Beiträge von knödelchen

    Da ich seit der Neugestaltung der Monatsrunden zum ersten Mal wieder mitmache, habe ich eine doch noch eine Frage:
    Zu meinem Monatsrundenbuch gibt es noch keinen eigenen Thraed, ich würde es wohl unter "Klassische Lektüre und Zeitgenössisches aus aller Welt" einorden. Muss ich jetzt schon in diesem Unterforum einen Thread erstellen und irgendwie verlinken oder wird der Monatsrundenthread automatisch dann verschoben?
    Lange Rede kurzer Sinn: muss ich jetzt irgendetwas tun außer einen Unterthread zur Monatsrunde November eröffnen?

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Dieser fast 1000-Seiten-Schmöker ist mir schon vor einem Jahr als Mängelexemplar in die Hände gefallen, bisher habe ich mich aber noch nicht rangewagt. Beim Thema dieser Monatsrunde konnte ich dann aber gar nicht anders, als es anzumelden :zwinker:.


    Der Untertitel "Verfall einer Familie" gibt schon einen Hinweis darauf, dass es sich bei "Das Haus Nire" um die japanischen Buddenbrooks handelt - zumindest wird das Buch mit diesem Vergleich angepriesen.
    So bekommt der Leser auf den ersten Seiten die Familie Nire beschrieben, die mit fünf Kindern, Schwiegerkindern und den ersten Enkeln etwas außerhalb von Tokio auf dem Gelände der Privatklinik für Nervenleiden des Familienoberhauptes Kiichiro lebt. Man schreibt das Jahr 1918, ein neuer bürgerlicher Premier hält die Geschicke des Landes in Händen und Tokio feiert die Niederlage Deutschlands, wo Kiichiro vor Jahren sein Medizinstudium absolviert hatte.


    Ich bin jetzt schon - nach gerade mal 40 Seiten - gefesselt von der Geschichte und den einzelnen Personen mit ihren eigenen Charakterzügen. Ich hoffe, dass man im weiteren Verlauf mehr übe Japans Traditionen erfährt. Etwas schwer tue ich mich mit den japanischen Namen, es gibt aber ein Personenregister und auch ein Glossar am Ende des Buches.


    Amazon-Link korrigiert, LG illy


    Das Wankelmütige finde ich ganz normal bei einem jungen Mann seines Alters.


    Das man in dem jungen Alter noch nicht genau weiß, wie es im Leben und in der Liebe laufen soll und deshalb überall mal hineinschnuppert, ist natürlich nachvollziehbar. Marcel erscheint mir aber manchmal schon sehr orientierungslos, die kleinsten Kleinigkeiten bringen ihn dazu alles in Frage zu stellen und das Gegenteil von dem zu tun was er sich vorgenommen hatte. Vielleicht sollte er es tatsächlich mal mit Stricken versuchen um ein bisschen ruhiger und klarer zu werden :zwinker:.
    Was mich noch beschäftigt ist die Frage, wie Marcel denn eigentlich eine Frau oder sogar Familie ernähren wollen würde? Sicher würde er Geld von seinen Eltern bekommen, aber dann würden diese doch bestimmt auch bei seiner Wahl mitreden wollen. Und Albertine scheint zumindest bei Marcels Mutter kein sehr hohes Ansehen zu genießen...

    Also ich habe auch noch genug, was ich bis zum nächsten Band lesen könnte - und wahrscheinlich wird mich das Buch das ich gstern angefangen habe schon den ganzen November beschäftigten. Dann entscheiden wir also im Januar, wann es weitergeht.

    Da ich wieder einmal die letzte aus unserem Trio bin, die den aktuellen Band beendet hat, stelle ich auch die Frage, wann es denn weitergehen soll. Da meine nächste Lektüre ein über 900-Seiten-Schmöker ist und ich den ungern unter Zeitdruck lesen möchte, wäre ich für Mitte Dezember oder sogar Anfang des neuen Jahres. Wie sieht es beí euch aus?

