsten Auftrag in ein mysteriöses Hochhaus gelockt, in dem es scheinbar keine Geräusche gibt, dafür aber ein wunderschönes, fülliges Mädchen und ihren spleenigen Großvater, eine Untergrundwelt, die man durch einen Schrank betritt und einen unterirdischen Wasserfall – in dieser Wunderwelt gibt es einen Auftrag für den jungen Mann, der bald höchst brisante Ausmaße annimmt.
    Parallel wird ebenfalls ein junger, namenloser Mann in einer noch merkwürdigeren Welt vorgestellt. Er lebt in einer Stadt, die komplett von Mauern umschlossen ist, und nur die dort lebenden Einhörner dürfen die Stadt verlassen. Jeder hier hat eine Aufgabe, die er bedingungslos erfüllt, und so wird der Mann zum Traumleser ernannt, der aus Schädeln alte Träume liest. Er weiß nicht, wie er hierher gekommen ist, aber er macht sich an seine Aufgabe und entdeckt, dass schlichtweg alles in dieser Stadt mit ihm in Zusammenhang steht…


    Murakami zu lesen ist ein Erlebnis. Er hat zwar auch Romane geschrieben, die fast gänzlich ohne Absurditäten und Wunderwelten auskommen (z.B. „Gefährliche Geliebte“), aber eben für seine von Verrücktheiten strotzenden Romane muss man ihn lieben. Er schafft es, das Sonderbare völlig glaubhaft in das real Mögliche einzubetten und schreibt Geschichten, bei denen sich so mancher Fantasy-Autor noch etwas abschauen könnte. Es ist, als betrete man eine Parallelwelt, in der all das Beschriebene durchaus möglich ist und irgendwann sogar plausibel klingt. Denn er verknüpft die Geschehnisse gut, so dass selbst die Vorgänge in „Hard-Boiled Wonderland“ nachvollziehbar bleiben. Der Zusammenhang der beiden Erzählstränge ist der eigentliche Kern des Romans, weswegen ich ihn hier nicht verraten kann. Es sei aber gesagt, dass es sich lohnt, mit Murakami auf die Reise zu gehen. Nicht nur seine wundersamen Geschichten, sondern gerade die Art und Weise, wie er sie schreibt, sind ein Genuss. Er vergisst nie das Augenzwinkern, mit dem man seiner Story folgen muss, sondern lässt immer wieder Ironie anklingen und seine Protagonisten über den Wahnsinn um sie herum lachen. Trotzdem schafft er es, ernste Themen anzusprechen, in diesem Fall vor allem das Bewusstsein und Unbewusstsein und deren Mächte. Seine Plots sind keine flache Aufzählung, sondern haben Substanz, und gerade die gut durchdachten Hintergründe und Theorien setzen dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.
    Der Autor ist Japaner und schreibt auf Japanisch, so dass mir nur Übersetzungen seiner Romane bleiben. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass mir die englischen Übersetzungen mehr Spaß machen als die deutschen, weswegen ich Murakami bevorzugt auf Englisch lese. Der feine Sinn für Humor scheint mir hier besser eingefangen.
    Ein Wort der Warnung noch: man muss sich natürlich auf den Wahnsinn Murakamis einlassen und ihn genießen können. Ich kann mir trotz aller Lobpreisung vorstellen, dass „Hard-Boiled Wonderland“ kein Buch für alle Geschmäcker ist, ebenso wenig wie „Kafka am Strand“ oder „Tanz mit dem Schafsmann“. Wer vielleicht erstmal einen etwas gemäßigteren Eindruck des Autors bekommen will, dem empfehle ich „Sputnik Sweetheart“ – auch wenn er hier nicht alles zeigt, was er kann, ist das vielleicht ein guter Einstieg.
    „Hard-Boiled Wonderland“ aber war wie zu erwarten ein weiteres Highlight und bekommt anstandslos fünf Ratten.


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