Beiträge von Friedi

    So, ich bin jetzt auch mit "Linna singt" fertig :)


    Das Ende fand ich, ebenso wie meine Vorschreiber, doch recht plump und enttäuschend.

    Zitat

    Vielleichts liegts auch an der Leserunde, denn der Haupttäter war keine große Überraschung mehr und auch die Enthüllung über Jules hatten wir schon vorweggenommen.


    Denke ich auch, denn so beschäftigt man sich ja immer noch etwas mehr mit den einzelnen Textabschnitten.


    Hätte es übrigens besser gefunden, wenn Tobi sich bei seinem gestellten "Selbstmordversuch" wenigstens ein bisschen weh getan hätte...dadurch, dass Linna schon an den Schneehaufen gedacht hat, war es irgendwie klar, dass niemand in diesem Buch sterben wird. Tobis Fanatismus gegenüber Linna und die Tatsache, dass er Maggie so ausgenutzt hat, finde ich wirklich grenzenlos behämmert...denn alles was er in diesem Buch gemacht hat war vollkommen daneben.


    Das Coming Out von Jules wurde ja verhältnismäßig locker aufgenommen, vor allem von Maggie (vor allem weil sie das ja schon alles geahnt hat), das finde ich gut, denn immerhin wissen wir, wie grausam manch einer in dieser Geschichte schon war. Dass Maggie ihren Mann mit Tobi betrogen hat finde ich auch ein wenig fragwürdig, vor allem weil ich ihn vorher überhaupt nicht ernst nehmen konnte und ihn eher als Kindskopf gesehen habe.


    Also ein kurzes Fazit: Jeder in dieser Geschichte hat irgendwie Dreck am Stecken gehabt oder eine bisher interessante Lebensgeschichte hinter sich, nach einigen Gesprächen löst sich die Geschichte also auf...ein einfallsreicher Schluss hätte mir sehr gut gefallen, vor allem da mir der Rest des Buches eigentlich ganz gut gefallen hat...


    Wo darf ich ab wann meine Rezi reinstellen? :)

    Also mir hat das Buch ganz gut gefallen ^^ man sollte hier nicht zu sehr auf kleine Fehler achten, und sich ein gutes Gesamtbild machen.


    Das Cover verzaubert, die Geschichte ist märchenhaft. Im Jahre 1874, in der kältesten Nacht des Jahres, wird der kleine Jack in einem Turm in Edinburgh geboren, sein Herz ist eingefroren. Um dem Jungen das Leben zu retten setzt die Hebamme und Bastlerin Dr. Madelaine Jack eine hölzerne Kuckucksuhr ein. Seine Mutter verlässt ihn und seine Lebensretterin kümmert sich um ihn und erklärt ihm, dass er sich niemals verlieben dürfe, doch dann sieht Jack mit 10 Jahren erstmals seine große Liebe, die Tänzerin Miss Acacia.


    Jack verliebt sich in das zierliche und vor allem tollpatschige Mädchen und überredet Dr. Madelaine die Schule zu besuchen, um seine große Liebe endlich wieder zu treffen – doch anstatt sie zu finden, wird er in der Schule gehänselt und schikaniert, und das ausgerechnet von Miss Acacias ehemaligen Liebhaber Joe. Nachdem Jack seinem Widersacher in der Schule ein Auge aussticht, muss er flüchten und begibt sich mit dem bekannten Filmemacher und Illusionisten Georges Méliès auf eine Reise nach Andalusien, um die Dame seines Kuckucksherzens wieder zu finden.


