Beiträge von knödelchen

    Danke Holden, ich war mir nicht sicher ob jeder einfach einen Lesenacht-Thread eröffnen darf :smile:. Schade dass du zu müde bist um mitzumachen.


    Ich lese mein aktuelles Buch

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    weiter, das hat zwar vorrangig Weihnachten zum Thema, passt aber trotzdem zum Thema da die Scheibenwelt gerettet werden muss weil sie durch das Verschwinden des Hogfather und seine etwas ungewöhnliche Vertretung (TOD) aus dem Gleichgewicht gerät.


    Ich lache mich gerade krumm über all die seltsamen Götter und Gestalten, die durch das Fehlen des Hogfather plötzlich lebendig werden. Wobei, einen Einzelne-Socken-Esser gibt es bestimmt :zwinker::breitgrins:.

    Auch ich bin in meinem Bekanntenkreis die Einzige, die Klassiker liest und vor allem gerne liest . Meiner Mutter konnte ich einige meiner Lieblingsbücher schmackhaft machen, so dass ihr jetzt Madame Bovary und Effi Briest ein Begriff sind :breitgrins:.
    Im Allgemeinen ist aber tatsächlich die Hemmschwelle sehr hoch, Klassiker werden immer sofort mit Begriffen wie "anstrengend" und "langweilig" in Verbindung gebracht oder eben mit Schullektüre und die scheint bei kaum jemanden einen guten Eindruck hinterlassen zu haben :rollen:.


    miss.mesmerized hat das toll ausgedrückt


    Ein echter Klassiker behandelt die grundlegenden Themen der Menschen: Liebe, Hass, Eifersucht etc. die kommen nie aus der Mode.

    Ich sehe das genauso und fühle mich vor allem sehr oft, eigentlich sogar in den allermeisten Fällen, den Figuren aus Klassikern näher als den hippen stylishen Protagonisten so mancher neuer Literatur.

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    Inhalt:
    Dieser großangelegte Familienroman erzählt vom Aufstieg und Fall der Familie Nire und der von ihr geführten Nervenklinik. Mit feiner Ironie und scharfer Beobachtungsgabe zeichnet Kita Morio ein faszinierendes, bisweilen karikierendes Bild eines Clans, der im Konflikt zwischen geschäftlichem Erfolg und persönlichem Lebensglück zu zerbrechen droht. Familienpatriarch Kiichiro und seine älteste Tochter setzen alles daran, ihre vermeintlich heile Welt zu retten. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, scheint das Schicksal des Familienimperiums endgültig besiegelt.


    Meine Meinung:
    Über 965 Seiten nimmt man als Leser am Leben der Familie Nire teil, lernt die einzelnen Familienmitglieder und ihre Charakterzüge kennen, bekommt Einblick in japanischen Traditionen und Werte und verfolgt den Alltag in einer Nervenklinik. Den Untertitel "Verfall einer Familie" trägt das Buch nicht umsonst und auch wenn wohl der deutsche Verlag diesen Untertitel eigenmächtig hinzugefügt hat, sind Parallelen zu den Buddenbrooks unübersehbar. Ich fühlte - wie auch schon bei den Buddenbrooks - mit der zweiten und dritten Generation mit, die es nicht schafft oder auch nicht schaffen will, in die übermächtigen Fußstapfen des Familienpatriarchen zu treten.
    Der 1963 erschienene Roman beginnt mit dem Jahr 1918 und endet 1946, weswegen natürlich auch die Geschehnisse während des zweiten Weltkriegs eine große Rolle spielen. Dieser Krieg, der das Land besiegt und zerstört und die junge Generation an Körper und Seele verwundet zurücklässt, beendet endgültig den Erfolg und die Bedeutung der Familie Nire.


    Da dieses Buch mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat, bekommt es von mir
    5ratten

    Fertig :breitgrins:!