    Endlich habe ich diesen Band nun auch beendet, leider hatte ich in den letzten Tagen ziemlich wenig Zeit zum Lesen und habe so jeden Abend nur ein paar Seiten geschafft bevor mir die Augen zufielen.

    Für jemanden wie mich, die lieber weniger schläft, um länger zu lesen, ist zu viel Schlaf verlorene Zeit.

    Für mich auch, aber ganz ohne Schlaf geht es ja leider auch nicht :zwinker:...


    Nun aber zum Ende dieses Bandes mit einem Marcel, der sich in einer Minute noch endgültig von Albertine trennen will, sie in der nächsten aber, nur weil sie ihm von der Bekanntschaft mit einer lesbischen Frau erzählt, sofort heiraten will. Ich muss hier Ophelia beipflichten, diese Wankelmütigkeit ging mir auch etwas auf die Nerven und lässt Marcel (wieder einmal) sehr unreif erscheinen. Wie alt schätzt ihr ihn eigentlich in "Sodom und Gomorra"? Ich hätte so auf Anfang 20 getippt, bin mir aber wie schon beim ersten Band nicht ganz sicher.
    Die Beweggründe für seine Heiratsabsichten sind mir auch nicht ganz klar, an einer Stelle behauptet er doch, André zu lieben, ist aber dann trotzdem auf alle Personen eifersüchtig, die mit Albertine sprechen könnten. Tatsächlich scheint es so, als wolle er Albertine vor dem "verderblichen" Einfluß der lesbischen Liebe retten. Ein seltsames Motiv...


    Eigentlich sollte er vorsichtig sein mit Albertine. Wenn sie es richtig anfinge, könnte sie ihn locker "in die Tasche stecken". Wie auch immer, mit seinen Vorstellungen und Befürchtungen dürfte er in einer Ehe mit ihr keine ruhige Minute haben.


    Das sehe ich genauso. Da es ja nie zu einer Aussprache zwischen den beiden gekommen ist, weiß Marcel eigentlich gar nichts über Albertine. Ich bin gespannt, ob es tatsächlich zu einer Hochzeit kommt. Der Titel des nächsten Bandes deutet für mich nicht darauf hin. Wobei, man kann natürlich auch in einer Ehe gefangen sein. Ich bin dieses Mal schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

    Leider bin ich immer noch nicht ganz durch mit diesem Band der Recherche, ich habe aber auch nur noch ca. 80 Seiten vor mir und bin ganz zuversichtlich, da sich dieser Teil wirklich leichter lesen lässt als z.B. der letzte Band.


    Mein Bild von Charlus hat sich mittlerweile komplett gewandelt, erschien er in den ersten Bänden als großer Mann von Welt wirkt er nun nur noch lächerlich mit seinen geschminkten Lippen und seinem naiven Glauben, er könne die wahre Beziehung zwischen Morel und ihm verschleiern.


    Ihr habt ja schon angedeutet, dass Marcel am Ende des Bandes vorhat, Albertine zu heiraten, ich bin nun sehr gespannt, wie es soweit kommt, denn im Moment ist er sich ja noch nicht mal sicher, ob er sie jetzt liebt oder nicht. Eifersüchtig ist er dafür auf jeden (und jede), mit dem (oder der) Albertine nur kurz spricht. Als fast schon krankhaft ist mir diese Eifersucht in der Szene aufgefallen, in der Marcel erzählt, dass er Albertine einen Schminkspiegel gekauft hat damit sie sich bei Madame Verdurin nicht von ihm entfernen muss um sich nochmal schön zu machen. Da kann man tatsächlich ahnen auf was der Titel des nächsten Bandes hinauswill...

    Ich habe mir das Buch nun aus der Bibliothek ausgeliehen - glücklicherweise, denn ich habe es nach nicht mal 30 Seiten zur Seite gelegt und nicht mehr angefasst. Ich konnte keinen Bezug zu der Geschichte und vor allem nicht zu dem kleinen, seltsam unkindlichen Jungen finden. Außerdem hat mir nicht gefallen, dass Vergleiche und Wendungen eingesetzt werden, die nicht zur Zeit passen, in der die Geschichte spielen soll (Bombe entschärfen, Elfmeter bei der Weltmeisterschaft). Schade, aufgrund des schönen Covers und des ansprechenden Klappentextes hätte ich mir mehr erhofft :sauer:


    Ich bin heute fertig geworden.


