Beiträge von Bücheraxt

    So, endlich habe ich wieder Zeit.
    Der dritte Teil hat mir sehr gut gefallen. Grünlich ist ein Widerling, welcher mich ein wenig an den Cousin Lizzy Bennets in Pride & Prejudice erinnert. Beide kann ich überhaupt nicht leiden. Nicht nur scheint er charaktertechnisch überhaupt nicht zu Tony zu passen, sein Verhalten ist auch noch total unangemessen, wenn er nach Travemünde fährt oder mit Selbstmord droht. Schade, dass Tony der Hochzeit letztendlich zustimmt. Aber da hat sie wohl an ihre Familie gedacht. Ich bin gespannt, ob Morten noch einmal vorkommt (und vielleicht um Tony kämpft?). Er war mir super sympathisch und hätte deutlich besser zu Tony gepasst.

    Nachdem mir Tony im zweiten Teil eher negativ aufgefallen ist, gefällt sie mir im ersten Kapitel dieses Abschnitts besonders gut. Dieser Kaufmann war mir sogleich unsympathisch, und ihre Reaktion auf ihn fand ich super! Von der Art her hat sich mich ein kleines bisschen an Lizzy Benett von Pride and Prejudice erinnert.

    Tony hatte mir im ersten Abschnitt ganz gut gefallen (obwohl sie da ja nur sehr am Rande vorgekommen ist), momentan bin ich ihr eher abgeneigt. Sie scheint mir sehr arrogant zu sein. Mal schauen, ob es im zweiten Teil noch mehr von ihr gibt.

    Ich bin ca. mit der Hälfte dieses Abschnitts durch.
    Die Abneigung, die ich gegenüber Gotthold im ersten Teil verspürt habe, hat sich hier bestätigt. Seine erste Frage, nachdem er vom Ableben seine Vaters hört, ist, ob das Testament noch einmal umgeschrieben wurde. Er erscheint dann ja später zur Beerdigung und behauptet, das mit dem Erbe sein zu lassen, aber so ganz traue ich dem Schein nicht. Der hat sich doch bestimmt was ganz gemeines ausgedacht.

    Ich bin ebenfalls nun mit dem Ersten Teil durch und immer noch sehr begeistert. Die Beschreibungen sind zwar lang und detailliert, stören mich allerdings nicht die über die Maßen. Ich finde besonders schön, dass die Kapitel relativ kurz gehalten sind. So schafft man zwischendurch ein Kapitelchen, wenn man eigentlich nicht so viel Zeit hat, und so komme ich persönlich schneller voran, weil ich leider nicht allzu viel am Stück lese.


    Gottholds Brief ist eine Frechheit, und ich hoffe, dass sein Vater sich nicht darauf einlässt. Er hat doch schon ein nettes Sümmchen bekommen.

    Ich habe bisher nur das erste Kapitel gelesen. Mir ist beim Aufschlagen direkt aufgefallen, dass mein Buch komplett in Fraktur geschrieben ist, was mich noch langsamer beim Lesen macht.
    Ein paar Freunde haben mal vor ein paar Jahren ein Seminar zu Buddenbrooks gemacht, und sie fanden es ganz, ganz schlimm, nicht zuletzt wegen des Dozenten. Deswegen war ich bisher immer ein bisschen von Thomas Mann abgeneigt.
    Er schreibt schon sehr detailliert, aber gleichzeitig auf eine angenehme Weise, sodass es mich bisher nicht allzu sehr stört.

    Ich hoffe, hoffe wirklich, dass ich es schaffe, hier zeitgleich mitzulesen. Momentan habe ich einiges anderes, was ich für die Uni lesen muss, aber ich werde mich bemühen. Notfalls muss ich aber wohl leider aussteigen... Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

    Nun, klar mit dem unehelichen Kind gehört ist Sie zu einer Aussätzigen am Rand der Gesellschaft geworden aber damit steht der Weg noch nicht fest. Sie hätte Ihr Kind ja nicht ersaufen müssen und vor allem hätte Sie sich dabei nicht erwischen lassen müssen. Keine Frage komplett wäre das Gretchen aus der Scheiße nicht mehr rausgekommen. Aber es hätte nicht mit dem Tod der kompletten Familie enden müssen.


    Ja, da hast du natürlich recht. Bei Gretchen findet sich ja schon das worst-case-Szenario. Sie tritt in den meisten (weiblichen) Augen aber wohl als Opfer auf, welches mitleidbedürftig ist und deswegen großen Anklang findet.