    Im dritten Teil erfährt der Leser, wie es den Mitgliedern der Familie Nire während des zweiten Weltkriegs ergeht. Dabei rücken die Enkel des Klinikgründers in den Vordergrund während die Klinik selbst als Schauplatz keine Bedeutung mehr spielt, da die Familie entweder aktiv am Krieg teilnehmen muss (hier wird dann von einem Flugzeugträger aus erzählt oder einer einsamen Insel im Pazifik) oder aufs Land zu Verwandten geflüchtet ist.


    Am Ende - der Untertitel hat es ja schon angedeutet - ist die Familie zerrissen und die Klinik nur noch Geschichte.


    Hier die Rezi.

    Diese Reihe habe ich schon vor Jahren von einem Arbeitskollegen angepriesen bekommen. Da ich diesen Arbeitkollegen aber nicht mochte (und einen versteckten Annäherungsversuch darin vermutet habe, den ich auf keinen Fall erwidern wollte :rollen:) habe ich seine Empfehlung damals nicht wirklich ernst genommen.


    Hier im Forum werden die Bücher allerdings hoch gelobt und da ich eurem Urteil doch mehr vertraue :zwinker: hätte ich schon Lust, mich ranzuwagen. In meiner Bibliothek gibt es die bisher erschienen Bände auch auf Englisch. Kann man die mit angestaubtem Schulenglisch (vor vielen Jahren Leistungskurs) lesen?

    Die Idee eines Lesetags bzw. -wochenendes finde ich auch spitze :daumen:! Ich wollte schon so manches Mal an einer Lesenacht teilnehmen, war aber dann immer entweder zu müde oder hatte an dem Abend schon etwas vor. Aber wenn der ganze Tag zur Verfügung steht würde ich sicher Zeit finden.


    Bei einem Graphic Novel/Comic Tag wäre ich schonmal mit dabei; allgemein würde ich die Themen auch eher weiter fassen und bei Begriffen wie Fantasy oder Krimi bleiben, auch wenn das vielleicht nicht sehr kreativ ist. Jemand der z.B Steampunk lesen möchte kann das ja bei dem jeweiligen Überbegriff dann tun, aber bei einem speziellen Steampunk-Tag hätte ich Probleme etwas zu finden.

    Ich bin nun im zweiten Teil dieser Familiengeschichte angelangt.


    Nach einigen schweren Schicksalsschlägen

    übernimmt die nächste Generation mit der ältesten Tochter und dem ältesten Sohn, der letztendlich doch noch sein Studium abgeschlossen hat, die Leitung der Klinik. Sie stehen jedoch immer im Schatten ihres Vaters, dem Gründer der Klinik, der von den Mitarbeitern und auch der Öffentlichkeit fast zum Heiligen stilisiert wird.


    Mittlerweile gibt es auch schon einige Enkelkinder, deren Charakter und Stellung in der Familie sehr detailliert geschildert werden.


    Interessant ist auch, dass immer wieder weltgeschichtliche Ereignisse in Deutschland (z.B. die Machtergreifung Hitlers) erwähnt werden, da Kiichiro und auch sein Adoptivsohn in Deutschland studiert haben und deshalb ein besonderes Interesse an diesem Land haben.


    Ich bin immer noch sehr begeistert von diesem Buch und freue mich schon aufs Weiterlesen :lesewetter:

    Doris
    Na ja, einer der Umzüge erfolgte aus einer gemeinsamen Wohnung in eine eigene und musste ziemlich schnell passieren - deshalb fürchte ich dass die Bücher in dieser ehemals gemeinsamen Wohnung geblieben sind und bei ebay oder sonstwo versteigert oder noch schlimmer weggeworfen wurden. Hat jetzt auch nichts mit dem Thema hier zu tun, aber das passiert mir nicht noch einmal :grmpf:


    Leider sind die Pakete mit allen vier Bänden ziemlich teuer und einen einzelnen Band mag ich nicht bestellen, wenn ich nicht weiß, ob und wann und zu welchem horrenden Preis ich die anderen bekomme...