    Der Roman “Die Mechanik des Herzens” des französischen Autors und Musikers Mathias Malzieu begeistert nicht etwa durch seine Komplexität oder seinen nicht vorhandenen Authentizitätsanspruch, sondern durch kleine sprachliche und vor allem liebevoll gestaltete Details, die die Geschichte um Jack und Miss Acacia wie ein wahres Steampunk-Märchen wirken lässt. Dem Leser ist von Anfang an klar, dass eine Kuckucksuhr als Herzersatz vollkommen unmöglich ist, und auch die Warnung, dass Jack sich niemals verlieben dürfe macht eben nur auf den zweiten Blick Sinn – denn auf Glück und Hoffnung müssen eben manchmal auch Enttäuschungen folgen.
    Die Geschichte, die keineswegs als glückliche Liebesgeschichte gesehen werden kann, richtet sich vor allem an junge Erwachsene und liest sich wie eine Geisterbahnfahrt ins Verderben, auch wenn das Streben nach Liebe immer im Vordergrund steht. Neben Georges Méliès und seiner zukünftigen Frau Jeanne (zwei Personen, die einem vielleicht auch schon aus dem Buch/Film “Hugo Cabret” bekannt sein könnte) hat übrigens auch der gefürchtete Serienmörder Jack the Ripper einen Gastauftritt.


    Der Roman, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt, fasziniert durch seine Einfachheit, seine Liebe zum Detail, den Problemen des Protagonisten seine Liebe für immer für sich zu behalten und der ewig währenden Frage wieso Dr. Madelaine ihm verboten hat sich zu verlieben. Man fühlt sich wie in die Welt eines Tim Burton hineinversetzt, eine Welt, in der das Fantastische mit dem Bedrohlichen einhergeht…der Autor nutzt seine erfindungsreiche Sprachgestaltung aus, um den Leser mit Neologismen und interessanten Metaphern zu begeistern.
    Im Herbst 2012 wird es außerdem eine Verfilmung des Regisseurs Luc Besson geben, auf welche ich mich nach diesem Buch besonders freue.


    4ratten gibt es von mir, mir fehlte die Differenzierung zwischen einem Jugendbuch und einem Buch für Erwachsene, außerdem störte mich teilweise die auktoriale-Ich-Perspektive.

    Aber wenn doch mehr dahinter steckt? Tobi scheint ja früher ein Fan der Band gewesen zu sein, zumindest Linna konnte sich aber nicht an ihn erinnern. Vielleicht möchte er sich jetzt für irgendeine Missachtung rächen, die den anderen gar nicht mehr bewusst ist?


    hmm, ich weiß nicht so recht ^^ naja, man wird sehen wer es war...der Täter soll endlich gefunden werden, Linna tut mir mittlerweile echt leid


    Interessante Theorie, könnte tatsächlich sein, dass Jules schwul ist und Maggie nur als Alibi geheiratet hat!


    Auf jeden Fall ein netter Ansatz, den ich so noch gar nicht in Erwägung gezogen habe. Aber scheint mir doch irgendwie zu sehr an den Haaren herbeigezogen. A propos glaube ich nicht, dass Tobi das mit den Haaren war...sein derzeitiges Motiv gegenüber Linna ist mir noch zu schwach...ich mein seine Schwärmerei und Linna's Ablehnung schön und gut, aber dafür gleich die Haare abschneiden?


    Falk traue ich übrigens immer noch nicht ganz. Zwar hat er sich im letzten Textabschnitt ganz toll verhalten (auch wenn er den Streich mit dem Sachenklau wohl mit ausgeheckt hat), aber er war jetzt erstmalig einer, der sich wirklich mit Linna unterhalten hat, und das sogar relativ freundlich, aber wer sagt denn, dass er sich sein Schamhaar nicht geschnitten hat, nachdem er Linnas Kopf bearbeitet hat? :rollen:


    Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht, und hoffe, dass der Übeltäter schnell gefunden wird.


    Mir fällt gerade übrigens noch was ein:
    Beim Flaschendrehen kam doch die Frage auf, dass Linnas Mutter in die Anstalt sollte und da ein Wagen kam um sie abzuholen...Linna meint ja, dass das ein anderes mal war und die Mutter nur 2 Tage dort war. Was wäre wenn Linna vielleicht an Stelle ihrer Mutter in diese Art "Anstalt" musste? Da Linna mit ihrer Mutter zusammengewohnt hat (nehme ich mal stark an), ist vielleicht unklar, wer dann abgeholt wurde...vielleicht war es dann auch wegen dem großen Streit (der wo dann der Klavierstuhl zum Einsatz kommen sollte).