    Bisher waren hier hauptsächlich Aussagen dazu, ob Männer generell gerne Klassiker lesen oder nicht. Es bliebe immer noch die Frage, warum sie gerade Faust meiden. Ich bin selber von meiner These nicht ganz so überzeugt; die Gretchenhandlung ist schließlich nur ein Handlungsstrang, der größte Teil geht an Fausts und Mephistopheles Abenteuer, die nach meinem Empfinden für Mann und Frau interessant zu lesen sein sollten.


    Dagnir: Warum meinst du, dass Gretchen nicht direkt dem Untergang geweiht ist?

    Interessanter Gedanke.
    Das könnte vielleicht an der Gretchenhandlung legen. Durch die Beziehung zu Faust und dem unehelichen Kind wird sie sozial geächtet, sodass ihr Untergang unausweichlich ist. Ich kann mir vorstellen, dass viele mit Gretchen mitfühlen und sie ihr Schicksal berührt.
    Natürlich wäre dann aber auch die andere Seite spannend: Was reizt Männer dann weniger, Faust zu lesen?

    Für mich deutet die Diskussion um die größte Statue nicht unbedingt wieder auf einen Streit hin. Sie versuchen sich zwar, zu überbieten, aber es kommt in meinen Augen nicht so rabiat rüber, als dass die Fehde wieder losbrechen könnte. Vielleicht alte Gewohnheiten?


    Romeo und Julia ist übrigens nicht Shakespeares eigener Genialität zu verdanken. Die Ursprungsgeschichte stammt aus dem Novellino von Masuccio Salernitano und wurde im Jahr 1474 veröffentlicht. Von den unterschiedlichen Bearbeitungen hat sich Shakespeare eine Verserzählung als Vorlage genommen und sein eigenes Drama daraus gemacht.


    Davon habe ich ja bisher noch nie gehört. Das Original scheint dann aber nicht so einprägend oder tragisch wie Shakespeares Werk gewesen zu sein.

    Ja natürlich, aber mir hat einfach ein bisschen die Reflexion bzw. Konfrontation mit Romeo gefehlt.
    Ich bin jetzt auch durch und muss sagen, dass ich das Ende doch wieder ein bisschen komisch finde. Nicht wegen der Geschehnisse, sondern der unglücklichen Zufälle, die da Schlag auf Schlag folgen. Der Brief an Romeo, der nicht überbracht werden kann, Friar Lawrence, der wenige Minuten zu spät erscheint, um Romeo die Wahrheit zu sagen, Julia, die gefühlte 2 Sekunden nach Romeos Selbstmord aufwacht und diesen vorfindet.

    Ja, ich weiß, ich bin langsam. Ich habe mir aber vorgenommen, den letzten Akt heute fertig zu lesen. Das sind in der Reclamausgabe auch nur 25 Seiten oder so.


    Im vierten Akt hat mich sehr verwundert, wie wenig es Julia mitnimmt, dass Tybalt tot ist. Ihre Trauer konzentriert sich ja zu großen Teilen auf die Furcht vor Romeos Bestrafung. Sie haben dann ja auch ein sehr harmonisches Wiedersehen, welches nur von der Trauer des Abschieds beschattet wird, nicht aber von der Tatsache, dass Romeo ein Mörder ist. Da hat Julia wohl etwas zu sehr die rosarote Brille auf...


    Das hört sich ja toll an! Das Buch kommt auf die Wunschliste... :smile:


    Sehr gut!!! Ich habe übrigens die "letztn" 350 Seiten in einer Nacht weggelesen, weil ich es gar nicht mehr weglegen konnte. Es gibt einige Leute, die mit dem Anfang nicht ganz so gut klar kommen, bzw. ihre Zeit mit dem Buch brauchen. Bei mir war das nicht der Fall, aber bloß nicht abschrecken lassen!

    Ich werde dann mal schauen, wie die englische Passage aussieht. Bisher hatte ich es nämlich nie so verstanden. Aber mal sehen...


    Es wurde ja schon einmal erwähnt, dass das Stück erstmal gar keine Tragödie ist. Genauso empfinde ich auch. Die ersten beiden Akte sind ja sehr amüsant. Die vielen Wortspiele und -gefechte gefallen mir sehr gut. Mit den Toden Mercutios und Tybalts wendet sich dann allerdings das Blatt.