    Oje, da hinke ich ja noch gewaltig hinterher. Ich bin gerade mal an der Stelle angelangt, an der Marcel zur Mittwochsrunde zu den Verdurins fährt. Dieses Wochenende habe ich aber nichts anderes vor und das Wetter soll ja auch schlechter werden, ich hoffe also, das ich endlich mal weiter komme... :lesewetter:



    Mein Bild von Charlus hat sich seit seinem ersten Auftritt stark gewandelt. Während er damals sehr selbstbewusst und stark erschien, zeigen sich jetzt Schwachpunkte.


    In der Szene am Bahnhof wirkt Charlus wirklich eher mitleiderregend. Ein ältlicher, dicker Mann, der sich junge Männer "kauft". Anscheinend wird auf sein Verhältnis zu Morel noch näher eingegangen, ich bin gespannt...

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurzbeschreibung:
    In einer Wohnung in Reykjavík wird ein junger Mann mit durchtrennter Kehle aufgefunden. Er trägt nur das zu enge T-Shirt einer Frau und in seiner Tasche wird ein Narkotikum entdeckt - eine Vergewaltigungsdroge. Kommissarin Elínborg übernimmt die Ermittlung und ist mit einem Mordfall konfrontiert, dem Taten vorausgingen, die nie gesühnt wurden.


    Meine Meinung:
    Der 9. Krimi von Arnaldur Indridason wartet nicht gerade mit Überraschungen auf - dem Leser wird relativ schnell klar, was das Motiv für diesen Mord war und wo im Umfeld des Getöteten der Mörder/die Mörderin zu finden sind. Es geht wieder eher um die Geschichten und Hintergründe von Opfern und Tätern, wobei es schwierig ist, diese beiden Begriffe in diesem Fall auseinanderzuhalten. Die Themen "angemessenes Strafmass" und "Selbstjustiz" werden angeschnitten, Indridason gibt aber keine Meinung dazu ab, sondern überlässt es dem Leser, Mitleid mit dem Getötetem zu haben oder seinen Tod als gerecht zu empfinden.
    Das Besondere an diesem Krimi ist eher die Besetzung, Kommisar Erlendur spielt nämlich keine Rolle und auch Sigardur Oli wird eher nebensächlich erwähnt. Dafür wird die bisher etwas farblos gebliebene Elinborg in den Mittelpunkt gestellt und man erfährt auch einmal etwas über ihr Privatleben.
    Ein bisschen hat mir der kauzige Erlendur aber doch gefehlt...


    Meiner Meinung nach nicht das beste Buch von Indridason, aber immer noch solide Krimi-Unterhaltung. Deshalb vergebe ich


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Hm, nun gibt es hier also zwei ziemlich gegensätzliche Meinungen. Ich wollte mir das Buch wegen dem schönen Cover und dem (zumindest für mich)ansprechenden Klappentext kaufen, werde aber nun erstmal auf das Exemplar aus der Bibliothek zurückgreifen. Bin mal gespannt wozu ich tendieren werde...



    Eine Verfilmung von Tim Burton wäre jedoch interessant und würde ich mir ganz sicher anschauen.


    Ich mir auch, so wie alles von Tim Burton :zwinker:


    Davon abgesehen hat er sich eigentlich noch nicht durch eigene Verdienste ausgezeichnet.


    Genau deswegen wundert es mich, dass Marcel so hofiert wird. Aber anscheinend reicht es aus, die richtigen Kontakte geknüpft zu haben und mit den richtigen Personen in Verbindung gebracht zu werden.