    Zitat

    dass Linna einfach in ihren Wahnvorstellungen gefangen ist und das alles nur geträumt hat oder so...


    genau das dachte ich mir nach dem Ende vom 2. Abschnitt...ich glaube langsam, dass Linna vielleicht psychisch nicht mehr ganz fit ist.
    Ich bin mir mittlerweile auch ziemlich sicher, dass da mit Falk nichts lief^^ aber naja, ich bleibe gespannt, und warte ab was noch so passiert.


    Und irgendwie fand ich es doch merkwürdig, dass sie sich auch auf das 2. Spiel eingelassen hat, obwohl schon klar war, dass das nur schief gehen wird...Jules Schlag in Linnas Gesicht fand ich dann aber auch übertrieben :grmpf:
    Die anderen Bandmitglieder werden mir immer unsympathisch, ausgenommen Simon, der wohl scheinbar noch recht neutral gegenüber allem steht (auch wenn er vielleicht mal in das geschehen eingreifen soll). Auch Tobi finde ich (wenn auch etwas infantil und aufdringlich) doch ganz okay.

    So, ich bin nun auch endlich soweit um über den ersten Teil des Buches zu berichten :)


    Also allem vorab: Linna scheint ja sehr beharrt drauf zu sein mit Falk über ihre gemeinsame Nacht zu reden ^^ da es ja nur eine einmalige Sache war, finde ich das derzeit noch vollkommen übertrieben...über sowas muss man sich eigentlich nicht aussprechen.
    Sie zickt auch irgendwie ganz schön oft rum, teilweise aus Gründen, die ich nicht vollends nachvollziehen kann...aber das wird wohl daran liegen, dass sie mit der Situation nicht klarkommt, dass ihre alten "Freunde" nun alle mitten im Leben stehen.


    Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass es noch ziemlich viel Stress in der Hütte geben wird, vielleicht auch auf körperliche Art und Weise :rollen: die anderen scheinen es ja ziemlich auf Linna abgesehen zu haben...vor allem Maggie (die mir übrigens auch sehr sehr unsympathisch ist). Das Jules und Maggie verheiratet sind schien mir übrigens von Anfang an klar.


    Ich stelle mir den Weg hoch zur Hütte übrigens gar nicht so einfach vor...3km und dann noch bergauf...hmm...sicherlich 2 Stunden durch Eis, Schnee und Regen X(

    So, ich habe dann ein wenig weitergelesen :)


    Direkt zum Anfang trifft man auf 3 weitere Extras, das Vorwort des Herausgebers (in diesem Fall E.T.A. Hoffmann), das Vorrede des Autors (Kater Murr) und das Vorwort des unterdrückten Autors.


    Erst einmal zum Vorwort des Herausgebers - wie schon in anderen Werken Hoffmanns fungiert Hoffmann viel mehr als Herausgeber (Fantasiestücke, Nachtstücke), wo er sonst nie als Autor erscheint. In diesem Vorwort erklärt Hoffmann, dass der Kater Murr ihm das Manuskript für seinen Lebenslauf gegeben hat, welches er nun verlegen soll. Dem Verlag ist jedoch ein Malheur passiert, denn der Kater hat auf Blätter geschrieben, auf deren Rückseite bereits eine fragmentarische Biographie eines gewissen Johannes Kreisler zu finden ist...der Verlag hat leider auch diese Texte mit drucken lassen (zukünftig sind also alle Textabschnitte markiert ("Makulaturblatt" und "Murr fährt fort")).


    Die Vorrede des Autors ist eine Ansprache des Katers an seine Leserschaft, das unterdrückte Vorwort des Autors ist hingegen das, was die Leserschaft ausgerechnet nicht erfahren soll ^^ hier erfährt man bspw., dass der Kater keine Kritik erwünscht, weil er immerhin nur ein Kater ist.


