Hey Wendy!
Liest du eigentlich noch? Ich ja. Ich bin nur in den letzten Tagen fast gar nicht an den PC gekommen. (Vermutlich ging es dir ähnlich. ?)
Also, mal sehen, was ich mir zwischenzeitlich alles notiert habe.
Erstmal, vorhin ist mir der Gedanke gekommen, dass das Buch für mich so gut wie gar nicht vorhersehbar ist. Kleinere Dinge ja, ok, da hab ich ab und zu eine gute Ahnung, aber was die größere Handlung angeht, kann ich eigentlich zu keinem Zeitpunkt eine Vorhersage machen.
Laurence hat den neugierigen Chinesen seinen (S. 258)
Stammbaum aufgemalt. Es ging ja um die Frage nach einer Verwandtschaft mit dem englischen König.
Diese Szene war ganz abrupt zu Ende - sie wird bestimmt nochmal bedeutsam. Allerdings frage ich mich wirklich, welche Position Sun Kai einnimmt. (S. 258)
Wieso hat er so befriedigt auf den Stammbaum reagiert und sich von Laurence garantieren lassen, dass dieser enger mit dem König verwandt ist als Lord Macartney?
Heckt er irgendwas aus?
Liu Bao mag ich seit seiner Behandlung mit Schiffszwieback ziemlich gern.
Drachen können sich also auch erkälten. Der Blick auf die erkälteten Drachen ist ein gutes Beispiel für eine Besonderheit der Schreibe von Novik, wie ich finde. Es ist als ob jemand über seine Kinder berichtet. Ich muss immer wieder schmunzeln und empfinde eine große Wärme und Zuneigung, die mir das Buch vermittelt. Das ist sehr angenehm. - Total süß und rührend fand ich in dem Zusammenhang die Vorstellung, dass die arme Lily beim Niesen das Gift nicht zurückhalten kann - Harcourt schreibt das in ihrem Brief als ob sie eben von ihrem Kind spricht. Und rührselig-witzig fand ich auch, dass die erkälteten Drachen zusammengepackt wurden. Ich konnte sie mir in dem Moment richtig gut vorstellen: Meckernd und grummelnd auf einem Haufen.
Auch ziemlich witzig fand ich, dass Temeraire den anderen Drachen in Dover gezeigt hatte, wie sie durch das Gatter an die Futtertiere kommen und sich so selbstbedienen können. Es hat mich sehr an die Keksdose bei Kindern erinnert.
Dieser Feng Li hat mich ja ziemlich erschreckt. Alles sehr rätselhaft, was da ablief. Und dann die zweite Szene mit ihm - im Sturm und dem festgeschnallten Temeraire - das war alles toll beschrieben. Besonders schick fand ich die Wolken. Es ist als hätte ich einen Film gesehen und nicht im Buch gelesen.
Tja, will da wirklich jemand
Laurence nach dem Leben trachten?
Yongxing macht sich bei mir jedenfalls nicht sehr beliebt. Ich glaube, dass er Feng Li geschickt hat. Und deshalb war er auch so freundlich zu Laurence: er wusste, dass er diesen nicht mehr lange erdulden muss und lenkt durch seine Freundlichkeit von sich ab.
Allerdings könnte ich mir auch gut vorstellen, dass Frau Novik mich wieder mal kräftig aufs Glatteis führt. Bei Rankin war ich auch völlig perplex.
Die Reise nach China dauert nicht nur sehr lange (Echt! Wenn man sich überlegt, wie schnell das heut gehen kann!), sondern auch sehr ereignisreich (zumindest in der dem Leser präsentierten komprimierten Form). Dem Sturm folgt dann noch
eine riesige Seeschlange.
Ich hätte da nicht auf dem Schiff sein wollen!
Interessant waren dann allerdings auch noch die Überlegungen Temeraires, die ich eigentlich schon philosophisch finde (vor allem seinen Satz S. 322 unten) und die Laurence die menschliche Arroganz gegenüber anderen Lebewesen spiegelt. Die Sprachlosigkeit Laurence´ kann ich sehr gut nachvollziehen, Temeraires Argumente sind klug und schlagend. Da erhält mein oben erwähnter Vergleich mit einer Keksdose gleich einen ganz anderen (eher bitteren) Beigeschmack.
Und dann endlich ist Ankunft in China. Da kommen erstmal ganz viele neue Eindrücke. Wieder neue Menschen; unbekannte Sitten und Traditionen. Und erstaunlich viele
Besonders fasziniert hat mich gleich die Beschreibung von einem alten Drachen: Die Schuppenränder werden blass. Ich finde diese Idee gut - darüber, welche Veränderungen bei älter werdenden Drachen vonstatten gehen könnten, hab ich überhaupt noch nicht nachgedacht.
So, mal sehen, was in China alles noch passieren wird. Und vor allem: Was wird aus Temeraire und Laurence? Naja, ich meine, es gäbe keinen 3. Teil, wenn sie die beiden nie wieder sehen würden - insofern dürfte das Ende doch eventuell und hoffentlich schon feststehen (*bibber*), aber wie das gelöst werden soll... Ich bin gespannt.
Liebe Grüße,
melima