    Ich bin schon etwas weiter und zwar im Abschnitt Arrhythmien des Herzens. Marcel reist wieder nach Balbec (Albertine weilt im benachbarten Badeort). Hier kommen ganz plötzlich Erinnerungen an seine verstorbene Großmutter hoch, und Marcel erschrickt sich vor sich selbst, wie er sie vergessen konnte. Seit ihrem Tod ist ein Jahr vergangen, und Marcel schämt sich sehr, dass er bisher recht wenig an sie gedacht hat.


    Dieses Kapitel habe ich nun auch gelesen. Die Erinnerung an seine Großmutter und damit die Trauer über ihren Tod überfällt Marcel förmlich und die ersten Tage in Balbec kann er kaum das Hotel verlassen. Er begreift tatsächlich jetzt erst, dass er seine geliebte Großmutter niemals wiedersehen wird. Vielleicht wird ihm auch bewusst, dass er sich ihr gegenüber nicht immer gut verhalten hat, zumindest schämt er sich z.B. jetzt der gemeinen Bemerkung über ihren Hut.


    Allgemein wird er in Balbec wie eine bekannte und hochstehende Persönlichkeit behandelt. Ganz klar ist mit nicht, woher dieses große Aufheben um seine Person kommt. Ist es einfach, weil er bereits das zweite Mal in Balbec ist und in der Zwischenzeit wichtige Bekanntschaften gemacht hat?

    Ich bin nun auch an der Stelle, an der Marcel zum zweiten (und anscheinend letzten?) Mal nach Balbec aufbricht.


    Die Szene mit Albertine fand ich sehr amüsant, ich hätte nicht gedacht dass Marcel zu solchen Spielchen fähig ist, um zu einen Schäferstündchen zu kommen. Vielleicht kann er aber auch nur so locker mit der Situation umgehen, weil ihm Albertine zumindest im Moment nicht allzuviel bedeutet?



    Ich bin in solchen Fällen immer zwiegespalten. Es ist ja lobenswert, wenn jemand seine Meinung ändern kann, aber beim Herzog habe ich das Gefühl, dass er, von drei Damen beeinflusst, gar nicht anders kann, um sie zu beeindrucken. Wie viel ist ein solches Umdenken wert?


    Ich sehe das ähnlich wie Doris. Wenn jemand wie ein Fähnchen im Wind seine Meinung ändert, weil er neue Bekanntschaften beeindrucken will, zeugt das nicht gerade von Charakterstärke. Da fand ich die Prinzessin von Guermantes und ihren Gatten sympathischer, die beide ja heimlich, um den anderen nicht zu verletzen, Dreyfus unterstützt haben.

    Ich habe eine Suchmaschine gefunden, in der man Bücher nach dem Ort sortieren kann, in dem sie spielen. Books Set In... heißt die Seite und ich stöbere schon wie wild.


    Einfach auf die Lupe klicken und dann im Drop-Down-Feld Region, Land oder sogar Stadt auswählen - mir wurden schon tolle Ergebnisse angezeigt. :daumen:


    Das ist ja mal ne klasse Seite. Vielen Dank für den Link :smile:!

    Hallo ihr Lieben :winken:


    auch ich habe mich sehr darauf gefreut, dass es mit der "Recherche" weitergeht.


    Das erste Kapitel beginnt ja gleich mit einem Paukenschlag, zumindest hätte ich niemals gedacht, dass Monsieur de Charlus zu den "Bürgern Sodoms" gehört (ich musste tatsächlich erstmal im Lexikon nachschlagen, da ich Sodomie immer mit Tieren in Verbindung gebracht hatte :redface:). Bei den darauffolgenden Ausführungen zur Homosexualität hat auch mich der Verdacht beschlichen, dass Proust sich hier seine eigene, reale Situation von der Seele schreibt.


    Ab dem Empfang bei der Fürstin Guermantes kehrt Proust aber dann in vertraute Gefilde zurück, es geht wieder darum, einen guten Eindruck zu hinterlassen und die richtigen Leute kennenzulernen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob Albertine, die flüchtig erwähnt wird, weil Marcel mit ihr nach dem Empfang noch ins Theater gehen will, nun wieder eine größere Rolle spielen wird.