    So, nach diesen einleitenden Worten habe ich natürlich schon ein wenig weiter gelesen und befinde mich jetzt auf Seite 37. Wir erfahren von der Rettung des kleinen Murr durch den Meister Abraham und auch schonmal was Johannes Kreisler mit Murr zu schaffen hat. Auch erfahren wir, dass Murr anfängt zu lesen und sich somit zu bilden (doch recht ungewöhnlich für eine Katze).
    Der Schreibstil Hoffmanns ist wie immer in einem sehr gehobenen aber doch faszinierenden Stil geschrieben, nach kurzer Eingewöhnungsphase ist man direkt im Leben des Katers. Die Begriffserklärung habe ich bisher noch nicht gebraucht.

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    E.T.A. Hoffmann - Lebensansichten des Katers Murr


    Dieses Buch subt schon seit etwa 3 Monaten bei mir rum und will nun endlich gelesen werden.
    Was sind also die ominösen Extras?


    Was es gibt:
    -Vorwort/Vorrede des Herausgebers, Autors und des unterdrückten Autors
    -Anhang mit


    Abkürzungen
    Zur Textgestalt
    Zu den Umschlagzeichnungen
    Anmerkungen
    Dokumente zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte
    Literaturhinweise
    Nachwort


    Also doch recht viel :)


    Also fange ich direkt mit dem ersten Extra an, und zwar mit der Umschlaggestaltung bzw. den Umschlagzeichnungen.
    Auf der Amazonansicht sieht man ja nur die schlicht gelbe Reclamausgabe, ohne eine wirkliche Gestaltung ^^ bei meiner Ausgabe ist das anders, denn auf meiner ist doch tatsächlich eine Katze abgebildet.
    murr9rfcm.jpg


    Dem Anhang "zur den Umschlagzeichnungen" ist zu entnehmen, dass das Titelbild der Reclamausgabe bzw. die Zeichnungen des 1. und 2. Teils des Buches von Hoffmann höchstpersönlich gestaltet wurden. Die Kupferstiche stammen von Carl Friedrich Thiele, welcher auch andere Bücher Hoffmanns illustriert hat.
    Mehr ist dem "Extra" leider nicht zu entnehmen, doch neben der schreibenden Katze bekommt man noch ein Bild mit einem Mann und ein Bild mit Murr und einer weiblichen (?) Katze zu sehen.


    Morgen geht's mit dem Lesen los :) dann werde ich auch auf den Inhalt eingehen.

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    98 Jahre nach dem Ende der Welt. Viele Jahre in denen sich so einiges verändert hat und der Mensch beinahe vom Aussterben bedroht ist. Zarah ist eine Dämonin aus Hamburg und setzt sich aber in Nacht- und Nebelaktionen für die niederen Wesen ein, um sie vor den dämonischen Absichten zu schützen – bis ihr ein großer Fehler unterläuft. Der Inhalt von “Der Tag an dem meine Schwester zur Dämonin wurde” der Autorin Olga A. Krouk wirkt wie ein vielversprechend dystopischer Fantasyroman, enttäuscht aber leider maßlos.


    Das Buch hätte eine grandiose Dystopie werden können, in der einen nicht nur viel Witz sondern auch einige mystische Kreaturen erwarten hätten können, doch enttäuschender Weise versucht dieser Roman alles zu sein und ist doch praktisch nichts. Mir tut meine Kritik auch wirklich leid, aber das ist nun einmal meine Meinung. Die Handlung ist wirr, die Protagonistin zu undurchsichtig, und von der Schwester fehlt bis zum Ende leider beinahe jegliche Spur. Anstatt sich einem Fokus der eigentlichen Handlung zu schaffen passiert auf den knapp 450 Seiten einfach unglaublich viel, und das auch noch auf eine sehr abkürzende Art und Weise, sodass ich mir als Leser kaum festhalten konnte was denn nun eigentlich die zentrale Aufgabe Zarahs ist. Fest steht, dass sie eine Dämonin ist der ein Auftrag misslungen ist, sie wird verletzt ins Krankenhaus geliefert, ihr Gefährte Ash kehrt ohne ihr Wissen den Dämonen den Rücken zu und wir zu einem Engel. Zarahs Schwester Enya ist ein Mensch, sitzt im Rollstuhl und wird während ihrer Abwesenheit festgehalten.
    Und dann gibt es noch Gallagher, welcher Zarahs Exfreund zu sein scheint, sich als Dämon tarnt und gleichzeitig ihr geheimnisvoller Auftraggeber ist.