    Ich könnte mich gerade in den Hintern beißen... Ich hatte alle vier Bände dieser Auswanderer-Saga vor Jahren bei einem Bibliotheksflohmarkt für ein paar Euro gekauft und wollte sie jetzt, da ich durch diesen Thread an die Bücher erinnert wurde, aus dem Regal nehmen - aber da stehen sie nicht. Und auch sonst nirgendwo. Ich befürchte die sind bei einem meiner Umzüge in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen :heul:.
    Und die Bibliothek hat sie natürlich jetzt auch nicht mehr ...
    Ich ziehe nie nie wieder um :rollen:!

    Der Roman ist 1963 in Japan erschienen, die Geschichte der Familie Nire wird jedoch von 1918 bis zum zweiten Weltkrieg erzählt.


    Es kann schon sein, dass diese absolute Unterdrückung von individuellen Wünschen und Lebensanschauungen typisch japanisch ist und dem westlichen, "modernen" Leser deshalb etwas befremdlich erscheint.


    Die Töchter der Nires gehen damit aber auch sehr unterschiedlich um: die Älteste übernimmt die Vorstellungen des Vaters zu 100% und stellt ihr Leben in den Dienst der Klinik; die mittlere Tochter schlägt erst denselben Weg ein, heiratet aber dann nicht den Mann den ihr Vater für sie ausgesucht hat und wird aus der Familie verstossen während die Jüngste von Anfang an das schwarze Schaf der Familie ist und damit zwar die Enttäuschung ihrer Eltern und der älteren Schwester zu spüren bekommt, dafür aber auch einige Freiheiten genießt da sie in der Zukunft der Klinik sowieso keine Rolle spielen soll.


    Die beiden Söhne wurden bisher eher nur am Rande erwähnt; der Ältere hat aber wohl auch nicht die Erwartungen des Vaters erfüllt und ist zum Studium in eine andere Stadt geschickt worden.

    Nach etwas über 100 Seiten habe ich die Familie und auch einige der Klinikangestellten besser kennengelernt und kann nun auch langsam die Namen besser zuordnen (glücklicherweise scheinen in Japan keine Abwandlungen der Namen wie in russischen Romanen üblich zu sein, sonst hätte ich gar keine Chance :rollen:).


    Das Familienoberhauptes wird mit folgendem Satz sehr gut beschrieben: "Aber nicht nur die Säulen, auch die Außenmauern dieses atemberaubenden Baus mit all seiner Pracht waren mit Kunststein verkleidet, ein Zeugnis von Kiichiros Geist, einem Geist, dem die glänzende Oberfläche stets wichtiger war als die Substanz." Auf Kiichiro trifft auch die Bezeichnung "Halbgott in Weiß"zu und er hat auch keinerlei Probleme, sich wie ein solcher feiern zu lassen...
    Seine Frau ist die graue Eminenz im Hintergrund, die selten die nur wenigen Personen zugänglichen "inneren Gemächer" verlässt, aber nichtsdestotrotz alle Fäden in der Hand hält.
    Was mich etwas verwundert hat ist die Tatsache, dass die Kinder, auch die noch kleineren, in eigenen Gebäuden auf dem Klinikgelände leben - und keinen Zugang zu den Räumen ihrer Eltern haben! Anscheinend war dies auch in Japan vor fast 100 Jahren nicht üblich, den der Adoptiv- und Schwiegersohn hat folgende Gedanken dazu: "Sollte so eine Familie beschaffen sein? Familie? Nach Tetsukichis Empfinden war das Haus Nire keine Familie, jene Institution, deren Kennzeichen bescheidene Wärme ist. Das Haus Nire war nichts als ein undurchschaubarer Organismus, der sich in grenzenloser Trostlosigkeit ausbreitete." Das sagt wohl einiges aus...


    Die Selbstverständlichkeit, mit der die absolute Zurückstellung eigener Belange zum Wohl der Klinik von den Kindern verlangt wird, schreit fast schon nach Auflehnung und Rebellion. Ich bin gespannt, ob mein Gefühl hier recht behält.