    Beim Lesen kommt man der Handlung einfach nicht hinterher, was vielleicht auch dem Schreibstil der Autorin zuzuschreiben ist…natürlich zeichnet sich ein Science Fiction Buch gerade dadurch aus, dass wenig erläutert wird und viele Sachverhalte nicht zusätzlich erklärt werden müssen (der Authentizität wegen), aber es kommen einfach Fragen auf wie: Wieso hat jeder Dämon einen menschlichene Zwilling? Was zeichnet Dämonen aus? Wieso stellt sich Zarah gegen die Dämonen?
    Neben all diesen Dingen die sich als selbstverständlich erklären trifft der Leser auf unglaublich viele Charaktere, die nichts zum Fortschritt der weiteren Handlung beitragen, sodass man sich immer wieder fragt, was denn nun eigentlich Sinn und Zweck gewisser Aktionen der Charaktere ist. Neben dem Geschehen um Zarah in Hamburg und Umland wird man dann noch mit einer wieder aufkeimenden Liebe zwischen der Dämonin und ihrem Mentor und Exfreund Gallagher konfrontiert, die das Fass zum Überlaufen bringt, und als einziges Zarahs Gefühlswelt zum strahlen bringt.


    Neben einigen grammatischen Fehlern, wo das Lektorat scheinbar nicht aufgepasst hat, findet man auch inhaltliche Ungereimtheiten, die auf mich nicht nachvollziehbar wirken. Ich habe mir allein im 25. Kapitel 3 größere inhaltlich sehr auffallende Dinge angestrichen, die alleine schon etwas merkwürdig wirken. Direkt zu Beginn schafft Zarah den angeschlagenen Gallagher in ein Boot…kaum beginnt die kurze Beschreibung der Fahrt sitzt die Protagonistin auch schon wenige “Sekunden” später in einem Auto. Woher hat sie das Auto? Dann hat Zarah Angst, dass der Motor während der Fahrt ausfällt, sitzt aber bereits zwei Zeilen später auf einem Pferd und reitet weiter. Vielleicht ist dieses elipsenhafte Schreiben typisch für die Autorin, jedoch kann man sich hier nicht wirklich auf die aprupt verlaufende Handlung einlassen. Auf einer weiteren Seite trifft der Leser dann noch auf eine eher unnötige Wiederholung, die meines Erachtens nicht hätte wiederholt werden müssen – der Vorfall, dass ein Pferdehof von Dämonen überfallen wurde – hier hätte die Autorin wenigstens von der direkten in eine indirekte Rede wechseln können.


    Der Roman glänzt ausschließlich mit seiner Unvollkommenheit und der Vielfalt an einfach zu vielen fantastischen Figuren. Anstatt sich lediglich auf den Konflikt zwischen den Menschen und den Dämonen zu konzentrieren trifft man nämlich auch noch auf Engel, Sirenen, einen Wassermann und eine schwule Fee…es ist einfach zu viel des Guten.
    Vielleicht liegt meine Meinung einfach daran, dass ich nicht so sehr mit dem Fantasygenre vertraut bin, aber die Geschichte wirkt auf mich einfach nicht rund. Auch die einschlägigen Liedzitate aus aktuellen Charthits sind teilweise eher unnötig, und auch die Info im Quellenverzeichnis, wo man die Info wie man Feen fängt findet, dass weitere inhaltliche Stellen von Wikipedia entnommen sind, und die enthaltenen Zitate nicht etwa durch das fleißige Lesen von Literatur zusammengetragen wurden, sondern einer Zitateseite entnommen sind, wirkt viel mehr wie eine dilletantische Seminararbeit als ein professioneller Unterhaltungsroman.


    Das einzig schöne am gesamten Buch ist leider nur das “aquarellige” Cover, welches wirklich hervorragend zum Roman passt.


    1ratten


    EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah

    ja, Goethes Werther mussten wir in der Schule (leider) auch lesen ^^ ich bin zwar kein großer Goethe-Fan, aber irgendwie fand ich die Geschichte damals an sich recht ansprechend und mitreißend (muss wohl daran gelegen haben, dass ich damals eine ähnliche Situation miterlebt habe...netten Jungen in einer fernen Stadt kennengelernt der eine Freundin hatte...die hat er dann verlassen, hatte ein kurzzeitiges "Verhältnis" mit mir, und ist dann wieder mit seiner Freundin zusammengekommen -.-...Werthers Welt konnte ich dementsprechend sehr gut nachvollziehen).

    Da es bisher nur einen Thread über das Hörbuch gibt, hier nun auch einer für das richtige Buch.
    Wer von euch hat es gelesen? Wer will es nochmal irgendwann lesen? :smile:


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    Hier meine kurze Rezension:


    Old Werther lässt grüßen


    Wer kennt sie nicht, “Die Leiden des jungen Werthers”? Das Werk Goethes gehört wohl zur gängigen Schulliteratur und hat seinerzeit für einige kuriose Selbstmordwellen gesorgt. Das war 1774. Das Buch um Werther beschäftigt auch heute noch und wurde bereits oft rezipiert. Eine solche Rezeption ist “Die neuen Leiden des jungen W.” von Ulrich Plenzdorf aus dem Jahr 1972, Literatur, welche selbst außerhalb der DDR Bekanntheit erlangte.


    Die Geschichte handelt von dem jungen Edgar Wibeau, der seine Ausbildung trotz guter Noten abbricht und sich in eine Laube in Ostberlin zurückzieht, welche den Eltern seines Freundes Willi gehört, um sich hier eine Karriere als Maler zu ermöglichen. In der Laube findet er auch eine Ausgabe vom Werther, welches er mit Gefallen liest. Zeitgleich lernt er eine bereits verlobte Kindergärtnerin kennen, welche er im Werther-Wahn Charlotte nennt. Edgar identifiziert sich zunehmend mit Werther, beginnt seinem Freund Tonbandaufzeichnungen zukommen zu lassen und empfindet die Originalgeschichte nach, inklusive dem bekannten Werther-Effekt.
    Der kurze Roman, der ursprünglich ein Theaterstück war, ist im Jugend-DDR-Slang der 70er geschrieben, beim Lesen dachte ich ab und an mal an den lockeren Slang aus Anthony Burgess’ Roman “Clockwork Orange”.
    Neben der eigentlichen dramatischen Dreiecksgeschichte, wenn man sie denn so nennen mag, zwischen Edgar, Charlotte (Charlie genannt) und ihrem Verlobten Dieter, merkt man bereits zu Beginn, dass diese Erzählung die Perspektivlosigkeit und Traurigkeit der ehemaligen DDR unterstreicht.


    Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven aus der Retroperspektive erzählt, zum einen aus der Sicht von Edgar, der “postmortem” von seiner Zeit in Berlin und der Bekanntschaft mit Charlotte und Dieter sowie seiner Zeit als Maler und Bauarbeiter berichtet, zum anderen aus der Sicht von Edgars Vater, welcher auf der Suche seinem verschollenen Sohn ist, der aber schon längst tot ist. Auf diese Weise klärt sich die ganze Geschichte lückenlos auf, um sowohl Edgars Aussagen als auch die einiger Zeugen zu lesen.
    “Die neuen Leiden des jungen W.” ist mit Sicherheit ein guter Einstieg in die Literatur der DDR, in der nicht nur die Jugend jener Zeit umleuchtet wird, sondern gleichzeitig die Intertextualität eines deutschen Klassikers des Sturm und Drang im Handlungsmittelpunkt steht. An der Ausgabe aus dem Suhrkamp Verlag ist leider nur eines zu bemängeln und zwar die große Schriftgröße, um das Buch wahrscheinlich nicht noch schmaler aussehen zu lassen. Ich bin wirklich auf das Buch von Plenzdorf “Die Legende von Paul und Paula” gespannt, welches ich mir ebenfalls im Rahmen des DDR Seminars gekauft habe.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus: